mein "mode" gp5 bsp. auf 1, 5, 7 in D, richtig?

  • Ersteller Suicide Snowman
  • Erstellt am
Suicide Snowman
Suicide Snowman
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
20.02.11
Registriert
13.09.09
Beiträge
112
Kekse
109
Hallo,

ich beschäftige mich immernoch mit den modes und will ein kurzes feedback, ob es so denn richtig ist was ich da gemacht habe.

bsp. 1 - ionisch in D
bsp. 2 - mixolydisch in D
bsp. 3 - Lokrisch in D

kann man das so machen? wird mir das feeling des jeweiligen modes so offen gelegt? denn das soll der sinn des ganzen sein.
oder liegt der unterschied in meinen beispielen eher nur darin, dass ich ein tieferer ton gespielt wurde. ich mein, kann man allein durchs hören drauf kommen, welcher mode hier vorliegt?

kann ich die modes innerhalb eines songs beliebig mischen? oder kommt dann murks bei raus?

wie arbeitet ihr damit?
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • modes.gp5
    3,7 KB · Aufrufe: 211
Zuletzt bearbeitet:
Es wäre sehr hilfreich, wenn du das als Notengrafik hier reinstellen könntest. Speichere in einem Grafikformat, lade die Grafik in dein Album unter deinem Profil. Dann bekommst du einen Link auf dein Bild angezeigt, den du bei "Grafik einfügen" (Icon: das Bild mit dem Baum) angeben kannst. Dann können wir hier im Thread viel sinnvoller darüber reden.

Harald
 
Also irgendwas machst du da grundlegend falsch... in deinen Noten sind für alle genannten Modi gleich. In jedem Takt ein Gj7 und ein A7. Was soll das mit den Modi zu tun haben?
 
Jede Modi hat 6 Verwandte, also hast du insgesamt 7. Alle davon haben ihren eigenen Grundton. Mehrere Modi können nicht auf dem gleichen Grundton liegen...

Bei D-ionisch wärst halt bei der Tonart ... nuja D-Dur halt
D-mixolydisch gehört aber zur Tonart G-Dur
und D-Lokrisch gehört zur Tonart Es-Dur.

Hoffe das hilft.
 
Jede Modi hat ...

Ein Mod-US, ... mehrere Mod-I


Alle davon haben ihren eigenen Grundton. Mehrere Modi können nicht auf dem gleichen Grundton liegen...

Das stimmt so nicht. Es gibt ja durchaus F-Mixolydisch und auch F-Dorisch. Wenn man will, sogar im gleichen Song ...


D-mixolydisch gehört aber zur Tonart G-Dur

... ist ENTWEDER der 5. Modus von G-Dur, ODER aber auch ein eigenständiger Sound, der selbst Tonika sein kann.

Ein Modus ist nicht mehr und nicht weniger als eine DEFINIERTE Abfolge von Ganz- und Halbtönen, auf einem BELIEBIGEN Grundton. Daß man (einige) Modi auch als Ableitung der DUR-Tonleiter sehen kann, ist eine Gedankenstütze, ist aber nicht die GANZE Wahrheit, weil man so die eignen innewohnenden Soundmerkmale der Modi als EIGENSTÄNDIGE Klangwelten allzu leicht aus dem Auge verliert ...

LG, Thomas
 
Um dich ganz ´zu verwirren...und ohne mir deine GP5 Datei angesehen zu haben:D

Am sinvollsten ist du baust dir mal eine Tonleiter, sagen wir "irgendwas"-ionisch...( in meinem Beispiel mal C-Dur ) und sieh dir an wo die Halbtöne vorkommen:
PHP:
C-D-E-F-G-A-B-C
T-G-G-H-G-G-G-H
Du siehst.... T= Tonika, G= Ganzton abstand H= Halbton abstand.

Nun machen wir mal C-mixolydisch (kein besonderer Grund, nur so)
PHP:
C-D-E-F-G-A-Bb-C
T-G-G-H-G-G-H-G
Was ist passiert?
Unser Halbton übergang aus C-inoisch hat sich verschoben und aus dem B wurde ein Bb.
Einfach weil C-mixo einfach ein ionisch C- mit ernidrigter 7.ter Stufe ist.
Beides sind C-Tonleitern und somit beide C- Modi.

