Richtige Finger-Technik: Ich blick's ned; Fingerkuppen, Fingernägel, Krümmungen

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Hi Leute,

ich blick's einfach ned: Wie sieht eine nachhaltige, professionelle, richtige Finger-Technik beim Bass-Spielen aus ? Und das mit 2 Fingern ?
Wenn ich momentan Bass spiele, dann mach' ich das mit 2 Fingern, und ganz natürlich rutsch' ich dann in eine Routine rein,
in der die beiden Finger dauernd gekrümmt statt durchgestreckt sind, und das mit den Durchstrecken sowohl weder durchgängig noch ab und zu, also gar nicht.
So, nächstes Detail: Ich spiele mit kurzen Fingernägeln, und beim Saiten-Zupfen sieht der Saiten-Kontakt so aus, dass er zwischen Fingernagel und Fingerkuppe
zustande kommt, also in der ganz kleinen Rille kurz einrastet.
So, und jetzt die Frage: Ist das eigentlich richtig so ? Ich bin gerade was diese Sache mit Saitenkontakt, Fingerkuppe und Fingernagel angeht, total unsicher und planlos. Spielt man ausschließlich mit Fingerkuppe ohne den Fingernagel zu berühren ? Spielt man ausschließlich mit Fingernagel ? Oder ist so 'ne Mischform okay ? Und wie sieht's mit der Fingerkrümmung aus ? Ist durchgängig durchgekrümmt richtig, oder sollte man ab und zu mal durchstrecken oder ständig ?

Ah, und eine Frage hab' ich noch:
Zieht man das Alternate Picking knallhart streng durch – also immer links mit einem Finger zupfen und dann mit dem anderen, selbst wenn Pausen dazwischen sind, die vielleicht anderes nahelegen – oder geht man das mit dem Alternate Picking lockerer an?

Natürlich hab' ich schon ein paar Youtube-Videos gesehen, aber die sind da überhaupt nicht konkret drauf eingegangen...
 
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Moin @gangstafacka

zuerst mal würde ich sagen, dass es bei vielen von den Sachen kein "richtig" oder "falsch" gibt und fast jeder Spieler irgendwelche Details anders macht. Meistens ist das am besten, was sich für dich am natürlichsten anfühlt. Ein Punkt macht mich dann aber doch stutzig:

So, nächstes Detail: Ich spiele mit kurzen Fingernägeln, und beim Saiten-Zupfen sieht der Saiten-Kontakt so aus, dass er zwischen Fingernagel und Fingerkuppe zustande kommt, also in der ganz kleinen Rille kurz einrastet.

Das habe ich tatsächlich noch nirgendwo so gesehen und weiß auch nicht, ob das wirklich optimal ist. Normalerweise sieht das Fingerpicking so aus, dass die Fingerkuppe mit etwas Druck über die Saite rutscht und dann auf der nächsttieferen Saite zum Liegen kommt. Die Fingernägel sind dabei nicht im Spiel, weil die einen anderen Sound erzeugen würden. Die Standardtechnik kann man hier ab 1:11 relativ gut sehen:



Deine Beschreibung klingt für mich so, als würdest du deinen Finger fast schon einrollen, weil ich sonst nicht wüsste, wie die Saite an der Stelle einrasten soll. Die Frage ist, ob du damit einen gleichmäßigen Sound hinbekommst.

Das Spielen mit den Fingernägeln ist nochmal ein Thema für sich, wobei ich selbst keinen Bassisten kenne, der das tatsächlich macht.

Edit: Zu der Frage mit dem Alternate Picking gabs mal nen ganzen Thread: https://www.musiker-board.de/threads/zwei-fingertechnik-microtime.579666/
 
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Hey,
es gibt diverse Techniken. Sehr eigenes hab ich in den letzten jahren gesehen und gehört. Der Bassist von Tower of Power zum Beispiel spielt bei seiner Greifhand alles nur mit einem Finger? ¯\(°_o)/¯
Dann gibts Bassisten die zupfen alles mit nur einem Finger oder mit 3 Fingern. Einige spielen ihren Bass wie klassische Gitarristen mit "Hakenfingern". Es gibt also nicht den einen Weg... sehr wohl gibts aber gewisse Sachen die sich in der breiten Masse durchgesetzt haben. Mit Fingernägeln zu spielen - das habe ich in der Tat allerdings noch nicht gesehen - das ist dann offenbar der falsche Weg.
Das mit dem "Einrasten" finde ich auch seltsam. Ich weiß nicht ob ich es richtig verstanden habe aber richtig ist es bestimmt nicht. Klingt so als würde es dich behindern.

