Jimi Hendrix Style erlernen

  • Ersteller DerTeleFreak
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mit Analphabet meinte ich eben das, das er keine Noten lesen konnte.
Natürlich konnte er lesen und schreiben
 
Hendrix war ein Synästhetiker...
Jimi hat also nicht in A-Moll oder C#-Dur gespielt sondern in Rot oder Grün. Und da er die Töne wirklich sehen konnte unterlag er keinerlei Begrenzungen durch Tonleitern etc...
das haben zu der Zeit übrigens sehr viele... man könnte sogar sagen: es war en vogue... ;)

cheers, Tom
 
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Ja Lsd war zu der Zeit weit verbreitet :D
 
Als Beispiel: wenn er die E-Barré-Akkorde nicht mit dem Daumen und gemuteter A-Saite gespielt hätte, ....

Bringe mal dies hier mit der Aussage von Napi zusammen https://www.musiker-board.de/griff-...-jimi-hendrix-style-erlernen.html#post6548055 ... und schon bist du auf einem guten Weg ...

Single Notes kann man nicht nur aus den Tonleitern spielen, sondern auch aus dem Akkord. Also mal den vollen Akkord, dann einzelne Noten des gegriffenen Akkordes ... Er hat da sehr viel in Einzelteile aufgelöst. Der Daumen in der Bassnote hat ihm da oft geholfen, noch einen Finger für Verzierungen "frei" zu bekommen. Die Reduktion auf einzelne Noten des Akkordes hat ihm geholfen nicht alles komplett greifen zu müssen.

Hendrix als auch SRV gehören zu der Fraktion die mit ihren "Paddeln" auch einen Basketball greifen konnten ... Also nicht nur nach Techniken, sondern auch nach körperlichen Voraussetzungen schauen.

Gruß
Martin
 
Ja Lsd war zu der Zeit weit verbreitet :D

Naja, ich bin mir nicht sicher, würde aber vermuten das es heute auch noch von diversen Künstlern genommen wird. Aber von dennen hört man nix, wer heute was von sich hält nimmt Crack oder Crystal :rofl:
Aber zum "Töne sehen" wird's sicher genauso gut sein......

Woran ich immer noch nicht so richtig glaube ist sowas:
unterlag er keinerlei Begrenzungen durch Tonleitern etc.
soviel ich es weiß konnte er keine Noten lesen

Die fähigkeit Noten zu lesen sagt primär garnichts über ein musiktheoretisches Wissen aus. Grade wir Gitarristen kommen sehr gut ohne Noten aus und können dennoch enorm viel MuTh wissen und anwenden.
Auch das er "keine Begrenzungen durch Tonleitern" unterlag, dafür würde ich nicht meine Hand ins Feuer legen. Da ich wette, wenn wir irgendeinen X-beliebigen Hendrix Song unseren Fachleuten im MuTh Sub hinlegen, wissen die sofort das Tonale Zentrum, die verwedeten Tonleitern sowie alle Akkorde, ihre Funktion, Art (Umkehrungen) usw...
Wovon ich allerdings überzeugt bin, Jimi wusste das auch :)

Man kann garnicht ein Insrument spielen ohne Theorie kenntnisse zu erlangen! Ob diese nun "Bewusst" da sind, oder eben nur "gespielt" werden macht keinen Unterschied, denn sie sind da und werden über das tägliche Üben, das nachspielen eines Songs von unserem Gehör aufgenommen.
Wenn man als Anfänger die ersten 4 Akkorde kann (Em, C, D und Am) und lernt plözlich das "Gm" kennen, kann man das gerne in den einzigen Song den man spielen kann einbauen. Aber weder in "Vogelhochzeit" noch in "Country Roads" wird es nach irgendetwas klingen.
Somit vermeidet das Ohr irgendwann in die Akkordfolge C-D-Am ein Gmoll ein zu bauen, da wir eben "wissen" das es nicht klingt. Und somit kommen wir garnicht in die versuchung es in "Knocking on Heavens Door" ein zu bauen :)

