Westerngitarre 400-600€ mit großem lauten und vollen Klang gesucht.

ThePhilipp01
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Guten Tag zusammen,

so viel auch mittlerweile über E-Gitarren und Amps weiß, mit Akustikgitarren kenne ich mich nur spärlich aus, daher bräuchte ich ein klein wenig "Kaufberatung".
Ich bin auf der Suche nach einer Western / Dreadnought-Gitarre, welche vor allem unverstärkt einen für den Preis sehr wuchtigen, fetten, vollen und stark resonierenden Klang bietet.
Ein Tonabnehmersystem wäre nett, ist aber kein muss. (Macht hier ein Cut-Away soundmäßig einen Unterschied?)

Bisher habe ich 2 Modelle gefunden, welche mir zumindest optisch ziemlich zusagen:
https://www.thomann.de/de/framus_fd_14mce_ns_legacy_series.htm

https://www.thomann.de/de/fender_pm_1_std_dreadnought_mah.htm

Fender ist ja zumindest bei E-Gitarren ein großer Name, allerdings bin ich mir nicht sicher wie viel die Akustikgitarren taugen, bei Framus habe ich absolut gar keine Erfahrung.
Taugen die beiden genannten Gitarren bzw. welche von beiden wäre die bessere Wahl? Ein kurze Begründung wäre super.

Gibt es einen Hersteller, welcher in diesem Preisbereich klar die Nase vorne hat und meine Kriterien gut abdeckt?

Danke schon mal.
 
Eigenschaft
 
Macht hier ein Cut-Away soundmäßig einen Unterschied?

Jein. Im a/b-Vergleich könnte man vielleicht etwas hören, aber es gibt kaum a/b-Vergleiche in der Preisregion. (Evtl. bei Seagull, kenne die aktuellen Ladenpreise nicht.) Andersherum kostet ein Cut natürlich Arbeit und ist meist mit einem PU kombiniert. Für einen gegebenen €-Betrag bleibt dann weniger für den Rest der Gitarre übrig.

Gibt es einen Hersteller, welcher in diesem Preisbereich klar die Nase vorne hat

Nee. Da gibt's "unendlich" viele und immer wieder auch Sonderangebote, bei denen man mal eben 150€ sparen kann (z.B. Retouren, häufig bei Thomann oder Musik-Center Brilon) oder auch bei lokalen Läden (z.B. bei uns in HH Merkl oder Wandsbeker Musikhaus).

und meine Kriterien gut abdeckt?

Hmm, Anspieltipp könnten die Martin-Kopien von Sigma sein ("wuchtig, fett, voll"). Aber bitte mit vielen anderen vergleichen - vielleicht möchtest Du doch etwas anderes? (Yamaha tendenziell recht "neutral", Cort, Seagull [my favourite], ... und ganz viele andere - Nachtrag: Guild!)
 
Diese dunklen Gitarren sind momentan sehr beliebt. Aber ich konnte mich bisher mit einer Gitarre mit Mahagonidecke nicht anfreunden. Das klingt für mein Ohr nicht "wuchtig und fett", sonder genau nach dem Gegenteil - eher dumpf.

Wenn du es irgendwo spielen kannst - vergleiche mal das gleiche Modell mit Fichtendecke und mit Mahagonidecke. Der Unterschied sollte hörbar sein.

Von Fender würde ich im Akustikbereich eher die Finger lassen. Framus kenne ich nicht.

Ich habe in der letzten Zeit auch viel nach einem ähnlichen Modell wie du gesucht. Schau dir mal Guild und Eastman an. Das sind beide ganz ordentliche Marken, die aus meienr Sicht dem von dir gewünschte Klang nahekommen.
 
Ich muss noch dazu sagen, dass ich bis vor kurzem eine Mahagoni-Sigma hatte, welche nun gegen einen PRS Pickup + Aufpreis als Tausch mit einem Freund herhalten musste.
Die Sigma klang tatsächlich relativ voll und groß, allerdings für meinen Geschmack tatsächlich etwas zu wenig brillant, wie Toxxi schon erwähnt hat. Dafür aber sehr schön holzig warm.
Guild und Eastman muss ich noch auschecken, leider gefallen mir die dunklen Gitarren am besten, daher könnte sich meine Auswahl etwas eimschränken.
Die Seagul sieht auch sehr interessant aus, gerade auch von der Soundbeschreibung, nur kann ich mich mit dem Headstock noch nicht ganz anfreunden :engel:
 
Das mit dem Headstock hab ich schon von vielen gehört. Mir persönlich ist sowas piepegal wenn der Sound stimmt.
 
