Riss im Resonanzboden in Verbindung mit störenden Nebengeräuschen

mrtheo
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Hi Musiker-Board,

ich hab ein kleines Problem mit meinem Klavierchen. Und zwar habe ich vor einiger Zeit ein Klavier geschenkt bekommen was eigentlich einen ganz guten Eindruck gemacht hat. Es ist zwar schon älter (ich schätze mal so knapp unter 100 Jahre alt), aber hält die Stimmung wunderbar, klingt gut und wurde sorgar vor etwas längerer Zeit mal generalüberholt. Nur der Resonanzboden hat beim Vorbesitzer wohl etwas gelitten was sich leider durch ein paar Risse bemerkbar macht :/ Nun macht mir ein kleinerer Riss leider ein paar Probleme, weil sich der Leim an einer Rippe wohl durch diesen Riss ein bisschen verabschiedet hat und beim spielen im Bassbereich Störgeräusche (rascheln, brummen) auftreten die doch schon relativ störend sind. Wenn ich meinen Finger auf den Riss oder auf die Naht zwischen Rippe und Resonanzboden lege verschwinden diese Störgeräusche und ich kann wirklich in die Tasten hauen ohne dass irgendwas raschelt. Jetzt frage ich mich ob es eine Möglichkeit gibt das zu beseitigen bzw. was man da machen könnte. Ich habe keinen hohen Anspruch an das Klavier und eigentlich ist es auch nur eine Übergangslöusung für die nächsten 1-2 Jahre bis ich mir ein neueres Klavier oder einen Flügel kaufen kann, deswegen möchte ich da jetzt wenns geht auch nicht mehr so viel Geld für eine intensive Reparatur reinstecken falls es keine einfache Lösung gibt, also dachte ich dass ich hier einfach mal nachfrage. Mein Klavierbauer sieht sich das Klavier zwar auch innerhalb der nächsten Tage an, aber ich dachte ich informiere mich hier einfach auch mal. Würde mich freuen falls mir hier jemand helfen kann =)

edit: Das rascheln trat auch erst einige Tage nach Ortwechsel des Klavieres auf, vorher hat komischerweise alles wunderbar funktioniert.
 
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Hallo @mrtheo,

es gibt einen kleinen Trick, mit dem man sich behelfen kann ;)

Es ist zwar schon älter (ich schätze mal so knapp unter 100 Jahre alt), aber hält die Stimmung wunderbar, klingt gut und wurde sorgar vor etwas längerer Zeit mal generalüberholt.
Das ist ein seeeeehr dehnbarer Begriff und kann alles mögliche bedeuten. Das Alter von Deinem Klavierchen ist schon sportlich. Hat seinen Zenith mindestens schon einmal überschritten. Was für ein Klavier ist es denn? Kannst Du Fotos (auch von den Rissen) machen?

Nur der Resonanzboden hat beim Vorbesitzer wohl etwas gelitten was sich leider durch ein paar Risse bemerkbar macht :/
Sind die Risse dunkel, handelt es sich um alte Risse. Neue Risse hingegen sehen heller aus.

Nun macht mir ein kleinerer Riss leider ein paar Probleme, weil sich der Leim an einer Rippe wohl durch diesen Riss ein bisschen verabschiedet hat und beim spielen im Bassbereich Störgeräusche (rascheln, brummen) auftreten die doch schon relativ störend sind. Wenn ich meinen Finger auf den Riss oder auf die Naht zwischen Rippe und Resonanzboden lege verschwinden diese Störgeräusche und ich kann wirklich in die Tasten hauen ohne dass irgendwas raschelt. Jetzt frage ich mich ob es eine Möglichkeit gibt das zu beseitigen bzw. was man da machen könnte.
Die einfachste Methode ist einen Klavierbauer zu konsultieren :) Eventuell kann die Rippe nachgeleimt werden, oder der Riss mit einen dementsprechenden Span geschlossen werden. Kann ich von hier aus aber nicht beurteilen, ohne das gesehen und gehört zu haben.