Bauen wir noch ein gedanken Schiff?
Diesmal nehmen wir C-äolisch ( mal zur abwechslung (natürlich-)moll)
Was kommt raus? (Wenn ich mich nicht irre...:D)
PHP:
C-D-Eb-F-G-Ab-Bb-C
T-G-H-G-G-H-G-G

So nun haben wir vom dem Ton C aus gesehen schon drei Mods "gebaut" Ionsich, Mixo und äolisch.
Cool wa???
Auch hier siehst du wo unsre Halbtöne stehen und was für neue Töne in die Anfängliche Tonleiter gewandert sind.

Willst du nun z.B. Phrygisch(wow.. unser 4. Modus von C aus gesehen) aufbauen, kein Thema... ist wie äolisch aber mit erniedrigter 2.ter Stufe.
So, nun baust du einfach aus jeder Tonleiter die Dreiklänge (oder wenn es dir spaßmacht die 4.Klänge, besser währe es:D) und sie was für Akkorde endstehen.

Deshalb wusste Jafko auch sofort das bei deinen Modi irgendwas extrem schief gelaufen ist als er sagte:
Also irgendwas machst du da grundlegend falsch... in deinen Noten sind für alle genannten Modi gleich. In jedem Takt ein Gj7 und ein A7. Was soll das mit den Modi zu tun haben?​
Und ich glaube das ich deinen problem schon nah dran bin mit dieser Antwort;)
Es können nicht in allen 7 Modi die selben Akkorde vorkommen weil jeder an bestimmten stellen seine Halbtöne sitzen hat und so die vorkommenden Töne von Modus zu Modus anderst sind.
Wenn ich jetzt nicht richtig liege... okay.... kann ich mit Leben, ist ja nicht so als hät ich "Arbeit" oder "Zeit" für diese lange Antwort aufgebracht... sag schon das ich falsch liege.. ich verkrafte das schon :(
:p
 
mh.

aber tatsache ist doch, dass es 7 stufen gibt.

auf stufe 1 und 4 habe ich den "maj7 akkord" (1, 3, 5, 7)
auf stufe 2, 3 und 6 habe ich den "m7 akkord" (1, b3, 5, b7)
auf stufe 5 habe ich den "7 akkord" (1, 3, 5, b7)
auf stufe 7 habe ich den "7b5" (1, b3, b5, b7)

wenn ich mir aus diesen 7 stufen eine beliebige songbewegungsformel baue, wie z.b. -> VI, II, V, I in C dur

dann bedeutet das in diesem fall -> m7, m7, 7, maj7

und jetzt zum thema:

lasse ich jetzt einen bass ausschließlich den ton c unter diese VI, II, V, I bewegung spielen, dann müsste ich doch einen ionischen klang bekommen, richtig?
denn: VI, II, V, I über I

jetzt behalte ich z.b. diese VI, II, V, I bewegung in c dur bei. nun will ich c phrygisch. das bedeutet -> phrygisch steht auf der dritten stufe von dur.
folglich -> von welcher durtonleiter ist c die dritte stufe? c minus 5 Halbtonschritte (tetrachord) = G

Spielt der Bass nun G unter VI, II, V, I in C dur, dann müsste ich das doch Phrygisch hören, richtig?

mit dieser methode glaube ich, die kirchentonleitern als mittel der harmonik anstelle der melodik zu benutzen. z.b. john lennon´s imagine ist so aufgebaut, richtig?
kann auch sein das ich da falsch liege.

wenn ich aber richtig liege ist das der beweis, dass ich mit

Also irgendwas machst du da grundlegend falsch... in deinen Noten sind für alle genannten Modi gleich. In jedem Takt ein Gj7 und ein A7. Was soll das mit den Modi zu tun haben?
nicht falsch lag.
 
So wenig zeit heute....:redface:
mh.

aber tatsache ist doch, dass es 7 stufen gibt.

auf stufe 1 und 4 habe ich den "maj7 akkord" (1, 3, 5, 7)
auf stufe 2, 3 und 6 habe ich den "m7 akkord" (1, b3, 5, b7)
auf stufe 5 habe ich den "7 akkord" (1, 3, 5, b7)
auf stufe 7 habe ich den "7b5" (1, b3, b5, b7)

wenn ich mir aus diesen 7 stufen eine beliebige songbewegungsformel baue, wie z.b. -> VI, II, V, I in C dur

dann bedeutet das in diesem fall -> m7, m7, 7, maj7
Joa in C-Dur stimmt es.... aber in-Phrygisch (z.B.) kannst du die Akkorde nicht mehr bauen da die töne garnicht in der tonleiter vorkommen.

