Ohne Hi-Hat spielen?

Hi,
ich hab da noch mal ne Frage:
Mir ist nicht ganz klar, ob Du mit "HiHat weglassen" a) ein ersatzloses Nichtspielen meinst oder b) ein Ersatz.

Zu b)
Ist ein Stilmittel. Ob nun Ride-Becken oder HiHat macht nur soundmäßig einen leichten Unterschied bis auf diesen spezifischen sound, den man nur bekommt durch Schläge auf die sich öffnende oder schließende HiHat - das ist nicht zu substituieren. In einigen Genres bevorzugt man eine Trommel, auf der die Halben, Viertel oder Achtel bzw. Off-Beats gespielt werden, die sonst auf der Hihat gespielt werden. Das klingt dann rockiger, tiefer, erdiger. Wird nicht selten eingesetzt, auch als Variation innerhalb von einem song.

Zu a)
Kenne ich von einigen songs, bewußter Verzicht auf zum einen helle Klangfarben, zum anderen der Verzicht auf das Spielen all dessen, was eine einfache rhytmische Verortung erlaubt (eben Halbe, Viertel, Achtel etc.), zum dritten klingt es - schwer zu beschreiben - "betonter" oder "reduzierter".

Ich selbst hatte die eher zufällige Erfahrung einer solchen Spielweise, weil meine rechte Hand etwa ein halbes Jahr lang außer Gefecht gesetzt war, ich aber auf das Schlagzeugspielen nicht verzichten wollte. Da verzichtete ich gerne mal auf das Spielen der Hihat und reduzierte generell, konzentrierte mich auf das, was unverzichtbar war für den song. Ging bei erstaunlich vielen songs von uns ganz gut, war allerdings eh Rock, Garage, Punk. War also eher aus der Abteilung Not macht erfinderisch - klappte aber gut. Wäre aber bei Pop sehr skeptisch, bei Jazz überaus skeptisch und dem Rest: muss man halt schauen. Funk würde wohl gar nicht gehen, schätze ich mal.

Wie auch immer: beim Fragesteller vermute ich eher die generelle Frage, ob man denn unbedingt das HiHat-Spiel beherrschen müsse - und da sage ich mal: wenn man sich nicht einschießen will auf einen Stil, der sowas nicht braucht, würde ich unbedingt dazu raten, es zu lernen. Ein Jahr ist jetzt nicht so viel Zeit - anhand dessen sollte man seine generelle Lernfähigkeit nicht beurteilen wollen. Beim Schlagzeug, gerade bei der Koordination der Gliedmaßen, geht es oft schubweise vor: lange Zeit passiert nix, obwohl man übt wie blöde - und plötzlich macht es KNACK und es läuft.

x-Riff
 
Hallo zusammen,

ich glaube wir brauchen doch nicht darüber zu diskutieren, ob eine HiHat Sinn macht oder nicht. Natürlich gibt es Songs, in denen die HiHat vielleicht gar keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielt aber für Dich als Drummer muss Sie doch von immenser Wichtigkeit sein. Gerade wenn Du rhythmische Probleme hast, hilft Dir der "Puls" der HiHat weiter und kann Dir anzeigen, wo Du Dich gerade befindest. Es gibt unzählige Abhandlungen über HiHat-Techniken und ich würde mal sagen, Groove-Perlen wie beispielsweise "Fool in the Rain" (Led Zeppelin/Bonham) würden gar nicht existieren, wenn die HiHat nicht vorhanden wäre. Also meine klare Empfehlung, wenn Du weiterkommen möchtest dann spiel die HiHat dazu. Solltest Du Probleme damit haben würde ich auf jeden Fall empfehlen, dass Du ein paar Stunden Unterricht nimmst. Dein Schlagzeuglehrer wird Dich da gut heranführen können und Dir ein Gefühl für die HiHat vermitteln.
Servus Thorsten
 
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Na ganz weglassen ist auch sicher übertrieben, außer bei Liedern wo es passt oder nicht stört. Aber meine Lernstrategie für Takte werde ich jetzt anpassen.

Ich werde die Hihat halt nicht mehr zu DEM Timekeeper machen. Sondern diese Aufgabe einer Kombination aus Bass und Snare überlassen. Erst die Grundlage eines Taktes lernen der für mich aus Bass und Snare besteht und dann on top die Hihat und nicht umgekehrt. Von DEM Timekeeper würde ich erwarten das er es mir leichter macht Bass und Snare zu treffen und den Takt zu halten, Übergänge hinzukriegen, was nicht der Fall ist. Wie ich grade beim Üben als ich noch mal genau drauf geachtet habe festgestellt habe wenn Bass und Snare sitzen ist es kein Problem die Hihat dazu zu nehmen, umgekehrt ist es das schon (Erst Hihat, dann Bass und Snarevariationen). Das war ein Takt bei dem ich wochenlang dran gescheitert bin ein 16tel auf der Bassdrum zu platzieren, erst als ich die Hihat Note direkt davor weggelassen habe ging das plötzlich, und jetzt wo das 16tel in der Feinjustierung sitzt habe ich eben festgestellt konnte ich diese Hihat Note plötzlich problemlos dazunehmen. Das heißt statt weglassen halt anders herum im Aufbau eines Taktes.

Ich stelle auch beim grundlegenden Erlernen von Takten immer wieder fest, das Takte die eher Bass und Snare lastig sind und die Hihat untergeordnet haben sehr schnell gehen, Takte wo die Hihat mehr als alles andere aus macht nicht. Also kann ich sie nicht als Haupttimekeeper verwenden, wenn das so ist.
Die Hihat mitlaufen lassen okay, aber zukünftig sicher nicht mehr als primus inter paris.

Es ist halt frustrierend dann Wochen länger zu brauchen, wenn es anders herum offenbar schneller geht, deswegen hätte ich sie schon des Öfteren gerne eingestampft. Habe ich bisher so gemacht, weil mein Schlagzeuglehrer da gleicher Meinung ist wie die meisten hier, das die Hihat DER Timekeeper ist, eine ewige Diskussion auf welche Weise man einen Takt eigentlich vereinfachen kann und wie nicht. Er will dann auch immer das ich die Dinge streiche die gar nicht das Problem darstellen. Kann man machen, wird dann aber nicht leichter. Wenigstens habe ich das Problem jetzt mal geklärt. War von links auf rechts schon so, das dann Dinge schneller gingen von jetzt auf gleich. Kann ja sein das in meiner Wahrnehmung da noch andere Dinge anders geschaltet sind. Höhere Tonlagen wie die Hihat hat mischen sich bei mir in den Vordergrund und stören die Konzentration und die Ruhe beim spielen, tiefere Töne nicht. Ich hätte ja eine Idee woher das kommt. Offenbar muss man die richtigen Lernstrategien dann erst mühsam finden, wenn man da anders tickt.

