"Hasstöne" g#' / a#' - Wegrutschen ins Vocal Fry

  • Ersteller Strato Incendus
  • Erstellt am
Wenn ich dadurch auch noch twangen will, dann scheint mein Twang aber wieder nasaler zu werden (sitze gerade beim Schreiben am Klavier und probiere das aus), d.h. man hört einen (wenn auch nur kleinen) Unterschied beim Nasezuhalten.

Lunte macht in einigen Übungen ja auch gerne mal "miiieeeehhh" statt einfach nur "meh", ähnlich wie in der Übung mit dem "njet". Das "miiieeehhhh" hilft mir eher zu einem Twang-artigen Sound in der Vollstimme, aber man merkt halt beim Nasezuhalten, dass es einen Unterschied gibt und demnach die Nase noch ein Stück weit beteiligt sein muss.

In der Randstimme (vom Falsett ausgehend) bekomme ich den nicht-nasalen Twang aber problemlos hin, seltsamerweise :( .

PS: Das "Ei im Mund" verwende ich nur, um das Gaumensegel hochzuklappen - die Vorstellung ist ja die, dass der dickere Teil des Eis hinten im Mund ist - nicht die, dass man den ganzen Mund so weit macht, dass tatsächlich ein Ei reinpassen würde ;) . Gerade bei Tönen ab A und darunter hilft das, damit sie eben nicht nur präsent (vorne im Mund) sind, sondern dabei auch noch ein bisschen voller durch mehr hintere Weite.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das spricht dafür, dass du in der Tiefe noch irgendeine unerwünschte Spannung drin hast, die sich beim Falsett löst. Das i hilft in der Tat den Twang beim Öffnen in einen Vokal zu erhalten. Versuch mal auch in der Tiefe möglichst hauchig anzusetzen, als würdest du Falsett singen wollen und dann HAAH-NG-I-ÄH, wobei das ÄH halt sehr twangig sein soll, das AH aber gehaucht. Und denk daran, dass der Twang-Vokal das Ä ist und nicht das EH. Das EH braucht schon den Kehlkopfsenker mit dabei, sonst wird es nasal.
 
Super, das fühlt sich vielversprechend an, vielen Dank! ;) Der Unterschied zwischen ÄH und EH war ausschlaggebender als die Frage ob gehaucht oder nicht gehaucht, aber auch das könnte hilfreich sein - ähnlich wie der Trick mit dem Gähnen vor dem ng - nicht zwingend notwendig, aber begünstigend.

Ich werde jetzt einfach in den kommenden Wochen gucken, wie gut sich das Ganze auf die TVS Warmups anwenden lässt. Bei den Atemübungen sehe ich das Problem, dass die meisten entweder auf "vollem" oder "leerem Tank" arbeiten, also mit vollständig einatmen und oder vollständig ausatmen, dabei wird einem ja sonst immer wieder geraten, dass man beim tatsächlichen Singen nicht immer den tiefsten aller Atemzüge nehmen muss. Die Übung mit dem Alphabet scheint mir da noch am realitätsnächsten zu sein, weil man dabei wirklich für jeden Vokal und Konsonanten lernt, diesen kleinen belt-artigen Impuls zu geben und den Rest der Luft drin zu behalten.

Die Übungen, wo man einfach nur 60 Sekunden die Luft einhält oder ausatmet und 30 Sekunden lang nicht einatmet finde ich nicht mehr so schwer wie beim letzten Mal, als ich sie gemacht habe (was einige Zeit her ist ^^). Da merke ich schon, dass ich die Übung in der Tiefenatmung habe, nur wie du schon gesagt hast macht die alleine eben noch keine vernünftige Stütze.
 
EH hat weniger Twang als ÄH. Sinn der Sache ist durch die Modifikation von ÄH nach EH das korrekte "Dampening" (=Kehlkopf senken) zu lernen. Versuch aus dem twangigen ÄH heraus mal ein EH zu bilden, indem du einfach nur die Oberlippe hebst und den Luftstrom etwas mehr in Richtung Schneidezähne "runterbiegst". Dann kriegst du genau das EH das bei TVS immer verwendet wird und auch die Situation, dass die Resonanz v.a. am weichen Gaumen liegt, aber der Luftstrom durch die Zähne geht und noch ein bisschen Resonanz mitnimmt, die die Zähne leicht vibrieren lässt.
 