Letztlich kann ich Dir das als Tip geben:
Versuche es mit Übungen: auf einem Ton gleichmäßige Achtel spielen - Metronom dazu und dich dann selbst aufnehmen. Spielen eine Minute Achtel auf 120 bpm.
Das tust du mit durchgestreckten Fingern, dann mit "eingerollten", dann mit dem stark angewinkelten Handgelenk... usw. Was auch immer theoretisch in Frage kommen kann.

Du erkennst den richtigen Weg darin, dass sich das was Du spielst rund anhört. Also es muss irgendwie fließen.

Der nächste Schritt ist dann mit verschiedenen Betonungen zu spielen. Etwa auf 1, und die "3 und" , oder eine klassische 3er Verschiebung. Dabei musst Du Dich immer wieder selbst aufnehmen und diese Aufnahme dann aufmerksam(!) hören (man lernt sich selbst zu hören).

Mein Fazit aus solchen Sachen: man kann sich an vieles gewöhnen und vor allem mit diesen Techniken viele verschiedene Sounds rausholen. Wir Bassisten können viel mehr am Sound aus den Fingern arbeiten als etwa Gitarristen.



was die 2. Frage betrifft:
Ich ziehe das Alternate meistens nur dann durch wenns mir was bringt oder zur Ruhe in der Hand beiträgt. Langsame Jazzballaden spiele ich wegen dem Sound gerne nur mit dem Zeigefinger usw...
Dann gibts noch das wichtige "Raking" auf dass ich niemals verzichten würde. Es lohnt sich beides zu üben, das macht einen technisch sicherer...


_________

In dem Video von WalWurst sieht man das klassische Beispiel von verschiedenen Techniken die zum Erfolg führen: Ich würde niemals den Daumen auf die D Saiten legen. Eigentlich nichtmal auf die A-Saite...

Der scheint auch die Finger sehr durchzudrücken. Ich mach das nicht so, bei mir sind die etwas rund. Beim Rock - da kann man die Saite so ganz gut "schlagen". Im Funk gehe ich tatsächlich auch ein bisschen in seine "durchgedrückte" Richtung.


Also nochmal mein Fazit - das hat mir auch mal ein sehr guter Profibassist als Tip gegeben: viele Wege ausprobieren, man merkt selbst was nicht gut funktioniert. Von mir kommt noch der Tip dazu sich selbst aufzunehmen und sich selbst auch konzentriert zuzuhören...
 
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warum nicht interaktiver ?
Weils nicht wirklich interaktiv ist? Weniger Arbeit für Dich, die Gedanken zu ordnen und aufzuschreiben, aber 5 Minuten, die sich jetzt jeder komplett durchhören muss, ohne schnell drüberschauen zu können und nach Schlagwörtern suchen zu können. Zitate können auch nicht direkt rauskopiert werden. Nichts gegen Dich persönlich und es bringt ja durchaus eine etwas direktere menschliche Komponente rein, aber ich halte sowas für Quatsch, zumindest im Kontext von Foren wie diesem, wenn es keinen guten Grund wie etwa die Einbettung von Hörbeispielen gibt.
/motz. Zum Thema selber kann ich leider nichts wirklich neues beitragen. Will nur nochmal bekräftigen, dass es durchaus Basissten gibt, die die Fingernägel (mit) einsetzen, wobei da flatwounds zu empfehlen wären, weil die gerillente doch ziemlich viel vom Nagel abtragen, mit der Zeit. Bei sehr kurzen ist das aber ggf. nicht so tragisch. Genauso gibt es Bassisten, die mit gekrümmten Fingern spielen. Üblich ist aber eben eher der Anschlag aus der Fingerwurzel mit der ganzen Kuppe.
 
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