Ich finde es auch leichter das so gegen das Metronom abzugleichen ob es passt weil der klangliche Unterschied größer ist, Hihat und Metronom klingen mir da zu ähnlich so dass ich immer zweifele ob ich richtig liege, diese Zweifel gibt es da bei Bass und Snare nicht, das klingt eindeutig daneben oder passt eindeutig. Hihat und Metronom ist für mich wie wenn man eineige Zwillinge nebeneinander stellt. Da kann man auch zehn mal hin und her schauen, wenn die sich optisch gleich gestalten, und dann trotzdem nicht sicher sein wer wer ist wenn man nicht ganz genau hinschaut.
 
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Von DEM Timekeeper würde ich erwarten das er es mir leichter macht Bass und Snare zu treffen und den Takt zu halten, Übergänge hinzukriegen, was nicht der Fall ist.

Soll nicht böse klingen, wird aber wohl nicht die Schuld der Hihat sein. :gruebel:

ch stelle auch beim grundlegenden Erlernen von Takten immer wieder fest, das Takte die eher Bass und Snare lastig sind und die Hihat untergeordnet haben sehr schnell gehen, Takte wo die Hihat mehr als alles andere aus macht nicht. Also kann ich sie nicht als Haupttimekeeper verwenden, wenn das so ist.


Höhere Tonlagen wie die Hihat hat mischen sich bei mir in den Vordergrund und stören die Konzentration und die Ruhe beim spielen, tiefere Töne nicht

Auch dafür kann die Hihat nix.

War von links auf rechts schon so, das dann Dinge schneller gingen von jetzt auf gleich. Kann ja sein das in meiner Wahrnehmung da noch andere Dinge anders geschaltet sind.
Der Kandidat hat 100 Punkte! :D Da wird wohl das Hauptproblem sein, dass durch die Umstellung die Koordination leidet.

Hihat und Metronom klingen mir da zu ähnlich

Das sollte sich relativ leicht bewerkstelligen lassen: einfach fürs Metronom einen anderen Sound wählen. ;)

Und jetzt noch - soll ebenfalls nicht böse gemeint sein - ein guter Tipp: Übung macht den Meister :)
 
Dem schliesse ich mich an:

Es liegt - nach einigem Hin- und Her in diesem Thread - an der Koordinationsfähigkeit des Threaderstellers.
Das kann man üben/trainieren.

Die HiHat bildet bei vielen Standardrhythmen die Microtime, also den kleinsten gemeinsamen Nenner der Noten des Gesamtgebildes.

Der TE geht aufgrund mangelnder Fähigkeiten momentan den falschen Weg: Erstmal irgendwie Snare und Bassdrum zusammenzimmern, dann die HiHat irgendwie draufwurschteln.

Wenn aber bei bestimmten Drumbeats die Snare oder BD mal versetzt kommen, weiß man ggfs. nicht, auf welche Synkope usw. man schlägt/tritt. Das geschieht dann wahrscheinlich nur nach Gefühl, statt auf mathematischen Fakten basierend. Besser wäre es, die Rhythmuspyramide zu lernen!

Einfache Übungen gibt es zuhauf hierfür, mit SchlagzeuglehrerIn geht das Erlernen bestimmt schneller und effizienter als nach der "Trial-and-Error"-Methode.

Ich bilde mir ein, etwas hierzu schreiben zu können, da ich am Anfang (ohne Lehrer) relativ ähnliche Fehler gemacht habe.
Mit Lehrer, Rhythmuspyramide, Koordinationsübungen usw. für den Körper war das dann recht schnell weg.
Wobei der vermittelte Stoff vom Lehrer in Eigeninitiative dann auch geübt werden musste - wie Hausaufgaben halt.

Nur dazu haben heutzutage ja leider nur noch wenige den Wertesten in der Hose: Erfolg durch Fleiß scheint leider nicht mehr "in" zu sein. Aber da sitzt dem Hasen der Pfeffer sonstwo - oder so ähnlich. :redface:
 
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Wenn aber bei bestimmten Drumbeats die Snare oder BD mal versetzt kommen, weiß man ggfs. nicht, auf welche Synkope usw. man schlägt/tritt.

Das ist das hüpfende Komma.:D

So wird nämlich ein Schuh draus. Die Hihatbeats (Viertel, Achtel, Sechzehntel, Triolen, whatever) laufen durch (auch wenn nicht gespielt) und Bass und Snare kommen quasi "oben drauf" (notationsmäßig eher "untendrunter" ;).
Wurde mir jedenfalls so beigebracht. :nix:

Rhythmuspyramide - Superstichwort. :great:

Rob "Beatdown" Brown hat mal einen schöne Satz gesagt: Das wichtigste beim "Timekeeping" ist die Fähigkeit mit "Subdivisions" umzugehen. Das ist quasi "Mathe für Musiker".
(bei ca. 5:10)



Koordination ist nun mal eine Grundvoraussetzung beim Schlagzeugspielen. Die ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Es gibt Naturtalente, die schaffen einfache Beats nach ein paar Minuten, andere bekommen das erst nach Wochen gebacken. Da hilft halt nur ÜBEN (sonst nix).

Manchmal ist es auch der berühmte "Klick" im Hirn. Ich hatte auch manchmal Grooves, da dachte ich "das bekommst du NIE hin". Dann übt man halt... und siehe da - irgendwann -.. es klappt. Einfach nicht verzagen und nicht alles mit Brechstange sofort erreichen wollen.

Das Instrument Schlagzeug mag sich vermeintlich einfach anhören "man muss ja nur draufhauen". Um es zu beherrschen, braucht es - wie bei jedem Musikinstrument - Jahre intensiver Übung.

So jetzt hab ich üben und Übung zig mal erwähnt... und sag es halt noch mal - etwas anders: Ohne Fleiß, kein Preis. :opa:
 
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Jepp, und beim Üben immer dran denken: Ein gutes Timing ist das A und O. Immer voll auf die Nuss spielen! Auch jede Ghostnote. Niemand braucht einen eiernden und untighten Drummer. Sowas hat nichts mit eigenem Groove oder eigener Handschrift zu tun.
 