Eine - unter Klavierbauern verpönte - aber manchmal hilfreiche und kurzfristige Variante ist, einen zugeschnittenen Weinkorken so zwischen Boden und Gußrahmen oder/und Raste zu klemmen, dass der Resonanzboden an der Stelle nicht mehr rappelt. Das entspricht ungefähr dem, wenn Du mit dem Daumen auf die betreffende Stelle drückst. Der Boden schwingt an dieser Stelle natürlich nicht mehr so wie vorher. Das tut er aber wahrscheinlich eh nicht mehr, so wie Du den Resonanzboden beschrieben hast. Normalerweise ist ein Resonanzboden leicht gewölbt. Der Boden von Deinem Klavier hat wahrscheinlich sogar schon eine Negeativwölbung.
Aber das ist letztendlich egal, solange Du mit dem Instrument so zufrieden bist, wie es ist.
Diese "Korkenvariante" ist nur ein Behelf ein Provisorium. Nichts für die Ewigkeit und schon gar im Lehrbuch vom Klavierbau enthalten.
 
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Hallo Mod-Paul und vielen Dank für die Antwort!

Das ist ein seeeeehr dehnbarer Begriff und kann alles mögliche bedeuten. Das Alter von Deinem Klavierchen ist schon sportlich. Hat seinen Zenith mindestens schon einmal überschritten. Was für ein Klavier ist es denn? Kannst Du Fotos (auch von den Rissen) machen?
Das hab ich schon gehört, ich weiß auch leider nicht genau was alles schon daran gemacht worden ist, soweit ich weiß wurde die Klaviatur und die Mechanik vor ca. 20 Jahren ausgetauscht und die Marke heißt Bülow. Soweit ich das beurteilen kann sieht es von innen auch nicht so alt aus. Ich habe mal versucht ein paar Bilder zu machen, leider komme ich allein nicht an die Rückseite, ich kann es nicht 1cm von der Stelle bewegen :D

Sind die Risse dunkel, handelt es sich um alte Risse. Neue Risse hingegen sehen heller aus.
Da sind auch ein paar hellere Risse zu sehen, ich weiß jetzt nicht ob das so schnell geht, aber da diese Geräusche am alten Standort noch nicht da waren und erst 1-2 Tage nach dem Transport auftraten kann ich mir vorstellen dass der Transport und das andere Raumklime hier etwas zu viel fürs Klavier war.

Die einfachste Methode ist einen Klavierbauer zu konsultieren :) Eventuell kann die Rippe nachgeleimt werden, oder der Riss mit einen dementsprechenden Span geschlossen werden. Kann ich von hier aus aber nicht beurteilen, ohne das gesehen und gehört zu haben.
Er kommt morgen hoffentlich vorbei, ich bin schon ganz gespannt was er sagt.. Ich hoffe mal dass es nicht zu dramatisch sein wird. Der Klavierbauer sagte am Telefon genau das selbe :D

Eine - unter Klavierbauern verpönte - aber manchmal hilfreiche und kurzfristige Variante ist, einen zugeschnittenen Weinkorken so zwischen Boden und Gußrahmen oder/und Raste zu klemmen, dass der Resonanzboden an der Stelle nicht mehr rappelt. Das entspricht ungefähr dem, wenn Du mit dem Daumen auf die betreffende Stelle drückst. Der Boden schwingt an dieser Stelle natürlich nicht mehr so wie vorher. Das tut er aber wahrscheinlich eh nicht mehr, so wie Du den Resonanzboden beschrieben hast. Normalerweise ist ein Resonanzboden leicht gewölbt. Der Boden von Deinem Klavier hat wahrscheinlich sogar schon eine Negeativwölbung.
Aber das ist letztendlich egal, solange Du mit dem Instrument so zufrieden bist, wie es ist.
Diese "Korkenvariante" ist nur ein Behelf ein Provisorium. Nichts für die Ewigkeit und schon gar im Lehrbuch vom Klavierbau enthalten.
Davon habe ich sogar schon gelesen. Wenn es dadurch zumindest für eine Zeit lang verschwinden würde wäre das auch eigentlich genug für mich. Ich habe mir den Boden gerade nochmal angesehen, er ist nach innen gewölbt, und das Klavier ist auch nicht mehr so laut wie es eigentlich sein sollte. Das Klavier ist ja für mich, genau so wie das mit dem Korken auch nur ein Provisorium, ich hab eigentlich nicht vor länger als 2 Jahre damit zu spielen, eigentlich wollte ich mir ja auch ein höherwertiges Klavier oder einen Flügel kaufen, aber dann kamen ein paar nicht eingeplante Ausgaben und ich war ganz froh dass ich das Klavier übernehmen konnte, wäre natürlich schön gewesen wenn es auch in einem besseren Zustand gewesen wäre, aber geschenkten Gauls....

Der Riss auf den ersten beiden Bildern ist der problematische, der Riss auf den anderen Bildern sieht für mich furchteinflößender aus, aber von da aus konnte ich bisher keine Geräusche feststellen.
 

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