"Hol dir nen Lehrer" nervt!

  • Ersteller Snake79
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Atomphysik ist es nicht, aber es macht halt den Unterschied zw. "ich kann Gitarre spielen" od. "ich bin Musiker". Das ist NICHT das selbe.
Ein guter Musiker zu sein hat mit dem Instrument erstmal wenig zu tun und ist noch viel weniger leicht zu lehren.

Am schnellsten geht das wenn man zusammen mit anderen Musikern spielt und von ihnen lernt. Das kann der Lehrer sein, aber auch die Kollegen aus der Band oder ein guter Bekannter der schon 20 Jahre Bühnenerfahrung hat.
Bestimmte Dinge muss man auch selber entdecken bzw verstehen. Gerade wenn es um Timing und Groove geht kann einem ein paar Ratschläge oder Lehrbuchmeinungen weiterhelfen, aber am Ende muss man das selber raus finden. Dazu muss man aber sehr analytisch hören und beobachten, nicht nur auf Gitarrentracks und Gitarristen, sondern vor allem auf andere Instrumente. Sich mal mit Backingstracks oder dem Metronom einschließen, experimentieren, was passiert wenn ich das Metronom nur auf die 2 und die 4 lege, und was wenn ich mein Spiel nach vorne ziehe oder verzögere? Und wie macht mein Drummer das, und vor allem warum?


Da kann ein Lehrer natürlich helfen oder einem eine Richtung vorgeben, aber ich hab noch nie einen gehabt der mir diese Vorgänge hätte erklären können - vielleicht auch weil ich einen anderen Ansatz daran habe als andere.


Vielleicht auch eine Geschmacksfrage. Manche buchen lieber die Tour mit Führer, manche laufen lieber sofort querfeldein. Vielleicht ist eine Kombination das effektivste, aber da muss man erstmal jemanden finden der auf Abruf alle paar Monate 2-3 Stunden gibt um ein wenig Fachwissen abzugeben, denn damit verdient er auch kein Geld.

Ohne Frage ist der Tipp: Nimm Unterricht nie ein verkehrter. Wenn dann noch das Glück mitspielt dass die entsprechende Person nicht an eine Dumpfbacke gerät die mehr kaputt macht als nützt ist das auch der einfachste Weg.
Nur darauf wird auch jeder selber gekommen sein, und wenn es nicht geht dann stehen auch noch genug andere Wege offen und man sollte dann nicht anderen das Gefühl geben: Dann kannst du halt keine Musik machen, selber schuld wenn du nicht genug Geld hast.
Denn ein Garant für einen guten Musiker ist ein Lehrer auch nicht, aus einem Talent und/oder Motivationsfreien Typen können die auch nichts vernünftiges rausholen. Wie auch?
Ein talentierter und motivierter Anfänger der ein wenig Kontakt zu anderen Musikern hat wird sich aber wohl auch so durchbeißen.
 
ich wage doch mal glatt zu behaupten, dass selbstreflektion genauso leute haben können, die keinen unterricht hatten.

Das bezweifle ich keineswegs....nur lässt sich Selbstreflektion nicht mit einem "Gratis PDF aus dem Internet" trainieren.

Ein Student, der 500€ im Monat zur Verfügung hat, kann sich keinen Lehrer leisten. Basta. So ist das Leben. Ich war auch noch niemals in New York

"Arbeiten" und Geld verdienen hat noch niemandem geschadet. ;) Auch den Studenten nicht....

Gesegnet der, der die Motivation und die nötige Intelligenz mitbringt für autodidaktisches Lernen via sämtlicher Medien.

Klar doch, es fallen ja jeden Tag die Meister vom Himmel. :rolleyes:


Auch bei Dir nicht...denn:

Denn nach zwei-drei Jahren hab ich gemerkt, dass ich ihn DAZU gar nicht brauche.

Du hast aus der Reflektion Deines Lehrers bewusst oder unbewusst Deine Selbstreflektion erfahren. Du wusstest ab diesem Zeitpunkt wie Du Dir selber helfen kannst. Dazu gibt es aber immer noch keine dieser "Gratis-PDFs aus dem Internet".

Wenn ich manchmal genau solche Beiträge lese wie "er bringt mir nicht bei was ich will" "nur langweiliges Zeugs" "Motivation verloren" und all diesen Käse, wird mir wieder bewusst, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der alles Spaß machen muss.