1. Ich habe einen Lehrer, was ich schon erwähnte. Genauigkeit hilft auch beim lesen. Ich würde mir nie angemaßt haben auch nur zu versuchen das alleine hinzubekommen, die Art von Selbstvertrauen hab ich noch nie gehabt auch nur auf so eine Idee zu kommen. Weil ich einen Lehrer habe sind mir auch Notenpyramide etc. ein Begriff und ich übe 30min bis eine Stunde am Tag, phasenweise mehr oder auch mal weniger wenn leider nicht mehr geht.

2. Eine Hihat die mit dem Fußpedal bedient wird öffnet und schließt sich. Das sieht man, wenn man direkt davor steht, ist also nicht so das der Schlagzeuger auf dem Stadtfest das stattdessen getan hätte, auch wenns in den Originalen so sein mag. Vielleicht übersieht man sowas als langjähriger Experte, das Auge ergänzt gerne Dinge die man gewohnt ist und erwartet zu sehen, auch wenn sie nicht da sind, aber Anfängern fällt sowas auf weil sie genauer hinschauen.

Was weiß ich warum der das getan hat, vielleicht Teenierebellion, vielleicht weil er weiß wie viele sich darüber echauffieren die Hihat weglassen zu wollen. Hätte ich auch nur ansatzweise geahnt wie ketzerisch das war, hätte ich hinterher gefragt wieso. Klanglich und an Präzesion hat da übrigens rein gar nichts gefehlt.

Der andere Schlagzeuger von der Bluesband, die waren eindeutig von der britischen blueslastigen aufkeimenden Rockszene der 60er beeinflusst (Union Jack Muster auf den Trommeln), auch sonst mit Altsechziger Klamotten, und vom Alter auch original dort angefangen und seit 50 Jahren durchgezogen. Vielleicht hat der sich tatsächlich Keith Moon zum Vorbild genommen.

Jede Art von Felltrommel ist doch geschichtlich auch viel älter als alles aus Metall und da gings ja auch. Ich verstehe daher tatsächlich nicht so ganz warum das im Jahr 2018 nicht mehr möglich sein sollte, bloß weil es nicht mehr gewohnt und üblich ist.

3. Es gibt nie nur eine Methode und es gibt nie nur einen Weg, egal bei was. Ich bin sicher die letzte die das jemals so sehen wollte. Es ist recht und billig für jeden an das zu glauben was für ihn funktioniert, deswegen hat das aber noch keine universelle Gültigkeit.

Leider ist es allgemeiner Standard für egal was man lernen könnte oder wollte das es eine Hauptmethode gibt, die dann erst Mal über jeden gestülpt wird ob es passt oder nicht. Das ist auch okay, denn die Hauptmethode passt schon für viele oder sogar die meisten, deswegen hat sie sich ja durchgesetzt. Ist ja auch kein Problem außer für die dies betrifft und wenn schert schon die Minderheit wenn man sich auf die Mehrheit berufen kann. Da findet man dann ja auch genug Unterstützer für die eigene Position.

Und ich habe noch nie Methoden von vorneherein in Frage gestellt, sondern oft genug jahrelang ausprobiert, nur das es dann doch nicht so lief wie selber erhofft. Ich will nur nicht beim Schlagzeugspielen den selben Fehler machen das wieder jahrelang mitzumachen bevor ich gegen steuere, obwohl ich doch gehofft hatte das wenigstens hier mal alles so läuft wie bei anderen auch. Frustrierend genug, dass das wieder mal nicht der Fall ist.

Es zieht sich leider wie ein roter Faden durch mein Leben, das Standardmethoden bei mir nicht hinhauen, ich wäre glückselig wenn ich das abstellen könnte und einfach ein normaler, durchschnittlicher und unauffälliger Mensch sein, weil man wird oft genug doof behandelt wenn das nicht der Fall ist. Doof ist bei manchem was mir widerfahren ist im Leben deswegen eindeutig ein Euphemismus.

Mein Post zielte auch nur darauf ab zu schauen, ob es auch nur irgendwen gibt der das auch so macht und sieht. Hab ich vielleicht nur falsch ausgedrückt. Es war noch nie meine Absicht andere damit aufzuregen das ich Dinge anders wahrnehme. Aber ich will mich auch nicht mehr auf dem Niveau anzweifeln lassen, dass ich nur nicht wüsste das Präzesion wichtig sind oder das nicht mitgekriegt hätte ob das jemand die Hihat benutzt oder nicht wenn ich davor stand oder mir erzählen lassen dass es nur eine Methode gibt.

Die Zeit das zu sondieren, Methode probieren, Methode klappt nicht, sich zehnmal selber in Frage stellen bevor man es wagt die Methode in Frage zu stellen, Gründe suchen warum es nicht geht und wie es gehen könnte, diskutieren mit Leuten die das anders sehen, in der Hoffnung Unterstützung zu finden, und dann endlich richtig üben, hätte ich lieber mit nur üben verbracht.

Been there done that.

Aber üben mit den falschen Methoden bringt auch dann nix wenn sie für andere funktionieren. Ich sollte mir angewöhnen einfach zu machen, merkt ja eigentlich im Ergebnis keiner wenn ich mit anderen Wegen zum Ziel (Präzesion) gekommen bin. Aber so dreist bin ich leider nicht das einfach zu wagen. Werde ich auch nie verstehen warum der Weg so viel wichtiger ist als das Ziel, Philosophie hin oder her.

Ist auch nicht böse gemeint oder gegen irgendwen persönlich gerichtet, nur der allgemeine Frust darüber das das immer wieder so ist bei mir. Überraschend wäre gewesen wenn die Diskussion anders gelaufen wäre. Das hätte ich mir rot im Kalender markiert.

Gruß Qbelle

P.S. Aus Sparsamkeitsgründen hatte ich mein Metronom aus Flötenzeiten reaktiviert. Das ist mechanisch und hat daher aber genau nur einen Sound zur Auswahl. Hab mir jetzt aber eine Metronom-App runter geladen und den Sound auf Cowbell gestellt, wenn ich mehr mit meiner Cowbell mache stelle ich es wieder auf Hihat.