Fichtendecke und dunkle Optik schließen sich nicht aus. Habe beispielhaft mal eine Sigma verlinkt

https://www.musikhaus-korn.de/de/sigma-jm-sg45-westerngitarre/pd/130043

Gibt es natürlich auch bei vielen anderen Marken. Gute Erfahrungen im angedachten Preissegment habe ich in letzter Zeit mit der Guild Nat Westerly Serie und der Eastman AC Serie gemacht. Sind aber kleinere Bauformen OO und OM.

Gruß Hermanson
 
Die Sigma klang tatsächlich relativ voll und groß, allerdings für meinen Geschmack tatsächlich etwas zu wenig brillant, wie Toxxi schon erwähnt hat. Dafür aber sehr schön holzig warm.

Hattest Du mal mit verschiedenen Saiten durchgetestet? Damit kann man eine Menge machen.
 
Hi,
die Seagull Kopfplatte ist mit voller Absicht so, es geht darum die Saiten mit weniger seitlichem Abknicken über den Sattel laufen zu lassen und dazu noch die Masse der Kopfplatte zu reduzieren. Robert Godin (der Konstrukteur der Seagull) ist ein Fuchs und weiß genau was er tut-die Seagull S6 ist genial und radikal und aber auch Geschmackssache-wenn sie dir gefällt gibt's nix besseres in der Preisklasse als eine S6 mit Zederndecke.
Die Eastman AC120 oder 220, CE oder nicht CE, sind sehr sonore und musikalische Instrumente klassischer Bauart, bei denen die Qualität und das optimal umgesetzte Know How konzeptionell überzeugt.
Sitka Fichtendecken dunkeln nach, bekommen dann teilweise schöne Zeichnungen und sind dann nicht mehr so käseweiss wie am Anfang...

Gruß,
Bernie
 
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Wie steht den eigentlich die Sigma DR-41 im Vergleich zur Seagul S6 da?
Die Sigma sagt mir auch ziemlich zu.

https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Sigma-Guitars-DR-41-Natural-Highgloss/art-GIT0022863-000
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hattest Du mal mit verschiedenen Saiten durchgetestet? Damit kann man eine Menge machen.
Ja habe ich, aber dieser gewisse Grundcharackter blieb immer, liegt aber dann vermutlich am verwendeten Holz welches eben extrem warm klingt.
 
Die 41er habe ich noch nicht gespielt, aber grundsätzlich versuchen die Martin-Kopien von Sigma, auch im Klang sich irgendwo in der Martin-Nähe zu platzieren. Das kann man mögen oder auch nicht. Ich persönlich bin für das, was ich spiele und für meine Spielweise nicht so sehr der Martin-Anhänger. - Seagull hat eine andere "Grundcharakteristik" im Klang, die mir deutlich eher liegt. Wenn es nur ums Spielen geht, dann würde ich persönlich eine Seagull eindeutig auch einer Original-D45 vorziehen. Andere Leute nicht. Also bleibt nur: Ausprobieren.
 
In welchen Klangeigenschaften unterscheidet sich den eine Martin / Sigma von einer Seagull?
 
Ehrlich gesagt, unterscheiden sie sich genau in dem Maße, wie Du sie eventell unterschiedlich hörst und einschätzt!
Was bringt Dir eine solche Beschreibung?

Du bist es, der eine Gitarre sucht! und Du entscheidest auch, wie welche für Dich klingt. Ob eine (jede? Wirklich jede?) Seagull für irgebndwen prägnanter, brillianter klingt oder eine Martin/ Sigma voller und satter, kann Dir doch völlig wurst sein!

Wenn Du lange genug wartest, wirst Du noch ein paar Dutzend Kandidaten finden.
 
