Trails - DIY-Solo-EP - Indie, Postrock

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Hallo ihr Lieben,

ich will euch hier auch mal meine erste Solo-EP vorstellen. Hier der Link zu Bandcamp:

https://rossignolmusic.bandcamp.com/album/trails


Cover:

Timo_Trails_Cover_klein.jpg



Entstehung

Zu meiner Person: Ich bin 25, mache seit 10 Jahren Musik in Bands, hauptsächlich Gitarre und Bass. Aufnehmen tue ich seit einigen Jahren auch. Der Gedanke eines "Solo-Projektes" kam mir aber bis vor gut einem Jahr nicht...

Die oben zu hörenden Songs sind fast vollständig in der zweiten Dezemberhälfte 2014 entstanden. Ich kam gerade aus dem Studio mit meiner damaligen Band, hatte 2 Wochen totale Ruhe und habe einfach mal aus Neugier probiert, zuhause meinen Gitarrenverstärker zu mikrofonieren. Das hat besser geklappt, als ich erwartet habe. Aus einer Spielerei und Laune heraus ist Leave, der erste Song, entstanden. Gesungen habe ich übrigens vorher nie in einer Band und auch auf keiner Aufnahme, den Gesangsstil finden manche daher sicher gewöhnungsbedürftig. Die Vocals zu dem Song sind aus Experimenten mit einem Tape-Delay-Plugin entstanden. Ich mag die Vocals aber, es ist indie, ungeschliffen und passt zur Attitüde, finde ich.
Aus der neu konfigurierten Aufnahmesituation (ich hatte vorher nie E-Gitarren "richtig" mit Amp zuhause aufgenommen, geschweige denn Vocals) haben sich für mich schnell weitere Songideen ergeben.

Ich wusste recht bald, dass ich eine 5-Track-EP machen will. Das ist ein übersichtliches Format, nicht zu ambitioniert für den Anfang und trotzdem ein kleines (idealerweise) in sich geschlossenes Werk. Die Stimmung, die sich im ersten Song konstituiert, wollte ich in einem größeren Kontext entwickeln und ausbauen. Ich habe zwei Wochen lang praktisch jeden Tag Musik geschrieben und recordet. Es war nicht so, dass ich mir "ich mache jetzt mal ein Solo-Projekt" gedacht habe. Eigentlich hatte ich gerade eine intensive und anstrengende 2-wöchige Studio-Session (Album-Aufnahmen) mit meiner damaligen Band hinter mir. Aber irgendwie hat es sich so ergeben, vielleicht hat mich auch gerade diese Erfahrung so inspiriert.

Die Texte sind ansonsten alle erst entstanden, nachdem die Instrumentals fertig waren. Das lyrische Konzept basiert auf der Idee, mit der Seele den Körper zu verlassen und in parallelen Realitäten zu erfahren, was passiert wäre, wenn man im Leben andere Voraussetzungen gehabt hätte. Zu viel möchte ich zu diesem Punkt nicht schreiben, außerdem sind die Lyrics der Aspekt, mit dem ich am wenigsten glücklich bin.

Mix und Master habe ich erst im März 2016 gemacht. Warum das so ist, kann ich gar nicht so genau beantworten. Irgendwie war die Zeit noch nicht reif für die Veröffentlichung. In der Zwischenzeit habe ich noch weitere Musik geschrieben, aber mit den Songs von Trails ist so nichts weiter passiert. Erst im März konnte ich die Geduld und den Willen finden, das alles endlich mal fertig zu machen. Der Mix hat dann schon auch noch einige Zeit beansprucht. Bin jetzt froh, dass das mit der Veröffentlichung geklappt hat...


Produktion (Aufnahme, Mixing, verwendetes Equipment)

Nun ein paar technische Detail, für diejenigen, die es interessiert ;)

Zur Aufnahme:

Nochmal zur Klarstellung, aufgenommen wurde alles zuhause in meinem WG-Zimmer. Keinerlei akustische Maßnahmen, ähem.

E-Gitarren und Bass:
Amp-Abnahme war wie gesagt neu für mich, hat sich dann aber doch nicht als Raketenwissenschaft herausgestellt. Die komplette EP ist mit einem Jet City JCA 22H an einer Harley Benton 112 (die offene, für 70€.. :D ) eingespielt. Als Mic habe ich damals das Sennheiser e606 benutzt. In der EP fügt es sich ganz gut ein, finde ich, aber mittlerweile benutze ich das Mic für Gitarrenaufnahmen nicht mehr. Es klingt mir etwas zu kalt und unnatürlich.
Als Gitarren kam hauptsächlich meine Squier Classic Vibe Tele zum Einsatz. Einige Spuren sind auch mit einer günstigen Rocktone-Strat gespielt, in "Home". Der Bass ist ein Squier Vintage Modified Preci. Damals hatte ich meinen Sansamp noch nicht und habe den Bass direkt per DI eingespielt. Mein Interface ist ein Focusrite Saffire 6 USB, btw.

Vocals:
Zu dem Zeitpunkt auch ziemliches Neuland für mich; wie gesagt. Ich hatte zu der Zeit schon ein Rode NT1a-Set herumliegen. Trotzdem habe ich mir für die EP noch ein gebrauchtes Shure SM58 zugelegt. Beide ergänzen sich ganz gut, auch wenn das Rode schnell etwas unangenehme Hochmitten entwickelt.
Die Vocals in Leave sind tatsächlich mit dem Sennheiser e606 aufgenommen. Das hatte ich gerade zur Hand... Ist natürlich nicht dafür gedacht, aber der erste "Spaß-Take" hat sich als der beste herausgestellt. Blurred ist das SM 58, ansonsten sind die Leads immer mit dem Rode NT1a gemacht. Backings sind in der Regel mit dem SM58 aufgenommen.