+1;)

or den Erfolg hat nun mal der liebe Gott den Schweiß gesetzt.

Und vor dem Geld die Arbeit..... (gilt besonders den Studenten und Schüler, deren ewiges Gejammer hier wegen zu wenig Geld im eigenen Sack auf den Keks geht)

Ein guter Lehrer weiß, was er von dir verlangen kann. Das ist oft nicht das, was du lernen WILLST, weil du deine eigenen Grenzen gar nicht kennst...
Es KANN nicht ALLES IMMER Spaß machen, da ich Lehrer bin weiß ich wovon ich rede.
Aber das ist OT...
Vorsicht. Das traditionelle Schulrollenmodell des obligatorischen Schulunterrichts, sollte nicht mit dem fakultativen Einzelunterricht verwechselt werden.
Ein guter Lehrer versteht dann was er von Dir verlangen darf, wenn Du weisst was Du lernen willst. Und auch hier wird es nicht immer überall bloss Spass machen, aber es kann wenn man sich darauf einlassen möchte.
 
Und vor dem Geld die Arbeit..... (gilt besonders den Studenten und Schüler, deren ewiges Gejammer hier wegen zu wenig Geld im eigenen Sack auf den Keks geht)

Ganz so einfach ist das heutzutage nicht mehr. Hast du mal studiert? Ich meine, in den letzten zehn Jahren?
 
Das bezweifle ich keineswegs....nur lässt sich Selbstreflektion nicht mit einem "Gratis PDF aus dem Internet" trainieren.
Ich weiß nicht so recht was so schlimm an Informationen an dem Netz findest.
Um mal in deinem Gedankengang zu bleiben: Ein Rat von einem Lehrer kann dir auch keine Selbstreflexion beibringen.
Ich glaube du interpretierst du viel hinein wenn Leute irgendwo nach Informationen suchen. Das macht man doch überall, man schaut jedem Musiker aufmerksam zu, man schaut in Live Videos wer wie was spielt, man hört auf Tipps und ja, man schaut auch mal nach dem was andere schreiben, ob nun in Büchern oder im Netz veröffentlicht.

Was daran stört dich denn jetzt so? Das alles hat mit Selbstreflexion noch relativ wenig zu tun, außer dass man schaut was andere besser als man selber macht.


"Arbeiten" und Geld verdienen hat noch niemandem geschadet. ;) Auch den Studenten nicht....
Darf ich dich da mal fragen wann man denn bitte noch arbeiten soll? Semesterferien sind vollständig belegt, und im Semester hat man höchstens noch so viel Zeit dass man die 1500 Euro Studiengebühren/Jahr zusammen bekommt, vom Lebensunterhalt mal zu schweigen.

Jeder den ich kenne der so viel arbeitet dass er einigermaßen einträgliche Summen zusammen bekommt kriegt sein Studium nicht mehr auf die Reihe. Das ist echt mal ein ziemlich blöder Plan, vor allem da man das Geld das mit sich mir irgendwelchen affigen Programmierjobs unter der Woche zusammen gekratzt hat nicht zwei Jahre verlorenes Ingenieursgehalt aufwiegen kann.


Ich finde Sprüche wie:
Und vor dem Geld die Arbeit..... (gilt besonders den Studenten und Schüler, deren ewiges Gejammer hier wegen zu wenig Geld im eigenen Sack auf den Keks geht)
leicht daneben.

Studieren ist schweineteuer, nicht nur wegen der Studiengebühren. Nicht jeder kann die gleiche Summe die er im Monats fürs Essen zur Verfügung haben nochmal für Gitarrenunterricht raus werfen.
 
Studieren ist schweineteuer, nicht nur wegen der Studiengebühren. Nicht jeder kann die gleiche Summe die er im Monats fürs Essen zur Verfügung haben nochmal für Gitarrenunterricht raus werfen.

Ja das meinte ich. :)
Obwohl ich ein klarer Pro-Lehrer-Vertreter bin.
 
Ganz so einfach ist das heutzutage nicht mehr.