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Ich denke da ähnlich wie empty. Klar, die Qual der Wahl ist schwer genug und ich werde definitiv nicht noch eine Gitarre in dem Preissegment einwerfen, bringts iwie nicht.
Für mich waren immer so paar Dinge wichtig ( mal mehr, mal weniger oder auch schon das Gegenteil :) )
Also Halsbreite am Sattel, Cutaway ? Tonabnehmer ? Was für Hölzer ( und sei es nur nach Optik) und vollmassiv oder nicht. Diese Unterscheidungen in z.B. massiv oder nicht haben weniger mit dem Klang zu tun als mit einer persönlichen Art
der Wahrnehmung. Ich liebe als alter Tischler nun mal massives Holz.
Ja und das anspielen in einem Laden ist natürlich auch nicht soooo einfach. Ich habe das paar Mal bei just music mit Western Gitarren gemacht und mir hat in der Preisklasse bis 1000 € durchweg gar nix gefallen, was aber m.E. eher an alten Saiten gelegen hat. Vielleichst bekommst du hier ein bisschen input und du beschäftigst dich ausgiebig damit, aber letztlich kommst du kaum drumherum, deine Gitarre selbst zu finden. Muss ja nicht die Gitarre für`s Leben sein, aber halt eine solide Gitarre, die dir gefällt.
 
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Natürlich ist Soundempfinden immer etwas subjektiv, um allerdings meine Gitarre zu finden würde mir eine kurze faktische Beschreibung, basierend auf Tatsachen schon weiterhelfen.
Ich höre immer wieder Dinge wie: "Sigma orientiert sich klanglich an Martin, muss man mögen." usw.. Als A-Guitar-Newbie habe ich allerdings null Ahnung was diesen Martin-Klang überhaupt ausmacht.

Ich finde es auch eher mühsam eine Gitarre im Laden anzuspielen. Wenn man dann mal einen Laden findet, welcher überhaupt die gewünschte Auswahl bietet, spielen andere Faktoren ja auch noch eine große Rolle(alte Saiten, räumliche Umgebung usw.).
Ich bestelle gerne im Netz und schicke im Zweifel zurück wenn es nicht gefällt, aber dazu wäre es schon Sinnvoll zu Wissen, in welche Richtung die unterschiedlichen Gitarren gehen um eine gewisse Vorauswahl treffen zu können.
Ich denke mal eine Aussage wie z.B.: "Martin / Sigma klingt eher wärmer, Seagull eher eher heller & klarer" oder ähnliches wäre in dem eben genannten Beispiel dann weniger subjektiv, sondern eher Fakt. (Ob einem jetzt A oder B besser gefällt ist ja wieder eine andere Sache, die jeder mit sich selber ausmachen muss).

Da ich ja bereits eine grobe Soundvorstellung geschildert habe, würde mich so etwas schon weiter bringen. :)
 
Hi,
ich versuch`s mal:
"traditionelle" Dreadnought-Gitarren (damit ist die amerikanische Tradition gemeint, die sich hauptsächlich an Martin orientiert) sind mit bestimmten Klang "Klischees" verbunden, deren Umsetzung zumindest ansatzweise auch in deiner Preisklasse vorhanden sein sollte:

-recht hohe Lautstärke
-warmer, voluminöser und doch dynamischer Klang mit gutem Bass und "sparkling" Höhen, der recht gnädig wirkt wenn man mal nicht sooo akkurat spielt.
-in der Klangbalance etwas abgesenkte Mitten
-gute Durchsetzung beim Strumming (Akkorde mit Plec anschlagen). Eine Dread sollte auch bei stärkerem Anschlag nicht wegschmieren oder zu sehr wegkomprimieren
-gute Tragfähigkeit beim Solieren
-Gute Ansprache und Bespielbarkeit


Hersteller die in deiner Preisklasse daran orientiert sind sind Sigma, Cort, Eastman, Yamaha(teilweise), Ibanez Artwood Serie, Baton Rouge -das sind die, die ich kenne.

