PMI Pianos und Sampletekk

Endorf
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Hallo zusammen,

ich hatte lange nichts mehr von der Firma PMI gehört und kannte bislang nur die beiden Instrumente "Bösendorfer 290" und "Grandioso Steinway", die mir aufgrund sehr weniger Velocity-Layer nicht zugesagt haben.

Doch seit Anfang des Jahres hat Sampletekk (u.a. bekannt für den TBO und den BlackGrand) PMI übernommen und stellt Vertreibt deren Produkte.

Neuere Instrumente von PMI sind ein Bösendorfer EMPEROR sowie ein Steinway D von 1923, genannt Old Lady. Beide haben deutlich mehr Velocity-Layer als die "alten" und klingen nach den Demos zu urteilen sehr schön. Sie sind schon für je 70USD (als DVD, inkl. Versand) zu haben (bis zum 3. 2. 07 sogar zum halben Preis wegen einer Rabattaktion von Sampletekk!)

Außerdem gibt es ein sehr interessant klingendes "Hybrid Piano", dabei wurde der Klavierton ohne Körperschall aufgenommen und lässt sich mit dem Körperschall verschiedener Instrumente selber kombinieren.
Außerdem erlaubt die spezielle Aufnahmtechnik anscheindend einen sehr weichen Verlauf zwischen den Samplestufen, da sowohl 20 Sample-Stufen als auch physical modelling verwendet werden um die Dynamik abzubilden. Da ein Hybrid-Instrument relativ klein ist (1,5GB), lässt es sich vollständig in den RAM laden und ermöglicht damit unbegrenzte Polyphonie.

Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit einem dieser Instrumente? Besonders das Hybrid Piano würde mich interessieren.

Viele Grüße,
Endorf

Infos unter Welcome To SampleTekk > acoustic pianos
 
Eigenschaft
 
Möchte nun eine Kritik zum

"PMI EMPEROR" - Bösendorfer 290SE

loswerden, der dank Rabattaktion bei Sampletekk (noch bis zum 2. Februar '07) lediglich 37USD (27EUR) gekostet hat. SampleTekk - Products, detail

Das Instrument wurde mit 12 Layern pro Taste (+12 mit Pedal + einige Release-Samples) aufgenommen, wobei wirklich alle 88 Tasten aufgenommen wurden. Außerdem gibt es jede Menge Resonanz-Samples und ein Skript für Obertonberechungen (zumindest für Kontakt 2).

Der Klang ist gewaltig und hat sehr viel Charakter, es macht jede Menge Spaß darauf zu spielen. Er ist auf Durchsetzungsfähigkeit und Tragfähigkeit getrimmt.
Für die Aufnahme wurden anscheinend mehrere Micros im Flügelinneren positioniert: man hört das "Atmen" des Pedals und sehr deutliche Hammergeräusch. Dennoch ist der Klang sehr voluminös und raumfüllend - man hat beinahe das Gefühl, im Inneren des Instruments zu sitzen!
Damit entfernt sich der Klang zwar vom Realimus - an einem Bösendorfer sitzend hört sich das nicht so gewaltig an - aber der Erlebnisfaktor ist umso größer.

Die Dynamik reicht schätzungsweise von pp bis ff. Doch erreicht man das pp nur bei extrem langsamen Tastendruck - die meiste Zeit spielt man irgendwo im "mf". Ein richtig knalliges "fff" gibt es nicht. Verbal würde ich die Dynamik folgendermaßen darstellen:
[pp p mf mf mf mf mf f f f f ff]


Das unterscheidet sich deutlich vom Ideal der Sampletekk-Instrumente (Black Grand, TBO). Diese klingen eher, als sitze man VOR dem Instrument. Außerdem haben sie einen sehr gleichmäßigen dynamischen Verlauf, etwa: [ppp pp p mp mp mf mf mf f f f ff fff].
Auf dem PMI Emperor ist es daher leichter, eine gleichmäßige Melodielinie zu spielen. Dafür ist der Klang nicht so farbenreich - Geschmackssache. Ich finde, dass beide Konzepte ihre Berechtigung haben. Ein "richtig" oder "falsch" gibt es nicht, da wir uns den Instrumenten sowieso nur annähern können und sich der Klang über Lautsprecher/Kopfhörer fundamental von der Wiedergabe des akustischen Instrumentenkörpers unterschiedet.