Außerdem ist eine neue Tonleiter vom 5 Ton der C-Dur tonleiter kein C-Modi, schon allein daran zu merken das der Grundton ein G ist...
Die beiden tonleitern teilen sich zwar die selben töne..hat aber nichts mit modis zu tun...
Muss wech..sry
 
Jetzt weiß ich was du meinst und wo der Fehler liegt.
Die Stufenakkorde einer Toart haben nix, gar nix mit den Modi zu tun!!

Modi sind verschiedene Tonleitern (oder Intervallstrukturen), keine Akkorde!!

Vor der temperierten Stimmung konnten Musiker nur in einer Tonart spielen ohne die Instrumente umszustimmen. Um dennoch unterschiedliche Klangstrukturen zu bekommen, hat man jeweils einen anderen Ton als Grundton genommen und so eine neue Intervallstruktur der Tonleiter bekommen, die von diesem Grundton ausging. Andere Intervallstruktur=anderer Klangcharakter.
Auf diese Weise bekam man 7 verschieden klingende Tonleitern, derer man sich bedienen konnte, aber jede hatten einen ganz bestimmten Grundton.

Heute benutzt man die Modi oft um zu erklären warum man bei einem Solo in der Tonart C-Dur (Beispiel) bei einem G-Dur Akkord eben nicht die G-Dur Tonleiter spielen darf, oder bei einem Dm Akkord eben nicht die D-Moll Tonleiter. Man bekommt sonst Leiterfremde Töne die das Solo evtl "falsch" klingen lassen.
Die Modi sind in diesem Fall nur ein Hilfmittel um in der geforderten Tonart zu bleiben. (Hier C-Dur)
Anders ausgedrückt: Egal welcher Stufenakkord gerade erklingt, die Tonart ist immer C-Dur und du musst die Töne der C-Dur Tonleiter spielen. Evtl.halt von dem Grundton des jeweiligen Stufenakkordes aus. Du benutzt dann bem G-Dur Akkord zum Solieren die gleichen Töne wie in der Tonart G-Mixoliydisch, aber das ist schon alles.
Um wirklich in dem Modus G-Mixolydisch zu spielen muss G auch als das Tonale Zentrum der Tonart wahrgenommen werden. (Grundton der Tonleiter)
 
Genau! Trenne die Kirchentonarten gedanklich von den Akkorden! Sonst kommst Du durcheinander.
Jafko kam mir etwas zuvor. Hier meine Antwort:

folglich -> von welcher durtonleiter ist c die dritte stufe? c minus 5 Halbtonschritte (tetrachord) = G

Das ist nicht richtig. Der E-Dur-Akkord ist z.B. die dritte Stufe in C-Dur.
Man muß also vier Halbtonschritte nach unten gehen. Die Antwort auf Deine Frage lautet: As-Dur und nicht G-Dur.

Doch ich würde davon absehen, mehrere Modi in einem Song unterzubringen. Das passiert äußerst selten.

...z.b. john lennon´s imagine ist so aufgebaut, richtig?
kann auch sein das ich da falsch liege.

Das liegst Du falsch. Aber immerhin hast Du mit "Imagine" ein konkretes Beispiel genannt, über das man reden kann.

Ich höre in diesem Song folgende Akkorde:

Strophe
C Cmaj7 | F |
C Cmaj7 | F |
C Cmaj7 | F |
C Cmaj7 | F |

Bridge
F C/E | Dm7 F/C |
G C | G7 |

Refrain
F G | C E7 |
F G | C E7 |
F G | C E7 |
F G | C |

Jetzt kümmere Dich erst einmal darum, welcher Ton hier als Grundton empfunden wird.
Das ist eindeutig C.

Welche Töne werden jetzt in diesem Song verwendet?
Alle Töne der C-Dur-Leiter und das Gis aus demE-Dur-Akkord.

Letzteres hat aber Ausnahmecharakter. Wir kommen später darauf zurück.

Also gehen wir von C-Dur aus.

Hauptsächlich besteht der Song aus den Hauptstufen C (I bzw. Tonika), F (IV bzw. Subdominante) und G (V bzw. Dominante).

Was haben wir noch? Dm7 und E7.

