Tastaturachse Morino VM

zuecks
zuecks
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
31.10.23
Registriert
04.09.05
Beiträge
406
Kekse
296
Ort
Sachsen
Hi Leute,
hab noch mal eine technische Frage zur VM- Serie. Wer weiss wie man die Tastaturachse herausziehen kann? Habe gehört man braucht dazu Spezialwerkzeug? Kann mir vorstellen, dass einem die ganzen Federn um die Ohren fliegen können. Was kann kapputt gehen wenn man es falsch macht? Sicherlich sind die Reparatur-Manuals geheim.

Gruss Frank
 
Eigenschaft
 
Du brauchst eine richtige Vorrichtung, um die Achse vernünftig packen zu können. Mit dem Werkzeug, was man normal hat, ist es schwer bis unmöglich, die Achse zu ziehen. Beim Ziehen darf man nichts verbiegen, sonst war es das.

Wenn Du die einfach so ziehst, fliegen Dir in der Tat alle Tasten um die Ohren. Daher solltest Du die vorher dahingehend sichern, daß die das eben nicht tun können. Manuela kann Dir da ev. ein bißchen was sagen, da sie mit Hilfe ihre Achse der Tango gezogen hatte.

Die Achse muß sich relativ leicht ziehen lassen. Tut sie das nicht, muß der Fachmann ran. An der Diskantachse kann es hängen, daß Du Dein Akkordeon als Totalverlust abhaken kannst, wenn sie absolut feststeckt.

Und wie willst Du sie dann wieder reinbekommen? Mit der Zange funktioniert das nicht und wenn Du den Draht verbiegst, kannst Du erst mal einen neuen finden.

Was willst Du überhaupt machen?

Grüße

Ippenstein
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
ich habe gerade eine Achse ausgebaut, weil ich den Dämpferfilz auswechseln wollte. Ich habe dazu ein Bohrfutter benutzt. Die Tasten springen dann der Reihe nach heraus. Also nummerieren !Einbauen geht dann relativ einfach. Die Achse ist meist ein 2mm Nirodraht. Zur Not gibt es einen neuen bei HAtools.

viel erfolg
tastenfux
 
Also Profiwerkzeuge braucht man dazu nicht. Nur eine vernünftige Zange...und n bisschen Übung
Willst du Sie bei alten Instrumenten wieder reinbekommen, nimmst du dir einfach feines Schleifpapier ziehst die Achse kurz ab. Dann "drehst" du sie mit einem Akkuschrauber langsam wieder rein...
gruß t-tris
 
Manuela kann Dir da ev. ein bißchen was sagen, da sie mit Hilfe ihre Achse der Tango gezogen hatte.
Stimmt leider nicht - ich war bei der Achse ziehen nicht dabei, da sie auf die Schnelle nicht rauszuziehen war. Sie ist jedenfalls sehr fest gewesen und hat wohl mehrere Männer ins Schwitzen gebracht und sämtliche Tricks beansprucht um dann doch noch nachzugeben...
LG Manuela
 
danke für Eure Tipps, am unteren Ende der Tastatur befindet sich ein Loch wo man das Ende der Achse als kleine Öse vorfindet. Demzufolge müsste beim Ziehen der Achse die tiefste Taste als erste herausspringen, beim reinfädeln müsste man demzufolge mit der höchsten beginnen. Die Achse scheint hier bei der VM aus Messing zu sein ? reindrehen mit Akkuschrauber klingt auch plausibel.
Danke schöne Grüße Frank
 
Hallo,
das Reindrehen mit dem Akkubohrer geht gut. Aber nur wenn die Achsführung aus Metall ist. Ich habe das bei einem alten Klingental Akkordeon probiert wo die Achsführung einfach im Holz war. Ich habe mich dann gewundert, warum die Tasten nicht mehr stimmten. Der Bohrer hatte einfach mit der Achse ein neues Loch gebohrt.