Drums:
Tja, die Drums. Richtige Drums wären wirklich klasse gewesen. Das konnte ich mir zu dem Zeitpunkt aber nicht leisten. Ich habe daher mit Addictive Drums experimentiert und versucht, den Sound möglichst organisch klingen zu lassen. Ich denke, das ist mir ganz gut gelungen. Die Midis sind sorgfältig programmiert, obwohl das noch deutlich besser gegangen wäre... Für den Sound bin ich von einem Jazz-Kit-Preset ausgegangen. Das Piano in "Home" ist irgendeins aus dem kostenlosen Kontakt Player von NI.


Zur Abmischung:
Die verwendeten Plugins sind alle (außer Addictive Drums) Freeware. Aufnahme und Bearbeitung sind komplett in Reaper gemacht. Die wichtigsten Plugins für meinen Sound waren:

-E-Phonic Tape Delay
-EpicVerb
-dIM Sixtyfive a (Compressor, der auf dem dbx 165 a beruht - früher Payware, mittlerweile free und sehr geil)
-Ferric TDS Tape Simulation
-ReaVerb und ReaEQ
-Kjaerhus Audio Classic Suite

Ich bin absolut kein Pro im Mixing, das meiste sind eher Erfahrungswerte/Learning By Doing. Die Gitarren sind in der Regel nicht viel bearbeitet, die Effekte sind meist "echte" Pedale vor dem Amp. Der Bass ist komprimiert und meist mit der Tape-Sim angezerrt. Bei den Drums habe ich mir die Spuren einzeln herausgeben lassen und die Kanäle einzeln bearbeitet. Auch hier ist immer Kompression und meist etwas "Tape"-Zerre im Spiel und v.A. ein Raum, den ich als Bus verwendet habe. Vocals sind meist ebenfalls durch den Ferric angewärmt (ich mag das Plugin... ;) ) und je nach Umgebung mit dem EQ und Reverb/Delay bearbeitet.

Sonstiges

Das Cover hat ein guter Bekannter von mir gemalt. Bin sehr froh, dass das geklappt hat, ich finde, es passt super zur Musik. Ich denke, es wird in Zukunft auch noch weitere Veröffentlichungen geben :) Material ist vorhanden und wird konstant weiterentwickelt. Wirklich konkrete Pläne für die Weiterführung des Projektes gibt es aber nicht, auch über eine Live-Umsetzung habe ich mir noch keine endgültigen Gedanken gemacht.

Über Rückmeldungen und Reaktionen freue ich mich! Ich hoffe, ihr könnt mit der Musik etwas anfangen.

Grüße
 
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Keiner Bock auf gute Mucke? Kommt schon ;)
 
Also viel zu sagen gibts von meiner Seite eigentlich nicht. Meiner Meinung nach ist die EP nämlich sehr gelungen! Hab sie zwar noch nicht komplett angehört, aber ich werde das sicherlich noch nachholen. Sowohl Sound und Komposition passen sehr gut zusammen, sodass es sehr authentisch klingt. Mir gefällt vor allem das atmosphärisch/ambient - mäßige Feeling. Würde mich freuen, wenns davon noch mehr in der Zukunft geben würde ;)
 
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Das ist doch auch eine Art Feedback - vielen Dank! Das hört man natürlich gerne :) ich arbeite immer mal wieder nebenbei an neuen Songs, aber bis zur nächsten Veröffentlichung wirds wohl nochein bisschen dauern. Danke Dir!
 
Habe auch mal reingehört. Die Home Produktion passt gut zum Musikstil.

Das einzige was mir sofort aufgefallen ist, bevor ich den Text gelesen habe, sind die Drums. Da hört man leider sofort raus, dass die aus der Dose kommen. Vorallem die fehlende Anschlag-Dynamik, bzw. velocity.
Ich mache ab und zu kleine Demos und Ideen mit EZDrumer und Cubase, und dort kann man das sehr gut einstellen. einfach mal ein schlag lauter oder leiser, klingt sofort viel natürlicher.

aber sons habe ich eigentlich nichts zu motzen ;)
 
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Hey, Danke für den Kommentar! Habs erst jetzt gesehen.

Ja, das mit den Drums ist so ne Sache, das stimmt schon. Das "maschinenhafte"/ haben vor allem auch meine Drummer-Freunde angemerkt. Ich hab mich mittlerweile dran gewöhnt und finde es sogar ganz passend, aber das liegt auch daran, dass ichs wirklich oft gehört habe. :D

Übrigens: In die "Dynamisierung" vor allem bestimmter Parts ist ziemlich viel Zeit geflossen, das ist also mitnichten alles ein Velocity-Level... ;) Einige Parts sind tatsächlich einfach geloopt, andere (gerade Fills etc.) habe ich zum Teil sehr detailliert bearbeitet, damit es wenigstens etwas echter klingt. Ohne würde das alles noch sehr viel undynamischer klingen. Mit Plugins kommt man aber eben nur bis einem bestimmten Level, vor allem, wenn man einen eher natürlichen Sound anstrebt, fällt das digitale natürlich um so mehr auf.

Echte Drums wären für die Musik auf jeden Fall schöner, vielleicht gibts die bei der nächsten EP! Danke dir :)
 

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