Ob der Fragestellung gedeuchtet es mir, in (hoffentlich) Kurzweil vermögender Darstellungsweise meine Ratschläge hier kundzutun.
Benötige für meine tendenziell projektive Frage wohl einen etwas weitergespannten Rat, da ich auf diesen Gebiet der digitalen Verarbeitung von Akkustik/Musik, Anfänger bin und über kaum musiktheoretisches Know-how verfüge, nur eine gewisse allgemeine Musikalität und über das Grafikerdasein ein grundsätzliches Verständnis über digitale Datenverarbeitung:
Da Du Dich mit Musikmachen und Aufnehmen von musikalischen + vertonten Ereignissen noch nicht viel beschäftigt hast, wird Dir nur der Weg bleiben, Dich intensiv in diese Materie einzulesen.
Wahlweise über Fachliteratur oder hier über das Board (
https://www.musiker-board.de/recording-starter-rec/286538-knowledge-base-bitte-erst-lesen.html ).
Dies beantwortet z.T. Deine Frage des Threads: Wie muss ich TECHNISCH herangehen. (Dich hinreichend informieren unter Zuhilfenahme der mannigfaltigsten Informationsquellen.)
Kommen wir nun zu Deiner konkretiserten Fragestellung:
Habe zu verschiedensten bekannten Liedern eigene teils kabarettistische bzw. comedyhafte Texte verfaßt, die sich im benannten Liedgut (selbst-)gefällig einzuklinken gedenken... *;O).
Dies ist kein technischer Teil, sondern eine subjektiv empfundene Erwartungshaltung Deinerseites / Zuhörerseits.
Nun gibt es nur teilweise karokehafte Instrumentalfassungen in unterschiedlichster Qualität...
Welches Material ist hiermit gemeint? MP3-Dateien ohne Gesang, Midi-Dateien, Dateien für Karaoke-Software?
sonst nur Originalmitschnitte von Interpreten, wo der Livegesang "stört"...
Jetzt wird es gefährlich, da Du das künstlerische Gesamtergebnis des Interpreten komplett in Frage stellst. Das klingt für mich so, wie Haydn hat eine Sinfonie komponiert, aber das Orchester stört.
Die Original-Mitschnitte sind dann eigentlich die originalen Aufnahmen aus einem Tonstudio. Diese rücken das Audiomaterial aufgrund bestehender Verträge mit den Künstlern in der Regel nicht ohne weiteres heraus.
- Welche Software zur "Neuvertonung" (Aufnahme) meiner Worte bzw. eventueller Unterlegung mit "moderner" Rhythmik verwendet man am sinnvollsten (Lernaufwand/Nutzen einer neuen Software)...?!?
Und hier fängt es leider schon an, kompliziert zu werden. Eine einfache Software erfordert "einfaches" Einarbeitungsvermögen. Eine Neuvertonung des Audiomaterials hingegen wäre am sinnvollsten mittels Recherche nach einer möglichst gefälligen Midi-Datei des Stückes, was dann in ein Mehrspuraufnahmeprogramm wie Cubase/Reaper/ProTools usw. importiert werden muss. Eine Mididatei enthält i.d.R. die einzelnen Spuren des Stückes, was es zu verhumorisieren gilt. Die Software ordnet nun aufgrund von Erkennungsmustern den Spuren die halbwegs richtigen Instrumentenklänge zu. (Zumindest bei mir mit Cubase).
Weil: Eine Mididatei enthält kein Audiomaterial, sondern nur Steuerdaten für Klangerzeugende Softwareinstrumente.
Das Einarbeiten in eine solche komplexe Software kann hingegen Wochen bis Monate dauern. Da gibt es nämlich ganz viele Funktionen zu erkunden. Dies wäre jetzt so, als wenn ich als Nicht-Grafiker von jetzt auf gleich Adobe Photoshop beherrschen wollte. Getreu dem Motto: Wie bilde ich Ebenen, Überblendungen, Farbverläufe, Was ist der Unterschied zwischen CMYK und #00000? usw....
- Verfügt so eine Software über Möglichkeiten gewisse stimmliche Unzumutbarkeiten abzumildern + Videoberabeitung ...?!? *;O)
Kurze Frage, knackige Antwort: JA! Zumindest was die Klangbearbeitung anbelangt.
In Cubase und einigen anderen Programmen kann man durchaus Videodateien importieren, um diese dann nachzuvertonen. Eine eigentliche Videobearbeitung mit Schnittfunktion usw. obliegt dann der Spezialsoftware für VideoBEARBEITUNG.
- Wo gibt es unter Umständen eine breitere Auswahl an Instrumentalfassungen?
Im Internet, beim Musikhändler Deines Vertrauens. Nun, die Recherche nach vermeintlich besser klingenden Versionen kann Dir niemand hier abnehmen.
Ich selber habe mal spaßhalber verschiedene Midi-Dateien von bekannten Songs heruntergeladen und verglichen. Da gibt es durchaus Unterschiede in der Interpretation des Originals:
Von grottenschlecht bis exakt nachgespielt.
ABER: Wenn Du eine Midi-Datei per Doppelklick öffnest, musst Du berücksichtigen, daß dann nur das sehr stark limitierte Soundspektrum des im Computer verbauten Audio-Chips mit Quäk-Sound zum Tragen kommt.
Wenn mittels einer DAW-Software die Steuerbefehle für Anschlagstärke, Tonhöhe + Tondauer mit einem professionellen virtuellen Instrument bestückt werden, so ist das Ergebnis um Welten besser!
Bin über jede Anregung und dargebotenes Mit- bzw.Nachdenken sehr dankbar!
Also, wie schon oben erwähnt:
1.) Du brauchst im besten Fall eine externe Soundkarte mit passendem Mikrofonanschluss und Phantomspeisung (ab ca. 100€ aufwärts, z.B. Tascam US-122mkII).
2.) Dann brauchst Du ein gutes neutrales Mikro, Stativ und Kabel (z.B. Audio Technica AT 2035, Ständer von der Firma K&M, Kabel von Cordial, einen Popschutz o.ä. - macht nochmal ca. 240€)
3.) Dann eine Aufnahmesoftware, die mit Midi und virtuellen Instrumenten umgehen kann (ab. ca. 50 Euro aufwärts)
Zwischenresultat:
Hier handelt es sich um technische Herangehensweisen kombiniert mit monetären Grundbelangen.
4.) Vernünftige Midi-Dateien von Leuten, welche die Stücke/Lieder in einem Dir erträglichen Maße eingespielt/nachvertont haben.
5.) Das technische/analytische Verständnis Deinerseits, mit Audiomaterial so umzugehen, daß es sich "gefällig einzuklinken gedenken" vermöge.
=> Dies sind jetzt eher die Neu-Deutsch genannten "Softskills" Deinerseits: Rechervermögen, Analyse + Beurteilungsvermögen.
Eine von Dir angefragte rein technische Lösung gibt es nicht.
Denn der Mensch bleibt Mensch.
P.S. Herzlich willkommen "an Board" !