Das Dm7 wird aus melodischen Gründen gebraucht. Normalerweise würde auch F gehen, doch mit dem zusätzlich gespielten Ton D ist die schöne Basslinie F - E - D - C möglich. Das ist eine einfache Tonleiter nach unten und daher eine sehr plausible Struktur.

Nun zum E7. In C-Dur stellt E7 die Dominante von Am dar, der Paralleltonart von C-Dur. Wenn in C-Dur-Songs E7 vorkommt, wird fast immer nach Am aufgelöst und man kehrt später zum C-Dur-Akkord zurück.

John Lennon war das wohl zu langweilig und er ging nach F. Das klingt auch schön und die Akkorde Am und F unterscheiden sich nur dadurch, daß der Ton E von Am zum F verwandelt wird. Die beiden Akkorde sind nicht "quintverwandt", wie es E und Am wären (oder C und G bzw. C und F), sondern sie sind "terzverwandt". Das klingt dann meist auch sehr schön.

Ich würde an Deiner Stelle mir die Songs heraussuchen, die Dir gefallen. Versuche die Akkorde herauszubekommen, stelle den Grundton fest und identifiziere die Töne, die im Song gebraucht werden. Dadurch bekommst Du die verwendete Tonleiter heraus. Das muß nicht immer Dur oder Moll sein, sondern kann auch öfter mal mixolydisch sein, ab und zu dorisch, selten phrygisch oder lydisch. Lokrisch spielt praktisch keine Rolle.

Mach Dir mal die quintverwandten und terzverwandten Akkorde in einer Tonart klar und höre darauf, wie die Akkorde nacheinander klingen, so daß Du ein Gefühl für den Charakter der Akkordfolge bekommst. Das dauert ein Weile, bis Du das erfaßt hast.

Also z.B.

C G C, C F C,
C Am C, C Em C,
C F G C, C G F C
C Am F G
C Em F G
usw., alle möglichen Kombinationen.

Viele Grüße

Klaus
 
Meine Empfehlung (an den Schneemann):

Konzentrier´ Dich einmal wirklich lange, lange Zeit auf die Dreiklänge, dann erweitere sie zu Vierklängen. Und DANN, dann würde ich mich erst mit den Modi beschäftigen.

In den Dreiklängen und Ihrer "Beherrschung" steckt soviel an Zusammenhängen und an musikalischem Wissen bzw. Erfahrung, daß Dir danach die Beschäftigung mit Modi viel leichter fallen und logischer erscheinen wird. Zumal es das selbe ist, nur halt von der anderen Seite her betrachtet ... beides beschreibt eine TONAUSWAHL für gewisse Situationen. Nur, daß bei den Drei-/Vierklängen halt die "Zwischentöne" fehlen. Die sind bei den Modi zwar logischerweise dabei, dafür fehlt die genaue Anleitung, welche Töne im Modus nun "wichtig" sind, und welche nicht ...

Jedenfalls ist meine Meinung, daß die Beschäftigung mit Modi, wenn sie ALS ERSTES geschieht, viel mehr verwirrt als musikalisch sinnvolles Wissen vermittelt ...

Nur meine Meinung ...

LG, Thomas

PS: Aber WENN Du schon unbedingt C-phrygisch hören willst, dann hör´ auf mit der Herumrechnerei und lerne einfach die Tonleiter/den Modus C-phrygisch. Oder - zu Beginn leichter - nimm halt stattdessen E-phrygisch: Das sind alle weiße Tasten am Klavier, mit E als Grundton. Beachte, daß jeder Modus nur eine klar definierte Abfolge von GT und HT-Schrittten ist, und somit eine genau definierte Auswahl von Tönen, bezogen auf einen beliebigen Grundton. Weswegen auch jeder Modus seinen ganz eigenen Klang hat, wenn man ihn lange genug auswalzt. WIR alle sind halt an den Sound von Ionisch, mit seinen Stufenakkorden, sehr gewöhnt. Aber JEDER andere Modus hat auch seine (eigenen) Stufenakkorde (leitereigene Akkorde = Akkorde, in denen nur Töne der ursprünglichen Tonart vorkommen) ... nur muß man sich an deren Klang und Wirkung erst mal gewöhnen und sie vor allem zuerst einmal kennenlernen ...

LG, Thomas
 
So wenig zeit heute....:redface:
Muss wech..sry
Um kurz weiter zu erklären (obwohl ihr mir jetzt voll vorgegriffen habt:D).
Die C- Modi's sind:
C-ionisch
C-dorisch
C-mixolydisch
C-lydisch
C- usw...