Einfach war das auch vor zehn Jahren nicht. Damals gab es übrigens auch noch keine "Gratis PDFs aus dem Internet" und auch noch keine Myspace-, Twitter-, Youtube-, Facebooks und wie alle diese netten Dinge heissen mögen, ohne die es doch für viele heute kaum mehr zu gehen scheint. ;)

@MatthiasT: Hör auf mit diesem Gejammer. Du wolltest studieren, es war Deine Entscheidung. Damit musst Du leben. Niemand hat Dich dazu gezwungen. Abgesehen davon glaube ich Dir nicht einmal die Hälfte von dem was Du da erzählst.
In meinem Techniker-Team arbeitet auch ein junger Kollege, der neben seinen 60% Arbeitspensum als Servicetechniker sein "Elektro- und Kommunikationstechnik"-Studium berufsbegleitend absolviert. Ganz zu schweigen davon, dass er nebenbei noch ein kleines gewerbliches Tonstudio unterhält und ausserdem ein begnadeter Pianist ist.....

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!

Ich glaube du interpretierst du viel hinein wenn Leute irgendwo nach Informationen suchen.

ich glaube einfach dass Du keine Ahnung hast. Punkt
 
In meinem Techniker-Team arbeitet auch ein junger Kollege, der neben seinen 60% Arbeitspensum als Servicetechniker sein "Elektro- und Kommunikationstechnik"-Studium berufsbegleitend absolviert. Ganz zu schweigen davon, dass er nebenbei noch ein kleines gewerbliches Tonstudio unterhält und ausserdem ein begnadeter Pianist ist.....
Darf man fragen was das für ein Studium ist? Ich kenne das als FH Studium, da hat man für gewöhnlich die Semesterferien frei.
Und wenn es berufsbegleitend angeboten wird ist es auch dementsprechend abgestimmt.

Klar, ich hab es mir ausgesucht, ich bin glücklich mit der Entscheidung, es läge mir auch fern zu jammern. Mir geht nur die Hutschnur hoch wenn mir irgendjemand erzählen will dass ich doch nur ein wenig faul wäre weil ich neben 40-50 Stunden Uni nicht noch 40 Stunden arbeiten kann. Man kann einfach neben einem technischen oder naturwissenschaftlichen Unistudium noch Vollzeit arbeiten und dabei in irgendeiner Form in Regelstudienzeit bleiben. Das ist im Semester nicht zu schaffen und während der Prüfungen in den Ferien noch viel weniger.
Es geht einfach nicht, und wer etwas anderes behauptet hat entweder keine Ahnung oder ist ein so großes Genie in seinem Fach dass er auf jeden Fall von irgendeiner Firma ein dickes Stipendium bekommt und sich das Problem gar nicht stellt.

ich glaube einfach dass Du keine Ahnung hast. Punkt
Ich glaube dass du ein bisschen weniger arrogant sein solltest.
Worauf stützen sich deine Erfahrungen?
 
das ist aber so.
ich studiere auch und arbeite nebenbei und kriege mein studium gerade so hin. übrigens überziehe ich jetzt schon um zwei semester weil ich nebenbei soviel arbeiten muss.
in der woche bin ich 36 stunden in der FH daneben lerne ich während der vorlesungszeit ca 5 stunden die woche und arbeite auch gerne mal 30 stunden, aber nur wenn ich kaum lerne.
Sorry Paco, aber du hast einfach keine ahnung.
an welcher uni in deutschland hast du den ein technisches fach studiert und danach oder davor in der schweiz?
ansonsten frage ich mich wie du den vergleich zwischen schweiz und deutschland ziehen willst.
würde mal gerne sehen wie du an der TU München E-Technik studierst und nebenbei vollzeit arbeitest!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer während seines Studiums wieviel nebenbei arbeitet, ist doch nicht Thema des Threads (zum Thema "früher war alles besser" siehe hier http://www.youtube.com/watch?v=Xe1a1wHxTyo).

Es geht ja darum, dass der TE genervt ist, wenn jemandem ein Lehrer empfohlen wird und er dieses als nicht angemessen empfindet. Ich finde, dass einem ein Lehrer Anstöße geben kann, auf die man selbst nicht oder nur nach langwierigem Selbststudium kommt. Ebenso kann ein Lehrer, der einem gegenüber sitzt, besser auf bestimmte Faktoren eingehen als ein Online Forum. Daher finde ich es oftmals als nicht unbedingt schlecht, auf einen Lehrer hinzuweisen. Die Fragen "halte ich mein Plektrum falsch" oder "welcher Winkel zwischen Plekrtrum und Saite" lassen sich meiner Meinung nach besser klären, wenn sich kein http Protokoll zwischen Fragesteller und Antworter befindet.
 