Eine Seagull S6 folgt erfolgreich bewusst einem anderen in dieser Ausprägung ganz eigenen Klangideal.
Der Fokus liegt hier viel mehr bei einer blitzschnellen Ansprache mit hoher Dynamik. Sie ist lange nicht so gnädig wie ne traditionelle Dread, dafür kann man den Ton viel mehr formen und Klangnuancen herauskitzeln.
Die Gitarre hat auch kein Mittenloch, kann-je nach Anschlag-schon mal mittig nöhlen. Bei derbem Anschlag setzt sie auch mal kratzbürstig um. Dafür ist sie immer gut hörbar, klingt immens direkt und haut einem diesen Sound regelrecht um die Ohren.
Sie kann auch warm und voll klingen-dazu muss man aber schon wissen wie man sie dafür anzuschlagen hat.
Kurz: die Seagull ist ein optimales Werkzeug für "Tonehunter" denen eine traditionelle Dread zu gewöhnlich ist.
Bei ein paar dieser speziellen Eigenschaften hat die S6 Kapazitäten, die meist erst von deutlich hochpreisigeren Gitarren erreicht werden.

Die Tanglewoods kenn ich nicht so sehr.

Ich finde, daß Sigma (wird von Cort gebaut und ist weitgehend baugleich) das traditionelle Klangideal am gleichmässigsten umsetzt.
Von der Gesamtabstimmung und vom Gesamtkonzept her empfinde ich die Eastmans als am besten, da hier sehr gekonnt die traditionelle
Range um eigene sehr musikalische Faktoren erweitert wird.

Gruss,
Bernie
 
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Hi,
ich versuch`s mal:
......

Großartig! Besser geht kaum. Hab während des Lesens ständig mit dem Kopf genickt. :D
Kekse!
Kurzfassung: willst du schrummeln, dazu singen, dabei eine Gitarre, die Fehler verzeiht, nimm Sigma, Cort & Konsorten.
Möchtest du variables Spiel, möglichst noch mit Fingerpicking, willst du dass deine Gitarre auf deine Stimmung reagiert und hast du die Fähigkeit dazu, probiere eine Seagull.
Wohlgemerkt: ich spreche hier, genau wie @OldRocker von deiner angepeilten Preisklasse.

Oh, gerade gesehen in den Kleinanzeigen, die kenne ich gut, hat auch echtes Potential.
Vollmassiv!
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...buttons&utm_medium=social&utm_content=app_ios

Für Fingerpicking allerdings ein etwas schmales Griffbrett.
 
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Danke:),

meine Erkenntnisse und Meinungen liegen zu vielen "amtlichen Standards" oft recht quer wofür ich sonst eher "Haue" kassiere.

PS: ich habe in meiner Zeit als Verkäufer schon hunderte von S6 verkauft und kenne die Gitarre genau-deine Aussage mit der "Stimmung" die die S6 genau umsetzt trifft den Nagel zu 100% auf den Kopf:great:.

Gruss,
Bernie
 
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Danke Bernie für die sehr ausführliche Beschreibung! :)

Ich spiele prinzipiell sehr dynamisch, mal Fingerpicking, mal Heavy-Strumming, mal Blues, mal schnelle Gallops.
Ich würde mich selber auch definitiv als sogenannten "Tonehunter" bezeichnen, der versucht so viel Feeling wie Möglich mit einem harmonischen Klangbild rüber zubringen. Daher brauche ich eine Gitarre, die diese Dynamik auch mitmacht, dabei aber trotzdem eine hohe Lautstärke, sowie ein volles Klangbild liefert(Auch in den höheren Lagen).
Also genau genommen bräuchte ich ja jetzt einen Mix aus DR-41 und S6 oder? :D

Die Seagull S6 hat nun mittlerweile trotz des Headstocks mein Interesse geweckt, gerade die Variante hier:
https://www.musicstore.de/de_DE/EUR...M2vVu1D7fyAxhnVL1drQ55kJUfUdNmjBoC0-UQAvD_BwE

Vielleicht sollte ich dann doch mal die beiden Gitarren(Sigma DR-41 und Seagull S6) im Vergleich anspielen :rolleyes:
Die Burnt Umber Version der S6 hat allerdings eine Fichten-Decke anstelle von Zeder. Gibt es da auch wieder Unterschiede ist ist das bei einer sonst baugleichen Gitarre zu vernachlässigen?

P.S.: Die Baton Rouge sieht auch echt lecker aus :tongue:
 

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