P.P.S. Wenn jemand anzweifeln will das ich nur nicht üben würde und wollte werde ich richtig sauer. Ich war immer so drauf das ich mich freiwillig an die Hausaufgaben gesetzt hat, Extraaufgaben gemacht habe die nicht mal verlangt waren, jede Arbeit in time abgeben, jede Vorlesung, jedes Seminar besucht, jeden Termin und jede Verpflichtung ernst genommen, immer vorbereitet war, Dinge dreimal viermal durchgegangen bin, nie der Auffassung war das das was ich tun würde ansatzweise genug insbesondere gut genug wäre das ich mich zurück lehnen könnte. Und es auch immer 10, 20, 30, 40, 50 plus xmal versucht habe. Das gilt auch fürs Schlagzeug.

Aus Selbstverständlichkeit das von nix nix kommt und Interesse gleichermaßen.

Oft genug ist mein Engagement aber ergebnislos verpufft, weil es dann halt nur gereicht hat manche Nachteile auszugleichen (versucht mal bei Highspeed Diktaten mitzuhalten, ohne die Schrift zu verwischen, in Mathe was zu verstehen wenn das Koordinatensystem falsch herum ist und Erklärungen zu folgen wenn du noch am Zeichnen der Figur bist, in der Choreographie mitzutanzen wenn eure räumliche Orientierung anders rum läuft, das lässt sich nicht immer alles durch üben üben üben ausgleichen). Und ich werde es zu verhindern wissen, dass das am Schlagzeug wieder so ist, ob andere es verstehen oder nicht.
 
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3. Es gibt nie nur eine Methode und es gibt nie nur einen Weg, egal bei was. Ich bin sicher die letzte die das jemals so sehen wollte.
Das ist richtig. Künstlerisch aktiv zu sein (wozu ein Instrument spielen zählt) hat immer was mit Selbstverwirklichung zu tun. Daher musst du deinen eigenen Weg finden. Ein guter Lehrer kann dir dabei helfen, diesen Weg zu gehen.

Es zieht sich leider wie ein roter Faden durch mein Leben, das Standardmethoden bei mir nicht hinhauen, ich wäre glückselig wenn ich das abstellen könnte und einfach ein normaler, durchschnittlicher und unauffälliger Mensch sein, weil man wird oft genug doof behandelt wenn das nicht der Fall ist. Doof ist bei manchem was mir widerfahren ist im Leben deswegen eindeutig ein Euphemismus.
Sei stolz drauf. :)

Ich persönlich bin weitgehend Autodidakt und habe damit schon vor ein paar Jahren ein professionelles Level erreicht. Das hat sich so ergeben, weil meine Lebensumstände und mein familiärer Hintergrund mirh keine "Barrierefreie" Laufbahn ermöglicht hatten, aber auch weil ich einfach ein Eigenbrödler bin und die Dinge gerne selbst herausfinde.

Hindernisse sind da, um überwunden zu werden.

Wichtig ist, dass du dir selbst vertraust. Als Frau an den Drums ist das evtl. etwas schwieriger, weil es nach wie vor ein "männliches" Instrument ist.
Aber - mal ganz blöd gesagt - wenn du es "liebst", wirst du dich auch verbessern können.

Ich hatte in meinem ersten Beitrag hier im Thread schon geschrieben, wie das mit der Hi-Hat in etwa läuft. Es ist ein großer Unterschied, ob ein Drummer die Hi-Hat ungern spielt oder weglässt, weil er sie nicht beherrscht, oder ob er sie mal weglässt, weil es gerade zur Musik oder zum Spielstil passt. Also lass dich diesbzgl. nicht beirren. Für "Groove Drumming" ist die Hi-Hat essentiell.

https://www.musiker-board.de/threads/ohne-hi-hat-spielen.673447/#post-8490568
 
werde ich auch nie verstehen warum der Weg so viel wichtiger ist als das Ziel,

Ist er auch nicht. Schon Helmut Kohl sagte: "wichtig ist, was hinten raus kommt" :D;)

Bestimmte Methoden sind aber so, weil sie sich (jedenfalls für die meisten) bewährt haben und sinnvoll sind. Man kann alles anders machen, fragt sich halt, ob es Sinn macht.

Wenn ich das Gebälk an einen Kran hänge, kann ich beim Hausbau (theoretisch) auch mit dem Dach anfangen. Ist halt ziemlich umständlich und für mich (und den meisten wohl auch) nicht die klügste Idee. Da ist die altbewährte Art, mit der Bodenplatte anzufangen, sicher einfacher.

Beim Schlagzeugspielen und -lernen haben sich eben auch bestimmte Herangehensweisen als sinnvoll erwiesen. Die muss man natürlich nicht einhalten. Allerdings darf man sich dann auch nicht beschweren, wenn der Weg zum Ziel beschwerlicher ist und einige Hindernisse mehr hat. :nix:
 
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@ qbelle, in der Vermessung sind die Achsen vertauscht. ;)

Ich habe die Befürchtung, das du dich grade selbst limitierst, ganz ohne Zwang. Denn eigentlich machst du alles richtig. Du übst, du analysierst dich, hast nen Lehrer, kuckst dir andere Bands und Drummer an. Perfekt.

Ein Jahr Trommeln ist nicht viel, da sind auch die selektiven Hörfähigkeiten noch nicht so entwickelt. Ich würde behaupten, das die meisten Song im Rock-Pop-Metal Hihatpatterns versehen sind.
Oft ist die Hihat dann aber leise gemischt, so das sie mehr nach Shaker klingt. Alternativ übernimmt das Ride oder ein Crash das Hihat-Pattern.
Bei vielen aktuellen Songs wird die Hihat bzw. das, ich nenne es jetzt mal Microtiming-Pattern, auch mit anderen Sounds belegt, so das es nicht als Hihat wahrgenommen wird.
Oft ist die Hihat auch für das „feeling“ des Songs verantwortlich. Die Bassdrum und die Snare werden exakt auf die Time genagelt, die Hihat sorgt für zb, „Swing“, laid-back Feeling usw.
Geht natürlich auch andersrum.

Etwas, was mir hilft, wenns mal nicht will mit der Koordination und die du einfach testen kannst:
Meistens hast du ja 3 Gliedmaßen zu koordinieren. Wenn es nicht funktioniert, lass eine Teil weg und zwar wechselweise. Also hast du mehrere Kombis: Hihat/Snare, Hihat/Bassdrum, Bassdrum/Snare und alle 3 zusammen. Die Übungen spielst du mit Metronom, aber auch hier wechselst du die Einstellungen, mal 1/4, mal 1/8, mal 16/tel usw.
Und vor allem, langsam beginnen. Schnell ist oft einfacher, aber man merkt nicht, das es unpräzise ist und man schwimmt. Je langsamer, desto präziser musst du spielen.