Du sieht.... der V. Ton der C-ionischen Tonleiter ist ein G. Aber in lydisch würd ich jetzt nicht wetten das der ton G auch auf der V stufe steht (oder ob ein G überhaupt vorkommt, bin faul und habs vorher nicht gegen geprobt:D).
Vom V. Ton der C-ionischen Tonleiter ausgesehen steht das G, wenn man nun G zum grundton wählt und weiter die töne von C-ionisch verwendet erhält man G-mixolydisch.
Soweit warst du ja....... Aber:
Die Modis von G sind:
G-ionsich
G-dorisch
G-usw....

und auch da kannst du nicht immer auf die selben Akkorde kommen. Außer du mogelst:D
Später allerdings siehtst du 3-4 Akkorde und du weist welche tonleiter du vordir hast

In C-Dur stellt E7 die Dominante von Am dar, der Paralleltonart von C-Dur.
Und bevor du fragst wieso in deinem C-ionisch ein Emoll vorkommt, in Moll wird die dominante meist zu nem Dur akkord da sich der noch dominanter zum Moll grundklang verhält;)
 
danke an alle für die tollen beiträge. das ist super hilfe für mich :)
ich will euch noch bitten 3 seiten meiner literatur durchzusehen. ich habe mir gestern über stunden den kopf zerbrochen. da scheint ein gravierender fehler in der erklärung vorzuliegen. wo der fehler meiner meinung nach heraussticht, habe ich rot markiert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
danke an alle für die tollen beiträge. das ist super hilfe für mich :)
ich will euch noch bitten 3 seiten meiner literatur durchzusehen. ich habe mir gestern über stunden den kopf zerbrochen. da scheint ein gravierender fehler in der erklärung vorzuliegen. wo der fehler meiner meinung nach heraussticht, habe ich rot markiert.

Nein, da liegt kein Fehler vor, sondern hier wird etwas ganz Zentrales bezüglich der Kirchentonarten (Modes) angesprochen. Ich versuche, es Dir mit der (diatonischen) Tonleiter zu erklären.

Gehen wir einmal von der C-Dur-Tonleiter aus, mit der Tönen

C D E-F G A H-C

Sie hat Halbtonschritte zwischen E und F sowie zwischen H und C.

Dadurch, daß wir mit dem C beginnen und enden, wird der Ton C als Zentrum definiert. Wir hören also alle Töne in Bezug auf das C.
G wäre z.B das sehr konsonante Intervall der Quint, E das der Terz, F das der Quart, nur mal um wichtige zu nennen.

Beginnt die Tonleiter jetzt z.B. mit A und endet mit A, dann hören wir alle Töne im Bezug auf das A. Die Halbtonschritte dieser Tonleiter sind verschoben.

A H-C D E-F G A

Die Quint wäre jetzt das E und der Tonabstand dieser Quint wäre so wir zwischen C und G, also kein Unterschied.
Wie sieht es jetzt mit der Terz aus? Die Terz wäre C. Der Tonabstand A C ist aber um einen Halbton geringer als zwsichen C und E (von C-Dur). Wir haben also eine Moll-Terz (kleine Terz) und keine Dur-Terz (große Terz). Also klingt die Tonleiter anders, eben nach Moll. (Die Quart hat den Abstand wie bei C-Dur)

Gehen wir jetzt einmal in das Land Lydien, wo alles wieder anders klingt, also:

F G A H-C D E-F

Quint F C: Abstand wie bei Dur (ionisch) und Moll (äolisch)
Terz F A: Abstand wie bei Dur (ionisch) und Moll (äolisch), nämlich zwei Ganztöne.
Quart F H: Abstand anders als bei Dur (ionisch) und Moll (äolisch), nämlich einen Halbton mehr (übermäßig). Spiele auf dieser Tonleiter "Alle meine Entchen" und Du wird sehen, wie das auf "lydisch" klingt.

So hat jede Kirchentonart ("mode") seinen charakteristischen Klang, weil sie charakteristische Intervalle enthält. Da einem die Dur-Tonleiter und die Moll-Tonleiter (äolisch) sehr geläufig sind, vergleicht man die anderen Kirchentonarten mit diesen:

Dur-Tonarten:

Lydisch: mit der "übermäßigen lydischen Quart"
Mixolydisch: mit der "kleinen mixolydischen Septim"

Moll-Tonarten:

Dorisch: mit der "großen dorische Sext"
Phrygisch: mit der "kleinen phrygischen Sekund"

In Deiner Literatur-Quelle wird die Akkordfolge Dm7 - G7 - Cmaj7 mit verschiedenen Basstönen (Pedalton oder Orgelpunkt) gespielt, die dann jeweils als Grundtöne empfunden werden.