Was sollen denn die Diskusionen hier, was ein Student verdient.
Ich finde das der TE grundsätzlich recht hat. In einem Thread hier fragt einer, wie er von einfachen Akkorden und Solos weiter machen kann und die erste Antwort ist wörtlich:
"Such dir einen Lehrer."

(Soll jetzt nur ein Beispiel sein, es muss sich niemand persönlich angegriffen fühlen)
Ganz ehrlich, solche Antworten kann man auch lassen. Eine Antwort, wie z.B.

Schau dir mal die Pentatoniken an, dabei könnte dir ein Lehrer helfen.

ist doch schon mal 1000x hilfreicher, als dieses plumpe *ohneLehrerwirdsnichts*
Jeder muss selber wissen, ob er in der Lage ist, soviel Selbsteinschätzung und Selbstkitik zu haben, ob er sich auch solche Sachen alleine beibringen kann. Für die Grundlagen KANN ein Lehrer nützlich sein, aber dafür kann man auch genauso einen Freund/Freundin fragen, der/die schon länger Gitarre spielt.
Viele kommen mit einem Lehrer auch deshalb schneller voran, weil dieses ein bestimmten (unbewussten) Druck ausübt. "Jetzt bezahl ich soviel Geld für den Unterricht und morgen muss ich vorspielen, da muss ich das Stück jetzt auch üben"
Ich persönlich habe mir Gitarre mit Hilfe meines (musikbegeisterten) Vaters beigebracht und lerne jetzt Bass mit Hilfe meines Bandbassisten...
Gut, ich hatte durchaus auch mal ein paar Jahre Klavierunterricht und sie haben mir (besonders in der Theorie) absolut was gebracht, aber dauerhaft notwendig ist ein bezahlter Lehrer meiner Meinung nach nicht.
Das muss jeder selber wissen und selbst wenn man nicht alles "nach Vorschrift" macht. Farin Urlaub spielt seit 30 Jahren Daumenbarres, ja und? Fans hat er trotzdem :D
Diese ewigen "Such dir einen Lehrer" Posts, nerven aber tatsächlich mehr, als sie helfen. Gerade die Gitarre ist ein Instrument, das sehr Anfängerfreundlich ist. Wenn man einmal die Grundlagen kann (jaaa, da ist eine Hilfe ratsam, aber das muss ja nicht immer ein Lehrer sein), hat man schnell auch alleine Erfolgserlebnisse. Das ist beim Klavier anders, das was ein normales Kind da im ersten Jahr so lernt, ist eher naja... demotivierend.
 
Kleiner Vergleich, welcher vor Feeling nur so strotzt: http://www.youtube.com/watch?v=ag14mqNPJiU

Ich bin der festen Überzeugung das dazu weder ein Lehrer noch Selbstreflexion ausreicht. Dieser Herr hat einfach enormes Talent.

Der aus dem ersten Video würde trotz dem besten Lehrer und dem besten Gehör da wohl nie hinkommen.

Wenn das so wäre würdest du selbst auch schon auf Bonamassa-Niveau spielen und wir hätten nur mehr Leute die im Radio spielen und keiner säße mehr davor. ;) :D

Ich sehe ein Hauptproblem darin das Nichtmusiker oft keine fundierte Kritik abgeben können und Musiker oft nicht wollen. Manche Musiker reagieren sehr angepisst darauf und beissen sich vielleicht noch mehr an ihren Stil fest. Von einem Lehrer den man extra dafür bezahlt lässt man sich da wohl eher was sagen. Ausserdem sollte man die Musik auch immer irgendwie an der Erfahrung und dem Können des Interpreten messen. Meine Sachen auf Youtube könnte man natürlich radikal auseinandernehmen und verglichen mit echten Profimusikern ist es crap. Aber solche Kritik würde ich nicht ernst nehmen. Sorry an die Damenwelt für den Spruch :D , aber ich glaube es gehören einfach auch die Eier dazu mit Kritik umzugehen und nie glauben "angekommen" zu sein sondern immer weiter an sich zu arbeiten. Wenn ein Lehrer schafft einem das zu vermitteln ist schon viel geschafft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein guter Lehrer motiviert einfach ungemein. Außerdem bekommt man oftmals neue Ansätze zum Solo-Spiel etc. Ohne meinen Lehrer wäre ich nie zum Jazz gekommen.