Auch helfen kann es, wenn man die fehlende „Stimme“ singt. Damit bin ich selbst aber nie klar gekommen.




Warum die von dir live gesehenen Drummer die Hihat nicht genutzt haben? Keine Ahnung. Vielleicht haben sie Probleme damit ???? ;)
 
Das alles hier sind ja keine Wahrheiten, sondern Tipps und Empfehlungen basierend auf persönlichen Erfahrungen.
Was du damit anfängst steht dir völlig frei. Fühl dich nicht unter Druck gesetzt. Und setz dich vor allen Dingen nicht selbst unter Druck. Geh die Sache entspannt an, Schritt für Schritt.
Du bist doch auf einem guten Weg. Ein Jahr ist wirklich erst der Anfang. Überleg' mal, wie weit du nach der 5. Klasse in englisch warst? Da hast du ja auch nicht gesagt, ich lass die Vergangenheitsformen weg, ich kann mich auch in der Gegenwart verständigen.

Aber besprich' das doch mit deinem Lehrer. Rede mit ihm ganz offen darüber, dass du denkst, mit den etablierten Methoden zu wenig Fortschritte zu machen. Vielleicht kann er die Methoden für dich anpassen oder dir vermitteln, dass dein Eindruck dich täuscht und du einfach die gleichen Probleme hast, wie die meisten anderen auch, wenn sie mit dem Schlagzeugspielen anfangen. Entweder würden dir tatsächlich andere Ansätze helfen, oder du bist einfach zu kritisch zu dir selbst und siehst deine Erfolge nicht. Oder irgendetwas dazwischen. :) Da kann sich natürlich niemand eine Ferndiagnose anmaßen. Dein Lehrer sollte dich da aber sicher unterstützen können.
 
dubbel
  • Gelöscht von bob
  • Grund: Userwunsch, falsches Thema
Es ist, wie bei jedem Lernen: Anfangs sind die Erfolge da. Relativ logisch, man startet ja in der Regel bei Null.
Irgendwann kommt der Punkt, wo es scheinbar nicht weitergeht und es regelrecht stockt.
Der Spruch "manchmal muss man zwei Schritte zurückgehen, um einen nach vorne zu machen" mag einen langen Bart haben, stimmt aber. :opa:

Nach einem Jahr, kann man nicht alles können. Ich spiele gute zwei Jahrzehnte und kann auch nicht alles (manche Sachen werde ich wohl auch nicht mehr lernen).
Mikrotiming und Subdivisions sind aber das A und O. Dass MUSS man drauf haben. Wie man das erreicht, da scheiden sich die Geistern.
Die Hihat ist da ein bewährtes "Hilfsmittel".

Sicher es gab auch Zeiten ohne Hihat. Sie wurde ja "erst" Mitte der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts mit der Swing-Ära eingeführt. Allerdings ist sie in der modernen Musik, die ja darauf mehr oder weniger basiert, ein wichtiges Stilelement.

In diesem Zusammenhang kann ich die Video-Serie "History of the Drumset" von Daniel Glass wärmstens empfehlen:

 
Bestimmte Methoden sind aber so, weil sie sich (jedenfalls für die meisten) bewährt haben und sinnvoll sind. Man kann alles anders machen, fragt sich halt, ob es Sinn macht.

Sinn macht es für die, für die die bewährten Methoden halt nicht klappen.

Wenn ich das Gebälk an einen Kran hänge, kann ich beim Hausbau (theoretisch) auch mit dem Dach anfangen. Ist halt ziemlich umständlich und für mich (und den meisten wohl auch) nicht die klügste Idee. Da ist die altbewährte Art, mit der Bodenplatte anzufangen, sicher einfacher.

Das Gebälk an den Kran zuhängen und in der Luft pendelnd das Dach bauen zu wollen ist auch sicher nicht sinnvoll und zu umständlich gedacht. Das Dach auf dem Boden beginnen und unten zu lassen geht aber ohne rumturnen auf Kränen.

Gestern habe ich mit einer Matheprofessorin (ich lasse grade die Naturwissenschaften und gehe Richtung Informatik, ein Interesse das genau wie Schlagzeugspielen die letzten 25 Jahre unter einem wust an Störungen verschwunden war, ein Resultat des Schlagzeuges auch da jetzt andere Wege zu suchen) einen Lösungsansatz für eine Aufgabe diskutiert, der mir als erste Idee gekommen ist, den hat sie nicht nur als ungewöhnlich sondern sogar unorthodox bezeichnet. Was ungewöhnliches zu tun ist ja schon schlimm genug für viele, aber unorthodox verstößt doch gegen ultimative Regeln. Kein Problem bei ihr, aber wenn man gegen Dogmen verstößt ist die Reaktion anderer halt oft hart. Oft sind diese schrägen Ideen das was mir als erstes einfällt. Man konnte übrigens auch mit meinem Ansatz zur Lösung kommen, der war als ich den vollständigen Weg dann gesehen habe nicht komplizierter als der andere konventionelle Weg, aber eben nicht was man für gewöhnlich lernt.

Meistens hast du ja 3 Gliedmaßen zu koordinieren. Wenn es nicht funktioniert, lass eine Teil weg und zwar wechselweise.

Auf die Idee war ich auch schon gekommen. Immer wenn ich einen Beat nicht in seiner Gesamtheit hinkriege baue ich ihn schrittweise auf. Erst eine Trommel, dann die zweite etc. Ich habe wenn es nötig war das zu tun jedes Mal mit der Basstrommel angefangen, dann Snare dazu genommen und dann die Hihat. Zunächst nicht absichtlich, nicht bewusst in dieser Reihenfolge, sondern weil das so für mich funktioniert und es mir leichter macht den Beat so zu lernen. Klingt aber nach Bass und Snare sind das Fundament und eben die Hihat der Giebel wenn sie zuletzt kommt.

Es gibt Leute die haben eine Wahrnehmung die bewirkt das Kümmel für sie schmeckt, was andere unter dem Begriff Minze kennen und umgekehrt. Da nützt es nix, das 99,9% das nicht so wahrnehmen, für dieses 0,1% ist es real.