Also spiele ich einfach ein bisschen herum mit "von ng nach m" beim Resonant Tracking und "von äh nach eh" beim Dampening. ;)

Sorry übrigens, falls du mir jetzt andauernd Sachen erklären musst, die für dich selbstverständlich aus dem Buch "The Four Pillars of Singing" ersichtlich sind - aber wie wir erfahren haben, unterscheiden sich unsere Versionen doch offenbar ziemlich. Lunte lädt ja zum Glück einige seiner Neuerkenntnisse auch auf YouTube hoch, aber ein paar Sachen sind wahrscheinlich auch exklusiv für die neueren Versionen.

Bei den Octave Sirens merke ich den dem Thread seinen Titel-gebenden Effekt übrigens wieder sehr deutlich: Genau bei den Tönen gis' und a' schleicht sich gerne dieses hässliche Fry-Geräusch rein, so als würde ich den Ton anzerren. Womöglich liegt das wie von euch beschrieben am zu starken Zurückhalten der Luft, nur wenn ich den bei diesen kritischen Tönen verstärke verfalle ich ja schnell in den Versuch zu belten.

Ab dem bb' tritt das Zerren nur noch ganz selten auf. Dabei slide ich ja auch durch die Hasstöne durch, das Fry-Geräusch kommt dabei aber eben noch nicht automatisch. Es wird umso wahrscheinlicher, je länger ich den Ton halte - das merkt ihr am Ende der Defying Gravity-Aufnahme beim ersten "down" auf dem cis''. Das halte ich ziemlich lange "sauber" und dann am Ende hört man ein kurzes Krächzen. Wenn man es nicht weiß, geht es halt in der Instrumenten-Wand unter, deshalb habe ich's drauf gelassen, aber ich weiß, dass ich mich beim Aufnehmen noch geärgert und gedacht habe "Hättest du den Ton einen Tacken früher beendet, wäre das nicht passiert."

Bei Melodic 5th Sirens passiert das etwas seltener - vielleicht, weil man die ja bekanntlich langsamer macht, was laut Lunte das Muskelgedächtnis mehr fördert (ist ja auch logisch). Bei all der Zeit, in der er die Octave Sirens so betont, wundert es mich fast, dass mir die Melodic 5th Sirens in der Hinsicht mehr zu bringen scheinen ^^.

Ach ja, und generell tritt das Fry-Geräusch viel häufiger beim Von-oben-nach-unten-"Sirenieren" auf als von unten nach oben. Das schiebe ich aber einfach darauf, dass es mir schwerer fällt, beim hohen Start das Onset Package richtig zu machen, da Resonant Tracking in der Höhe ja nur im Falsett geht (zumindest geht Lunte in den Resonant Tracking-Übungen in der Höhe auch immer ins Falsett und erst, wenn er Track & Release macht, connected er - daher schätze ich, das geht auch nur so).

In Grenzen höre ich auch bei Lunte himself auf einigen Videos noch diesen zerr-artigen Klang (ohne dass es in diesen Videos um Distortion gehen soll, dafür hat er ja separate). Teilweise ist es halt klar erkennbar einfach Übersteuerung, aber teilweise klingt es eben auch nach diesem Fry-Effekt, wenn auch nur ganz dezent.

Hört bei der Defying Gravity-Aufnahme an der genannten Stelle nochmal hin, vielleicht könnt ihr's erkennen. Ansonsten müsste ich versuchen, in den nächsten Tagen mal ein paar Sirenen mit den Hasstönen aufzunehmen - aber ich glaube nicht, dass ihr das hören wollt ;) . Klingt halt wie ein Pseudo-Fry-Scream, wo keiner sein sollte ^^.
 

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