Die Grundlagen sollten auf jeden Fall von einem Lehrer gelegt werden, da man hier viel falsch machen kann (später auch schwer wieder abzugewöhnen). Dann kommt es natürlich auch drauf an, was man für einen Anspruch an das eigene Spiel hat und was man erreichen möchte.

Der "3-Akkorde-Punker" wird warscheinlich schon nach einem halben Jahr Musikschule "ausgelernt" haben, jemand der Jazz-Gitarre studieren möchte, wird wohl etwas länger mit einem Lehrer zusammenarbeiten.

Außerdem hängt es doch auch von jedem selbst ab. Ich habe hier zwar 2-3 Bücher zum Thema Jazzgitarre, schaue aber zu selten rein, da ich mich selbst einfach nicht wirklich motivieren kann und die Thematiken gerne auch mal mit jemandem bespreche, der die ganze Sache studiert hat.

Meine Meinung.
 
Sicher kann man Gitarre ohne Lehrer lernen. Das zeigen uns genügend begnadete Gitarristen, die nicht eine Note lesen können. Aber es ist ein Trugschluss (hehe ich hoffe ihr wisst auch was das in der Harmonielehre ist) davon auszugehen, dass das für die Allgemeinheit gilt.
Ich kenne keinen von euch, die ihr dafür eintretet, dass man sich alles ohne Lehrer beibringen kann. Vielleicht seid ihr ja allesamt große Talente, mit einem starken Durchhaltewillen und eisener Selbstdisziplin. Leider zeigt mir meine Erfahrung, dass das nur auf sehr wenige Gitarristen zutrifft. Beim Lernen der Gitarre gilt es ein paar Hürden zu überspringen. Wenn wir nur rein das Akkordspiel betrachten, wäre das zum Beispiel das Lernen von Barree Techniken. Ich kenne (leider) genügend Gitarristen, die schon an dieser relativ kleinen Hürde gescheitert sind, sich aber trotzdem für die tollsten Gitarristen aller Zeiten halten, weil man die ja nicht braucht. Zerre auf, Drop – Tuning und Einfingerspielweise sei Dank. Oder spielt man eben ein D statt einen Hm, hört ja so wie so keiner …
Oder andere „lustige“ Geschichten, die ich so erlebt habe:
G/C heißt doch, dass ich mir aussuchen kann, ob ich G oder C spiele … oder: kannst du mir mal die Gitarre stimmen, die Batterie bei meinem Stimmgerät ist leer .. Lustig ist auch immer, wenn man zusammenspielt und mal schnell die Tonart wechselt .. äääh kannst du mir das mal rasch „übersetzen“? ….

Nicht den Kopf schütteln. Das habe ich wirklich alles schon erlebt (und wenn ich noch ein wenig nachdenke würde, fallen mir sicher noch ein paar so Dinge ein). Und ja, die glauben alle, dass sie Gitarre spielen können.

Das Problem, das ich sehe ist, dass viele dazu neigen nur das zu üben, das entweder total gefällt, oder aber relativ leicht von der Hand geht. Dinge in die man viel Zeit und Mühe investieren müsste, werden nur kurz und schlampig eingeübt. Es ist schon grauenhaft, wenn man teilweise das Bending von so manchem Guitar-Hero anhören muss. Ich frage mich dann immer, ob die das nicht HÖREN, dass sie dabei keinen einzigen Zielton treffen. Muss aber wohl so sein. Das ist wohl so wie die Verrückten, die zu DSDS gehen und nicht einen Ton treffen und trotzdem felsenfest überzeugt sind, dass sie die tollsten Sänger dieser Erde wären. Manchmal ist einfach gut, wenn man auf den Boden der Tatsachen zurück geholt wird, oder wenn einem jemand zeigt, wo die Probleme liegen. Und dazu eignet sich nun mal ein Lehrer (und nicht der Dieter).