Ich beschwere mich auch nicht darüber, dass ein alternativer Weg schwerer ist, sondern das der Standardweg es ist, der es mir schwerer macht. Der alternative Weg der für mich passt, macht es doch leichter für mich als der Standardweg.


Beim Schlagzeugspielen und -lernen haben sich eben auch bestimmte Herangehensweisen als sinnvoll erwiesen. Die muss man natürlich nicht einhalten. Allerdings darf man sich dann auch nicht beschweren, wenn der Weg zum Ziel beschwerlicher ist und einige Hindernisse mehr hat.

Ich bin ja eher darüber frustriert das der Standardweg bei mir (wieder Mal) nicht funktioniert und ich gefühlt wieder mal nicht so machen darf wie es für mich passt, weil andere der Meinung sind dass ...., als das der andere Weg schwerer ist wenn ich ihn einfach so umsetzen würde.

Ich spiele gute zwei Jahrzehnte und kann auch nicht alles (manche Sachen werde ich wohl auch nicht mehr lernen).

Willst du die Sachen die du noch nicht kannst können? Wenn nicht, ist es doch egal. Man kann und muss und vielleicht sogar will man auch gar nicht alles können. Ich habe da gar nicht die Absicht alles zu können. Für mich ist Musik ein Ausdruck von emotionalen und körperlichen Aspekten. Daher will ich in erster Linie in einer Weise spielen die meiner Anatomie entspricht, was mir natürlicherweise liegt statt mich bevorzugt mit dem zu kasteien was mir nicht liegt und Lieder und Stile können die mich emotional berühren, und was mich nicht emotional berührt oder emotional negativ berührt halt nicht.

Stile wie z.B. Jazz oder Funk empfinde ich als Kopfmusik, will ich nicht, brauche ich nicht. Metal habe ich mal gehört, habe ich mich aber von entfernt seit ich ausgeglichener mit mir selber bin, sprach auch eher negative Emotionen an.

Oft ist die Hihat auch für das „feeling“ des Songs verantwortlich. Die Bassdrum und die Snare werden exakt auf die Time genagelt, die Hihat sorgt für zb, „Swing“, laid-back Feeling usw.

Eine Hihat auch (und gerade wenn) präzise durchgespielt erinnert mich klanglich an eine nervtötend im Hintergrund tickende Uhr, wenn man sich konzentrieren muss oder seine Ruhe haben will und entspannen, an eine kleine dauerkläffenden Töle, oder einer Schnake bzw. einem tropfenden Wasserhahn der einen nachts wahnsinnig machen kann. Kein Feeling das ich unbedingt haben möchte.

Und wenn Bassdrum und Snare exakt auf Time genagelt werden, wieso kann ich sie dann nicht als DEN Timekeeper nehmen, vor allem wenn es besser für mich funktioniert? (Klar, die Antwort lautet natürlich weil du auf andere hörst statt auf dich selbst)

Ich weiß schon warum mich diese Dinge so sehr aufregen, vielleicht hab ich irgendwann genug Abstand dazu und es spielt keine Rolle mehr. Es wird sicher auch helfen mir irgendwann eine Hihat zu besorgen die einfach anders klingt, vielleicht tiefer und wärmer als meine aktuelle, aber mehr als ein Anfängerbeckenset war finanziell nicht drin als ich es mir besorgt habe, das wird auch noch ne Weile so bleiben.

Dass MUSS man drauf haben.

Auch wenn es immer noch schwer fällt das gegen mich selber und andere durchzusetzen. Das Wort MUSS hat in meinem Leben keine Entscheidungsgewalt mehr, zumindest nicht im Freizeitbereich. Müssen tue ich rein gar nichts, ich mach das zum Spaß und zur Entspannung, in erster Linie für mich selbst, da will ich keinen Perfektionismus und keinen Totalismus.

Nach einem Jahr, kann man nicht alles können.

Was ich auch sicher nicht erwartet habe und so sehe. Aber wenn ich nach einem Jahr beständigem Üben, dass was ich am meisten geübt habe (Hihat) schlechter kann als Dinge die ich wegen der Hihat an der ich festhänge weniger geübt habe, dann kann man auch mal schauen wieso. Es ist doch schon fraglich wie es sein kann, dass weniger geübte Dinge besser sitzen, als mehr geübte. Und dieser Abgleich ist auch eher das, was mich dazu bringt zu sagen so geht das offenbar nicht, als das ich erwarten würde alles zu können.

Jeder hat Stärken und Schwächen, man kann nicht seine größte Schwäche zum massgeblichen Taktgeber machen (hab ich oft genug versucht, meine Stärken zu Gunsten der Schwächen zurück zu nehmen, weil sich überhaupt zu zu gestehen Stärken zu haben wäre eitel und unfair den benachteiligten Seiten gegenüber und die muss man schließlich gerade deswegen mehr trainieren, was ich so exessiv habe das die Stärken verkümmerten). Eigentlich ist es doch spieltechnischer Selbstmord meine stärkste Schwäche zum Fundament meines Spiels zu machen. Die ich sicher mehr üben muss um sie anzugleichen, aber das ist was anderes als sie führen zu lassen.

Nachdem ich diese Woche die Hihat weniger wichtig genommen habe, konnte ich sie im reduzierten Umfang und mehr auf andere Dinge hören übrigens viel relaxter und besser spielen.

Das passt dann schon so für mich, dass es halt anders rum bei mir läuft. Bin ich ja eigentlich gewohnt. Ich werde es akzeptieren, selbst wenn es nur bei 0,1% aller Schlagzeuger so sein sollte. Ich bin mir auch ziemlich sicher, würde man unter denen suchen, die begonnen haben Schlagzeug zu lernen und irgendwann aufgegeben, nicht aus Faulheit und Desinteresse sondern, weil jahrelanges Üben nicht zum erwünschten Ergebnisse führte, man dort einen sehr viel höheren Prozentsatz finden würde für die Standardmethoden nicht funktionieren.

Sachen die ohne hin viel Zeit brauchen wie etwas komplexes wie Schlagzeug spielen erfordern schon genug Geduld und Ausdauer, als ich von rechts auf links gedreht habe, brauchte vieles sechs mal weniger Zeit bis ich es konnte. Dann zu falscher Richtung noch falsche Technik, was sicher auch in dem Bereich von 6x liegt es dann zeitlich in die Länge zu ziehen. Stellt euch mal irgendetwas spieltechnisches vor an dem ihr echt lange festgehangen habt, und dann stellt euch vor ihr hättet noch 12x länger dafür gebraucht. Und den Effekt habe ich schon bei Anfängerkram, wie soll es dann sein wenn es noch komplexer wird wenn ich jetzt nicht die Strategie überdenke.

