Ich spiele selbst ein SA80II und ich würde meines uneingeschränkt empfehlen. Nur weil das als "Profi" Instrument gehandelt wird heißt es nicht, dass man als Anfänger damit nicht klar kommen würde und man erst Profi sein muss um es zu "bändigen".
Wie schon erwähnt ist natürlich notwendig dass es dicht und gut eingestellt ist – wie bei jedem anderen Saxophon. Dann sollte es sich auf keinen Fall schwer spielen sondern angenehm. Ich habe andererseits mit den Yamaha Saxen nicht viel Erfahrung. Die Yamaha Instrumente die ich bisher in der Hand hatte waren vom Klappenaufgang etwas niedriger eingestellt als das Selmer und ich glaube die Spatel für den linken kleinen Finger waren ein bisschen anders gestellt. Nichts was man nicht mit ein paar Tagen Spielen umgewöhnen könnte. Nicht viel anders als wenn man das Auto wechselt. Grundsätzlich ist alles da wo es sein soll, aber es fühlt sich am Anfang etwas ungewohnt an.
Hast Du das Instrument schon angespielt? Das ist der entscheidende Faktor. Kommst Du mit den Fingern klar, greift es sich angenehm und kommen die Töne gut?
Falls es ein gebrauchtes ist: Steht eine Überholung an, oder sind die Polster noch alle tiptop? Das SA80II ist ein Instrument für den täglichen Gebrauch, aber wenn man es 30 Jahre berufsmäßig spielt machen sich auch da Verschleißerscheinungen bemerkbar. Die Polster werden alt und brüchig, Achsen scheuern sich locker usw. Dann muss unter Umständen etwas repariert werden. Das müsste beim Kaufpreis berücksichtigt werden. Weil ich vorhin Autos erwähnt habe: Wie beim Gebrauchtwagen. Ein gut gepflegter Mercedes E-Klasse ist auch mit 250.000km noch ein super Auto (und auch unbedingt Anfänger tauglich, wenn man sich den leisten kann), aber vielleicht muss da bald die Kupplung getauscht werden.
Also im Zweifelsfall vom Fachmann/Frau anschauen lassen.
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Hallo Knebi,
ich müsste das Sax neu kaufen (ca 3700 €). Da das Yamaha nur gemietet ist, will ich mir eh ein eigenes Sax kaufen.
Ah, hat sich überschnitten. Ein Neuinstrument.
In dem Fall würde ich die Gelegenheit nutzen und alles anspielen was Du in die Finger bekommst. Selmer ist super, aber vielleicht würde DIR ein Yanagisawa besser in die Hand passen, oder der Klang eines Keilwerth gefällt Dir besser. Oder ein gutes Yamaha aus einer höheren Serie, wenn Du etwa schon "upgraden" willst. ...
Sich ohne Not ungespielt auf ein Modell einzuschießen wäre keine schlaue Idee. Wenn Du ernsthaft in Erwägung ziehst um 3700€ ein neues Instrument anzuschaffen hast Du ein Budget, in dem praktisch alles am Markt für Dich in Frage kommt. Da solltest Du Dir wirklich die Rosine heraus picken, die optimal zu Dir passt und nicht gleich das erstbeste, auch wenn es ein Spitzeninstrument ist.
Demnächst ist Musikmesse in Frankfurt, das wäre eine gute Gelegenheit um VIELE Instrumente zu testen.