Ein weiterer Punkt, der für einen Lehrer spricht ist, dass dieser im Gegensatz zu einem Anfänger, der sich selbst das Spielen beibringt, die Hürden kennt, die es zu bewältigen gilt. Darum achtet er auch frühzeitig darauf, dass die Handhaltung in Ordnung ist, und baut Übungen ein, die dem Schüler manchmal wohl ein wenig langweilig vorkommen, aber später dazu beitragen, dass Probleme gar nicht erst auftreten, die hier öfter zu lesen sind (mir tut der Daumen beim F-Dur so weh, ist das normal? .. Antwort: Ja sicher, du musst erst die nötige Kraft in deinem Daumen aufbauen, kauf dir so ein Trainingsgerät …).

Aber wie gesagt, all das Gesagte muss natürlich nicht auf euch zutreffen. Leider „können“ wirklich viele Menschen Gitarre spielen, aber nur wenige sind wirkliche Könner. Ich denke, wenn man all jene weglässt, die nur nach Akkorden schrammeln können und nie mehr als ein paar einfachere Solos auf die Reihe bringen, dann kommt man auf eine Menge, die wohl auch der von anderen Instrumenten entspricht (ist jetzt nur so ein Bauchgefühl).
 
@Andy_K
Du hast in fast allen Punkten vollkommen recht, aber das ist ja gar nicht das Problem.
Es geht darum, dass die simple Antwort "Hol dir nen Lehrer" ohne irgendwelche weiteren Infos einfach nur sinnlos ist.
Bei den Grundlagen geb ich dir 400% Recht, die sollte man gezeigt bekommen. Aber gerade theoretische Sachen, wie Pentatoniken, Skalen... kann man -Motivation und Disziplin vorrausgesetzt- genauso im Selbststudium lernen.

BTW:
Es gibt ausserdem keine "richtige" Art Gitarre zu spielen. Wenn einer die Gitarre falsch rum hält und mit rechts greift, er so aber spielen kann, ist das vielleicht nicht gewöhnlich, aber sicher nicht falsch. :D
 
Als Beuteschema sollte man einen Lehrer nehmen der die gewünschten Musikstile auch gerne mag

das mag sich wirklich zu blöd zum beachten anhören, aber es ist so.
selbst erlebt: mit einem telefoniert, termin abgemacht, ihm gesagt was ich kann und wo ich hinwill (blues), alles klar, komm da an...
spielt mir den einfachsten 12takter vor, den man sich vorstellen kann, hab nach gespielt, meint er: ok, das kannst du.. mehr an blues kann ich auch nich, weil ich blues langweilig finde, willst du nicht rock machen?

btw: ich hab 7 probestunden (bei 7 lehrern) gehabt, bis ich eins gelernt hab: ein lehrer wird mir wohl auch nicht weiterhelfen... sad but true =(
 
@ MatthiasT: zb. http://www.fachhochschulen.net/FH/Studium/Elektro-_und_Kommunikationstechnik_2412.htm


das ist aber so.
ich studiere auch und arbeite nebenbei und kriege mein studium gerade so hin. übrigens überziehe ich jetzt schon um zwei semester weil ich nebenbei soviel arbeiten muss.
in der woche bin ich 36 stunden in der FH daneben lerne ich während der vorlesungszeit ca 5 stunden die woche und arbeite auch gerne mal 30 stunden, aber nur wenn ich kaum lerne.
Sorry Paco, aber du hast einfach keine ahnung.
an welcher uni in deutschland hast du den ein technisches fach studiert und danach oder davor in der schweiz?
ansonsten frage ich mich wie du den vergleich zwischen schweiz und deutschland ziehen willst.
würde mal gerne sehen wie du an der TU München E-Technik studierst und nebenbei vollzeit arbeitest!

*doppel gähn*

Junges, wenn ihr studieren wollt so ist das Eure Sache. Wenn Euch daneben kaum mehr Geld und kaum mehr Zeit bleibt, das habt ihr bewusst in Kauf genommen. Entweder Studium, Beruf oder Gitarre...und wer beides will, der sollte seine Kompromissbereitschaft nicht als allgemeingeltendes Wissen verkaufen. Punkt!
Und wer dann die übliche Leier des "armen Studenten" ausfährt, der kriegt von mir sein Fett weg. Ob Du damit leben kannst oder nicht willst, ist mir $ch****egal :D

BTT:

Ich bin der festen Überzeugung das dazu weder ein Lehrer noch Selbstreflexion ausreicht. Dieser Herr hat einfach enormes Talent.