viel erfolg

tastenfux
 
Hallo Boarder
Alles was ich bisher über dieses Thema gehört habe mahnt zu größter Vorsicht! Eine einmal verbogene Achse ist Schrott. Es kommt darauf an, die Achse beim Einbau in kleinen Schüben einzuführen, immer Tastenbreite. Mit dem Akkuschrauber? Wie soll das gehen wenn man die Achse am Ende einspannt? Es kommt darauf an, den Draht immer so kurz vor der Öffnung zu packen wie man vorschieben will, sicher mit etwas hin und her drehen. Der Fachmann hat dafür ein durchbohrtes Heft mit vorne einer Klemmvorrichtung. Um mir selbst zu helfen würde ich zwei Hartholz-Brettchen etwa 10 x 20 mm und 12 cm lang mit 4 Schrauben aufeinander befestigen. In der Mitte lang durch kommt eine kleine Rinne, in die die Achse passt und darin festgehalten wird. Und dann immer etwa 2 cm vor dem Loch festmachen und Tastenweise vorschieben.
Gruß akkotue
 
Hallo Boarder
Alles was ich bisher über dieses Thema gehört habe mahnt zu größter Vorsicht! Eine einmal verbogene Achse ist Schrott.

Akkotue hat völlig Recht. Ich habe den Draht bei einem sehr alten, verschlissenen Akkordeon gezogen. Der Draht bestand wahrscheinlich aus Messing. Sehr leicht und weich!? Einen Ersatzdraht zu beschaffen war dann nicht so einfach. :D Den bekam ich von meinem Vater > "alter Jäger und Sammler".
Zum Ziehen des Drahtes hatte ich damals eine handelsübliche Kombizange benutzt > ich würde mich heute selber als Idioten bezeichnen :bad: > und zum Einbau einen Lochfeilkloben > diesen dann auch vom "Jäger und Sammler" (wahrscheinlich noch Kruppstahl). Mit dem ging es einfach wieder rein. Immer schön kurz gefasst und mit dem LFK auch ohne Verletzungen des Drahtes. Das mag aber auch am Draht selber gelegen haben, der im 100stel Bereich etwas dünner war.

Diese Übung würde ich bei einem guten Akkordeon niemals wiederholen → aber die Diskantseite war wieder in Ordnung und spielte sich ordentlich.

Gruß Heber
 
...Achse gezogen habe ich noch keine...

weil mich meine Tastaturen bislang noch nicht weiter gestört hatten.

Aber soweit ich sehen kann, sind das immer entweder Drähte aus Stahl ( Niro?) oder Messing in der Dicke zwischen 2 und 3 mm. Da ich mal vermute, dass die Hersteller gängige Durchmesser verwendet haben, kann man sich ja mal die Drahtstärke ausmessen und sich vor Beginn der Arbeit vorsichtshalber im Modellbaufachgeschäft nach geeignetem Ersatzmaterial umschauen - dort gibt es für den technischen Modellbau gerade gerichtete Drahtstäbe aus Messing, Stahl und auch aus Niro in mindestens 0,5 mm Abstufung.

Ansonsten, wenn man die Achse geschrottet hat und kein Ersatz auftreibbar müssen alle Tasten und die Gehäusebohrungen auf den nächstgrößeren Durchmesser neu abgebohrt werden (viel Spaß!:()

Gruß, maxito
 
Hallo,

also Achsen gezogen habe ich nun schon genügend, und es ist immer wieder ein echtes Erlebnis. Es geht nicht darum, dass einen die Tastatur gestört hätte, sondern dass halt die Klappenbeläge erneuert werden mussten, und da müssen zumindest bei Cassotto-Instrumenten die Tasten komplett raus. Ich kenne im wesentlichen nur Hohner-Instrumente, und da sind die Achsen aus Messing. Beim Modellbau-Geschäft kann man da auch nichts werden, denn wir reden hier nicht über Abstufungen von 0,5 mm, sondern über Hundertstel.

Wie man die Tastenlager aufbohren soll, ist mir auch völlig unklar; einen 2,02 mm Bohrer mit ca. 500 mm Länge wird man sicher nicht so leicht auftreiben können.

Es hilft alles nichts, man kann das Achsenziehen gefahrlos nur mit einem professionellen Achszieher bewerkstelligen, und wer da von irgendwelchen Beißzangen redet, handelt unverantwortlich, denn damit befördert man u. U. ein wertvolles Instrument zur Schrottreife. Wenn man die Achse (meistens durch Hin- und Herdrehen) erstmal abgerissen hat, ist alles vorbei, dann kann man die Kiste gleich durch die Kreissäge schieben.

Wie schon geschrieben wurde, ist der Wiedereinbau dann kein Problem, wenn man die Achse vorher etwas poliert hat.

