Zeigt eure kreativen Setups

Lum
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Hey Zusammen,

der Thread ist ein Hybrid irgendwo zwischen dem Effekt Sub und dem Amp Sub.
Ziel ist es hier kreative Lösungen zu zeigen, wie ihr euer Setup/Schaltung/Problem gelöst habt. Könnte ja als Inspiration für Andere dienen :)

Mein Beispiel:

Ich hatte die letzten Wochen einige Tage gebrübelt wie ich mein Effektboard für den Soldano zusammenstelle.

Meine Anforderungen:
  • Soldano hat "nur" 2 Kanäle und ich wollte unbedingt den Crunch Kanal vom Soldano nutzen (weil ich den fast am geilsten finde); heißt der Soldano macht "Crunch & HighGain"
  • Ich brauche aber für meine Band einen Clean Sound und GitarrenVolume zurückdrehen war nicht ausreichend (haben teilweise crispe funk parts)
  • Ich habe diverse Pedale vor dem Amp (Treble Boost, TS, FuzzDrive, DumbleDrive) und welche im FX Loop (Reverb (for now))
  • Ich will alles mit meinem CM OctaSwitch schaltbar haben, da ich kein guter Stepptänzer bin
Meine Lösung:
Clean Kanal einspeisen mit einem PreAmp Pedal, welches damit auch automatisch den Soldano Preamp aushebelt --> Victory V4 The Countess
Dieses Pedal, wenn nicht aktiviert, greift mein Signal ab einem Slot auf dem OctaSwitch (6 bei mir, und das muss immer an sein) an den Soldano.
Aktiviert man es (via remote control duch das octaSwitch) sendet es nicht mehr in den Amp Input, sondern ausschließlich in den FX Return.
Ich möchte aber selbst entscheiden welche Effekte in FX Loop (hinter dem Countess) aktiviert sein sollen. Heißt das Countess geht mit FX Return erstmal in den "Return" des Slot6 vom Octa.
Slot7 des Octa geht dann zum Reverb und zurück, sodass der master-out des Octa in den FX Loop Return des Soldano kann.

Ein Problem:
Das Octa hat 2 mono-remote switches. Sowohl das Countess als auch Soldano benötigen einen Stereo Switcher (Soldano Channel & FX Loop an/aus; Countess An/Aus und Channel).
Für den Soldano war Mono kein Problem, da dann der FX Loop immer an ist. Für das Countess allerdings konnte man mit einem mono switcher den Channel nicht mehr ändern.
(nicht super tragisch, wollte ja nur den Clean. Aber ich habe bei dem Pedal für 2 channels gezahlt, also nutze ich die auch :D )
Lösung: ein 2-mono-to-stereo Kabel genommen und den an/aus (Tip) Teil an das Octa angeschlossen und den Channel Teil an einen JHS Micro Remote Switch.
So kann ich den Channel des Countess nicht am Octa steuern, aber das ist eher nur ein nice-to-have.

photo_2020-12-04_13-47-26.jpg


Im Endeffekt gar nicht so kompliziert, hat mich dennoch eine Weile Denkzeit gekostet :D

IMG_20201204_132157_smoll.jpg


IMG_20200806_162921_smoll.jpg


Mit dem Ergebnis bin ich sehr happy und so kann ich den Purismus des SLO genießen und habe dennoch die Flexibilität für mehrere Soundfacetten in meiner Band.
 
Eigenschaft
 
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Interessante sache

Eine Frage was is n Octa switch bzw. Was macht es?
 
Hey @Status.quo
Das Octaswitch ist ein konfigurierbarer ("programmierbar" scheint mir bei analogen Relays etwas übertrieben :D ) Switcher mit 8 getrennten Loops.
Heißt du hast 8 "kleine FX-Loops" und du kannst diese auf 8 Kanälen nach belieben zusammenschalten. Deine Effekte sind immer an und das Octa "entscheidet" welche in einem Gitarrensignal drin sind.

Das Ding ist reine "Bequemlichkeit". Wenn ich von Clean mit Hall auf Brett mit Tubescreamer schalten möchte geht das auch manuell: Channel wechseln, Hall aus, TS an. Das sind 3 Aktionen, mit dem Octa drückst du eben nur einen Knopf.
 
Kannst du dir den Aufwand mit dem JHS Switch nicht sparen?
Einfach Victory und SLO Preamp jeweils in einen Loop vom Octaswitch und dann den Ausgang vom Octaswitch in den Return vom SLO...
Oder bekommst du dann Brummen?
Hätte dann den Vorteil, dass du alle 4 Kanäle über den Octaswitch schalten kannst.
 