Dann hast Du die Wirkung der Selbstreflektion nicht verstanden! Diese ist für einen hörenden Musiker bzw. seine eigenen musikalischen Prozesse sogar zwingend notwendig. Und ja...die kann man tatsächlich nicht lernen, die "erfährt" man.
Wer sich viel mit Musik auseinandersetzt, viel Musik hört und mit der Zeit in Musik denken lernt kann (ein gewisses Mass an natürlicher Freude und Begeisterung vorausgesetzt), der kann dadurch seine eigene Kreativität bewusst selber anstossen und erweitern. Talent bedeutet nur "welchen natürlichen Zugang zu den eigenen Ressourcen" man dabei kennt. Der Rest ist Arbeit in Form von Begeisterung, Freude und Willenskraft.

Genannter Musiker hat sich grösstenteils (so wie ich zb. auch) autodidaktisch weitergebildet, nachdem er sein Aha-Erlebnis in Form einer Schallplatte hörte. Das ist nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Viele Leute brauchen Hilfe um Ihre eigenen musikalischen Hemmschwellen zu überwinden und ihren eigenen Weg zu finden. Ich hatte mein Aha-Erlebnis mit dreizehn bei einem Konzert von Eric Gales 1991 (und dem anschliessenden Privatworkshop, der mir eigene Türchen geöffnet hat)

Die meisten "Probleme" mancher Gitarristen heute äussern sich in der eigenen Tonformung, der eigenen musikalischen "Sprache". Die musikalische Grammatik, die Geschwindigkeit, Aussprache ....alles ist erlern- und kontrollierbar, doch der eigenen Erzählart oder Redegewandtheit wird oft viel zu wenig Raum beigemessen. In der Musik reden wir hier zb. von Phrasing.

Nicht "welchen Ton" spiele ich sondern "wie spiele ich ihn". Der Stormy Monday Versuch klingt für mich nur deshalb lau, weil sich der Spieler nicht selber fragt wie er die Töne spielt, sich überhaupt keine Gedanken dazu macht. Das kann ich hören....und bin damit nicht alleine.
Mit Talent hat das nur bedingt etwas zu tun.....dazu ist mehr eigene Reflektion notwendig, die man erstmal selber erfahren muss um sie zu verstehen und anzuwenden.


Ein möglicher Ratschlag um die eigene Reflektion zu trainieren:
Sich selber aufnehmen (einfacher Kassettenrekorder reicht). Wer sich selber spielen hört empfindet sich anders als wenn er dabei spielt. Du lernst Dich so besser als akustisches Gesamtereignis zu hören als bloss auf Details und scheinbare musikalische Regeln zu fokusieren.

Geht darum, dass die simple Antwort "Hol dir nen Lehrer" ohne irgendwelche weiteren Infos einfach nur sinnlos ist.

Sinnlos nicht, denn offenbar wollen die Fragesteller nämlich auch gar keine Zeit investieren selber mal nachzudenken wo es denn eventuell liegen könnte, weshalb es mit dem eigenen Spiel nicht klappt. Dann wird wieder einer dieser sinnlosen Threads eröffnet "wie macht man das ohne dass ich muss blablabla", oder "wo gibt es Hilfe zu XY" (wenn man wieder mal zu faul war die Suchfunktion zu bemühen) etc. Die Mär, dass einen im Leben immer alles auf dem silbernen Tablett vor die Füsse geworfen wird, mag vielleicht für einige von Euch in der Jugendzeit noch gelten wo Mama die Wäsche macht und Papa das Geld nach Hause trägt, später lösen sich solche Träume dann aber recht schnell in Schäume auf. ;)
 
Und wer dann die übliche Leier des "armen Studenten" ausfährt, der kriegt von mir sein Fett weg. Ob Du damit leben kannst oder nicht willst, ist mir $ch****egal :D
[...]
Die Mär, dass einen im Leben immer alles auf dem silbernen Tablett vor die Füsse geworfen wird, mag vielleicht für einige von Euch in der Jugendzeit noch gelten wo Mama die Wäsche macht und Papa das Geld nach Hause trägt, später lösen sich solche Träume dann aber recht schnell in Schäume auf. ;)
Auch wenn dir deine Selbstgefälligkeit vielleicht Spaß macht, sie geht meilenweit am Thema vorbei.