Ich persönlich bin weitgehend Autodidakt und habe damit schon vor ein paar Jahren ein professionelles Level erreicht. Das hat sich so ergeben, weil meine Lebensumstände und mein familiärer Hintergrund mirh keine "Barrierefreie" Laufbahn ermöglicht hatten, aber auch weil ich einfach ein Eigenbrödler bin und die Dinge gerne selbst herausfinde.

Hindernisse sind da, um überwunden zu werden.

Lustigerweise lag mir Hürdenlauf im Sport, als wir das mal probeweise getestet haben, ich hab es fertig gebracht das Bein gleich in der richtigen Art und Weise über die Hürde zu bewegen, obwohl Sport sonst nicht wirklich mein Fach war. Aber wenn man immer das Gefühl hat mehr Energie als andere reinzustecken um weniger dabei rauszukriegen, nach über 30 Jahren wo das so ist, reichts dann auch mal. Vor allem wenn man dann merkt ich stecke die Energie in die falschen Dinge, statt in Wege die mir was bringen. Ich war einfach komplett von mir selbst entfernt, hatte keinerlei Bezug mehr zu mir selbst, wusste nicht wer ich bin und was ich will und habe mich daher eben zu meinem Nachteil an anderen orientiert.

Naja das ich Dinge oft genug in Eigenregie rausfinden musste war bei mir halt nicht gewollt. Ein Grund mir einen Lehrer zu suchen war nicht nur mangelndes Selbstvertrauen sondern auch das ich mich eben nicht alleine damit rumschlagen wollte, trotz so vieler negativer Erfahrungen mit Lehrern. Habe da auch auf indirektem Weg einen super Lehrer gefunden, die Kommunikation war über ein Jahr lang zwar mehr als kompliziert um nicht zu sagen wir haben eigentlich bei allem aneinander vorbei geredet, weil wir auch aus komplett unterschiedlichen Welten stammen was relevante Lebenserfahrungen angeht. War auch mehr als einmal so extrem das ich das am liebsten hingeschmissen hätte (weil da meine Vergangenheit mehr eine Rolle spielte als ich wollte), er sicher auch.

Inzwischen ist das so, dass es viel besser läuft, ich werde auch die nächsten Wochen im Unterricht nutzen, um da mal Zwischenbilanz zu ziehen, ein paar Themen die bisher liegen blieben wie stimmen, aber auch noch mal Spieltechniken, Aufbaufragen, Übungstechniken, und dann erst planen was ich als nächstes Üben / spielen will.

Gruß Qbelle
 
Einander zuhören hilft ungemein - mir hier auch! Danke dafür! :great:
 
Wenn du, Qbelle, nicht doch heimlich ;) der Meinung wärst, die Hihat wäre wichtig, würdest du die Diskussion nicht führen.

Zudem finde ich die ganze Diskussion spannend.
Und eins kannst du mir glauben, jeder hier kann deine Probleme absolut nachvollziehen. Bei dem einen ist es die Hihat, bei dem nächsten die Bassdrum oder der Snare. Jeder hier muss seinen Weg finden, die Dinge zu lernen, die er können will.

Ich kämpfe, seit ich angefangen habe zu trommeln, mit „schnellen Snare- und Tom- Figuren/Wirbeln. Und der „Unabhängigkeit“ der Bassdrum.

Zurück zur Hihat.

Die Hihat ist genauso wichtig/unwichtig wie Bassdrum, Snare, Ride (was ist den bei dir mit dem Ride, nutzt du es?)
Crashs, Chinas, Geklimper und Geklamper am Set.
Das allerwichtigste ist, das das was du „am Set hängen hast“ musikalisch nutzt und es klingen lasst. Denn dann fängt der ganze Kram an, wirklich Spass zu machen.
Und wenn du für dich die Entscheidung triffst, die Hihat auszusondern, mach es.
Lars Ulrich (Metallica) hat jahrelang nur eine Hihat benutzt, mit dem Ride konnte er nichts anfangen. Hat ihn nicht davon abgehalten, mit seiner Trommelei Multimillionär zu werden.

Aber ich gehe doch davon aus, das du es lernen willst die Hihat

Vieleicht gehst du zu verkopft ran?
Hast du ne Band oder Leute, mit denen du mal jammen kannst?
Das hat mir z.B als ich angefangen habe nen enormen Kick gegeben.

Eine Hihat auch (und gerade wenn) präzise durchgespielt erinnert mich klanglich an eine nervtötend im Hintergrund tickende Uhr, wenn man sich konzentrieren muss oder seine Ruhe haben will und entspannen, an eine kleine dauerkläffenden Töle, oder einer Schnake bzw. einem tropfenden Wasserhahn der einen nachts wahnsinnig machen kann. Kein Feeling das ich unbedingt haben möchte.

Und wenn Bassdrum und Snare exakt auf Time genagelt werden, wieso kann ich sie dann nicht als DEN Timekeeper nehmen, vor allem wenn es besser für mich funktioniert? (Klar, die Antwort lautet natürlich weil du auf andere hörst statt auf dich selbst)

Das ist sehr interessant.
Zum Sound: die Hihat hat mehrere Klangzonen (Kante, Rand, Fläche, Kuppe), kann offen, halboffen, geschlossen gespielt werden. Man kann sie tretten oder „Splashen“. Man kann sie mit Stocktip, Schulter, Stockende spielen.
Hart gespielt klingt sie komplett anders wie locker angetippt.
Für mich eine der grössten Herausforderungen: die Hihat unabhängig davon, wie hart/soft ich die anderen Instrumente anspiele, die Hihat in allen Dynamikstufen zu spielen.
Ist auch so ein bischen Musikstil bildend.
Bsp.: Metal: Hihat hart, halboffen. Rock: eher geschlossen aber hart, Pop-Rock: eher leiser.


Wäre mal ne Herausforderung: nimm mal nur die Hihat und kuck, was du für unterschiedliche Sound findest. Wobei da ne „gute“ Hihat definitiv mehr kann.


Zu Feel, Timekeeper, Timing, Microtimeing usw:

Timekeeper ist z.t. Stilabhängig. Das führt jetzt aber arg weit weg.
Wenn für dich die Bassdrum und/oder Snare als Timekeeper funktionieren, gut so. Nutze sie als stabile Grösse. Keiner hat gesagt das es die Hihat sein muss.