Wenn man mal vom "Menschen" Jimi Hendrix weg schaut und nur den Musiker betrachtet, ging es ihm wohl wie vielen anderen auch.
Auch er unterlag den einflüssen großer Musiker seiner Zeit, auch er hatte wohl eine riesige Schallplattensammlung (beinah hätte ich CD geschrieben.. :D ) und auch er hat sich vermutlich irgendeinen Song immer und immer wieder angehört um diese "verd#mmte, verfl%chte Stelle" die er absolut nicht "verstehen" konnte, raus zu hören.
Anderst als wir, hat er halt keine fertigen Tabs im Internet finden können und konnte sich nicht in einem Forum austauschen. Aber Songbücher und "quatschen" gab es ja damals auch schon.
Und das zerlegen der Rythmussparts in Akkorde und "Licks" würde ich jetzt nicht "Jimis revolution des Gitarrenspiel" nennen.
Denn das hat Bach, Sor, Guliannie, S.L. Weiß, Sanz und viele andere (klassische) Gitarristen vor ihm auch schon getan.

Vieleicht bringt es uns etwas weiter, wenn wir nicht "Jimi" alleinstehend betrachten sondern seine "Vorbilder" ( B.B. King ?!?!?) dazu nehmen sowie seine Mitmusiker, schliesslich prägen die Menschen um einen herum am meisten. Jimi war warscheinlich in einem Punkt wie ich (geile Haare ^^ ), ich vermute jetzt mal ohne jede (oder nur eine) Biografie von ihm gelesen zu haben:
Wir waren beide ziemlich sture Dickköpfe, die gerne genau das tun/taten woran sie Spaß und lust hatten. Sich durchsetzten ohne auf die Konsequenzen zu achten und gradlinig sind (schade eigentlich wenn da stimmt, ich hätte lieber seine Finger bekommen -.- :D ).
Dennoch formt das Umfeld jeden mehr, als er manchmal zugeben mag.
Und so wird es ihm auch ergangen sein.
 
Moin Moin,

als bekennender Hendrix Fan möchte ich noch hinzufügen... :)

zum einen stimme ich erstmal den Vorrednern zu - schau Dir auf Youtube, oder DVD einfach mal was von Hendrix an, da siehst Du auch schnell,
das er ganz und gar nicht der perfekte Gitarrist war, den man oft bei ihm vermutet.

Hendrix soll wohl mal in einem Interview gesagt haben (habs mal gelesen, also kein Beweis von meiner Seite für den Wahrheitsgehalt)
das er sich als Maler fühlt - das Tonband ist seine Leinwand und er bemalt sie mit Tönen... vielleicht hat er sich aus dem Grund die Töne auch
Farblich vor seinem Geistigen Auge interpretiert.

Was einem beim anschauen und hören schnell auffällt - irgendwie spielt er seine Songs jedes Mal anders, so als interpretiert er seine Stimmung
jedes Mal auf neue.

Mit normalen Blues Pentatoniken, hättest Du schonmal einen Anfang, das Weitere hol Dir am besten aus seinen Songs (wie schon erwähnte Literatur)
- Tabs aus dem Netz etc. - und leg einfach los - das Feeling kommt mit der Zeit.
Hendrix hat nicht sonderlich kompliziert gespielt - genauso wie AC/DC nicht kompliziert spielen - aber wie Akkorde und Töne kombiniert sind, macht
die Wirkung erst aus.

Hendrix hat viel viel ausprobiert mit den Tönen zu spielen - so wollte er mal klingen, als würde man ihn unter Wasser hören, dazu wurden mehrere
seiner Boxen abgedichtet und in Spezialbehälter mit Wasser versenkt - leider gab das nicht das gewünschte ergebnis (hab ich in gleichem Artikel gelesen, wie das mit dem Tonband als Leinwand)
Dann hat er halt mit viel viel Feedback gearbeitet (damals noch total verpönt, sein Equipment so zu quälen)