Gruß Claus
 
.. Wenn man die Achse (meistens durch Hin- und Herdrehen) erstmal abgerissen hat, ist alles vorbei, dann kann man die Kiste gleich durch die Kreissäge schieben. Gruß Claus

meines wissens werden in diesem schlimmen fall einige Tasten geopfert: herausgebohrt, und in dem entstehenden Achszugriff versucht das achsen biest weiterzuschieben.
nungut, solche pfriemeleien wird man sich nicht bei einer alten gurke antunn
mfg Balgseele
 
Ich werde selbst keine Achse ziehen, nachdem was ich hier gelesen habe.
Gruss Frank
 
Hallo Achsenzieher,

für mich zum Verständnis ,es handelt sich doch um die Achse der Diskanttastatur ,oder?
Wo kann ich die Welle greifen ohne das ich an dem Gehäuse einen Schaden verursache.
Die Welle muss doch wohl oben und unten im Gehäuse gelagert sein, wo wird nun die Welle, mit welchem Werkzeug auch immer griffen.
Vielleicht kann mir das jemand erklären.
Danke
 
Sofern Du eine Diskantachse hast und die Tasten nicht einzeln aufgehängt sind, befindet sich "oben" oder "unten" am Griffbrett eine Deckschraube, die man herausschraubt. Dahinter verbirgt sich die Achse. An dieser sollte man selbst ohne vernünftigem Werkzeug gar nichts machen, v.a. dann nicht, wenn die Tastatur sauber funktioniert.

Grüße

Ippenstein
 
Hallo,falls mal einer eine Achse trotz aller Vosicht schrottet, hier gibt es welche in Messing oder Stahl:
www.cgmmusical.co.uk
Ein guter Laden,sehr preiswert und die Lieferzeiten sind genauso schnell wie eine Bestellung hier in Deutschland.

tastenfux
 
Hallo Tastenfüchse :hat: das Thema Achsenziehen scheint ein sehr Ergiebiges zu sein. Egal ob zur Neubelegung, Verschleißreparatur oder Federdruckanpassung - Grundsätzlich ist anzumerken, dass alle neueren Castelfidardo Produktionen, also ab etwa Morino N (Morino nur bis 2000 und auch alle alpinen Modelle im Zupan style) fast ausnahmslos mit zwei robusten, nebeneinanderliegenden 2,50mm Silberstahlachsen versehen sind. Diese lassen sich, sofern sie nicht rostig sind, meist relativ gut entfernen und auch wieder einschieben. Es muss dabei die jeweilige Achse durch deutlich weniger Tasten hindurchgeschoben werden. Wegen besagter Rostanfälligkeit ist ganz leichtes Einölen des Drahtes und das Vermeiden von Fingerschweiß sehr vom Vorteil. Diese Achsen sind relativ dreh und abreissunempfindlich. Übermaßachsen sind mittels Akkuschrauber erst mal alleine durchs Griffbrett zu drehen, der Aufbohreffekt entsteht fast von selbst und es darf auf keinen Fall so lange gedreht werden bis die Achse im Holzrechen zu locker sitzt. Die Abzwickkante vorn an der Achse wirkt dabei wie ein Bohrer. Natürlich sollte man hernach fürs einfachere Einführen ein bisschen Spitze anschleifen. Die beiden Löcher in den Messinglagerzungen auf der Tastenunterseite müssen dabei jedoch mit einer exakt passenden Reibahle winkelgerecht (am besten in einer Einspannvorrichtung) nachgearbeitet werden. Vorsicht vor Modellbaushop Achsen, die sind über die ganze Länge niemals maßhaltig und 2/hundertstel mm Spiel ist hier eine Welt. Bei generell schlecht und schwer laufenden Tastaturen stellte ich weiters fest, dass nach dem Ausziehen des Drahtes, die Taste auf oder je nach dem, zwischen dem Lagerrechen (Morino N und S) oftmals immer noch feststeckt. Hier hilft es, die beiden Messingzungen seitlich nach Augenmaß geringfügigst zu biegen, bis die Taste ohne Achse fast von selbst rausspringt und dennoch noch nicht wackelt. Sollte im gesamten Bereich des Lagerrechens altes Fett zu finden sein, hat hier schon mal Einer versucht das Problem zu lösen :redface: RICHTIG LUSTIG wird's bei der Achse von Morino M , Gola und seeehr vielen anderen antiken Akkordeons - hier kommt meist eine einzelne 2mm Messingachse zum Einsatz, die durch ALLE Tasten geschoben werden muss. Sie rostet nicht und ist beim Umgang äußerst empfindlich. Niemals zu viel drehen, solange die Achse noch sehr fest steckt. Auch die geniale Elektroschockgeschichte hat da schnell ihre Grenzen. Die Gola z.B. hat Polyamidlagerbuchsen in den Holztasten und der gesamte Lagerrechen besteht aus diesem Material - da ist Strom und Hitze tödlich. Gut ausgestattete gewerbliche Reparateure haben für all diese extremen Fälle eine spezielle Ziehvorrichtung, da wird der meist fast nicht vorstehende Achsdraht mit dem Ziehkopf verlötet und dann ist mit einer Spindel millimeterweises, feinst dosiertes Ziiiiiiehen angesagt ...... Nette Grüße schickt aporax :great:
 