Also werden die Akkorde jeweils in einen anderen Bezug gesetzt und klingen dann eben anders, nämlich so wie die entsprechenden Kirchentonarten.

(Edit nach Beitrag von MaBa: Einschränkend muß man allerdings sagen, daß gerade diese Akkorde nicht in jeder Kirchentonart sehr plausibel klingen und so die Charakteristik der Kirchentonart nicht unbedingt unterstützen. Dem Quintfall Dm7 G7 Cmaj7 wohnt eine starke Tendenz zu C-Dur (ionisch) inne, was dem Empfinden der anderen Kirchentonarten massiv entgegenlaufen kann. Man sollte die Aussage des zitierten Autors wohl eher als experimentellen Ansatz bzw. Inspirationsquelle ansehen, um Akkordfolgen einen anderen Klang zu verleihen. Kommt nichts Brauchbares dabei heraus, muß eben modifiziert werden. Dann macht die Akkordfolge u.U. nur einen Sinn als Bestandteil einer größeren Progression oder sie muß geändert werden.)

Die sieben Töne der Tonleiter sind sind bereits durch die Akkordfolge festgelegt:

Dm7: D F A C
G7: G H D F
Cmaj7: C E G H

Richtig sortiert, also alle Töne der diatonischen Tonleiter (weiße Tasten auf dem Keyboard). Der Modus wird dann durch ständiges Spielen des Gruntones im Baß festgelegt.

Viele Grüße

Klaus

P.S.: Zitate aus geschützten Quellen sind nur mit Quellenangabe erlaubt und dürfen eine bestimmte Größe nicht überschreiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Suicide Snowman

Das, was in den zitierten Seiten vorgeschlagen wird, ist so etwas wie die Holzhammermethode. Zumindest am Piano stellt sich so nicht zwangsläufig der typisch modale Sound ein. Was mir außerdem fehlt, ist eine Art Erklärung - was hört man wirklich bei den Kadenzen über einem Pedalton? Welche Akkordbewegungen funktionieren gut, welche nicht?

Für mich klingt die IV-V-Verschiebung nur über den Stufen II, III, IV und V o.k. Man sollte auch erst einmal nur Dreiklänge statt Vierklänge nehmen. Einer der beiden Akkorde hat hier immer Tonikafunktion, der andere Kadenzfunktion:

Aus F G F über d wird Dm7 G/D Dm7, also eigentlich I-7 IV I-7. Man empfindet nämlich keine IV V über II mehr, sondern aus der IV mit dem neuen Baßton wird die Tonika, also die eigentliche dorische I-7 Stufe. Diese neuen Beziehungen sollte man sich bewußt machen.

Ähnlich funktioniert das auch mit dem e im Baß. G mit e im Baß entspricht hier Em7 und ist Tonika, also unsere I-7. F ist bII und enthält auch die phrygische Sekunde. Wir hören hier also I-7 bII I-7, und nicht mehr V IV V über III.

Einfach eine ionische Kadenz nehmen und einen anderen Baßton (Pedalton) darunter legen, reicht nicht aus, einen modalen Charakter in die Akkorde zu bringen. Und ich würde, anders als der Autor vorschlägt, nicht vom parallelen Dur ausgehen, sondern, wie auch schon vorgeschlagen wurde, vom Klang der Modi. (Dorisch = moll mit 6 statt b6, phrygisch = moll mit b2 statt 2 u.s.w.)

Gruß
 
ich will euch noch bitten 3 seiten meiner literatur durchzusehen.

Ich bitte dich, künftig nur relevante Stellen auszugsweise zu zitieren. Das Einstellen von kompletten gescannten Seiten könnte eine Verletzung des Urheberrechts darstellen. Außerdem scheint es mir so, daß die Fragen, die sich mittlerweile ergeben, kaum noch etwas mit deinen ersten Fragen bzw. mit dem Threadtitel zu tun haben; in einem solchen Fall solltest du besser einen neuen Thread mit aussagekräftigem Titel erstellen - danke.

Harald
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben