Partcaster Tom Delonge

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Beim Herbstputz ist mir ein Tonerider Rocksong Bridge Humbucker in die Hände gerutscht und brachte mich auf eine spontane Idee eine Tom Delonge Partcaster zu bauen. Aus kleinem Budget. Auf der Suche nach einer geeigneten Basis fiel mir die Harley Benton ST-90 aus Esche auf. Die Basis dieser strat erschien mir sehr solide. Ausserdem wollte ich im gegensatz zu original ein Tremolo haben.
Einkaufsliste:
-Harley Benton 169,-
-Tonerider ( vorhanden ) 46,-
-Volume Poti 250k 12,-
-Pickguard 19,-
-Decal 22,-
-Nitrolack ( nitor ) coral pink, purple metallic und relic Gloss 70,-

Als die Gitarre hier ankam war ich erstmal sehr positiv überrascht. Doch dann kam die kleine Ernüchterung: hätte ich gewusst dass das Gewicht der Strat in den Reviews keine Ausrutscher waren sondern "schwerer Standard" hätte ich mich für ein Modell aus Linde entschieden.
Was mir sehr gefällt ist das Hals Shaping. Kein dünnes c wie bei squier, eher eine Mischung aus 60s C und U. In Ergänzung mit dem 12" Radius echt toll. Leider sehr unsauber verarbeitete Bünde, scharfkantig und Griffbrett furztrocken. Aber sehr leichtgängige tuner und ein sehr geiles 2 punkt tremolo mit steck Funktionen ohne nerviges rumgekurbel beim Arm.

Also ran an die Arbeit:

Hals runter, Bünde gefeilt und poliert ( abgerichtet waren sie sehr gut ) Griffbrett geölt und erstmal den Headstock Plane geschliffen, anschließend mit brauner Beize bearbeitet, den trussrod Zugang mit schwarzem Lackstift verschönert und in England ein waterslide decal bestellt.
Der Hals ist wirklich toll. Die Maserung des Griffbrett erinnert an palisander, die Bünde sind eher Jumbo ( sehen aus wie auf der performer )

Anschließend den Korpus angerauht,mit der oberfräse etwas Holz in e fach, Hals pickup und korpus entfernt ( wollte Gewicht einsparen, vielleicht entferne ich noch mehr ) eine Schicht coral pink nitro und darüber nitro purple metallic. Anschliessend golden age nitro clear coat.
Beim Lackieren des purple trat ein Missgeschick ein welches zu Nasen führte. Diese habe ich panisch abgetupft. Dadurch entstanden auf der Rückseite kleine Unebenheiten. Ich musste also noch einmal mit Coral pulvern und anschliessend nochmal purple. Danach kam relic klarlack und 1 woche warten bis zum polieren. Diese Unebenheiten sind jetzt leicht erkennbar, macht aber einen kleinen Relic effect also lassen wir es mal . Ist ja eh Rückseite.

Anschließend bei ebay ein Tom Delonge pickguard in pearl white bestellt und den tonerider mit einem alten CTS 250k volume poti verlötet.

Waterslide decal auf den Headstock gezogen und alle 10 min mit klarlack pulvervestäubt.... 2 Stunden lang. Dadurch entstand eine homogene schicht , sieht aus wie gedruckt. Dann 1 Schicht relic Gloss, poliert und fertig ist die Hommage an Blink 182 .

Insgesamt konnte ich von 4,2 auf 3,9 Kilo kommen... damit kann ich leben. Für dieses Geld ist es echt eine geile Axt geworden...

Werde bis April warten und dann entscheiden ob ich nochmal unter dem pickguard Holz herausfräsen und es nochmal lackiere oder einen anderen leichteren body nehme.

Aber alles in einem: geiler Hals, geiler Klang, Gewicht gewöhnungsbedürftig aber liefert satte mitten und sehr stimmstabil.

Aus einem Spass Projekt ist ein cooles und brauchbares Instrument entstanden.

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Ich finde, dass hast du gut hinbekommen... gute Arbeit... (y)
 
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Sehr schön. Mir wäre sie allerdings ein halbes Kilo zu schwer. Und ich hatte ein 500k Poti genommen :)
 
Die "Holzentnahme" am ehem. Halspickup dürfte die Statik des Gitarrenkorpus hinsichtlich wirkender Saitenspannungskräfte und das Sustain eher negativ beeinflussen.
Ich frage mich eigentlich bei dem Aufwand, warum du nicht gleich das Eigenbauset für 79 € verwendet hast.
https://www.thomann.de/de/harley_benton_eguitar_kit.htm
BDX.
 