Es geht darum dass es andere Wege gibt als mit einem Lehrer zu lernen. Und es gibt ja die Fälle wo sich jemand keinen Lehrer leisten kann, fertig aus. Egal ob es daran liegt dass man seinem Studium einen höheren Wert einräumt als seinem Hobby (was ich absolut nicht verwerflich finde), einfach wegen Arbeitslosigkeit (ich weiß, auch alle faul und selber schuld) oder warum auch immer. Und das müssen auch nicht immer nur verwöhnte Schulkinder sein die Millionäre als Eltern haben, auch wenn es in deinem Weltbild wohl keine anderen Jugendlichen gibt.
Und ja, auch wenn man nicht Musik machen als einige Priorität im Leben hat kann man ein guter Musiker werden und man muss sich nicht dafür beschimpfen lassen. Und diese Kompromissbereitschaft kann man verallgemeinern, denn sie gilt wohl für über 99% der hier Anwesenden.

Es hat sich einfach gezeigt dass es geht ohne jeden Monat sein Geld zum Lehrer zu tragen, wenn denn Lernwillen, Intelligenz und Talent vorhanden ist. Ich hab dann kein Problem damit so jemanden eine Frage zu beantworten die ihm wohl auch eine bezahlte Lehrkraft hätte nahe bringen können.

Wenn etwas das silberne Tablett ist, dann doch der Unterricht, oder?
 
Ich hatte nie einen Lehrer und brauche jetzt wohl keinen mehr aber eigentlich ist es schon ganz sinnvoll.

Und wenn man sich keinen Lehrer holt was denn dann??

Klar könnte man das Geld sparen und sich dafür Equipment holen aber im Endeffekt hat man einen Haufen Equipment aber leider keine Spielerfahrung also...

Wenn etwas das silberne Tablett ist, dann doch der Unterricht, oder?

:D;)
 
Und ja, auch wenn man nicht Musik machen als einige Priorität im Leben hat kann man ein guter Musiker werden und man muss sich nicht dafür beschimpfen lassen. Und diese Kompromissbereitschaft kann man verallgemeinern, denn sie gilt wohl für über 99% der hier Anwesenden.

Du kannst von mir aus auch Millionär werden;) Dennoch hat dann Dein Weg zum Millionär keinen Allgemeinwert.


Wenn etwas das silberne Tablett ist, dann doch der Unterricht, oder?

Wenn das nun eine ernst gemeinte Aussage war, dann würde ich mir das mit dem Studium nochmals gründlich überdenken. :D
 
Und ich glaube kaum, dass die Leute, die hier im Board ne Frage stellen, zu doof sind drauf zu kommen, dass sie sich nen Lehrer holen könnten.

(aber vielleicht bin ich es als Student auch nur gewöhnt mir selbständig Dinge beizubringen).

Manche Leute eignen sich einfach nicht fürs autodaktisches Musiklernen (andere hingegen sehr wohl.). Die kommen ohne direkte Anleitung und Hilfestellung keinen Millimeter voran. Das sieht man ja schon an vielen Forumsfragen nach dem einfachstem Basiswissen.

Ich habe früher viel unterrichtet und es darunter tatsächlich Leute, die ohne diese Hilfe bis heute nicht einen einzigen Akkord spielen könnten. Die können selbst bei einem Tonabstand von 2 Oktaven nicht auf Anhieb sagen, welcher Ton höher oder tiefer ist...

Ich gehör zwar nicht zu denjenigen, die hier ständig Unterricht empfehlen. Aber bei verschiedenen Usern kann man relativ schnell erkennen zu können, wie selbstständig er/sie denken, handeln, lernen und recherchieren kann. Und da sieht's manchmal halt recht duster aus. Vor allem wenn man merkt, das er/sie nach 1 Jahr mit den immer selben Fragen trotz gefühlten 100 gut gemeinter Antworten so gut wie überhaupt nicht vorangekommen ist.
 
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