Feel: damit meinte ich, das man ein Pattern auf verschiedenste Arten zum grooven bringen kann. Nimm den Klassiker
Bassdrum auf 1 und 3, Snare auf 2 und 4, Hihat durchgeachtelt.
Kommt so quasi überall vor.
Warum klingt es dann beim Reagge anders als beim Pop oder kann swingen? Die Noten sehen gleich aus, aber das Feel ist ein anderes, kann man auch nicht wirklich ausnotieren.
Und nur weil da Laid Back steht, ist es Reagge, kann auch ne Metalballade sein. Und „ fühlt“ sich auch anders an.

Das führt uns dann zum Microtiming, denn hier entsteht (nach meinem Verständnis) das Feel.
Und jetzt kommts ... dafür ist aber nicht nur die Hihat verantwortlich, das kann auch Snare oder Bassdrum sein, oder ein beliebiges Zusammenspiel.

Auf der anderen Seite: warum die hihat nicht ganz weglassen? Nur wenn man ausgetrettene Pfade verlässt, kann neues entstehen.

In diesem Sinne: have fun!
 
Lustigerweise lag mir Hürdenlauf im Sport, als wir das mal probeweise getestet haben, ich hab es fertig gebracht das Bein gleich in der richtigen Art und Weise über die Hürde zu bewegen, obwohl Sport sonst nicht wirklich mein Fach war. Aber wenn man immer das Gefühl hat mehr Energie als andere reinzustecken um weniger dabei rauszukriegen, nach über 30 Jahren wo das so ist, reichts dann auch mal. Vor allem wenn man dann merkt ich stecke die Energie in die falschen Dinge, statt in Wege die mir was bringen. Ich war einfach komplett von mir selbst entfernt, hatte keinerlei Bezug mehr zu mir selbst, wusste nicht wer ich bin und was ich will und habe mich daher eben zu meinem Nachteil an anderen orientiert.
Selbstfindung ist so oder so ne gute Sache. :great:

Inzwischen ist das so, dass es viel besser läuft, ich werde auch die nächsten Wochen im Unterricht nutzen, um da mal Zwischenbilanz zu ziehen, ein paar Themen die bisher liegen blieben wie stimmen, aber auch noch mal Spieltechniken, Aufbaufragen, Übungstechniken, und dann erst planen was ich als nächstes Üben / spielen will.
Hast du denn eine Möglichkeit, für dich allein zu üben? Und wenn ja, womit?

Eine Hihat auch (und gerade wenn) präzise durchgespielt erinnert mich klanglich an eine nervtötend im Hintergrund tickende Uhr, wenn man sich konzentrieren muss oder seine Ruhe haben will und entspannen, an eine kleine dauerkläffenden Töle, oder einer Schnake bzw. einem tropfenden Wasserhahn der einen nachts wahnsinnig machen kann. Kein Feeling das ich unbedingt haben möchte.
An welchen klanglichen Erfahrungen mit Hi-Hats machst du das denn fest?
Grundlegend ist diese Haltung der Hi-Hat gegenüber jedenfalls Gift, um zu lernen, sie zu beherrschen. Also wenn du das nicht ablegst, sehe ich Schwarz, dass du dich an der Hi-Hat weiter entwickelst. Und wie schon mehrfach von mehreren Leuten gesagt, ist die Hi-Hat essentiell für Groove Drumming. Sogar bei Blast Drumming ist die halb-offene Hi-Hat oft nicht wegzudenken.
Solang du die Hi-Hat so ablehnst, wirst du halt nicht richtig Schlagzeug spielen lernen.
 
Was du in den letzten Posts geschrieben hast, kann ich natürlich vollkommen verstehen. Es ist sicher gut, sich mit sich selbst so auseinander zu setzen und zu analysieren, warum man denn immer wieder scheinbar ähnliche Probleme hat.

Ich habe hier die Rolle der Hihat aber noch nicht ganz verstanden, muss ich gestehen.
Liegt es tatsächlich am (dich nervenden) Klang?
Das wäre ja kein wirkliches Problem. Spiel das Pattern eben auf Instrumenten, die dir gefallen: Ride Becken, Tambourin, ...
Liegt es an der Koordination? Dann wäre es ja kein Hihat spezifisches Problem, sondern immer, wenn du z.B. Achtel über Bass und Snare spielen sollst.
Oder stört dich genau dieser Rhythmus, also eine durchgehende, stetige Figur musikalisch? Wenn's dir nicht gefällt und du Musik für dich machst (also keine Pop / Rock Cover Band Ambitionen hast), lass es halt weg.
Oder ist es noch was anderes?

Ich glaube, weil das nicht ganz klar ist, gehen die Antworten auch immer ein bisschen an deinem Anliegen vorbei.
 
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Ich glaube, weil das nicht ganz klar ist, gehen die Antworten auch immer ein bisschen an deinem Anliegen vorbei.

Scheint für mich das Hauptproblem zu sein. :nix:


Mal ganz einfach:

1. Klang nervt - anderes Instrument am Schlagzeug wählen, andere Hihat oder (meinetwegen) auch ein E-Drumset (da ließe sich sogar praktisch jeder "Hihatsound" einstellen)
2. Koordination - auch wenn es langweilig klingt, nervt und du nicht gerne hörst: ÜBEN!
3. Der Hihatpuls als solches nervt: wenn er musikalisch nicht gebraucht, wird weglassen. Bei einigen Stilen klingt das halt - gelinde gesagt - nicht gut (bei Rock und Pop ist die Hihat eben essentiell) . Dann notfalls anderen Stil suchen oder sogar eigenen "erfinden".
4. Wenn gar nichts von allem hilft, könnte es sein, dass Schlagzeugspielen evtl. dann doch nicht das richtige ist.

Mehr fällt mir dazu auch nicht ein und ich bin dann auch raus. Wir drehen uns sonst im Kreis (und das sieht mir nach Dauerschleife aus :gruebel:).
 
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Was mir noch abschließend zu sagen bleibt:

Nicht zu viel Nachdenken, nicht zu viel Reden, sondern einfach Machen. Auch wenn das einer von solchen altklugen Sprüchen ist, da ist schon was dran.

Gib Dir 'nen Ruck oder lass es eben sein. ;)
Ohne Eigeninitiative wird's nix.

Bin auch mal raus.
 
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