Grundausstattung zum spielen wäre ein normaler Amp (gern Röhre, da sich die röhrenstufen klangschöner mit nem Verzerrer übersteuern lassen)
Dann natürlich ne Gitarre.. grinsss.. Strat, Tele, oder auch eine SG passt.. und mit einer Paula bekommt man das auch authentisch hin.
FuzzFace - es geht aber auch anderes, wie Tonebender und dessen Clone - oder BigMuff - wobei mir persönlich BigMuff nicht so Spaß gemacht hat in
Verbindung mit Hendrix mässigen Sounds.
Ich hab mir kürzlich eine ProCo Rat gekauft (die aktuellere Version) - muss sagen, mit den richtigen Einstellungen, kommt das auch Fuzzmässig rüber in Verbindung mit nem
angezerrten Amp.

kein MUSS, aber durchaus brauchbar.. ein Vibe - entweder günstig (Danelectro Chicken Salad) - oder Richtung Original.. UniVibe nebst dessen Klone :)
es geht aber auch mit einem ordentlichen Phaser (ich hab einen MEK Phase 2 oder wie der heißt - der geht fast in die Richtung)

ein MUSS... ein Wah Pedal

kein MUSS, aber ne echt schöne Spielerei und auch gern zu hören auf Hendrix späteren Aufnahmen.. Octaver - der schmuddeligste im Sound fand ich
den Tycobrahe - ist schwer zu bekommen, gibts als Klone - oder einfach selbst bauen (letzteres hab ich mal gemacht und es machte echt Spaß!)

soweit so gut..

meine Meinung zu anderen Gitarristen, die Hendrix interpretieren (SRV und Co.) die klingen nicht wie er, weil sie ganz anders unterwegs sind - und ihn halt nur mal
interpretieren.. wer sich wirklich reinkniet und SCHEISSE noch mal genauso klingt (Augen zu und man denkt man sitzt in 1969 auf nem Hendrix Konzert) - Randy Hansen!
den hab ich vor ein paar Jahren mal live gesehen und der Typ ist einfach klasse!

:gruebel:hab ich was vergessen? :D

Gruß
und gutes Gelingen!
Oliver
 
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Die Lick Library Electric Ladyland (Doppel-DVD) ist zu empfehlen. Der Teacher ist defintiv einer der besten für JH, bei Lick Librarys
anderer Künstler hat man es nicht immer so original, sondern so dass es sich nur so anhört als ob.
Hier werden die Licks komplett gezeigt, auch mit den Parts, die sich beim einfachen raushören nicht sofort offenbaren.
 
du brauchst krasses know how und vielö theoretisches verständnis! Besonders, weil du im blues ja eigentlich sowieso entgegen der gängigen theorie arbeitest, im prinzip eigentlich keinen regeln unterliegst, dadurch aber irgendwie doch schon wieder...

Also "krasses" know-how braucht man in meinen Augen zum Spielen im Stile von Hendrix nicht. Ich denke wenn man extrem viel spielt, fängt man an, mit gewissen Tönen (bzw. gewissen Intervallen) gewisse Klangfarben zu verbinden. Beim Spielen denkst du dir dann nicht unbedingt "uh, jetzt bende ich mal von der Sexte in die Septime", sondern du hast es einfach im Gefühl und machst es. Um das konkret nachzuvollziehen und weiterzuvermitteln sind theoretische Kenntnisse dagegen schon wichtig. Aber wenns um reines Spielen geht, weniger, denke ich.
Wenn du von 0 auf 100 in 6 Wochen willst, kommst du dagegen tatsächlich kaum drum rum dir Literatur oder einen Lehrer zu besorgen und dir einige Songs mal etwas genauer anzusehen. Aber Achtung: Versteif dich nicht zu sehr auf irgendein Lick dass er einmal bei irgendeiner Session gespielt hat (außer dir gefällt es sehr gut). Versuch viel mehr, die Töne zu verknüpfen und das ganze zu einer Art "Muster" zu verknüpfen. Also nicht nur gedankenlos Nachspielen, sondern dabei nachdenken und schaun, wie das zusammenpasst etc. :)

lg
 

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