Hallo Akkordeonfreunde,
habe etliche Diskantachsen gerade bei Hohner-Akkordeons gezogen und allerhand Erfahrungen dabei gemacht. Beim ersten Mal ging das mit dem Bohrfutter schief, weil beim Andrehen mit dem Akkubohrer die Diskantachse am Beginn gleich abgedreht/abgebrochen wurde. Außerdem stellte ich fest, daß das Loch um die Dieskantachse herum meist zu eng ist, so daß man mit dem Bohrfutter nicht ganz an die Achse herankommt. Akkubohrer benutze ich deshalb nur noch für das Wiedereinführen/Eindrehen von Diskantachsen. Egal, wie lange die Achse ist, vor Beginn der Arbeit lege ich unter die Achse auf Höhe des Achsloches ein Brettchen zum Höhenausgleich. Mit etwas Geschick gelingt das Eindrehen immer, ohne daß dabei die Achse gebogen oder gestaucht wird. Aber wieder zum Achse ziehen: Habe mir eine gute Grippzange zugelegt, mit dieser hole ich jede Achse heraus. Und zwar wird die Grippzange vor dem Anzwicken an die Achse durch den Ring eines entsprechend weiten und kräftigen Ringschlüssels geführt, der dann sozusagen als Hebel auf die Zange wirkt. Dann wird die Zange milimeterweise gehebelt bzw. gezogen. Wenn der Hebelweg nicht reichen sollte, wird nochmal z.B. ein stabiles Holzbrettchen unter den Ring gelegt. Das ganze so lange, bis die Achse sich schließlich ohne viel Kraftaufwand ganz ausziehen oder mit dem Akkubohrer leicht drehen läßt. Hat bis jetzt jedesmal geklappt. Damit beim Hebeln der Ringschlüssel und gegebenenfalls eine weitere Unterlage das Akkordeon nicht beschädigt, lege ich ein Stück Leder oder einen Lappen dazwischen. Das meist zu enge Loch um die Diskantachse steche/schneide ich mit einem Schnitzhohleisen etwas größer aus, damit Platz für das Anzwicken der Grippzange vorhanden ist. Sämtliche Tasten numeriere ich vor dem Achse ziehen und zwar nicht direkt, sondern auf den dazugehörigen Diskantklappen. Außerdem klebe ich über die Tasten und um das ganze Griffbrett herum ein Paketklebeband, damit die Tasten nicht in die Gegend hüpfen.

Grüße
luchsdh
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo zusammen,

wenn ich das Gefummel mit den Tastaturachsen in den obigen Beiträgen lese, kommt mir folgende Frage in den Sinn: Was ist der Vorteil der durchgehenden Achse bzw. der durchgehenden Achsen vieler/ aller heutigen Konstruktionen gegenüber der Lösung, die meine Hohner Atlantic Bj. 1960 hatte, bei der jede Taste einzeln mit einem kleinen Schraubendreher mit wenig handwerklichem Aufwand gelöst werden konnte? Damals empfand ich die Atlantic-Tastatur beim Spielen als sehr ordentlich.

Viele Grüße

morino47
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Naja, mit einfachen Mitteln, die preislich nicht so sehr ins Gewicht fallen, ist eine saubere und weitgehend spielfreie Lagerung der Tasten zu erreichen.
Die Tastenlagerung, wie Du sie von der Atlantic her kennst, ist schon einiges komplizierter und nicht so präzise.

Gruß
Reini2
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben