Stereoanlage: darf man das???

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Liebe Klanggemeinde...

... ich habe jetzt mal meine Gitarre (auch die VST Instrumente im Computer...) statt über einen normalen Gitarrenverstärker (Meteoro Atomic Drive 50 Watt) über die Stereoanlage laufen lassen. Ich spiele zu Hause in so 'ner Art Studio.

Mein Setup:

Mischpult Behringer UB502 -> Verstärker Onkyo A 8420 -> Boxen Heco Superior 700

Resultat:
die Gitarre klingt sehr bassig und weich, was ich eventuell mit dem Equalizerpedal ausgleichen kann und auch muss. Aber jetzt kann man doch ganz schön mehr Saft und Tiefe erzielen.

Frage:

Darf man das, ist sowas "normal", wird sowas häufiger gemacht, wenn nicht - wieso nicht, und was wäre an einem normalen grossen Gitarrenamp viel anders?
 
Eigenschaft
 
Darf man das, ist sowas "normal", wird sowas häufiger gemacht, wenn nicht - wieso nicht, und was wäre an einem normalen grossen Gitarrenamp viel anders?

Sowas darf man, ja, wenn es denn die eigene Anlage ist.
Und der Unterschied ist einfach: Der Gitarrenamp hält's aus;)
 
hab das auch so, bin ma gespannt wann meine anlage kaputt gehen wird, weil ich immer hör das wäre nicht so gut. naja bis jetzt hab ich noch nix gemerkt, hoffentlich hält sie bis ich geld für richtiges equipment habe
 
Liebe Klanggemeinde...

... ich habe jetzt mal meine Gitarre (auch die VST Instrumente im Computer...) statt über einen normalen Gitarrenverstärker (Meteoro Atomic Drive 50 Watt) über die Stereoanlage laufen lassen. Ich spiele zu Hause in so 'ner Art Studio.

Mein Setup:

Mischpult Behringer UB502 -> Verstärker Onkyo A 8420 -> Boxen Heco Superior 700

Resultat:
die Gitarre klingt sehr bassig und weich, was ich eventuell mit dem Equalizerpedal ausgleichen kann und auch muss. Aber jetzt kann man doch ganz schön mehr Saft und Tiefe erzielen.

Frage:

Darf man das, ist sowas "normal", wird sowas häufiger gemacht, wenn nicht - wieso nicht, und was wäre an einem normalen grossen Gitarrenamp viel anders?


Hallo Burndown,

habe bis zum heutigen Tage kein Gesetz, Bestimmung, Durchführungsverordnung, Richtlinie und Ähnliches gefunden, welche dir dein o.g. Setup juristisch verbieten würde:D Erlaubt ist in diesem Fall wohl das, was gefällt. Ich verstehe aber nicht so ganz dein Problem. Du hast doch geschildert, dass du jetzt über deine Stereoanlage "ganz schön mehr Saft und Tiefe erzielst", mithin du eine Verbesserung des Sounds erfahren hast...

Also denke ich, du möchtest ein "Was-wäre-wenn"-Statement haben.

Dein jetziges Setup:

Natürlich kann man für das Home-Studio im trauten Heim dein Setup benutzen. Ich möchte hier keine Bewertung über die Soundqualität abgeben, da ich die Komponenten nicht kenne. Also werde ich ganz allgemein an die Sache rangehen. Ich kenne viele Leute, die am Anfang ihrer musikalischen Laufbahn über einen kleinen, günstigen Koffer-Amp zur "nächsten Stereo-Stufe" kommen. Solange man sich im Heimstudio-Bereich bewegt, tut´s auch - je nach den eigenen Qualitätsanforderungen (und die wachsen rapide und quadratisch pro Zeiteinheit...) und dem zur Verfügung stehenden Kleingeld - die Stereo-Anlage. Das ist also absolut nichts "perverses" und andere tun es schließlich auch...:rolleyes:

Bühne:

Sobald du aber Ambitionen hast, auf die Bretter zu gehen, die die Welt bedeuten, hast du mit deiner Stereo-Anlage nicht wirklich eine Chance auf der Bühne zu bestehen. Erstens sind deine Hifi-Boxen - wie du ja schon selber feststellen musstest - weich aufgehängt ("weicher Sound"), haben einen - gegenüber professionellen Gitarren- und PA-Boxen - schlechten Wirkungsgrad bzw. Sensitivity (SPL dB/W/m), schlechte Leistung (Belastbarkeit) und sind vom Frequenzgang nicht wirklich zur Übertragung von Gitarre etc. geeignet. Leider schreibst du nicht, was für eine Gitarre du benutzt, welche Effektgeräte (nur über VST, Computer?!) etc. Im Zusammenhang mit einer Band würdest du mit deiner Stereo-Anlage aber mit Sicherheit "untergehen", allein schon von der max. möglichen Lautstärke deines Equipments (schwacher Amp und schlechte Sensitivity der Boxen = doppelt schlecht bzw. leise).

Zweitens gibt es auch auf der Bühne für den Gitarristen viele verschiedene Möglichkeiten des Setup, z.B. über einen "normalen Gitarrenverstärker", über einen Stereo-Gitarren-Amp, über Effektpedale/Digital-Reverb/Delay/Vorverstärker auf separate Stereo-Endstufe über zwei auf Hochständern geflanschte, weiter auseinanderstehende Boxen, über die Haupt-PA der Band, gekoppelt über DI-Box und, und, und... Du siehst, die Möglichkeiten sind doch sehr zahlreich. Daher kommt es hauptsächlich auf den beabsichtigten Verwendungszweck (und Geldbeutel) an.;)

Auch auf der Verstärker-Seite gibt es gravierende Unterschiede bzgl. deines "HiFi- Verstärkers". Röhre- oder Transistortechnik etc., Leistung, Schutzschaltungen, Verarbeitung (On-the-road-Tauglichkeit) und, und, und....

Bei einem Gitarren-Amp kommt es nicht in erster Linienicht auf die Größe an (ich weiß aber auch eigentlich nicht so genau, von welcher Größe du sprichst? Membrandurchmesser in Zoll, Leistung RMS, Maße??), sondern in erster Linie auf die Qualität, die sich bzgl. fast aller relevanten Kriterien - positiv - bemerkbar macht. Equipment mit 100 (unnötigen) Features für 50,- EUR macht erfahrungsgemäß weniger Sinn als 10 brauchbare und nötige Features für 1000,- EUR. Dieses Beispiel ist natürlich nur fiktiv, und soll doch den - immer wieder unterschätzten - Zusammenhang zwischen Preis und Qualität (vom Grundsatz her, gibt natürlich auch Ausnahmen) nochmals klarmachen. In diesem Forum stelle ich auch immer sehr regelmäßig fest, dass viele User meinen, dass sie die eierlegende Wollmilchsau für ´nen Euro kaufen können...:rolleyes:

Mit kreativen Grüßen:great:

maracas
 
Gratuliere zu deinen Heco Boxen. Was ich bis jetzt von dieser Firma an Boxen gehört habe ist wirklich klasse. Ich habe selbst zwei Monitore von denen im Einsatz und muss sagen, dass sie nicht tot zu bekommen sind. Also ich denke, so lange die Endstufenleistung den Boxen angepasst ist und das Signal nicht übersteuert und verzerrt werden die Boxen das aushalten. Ich mische selbst über Heko Boxen Rock Bands. Der Klang ist halt etwas tiefenlastig.

Dieses Set Up ist doch ok. Für zu hause üben ist es perfekt. Du hast einen Stereosound und kannst auch mit einer guten Qualität dein Instrument hören.:great:

sonst schließe ich mich maracas an.

Gruß Martin
 
Wow... Danke für Eure schnellen und auch ausführlichen Antworten...

Also, es sieht aus, als ob es da tatsächlich keine Kompatibilitätsprobleme geben würde?

Okay, ich habe erstmal nicht vor auf die Bühne zu klettern - klar, und wenn, dann würd' ich Dieses Problem dem Soundtechniker zu lösen geben... auch hat es keinen zweck, mir ein paar Marshalltürme oder direkt 'ne ganze PA ins Haus zu stellen, dann würden sich (sogar in Brasilien) auf die Dauer wohl die Nachbarn beschweren (ich frag' mich sowieso, warum sie es nicht schon längst getan haben)...

Also... normalerweise spiele ich einen 50 Watt Gitarrenverstärker (Meteoro 'Atomic Drive'), der für die Gitarre (Ibanez RG 320 FM) auch wirklich in Ordnung klingt, nur wenn ich die VST Plugins über denselbigen Verstärker laufen lasse, dann klingen Diese wieder etwas transistormässig dünn... ist ja auch kein Wunder. Jetzt habe ich dieser Tage meine alte, aber gut erhaltene Stereoanlage aus dem Schuppen meines Vaters gekramt und angepluggt... nur ich hatte Schiss, dass ich möglicherweise wegen irgendwelcher kompatibilitätsprobleme meinen Verstärker oder gar meine Boxen durchdonnern könnte...

... aber ich denke mir:

von der Gitarre (über einige Effektpedale) zum Mischpult Behringer UB502 kommen ja letztendlich nur unverstärkte Signale, und Diese leite ich relativ weit unter Übersteuerung zum Ausgang in den Verstärker, der diese Signale ja eigentlich wie ein CD Player (oder ähnliches Gerät) erkennen müsste und die Signale zu den Boxen weiterleitet. Die Ausgänge des Verstärkers sind für mindestens 4 Ohm Impedanz ausgelegt, und die Boxen haben eine Nennbelastbarkeit von 130/180 Watt, Anschlusswerte von 4 - 8 Ohm und 4 Ohm Impedanz...

Was soll da schiefgehen...???

Die Boxen sind übrigens wirklich ziemlich gut (zwar 20 Jahre alt, aber so schwer wie eine volle Bücherkiste... da kann man ganz schön aufdrehen!!!) Ich glaube allerdings auch, dass Hecoboxen doch etwas basslastig sind, das muss ich wie gesagt mit einem 7 kanal Equalizerpedal ausgleichen, indem ich besonders die Mitten und etwas die Höhen hervorhebe... dann passt's wieder!
 
Okay, ich habe erstmal nicht vor auf die Bühne zu klettern - klar, und wenn, dann würd' ich Dieses Problem dem Soundtechniker zu lösen geben...
Ich glaube, dass das nicht so einfach abzutun ist. Ein Techniker hat nämlich keine Ahnung davon, wie du deine Gitarre klingen haben möchtest. Er nimmt meistens, wenn nicht anders abgesprochen die einfachste Lösung, die nicht immer die Beste für den Musiker ist. Wenn du deinen eigenen Amp oder was du sonst noch zur Klangerzeugung mit bringst hast, hast du die Kontrolle darüber, welcher Sound deiner Gitarre auch aus der PA kommt. Sonst läufst du Gefahr, dass dein ganzes Gitarrenspiel eine ungewollte Klangfarbe bekommt. Du könntest einige deiner Effekte nicht mehr zur voller Entfaltung bringen. Mit einem ordentlichen Amp hast du auch gleich dein eigenes Monitoring mit. Die Erfahrung ist, dass ein Gitarrenverstärker mit Hilfe seines Lautsprechers sehr viel "Klang" produziert. Dieser fehlt jedoch, wenn die Gitarre auf irgendeine weise direkt ohne Mikrofon abgenommen wird. Mache dir lieber selbst Gedanken darüber, welchen Ausgang du für die Abnahme deiner Gitarre verwenden möchtest. Fast jeder Ausgang von Mischpult, Pod oder Amp hat einen anderen Klang.
Du musst nur noch dem Techniker vorher sagen, welchen Ausgang er benutzen soll und du bist sicher, dass dir dein ganz persönlicher Klang nicht verloren geht:great:



Was noch schief gehen könnte ist, dass du einfach zu laut aufdrehst und deine Boxen mit einem kleinen Knacken oder ähnlichem abschießt. Eine Hi Fi Box verträgt so eine rabiate Behandlung mit wirklich sehr starken Signalspitzen nicht immer reibungslos, weil sie eigentlich für gemasterte Musik gebaut ist. Drehe deinen Verstärker lieber etwas weniger auf und gehe mit einem höheren Pegel aus deinem Mischpult in den Verstärker. Damit gehst du sicher, dass ein eventueller Defekt oder ein Störgeräusch nicht gleich deine Boxen zerlegt.

Um den Klang zu korrigieren senke lieber die Bassfrequenzen ab. Damit verfärbst du das Signal nicht so stark und auch eventuelle Verzerrungen im EQ durch zu stark verstärkte Signale im EQ werden vermieden.

Viel Spaß beim Üben und Spielen!

Gruß Martin
 

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