Benutze auch sowas ähnliches den Boss ES-5. Kann damit beide "Footswitch Eingänge des ENGL Blackmore Signature schalten. Habe aber ansonsten die Pedale alle nur vor dem FX Send
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Dann möchte ich euch doch auch einmal mein aktuelles Setup in seiner Gänze vorstellen. Geboren ist dieses Verkabelungsarmageddon einfach aus der Faulheit, ständig die Kabel umstecken zu müssen. Ich will einfach flexibel und schnell jeden Amp inklusive Effekten nutzen können. Und das hilft tatsächlich. Während früher eigentlich immer nur ein Amp genutzt wurde und die anderen eher aus der zweiten Reihe zuschauen mussten, kommen jetzt alle (im Setup verkabelten) relativ regelmäßig zum Zug.

Das Ganze hat sich über Jahre so entwickelt und es hat richtig Spaß gemacht, sich über die einzelnen Bestandteile Gedanken zu machen, sie umzusetzen, zu optimieren und sich über das Ergebnis zu freuen. Und ja, eigentlich braucht man es nicht wirklich ;). Aber vielleicht inspiriert ja der ein oder andere Bestandteil jemanden, der auf der Suche nach einer entsprechenden Lösung ist.

Arbeiten wir uns also einmal durch:
Den Beginn meines Setups macht ein Amp-Switcher von DS Custom. Damit kann ich die angeschlossene Gitarre wahlweise auf vier Signalquellen, wenn der totale Wahnsinn einkehrt sogar gleichzeitig, legen. Inklusive Ground- und Phase-Switches für die drei zusätzlichen Kanäle.
Behandeln wir die Anschlüsse des DS-Custom Switchers also einen nach dem anderen.

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Ausgang 1:
Geht direkt in mein Audio-Interface. Praktisch, um mit Ampsims in der DAW zu spielen oder das pure Gitarrensignal zur späteren Bearbeitung bei Aufnahmen mit abzugreifen.

Ausgang 2:
Geht zum ersten Effektboard. Von dort dann in einen Ampete 221. An diesem hängen dann 2 Topteile. Aktuell mein EVH 5150 EL34 und der Marshall JVM210H. Beide lassen sich per MIDI über das FXL-8 Pro schalten. Wenn mein VH100R genutzt wird, kommt ein Voodoo Lab Control-Switcher zum Einsatz.
Mittels des Ampete 221 lassen sich dann die Topteile, inklusive ihrer Effektloops, einzeln ansteuern. Geschaltet per einfachem Fußschalter. Der Ampete legt dann das Signal auf einen Torpedo Captor, welcher dann ebenfalls ins Audio-Interface leitet. Wenn ich mal richtig Krach mit der 4x12 machen will, kann ich die an den -20dB oder Through des Captors anschließen. Bei meinen Einstellungen an den Amps reicht normalerweise der -20dB ;).

20201204_174822.jpg 20201204_174902.jpg

Ausgang 3:
Geht zu einem Engl 530 Preamp. Davor dann noch ein Overdrive und ein Fuzz und ein Delay im Loop. Das 530 Signal geht dann auch ins Audio-Interface. Mit einer IR über die Wall of Sound klingt das dann richtig klasse. Nutze ich häufig, wenn ich die Röhrentops gerade nicht anwerfen möchte, z.B. wenn ich nur mal kurz was spielen möchte.

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Ausgang 4:
Hier wird es dann wieder etwas kompliziert. Zuerst geht das Signal in die Drive-Effekte auf meinem zweiten Board. Danach dann über ein Y-Kabel in den Input meines Blues DeVille und in einen ABY-Switcher, welcher Normal- und Top-Boost Channel des AC30 bedient.
Und hier der Trick an der Sache: Beide Effektloop Send (von DeVille und AC30) gehen in die Left-Out Eingänge eines Stereo AB Switchers (von Bright Onion Pedals). Vom Left-In des Switchers führt dann ein Kabel zum ersten Effekt im Loop. Vom letzten Effekt im Loop (ein Jamman Stereo Looper) geht das Signal dann wieder zum Right-In des Stereo-Switchers. Die beiden Right-Outs schicken dann das Signal an die jeweiligen Effekt-Returns von DeVille und AC30. Damit wird der Amp, dessen Effektloop gerade nicht in Benutzung ist, komplett stumm geschaltet, da ja das Signal im Loop quasi gekappt wird. Funktioniert erstaunlich gut. Habe auch kein Problem mit Brummschleifen oder ähnlichem. Aber normalerweise habe ich nur einen der beiden Amps zur Zeit an und kann mittels Switcher den Loop entsprechend umschalten und mir das Kabelstecken sparen.
Witzig ist auch, einen Loop z.B. über den AC30 aufzunehmen und dann mit dem DeVille abzuspielen und zu ergänzen oder einfach darüber zu improvisieren.

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Das was jetzt kommt, ist zwar auch keine Raketen Technologie, aber schon etwas mehr als "Karo-einfach"...