*edit*
Weil die eigenbausets nichts taugen . Da hätte ich am Hals noch mehr Arbeit gehabt, was ich nicht wollte. Der Hals der ST-90 ist nahezu perfekt
Die grundsubstanz der Gitarre ist ordentlich. Und etwas fräsen und lackieren ist kein hexenwerk.
Die tiefere fräsung am Halspickup hat sich nicht negativ auf das sustain ausgewirkt. Eigentlich habe ich das Gefühl einen kleinen "thinline Effekt " erwirkt zu haben. ist ja genug Masse vorhanden.
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Sehr schön. Mir wäre sie allerdings ein halbes Kilo zu schwer. Und ich hatte ein 500k Poti genommen :)
Ich habe einen 500er auch hier. Habe mich aber gerade für den 250er entschieden, weil ich den regelweg mag und ich den klang eines HB durch einen 250er persönlich schöner finde. 😀

Ja das Gewicht ist auch das was mich am meisten nervt, gerade weil ich mit den 3100 meiner Haar Cabronita so verwöhnt bin.

Aber je öfter ich sie spiele desto mehr fange ich an das Gewicht zu mögen 😂
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Ich finde, dass hast du gut hinbekommen... gute Arbeit... (y)
Vielen Dank für das Kompliment. Es war auch zwischen Tür und Angel 😂 dein positives Review der St-90 hat mich etwas motiviert.
Dabei fällt mir ein dass ich da noch frisches Gebäck vor die Tür stellen muss 😉
 
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Die Kits sind wirklich nicht so der Burner... Ich hätte (und habe ja auch ) dann lieber ne ST-20 als Basis genommen.. (also vor dem Kit)..
 
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*edit*
Sehe ich genauso. Diese 5 teiligen Laminat bodies sind nicht gerade zielführend. Dann schon lieber die DiY von Rockinger, da wiegt der Erlekorpus wenigstens ideal , ist 2 teilig und hat ein originales 60s shape. Da zahlt man aber such knapp 600 ohne pickups. Vielleicht nächstes Jahr zu Weihnachten. Ein decal habe ich ja noch 😉
 
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Tolles Projekt! Du schreibst, du hast den Korpus "angerauht"...sieht für mich eher aus wie komplett abgeschliffen?! Die Lackierung ist auf jeden Fall sehr gut geworden.
Ich habe auch schon versucht, einen Esche-Body leichter zu machen, in dem ich fast das gesamte Pickguard unterfräst habe (Beitrag im Thema 'Nachbau/Interpretation einer Yuriy Shishkov Stratocaster'). Es bringt leider nicht viel. Laut Google hat Esche ein Gewicht von ca. 0,7g/cm³. Ich schätze nur durch die Bohrungen hast du da nicht mehr als 20g gewonnen.
 
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Tolles Projekt! Du schreibst, du hast den Korpus "angerauht"...sieht für mich eher aus wie komplett abgeschliffen?! Die Lackierung ist auf jeden Fall sehr gut geworden.
Vielen Dank. Ich bin da leicht mit 240er rübergegangen. Die matte Lackierung war wirklich nur , bestäubt. Dauerte keine 5 min da war alles runter und stank bestialisch nach verbrannten Kunststoff 😟

Der Farbton der lackierung ist eigentlich purer Zufall. Erst sollte er shell pink werden. In echt fand ich die Farbe dann doch kacke.
Das purple Metallic ( der CS Farbton der auch auf der Prince Gitarre ist ) ist relativ transparent. Normalerweise wird er auf weisse Grundierung aufgetragen und ist sehr hell. Durch den shell pink Untergrund bekam das purple diese schöne tiefe..... könnte einem dunklen Burgundy Mist gleichen


Ja die fräsungen waren nicht besonders zielführend. Gesamt bin ich zufrieden. Die klingt echt gut. Aber ich kann mich schwer an dieses Gewicht gewöhnen. Halte jetzt schon ausschau nach einem neuen body. Denn ich glaube nicht dass ich durch das komplette unterfräsen noch 150g wegbekommen würde.

Schade aber nun gut 👍
 
Ich habe bei einer schweren Tele mal den kompletten Bereich unter dem Schlagbrett ausgefräst. Das hat ca. 400-500g gebracht!

Wobei man bei einer Strat wegen der rückseitigen Federn natürlich nicht so viel Material entfernen kann.
 
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Aber ich überlege mir einen Originalen body in Candy Apple Red zu besorgen. Das spacing für das tremolo ist identisch mit 56,2.
Dann mache ich mit Nitro das lila metallic über das CAR und habe dann eine Purple over CAR.
Mit der Zeit wirkt es bestimmt geil an den abgenutzt Stellen in dieser Farbkombi. 😀

Dann passt das shaping und das Gewicht und matti ist glücklich
 
am ehem. Halspickup dürfte die Statik des Gitarrenkorpus hinsichtlich wirkender Saitenspannungskräfte ..,,, negativ beeinflussen.
Meinst du echt?
Diese Befürchtung halte ich für ein wenig überzogen
 
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Quatsch. Das ist Holz kein Origami. Die Kavität des Halzpickups ist noch bis zur halstasche 2 cm entfernt, drum herum ist auch noch Holz. Was soll da die Statik beeinflussen? Hollow Gitarren haben gar keinen centerblock .
 
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Wie gesagt, da es erst ein spaßprojekt war, und ich festgestellt habe, dass der Hals auf dem Fender performer hals Niveau ist, und die restliche Hardware meine Erwartungen mehr als übersteigt, der body allerdings eh zu schwer ist, werde ich wohl etwas Geld in einen Originalen Fender replacement body in Candy apple red investieren und darüber einen purple nitro finish ziehen.
 
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ich seh da keinen Unterschied zur Fender Swimming-Pool Fräsung. Und die waren nicht bekannt dafür, übermäßig häufig zu zerbrechen :nix: .
Es geht ja nicht um die originalen Fräsungen, sondern um die Materialentnahme (Bohrungen) im Bereich des Halspickups.
Die Materialstärke in den Pickupausfräsungen gemessen zur Rückseite des Body ist m.M.n. gleich oder größer der Materialstärke wo der Hals verschaubt wird, und das bis hin zur Brücke. Da sehe ich die statische relevante Struktur, welche durch die Materialentnahme im Bereich des Halspickups (ich kann nicht erkennen wie tief da gebohrt wurde) geschwächt wurde.


1698166120247.png1698167660240.png
BDX.
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der body allerdings eh zu schwer ist
Ich sehe schon Möglichkeiten den Body leichter zu machen, allerdings zu lasten der Balance.
Materialentnahme auf der Rückseite. Die Gitarre wird dann aber evtl. Kopflastig.
Könnte auch mit dem Fender Replacementbody passieren, wenn der extrem leichter sein sollte.
Dann hast du gegenüber dem HB original auch noch zwei Tonabnehmer gewichtsmäßig weniger.
1698168694362.png

BDX.
 
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Könnte auch mit dem Fender Replacementbody passieren, wenn der extrem leichter sein sollte.
Das wird nicht der Fall sein. Gehen wir von einem Standardgewicht von 1,9-2,1 kg ( übliches Gewicht bei Erle ) dann ist der body - leer - immer noch doppelt so schwer wie der Hals. Dazu tremolo mit stahlblock... zusammen dann ca 2,4 kg .... Somit bekomme ich die fender auf 3,4 bis max 3.6.

Statisch gesehen ist es eigentlich unmöglich bei einer strat eine kopflastigkeit zu bekommen. Das ist nicht zu vergleichen mit einer sg wo die Dimensionen zwischen hals und body ganz andere sind.

Aber das ist ja auch komplett irrelevant sich darüber den Kopf zu zerbrechen. 😀

Ich weiss dass du es gut meinst und deine Bedenken mathematisch eventuell berechtigt sind..... treffen aber keineswegs zu. Der Body ist einfach nur zu schwer. Rest passt. Stabil und resonant.... nur zu schwer
 
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Aber das ist ja auch komplett irrelevant sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
Wenn du eh mit dem Gedanken des Neukaufs eines Bodys spielst aber den Hals behalten möchtest, dann schleif oder fräse von der Rückseite des Bodys doch einfach mal großzügig Material ab und teste, bevor du den HB Body wegschmeißt. ;)
Oder verkaufe die Gitarre so wie sie ist. Sieht ja geil aus. Die Idee des Umbaus an sich finde ich gut.
BDX.
 
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Die Fräsungen ändern mMn gar nichts an der Stabilität.
Hier ein Bild meiner Tele. Ich konnte keinen Einfluss auf die Stabilität feststellen.
PXL_20231001_134627577.jpg
 
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