Hintergrund der Planung/Entwicklung beim meinem Rig war/ist mein Wunsch für jeden Soundwechsel nur maximal einen Knopfdruck machen zu müssen.

Die zweite Anforderung ist, dass ich zwei Master Volume haben möchte. In den 90ern habe ich schon dafür meinen damaligen Marshall 3203 Artist umbauen lassen und ein schaltbares 2. Master Volumen genutzt. Leider habe ich diese Amp schon vor Jahren verkauft und die Amps, die ich momentan gut finde, haben nur ein Master und Umbauen ist nicht mehr die valide Option...

Dritte Baustelle ist die übliche 4-Kabelmethode, mit der man ein Pedalboard sinnvollerweise anschließt, wenn Delay/Reverb mit auf dem Stressbrett sein sollen. Dieser Kabelwust und auch die langen Kabelwege finde ich eigentlich nicht so prickelnd.
(...obwohl ich mittlerweile auch Boards habe, auf denen Multieffektgeräte (Boss-MS3, Line6 Helix Effects) werkeln, wo das eben nicht anders zu realisieren ist und das ist eigentlich nicht soo das Problem...)

Die Lösung:

Signal Weg:
Gitarre (MM Stingray) --> Shure Funke --> Glab Wah --> Glab GSC3 (in den Loops Kompressor, Zerrer, Fuzz) --> Blackstar Series One 50 (in dessen Fx Loop auf dem Amp platziert, ein Glab 2 Loop Midi Switcher mit einem TC Spark (fungiert als 2. Master) und dem Eventide Space in dessen Loops) --> entweder Blackstar 2x12er (...live, wenn es die Bühne hergibt...) oder Großmann Isolation Box (zu hause/Recording).

Schaltung:
Das GSC 3 ist die "Zentrale" und schaltet die Loops mit den Pedalen auf dem Floorboard und (via Midi) die Kanäle am Amp, Presets vom Space sowie den Loop-Switcher auf dem FX Board.

Ergebnis:
Das GSC3 kann so konfiguriert werden, dass es entweder komplette Presets abruft (z.B. mein Lead Sound, wo auf den Crunsh Kanal, ein Lautstärke Boost und ein Delay Preset geschaltet wird) oder es können den Schaltern aber auch bestimmte Aktionen zugeordnet werden, die dann unabhängig vom gewählten Preset immer zur Verfügung stehen (so habe ich den beiden "Master" Lautstärken (Amp mit und ohne Boost im FX-Loop) eigene Schalter am GSC-3 spendiert.
Das schafft IMO eine enorme Flexbilität, weil mit den vorhandenen 10 Schaltern, die abrufbaren Sounds der Presets sich so "multiplizieren" und ich ohne Bankwechsel auch ein Cover Song Set mit fast 100 Stücken spielen kann.

Damit sind die beiden oben erst genannten Forderungen (Presets und 2. Master) erfüllt.

Die Aufteilung Floorboard - FX-Board, entspannt die Platzsituation und durch die Midi Steuerung des FX-Board, kann ich das mit zwei 60 cm Patchkabeln anschließen.
Tap Tempo vom Space kann ich auch auf dem Amp liegend bedienen. Eine Steuerung via CC vom GSC aus wäre aber natürlich auch möglich.

Weitere Hacks (Strom Versorgung und Kabel Management):
Ein weiteres nettes Feature vom GSC-3 ist, dass es 4 eingebaute (aber leider nicht isolierte...) 9V Ausgänge hat. Damit kann ich jedoch problemlos die 4 Pedale auf dem Floorboard versorgen. Das GSC-3 wiederum bekommt sein Strom über ein 6 m langes Niedervolt Kabel vom Netzteil.
Damit habe ich meine 220V-Stromversorgung auch beim Amp lokalisiert.
Das Signal-, Midi-, (ein TRS-Kabel für meine Amps mit nicht-midi-Kanalumschaltung) und das Niedervolt-Kabel für das GSC habe ich mit einem Gewebeschlauch überzogen und so das Kabelspagetti auf der Bühne minimiert.

Es stellte sich jedoch noch das Problem, wie ich die Funke (als einziges digitales Gerät auf dem Board) ohne viel Aufwand mit ausreichend "sauberem" Strom versorge. Da habe ich auf eine Akkulösung (Palmer Bat-Pack) zurückgegriffen. Das Bat Pack ist da klasse, weil das im Zweifelsfall auch während des Betriebs geladen werden kann.

"Fertig" ist natürlich auch dieses Rig nicht. Ich werde wohl das FX-Board noch um ein Noise Gate (wahrscheinlich ISP Decimator II) erweitern, um das Rig in allen Lebenslagen 100% nebengeräuschfrei zu bekommen.
 
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