Der PMI Bösendorfer hat eine Besonderheit: er berücksichtigt bei sehr leisen Tönen den zusätzlichen Widerstand des Auslösepunkts - schlägt man sehr leise Töne genau gleichzeitig mit lauteren an, erklingen sie leicht verzögert. Das ist zwar realistisch und erschwert differenzieres Spiel im piano-Bereich, doch ist es ebenso gemein, da man am Digitalpiano den Auslösepunkt nicht spürt und diesen Effekt daher nicht genau kontrollieren kann.
Ob man so auf den Auslösepunkt im "Realleben" besser vorbereitet wird, muss sich erst noch beweisen.... Auf jeden Fall ein nicht uninteressantes "Feature":))


Gruß, Endorf
 
Dieser Emperor klingt schon ziemlich geil. Zwar etwas zu drahtig und zu durchsetzungsfähig, aber wie du so schön beschrieben hast, er lebt. Man hört Feinheiten wie das Atmen des Pedals etc. Das ist sogar fast besser gelöst als bei den "kleinen" Instrumenten von Sampletekk selbst. Die anderen PMIs (Old Lady, Grandioso) machen mich aber nicht so an.

50 $ sind ja ein Schnäppchen. (Hab ich das richtig verstanden? Sind die jetzt inkl. oder exkl. 50 % Rabatt?) Leider finde ich auf der Homepage nirgends die Systemanforderungen, weißt du näheres darüber? Wenn die einigermaßen großzügig sind, könnte man sich damit vielleicht mal auf die Bühne wagen.
 
Also die 50USD sind der Normalpreis - allerdings nur als Direct-Download. Als DVD-Version sind das 60USD (mit Rabatt momentan also nur 30USD!).

Dazu kommen noch 10USD für das Versenden nach Deutschland. Macht nach Adam Riese also 40USD gesamt.

Systemanfoderungen. Schwer zu sagen, die liegen vermutlich etwas über dem BlackGrand von Sampletekk und steigt rasant wenn man die ganzen Convolutinfiles benutzt!
Da jede einzelne Taste aufgenommen wurde, kann man evtl nachträglich ja noch die "schwarzen Tasten" löschen und von weißen Tasten mappen lassen - so spart man Samples, die klanglich nicht so deutlich auffallen werden (ich dachte zumindest, dass man das in Kontakt 2 machen kann)

Endorf
 
Aber um diese Pianos nutzen zu koennen, braucht man doch noch nen Software-Sampler wie Kontakt, oder? Was waere da die preiswerteste Variante, um solche Intrumente abspielen zu koennen?
 
@Endorf
sehr interessant Deine Klangbeschreibungen
und danke für den Rabatt Hinweis!

-Sun
 
@andik
Die preiswerteste weiß ich zwar nicht, aber unter MAZ Sound gibt es eine 30-Tage uneingeschränkt nutzbare Version der V-Samplers (kostenlos).
Der ist Halion- und Kontakt kompatibel...

Kostet ansonsten 149,-

-Sun
 
Danke :) Aber da steht Kontakt 1.0 kompatibel, d.h. dieses Kontakt Script und Faltungs Zeug fehlt. Sprich: keine Saitenresonanz und so :( - Nene, da warte ich noch 3-4 Jahre und bau mir dann sowas wie nen Muse Receptor mit nem pianoteq v3.0 drin ;)
 
Der neue Sampler von den Extranslator Leuten könnte als Low-Budget Alternative zu Kontakt2 ganz interessant werden. (Kann so ziemlich jedes halbwegs relevante Samplerformat direkt laden und abspielen.) So Sachen wie die Scripting Sprache zur Manipulation von MIDI Events wie sie in Kontakt zur Verfügung steht oder einen Faltungshallprozessor hat das Ding zwar erst mal nicht, aber es spricht ja nichts dagegen, ein entsprechendes MIDI-Plugin vor- bzw. ein echtzeitfähiges Convolution Reverb Plugin nachzuschalten. (viele Sequencer wie z.B. Sonar 6 PE bringen mittlerweile solche Effekte von Haus aus mit. Sehr nett finde ich z.B. auch das separate Pristine Space Plugin, welches mit einem Preis von 120$ die Low-Budget Idee aber ein bisschen ad absurdum führt) Die Samples sollten aber auch ohne diese Effekte schon recht brauchbar klingen - z.B. existieren für jede aufgenommene Taste auch Samples, welche mit gedrücktem Pedal afgenommen wurden, das fängt zumindest ein paar Aspekte des Resonanzverhaltens ein. (Natürlich nur bei gedrücktem Pedal...)

NothanUmber

P.S.: So weit ich weiß, sind beim Emperor auch nur die weißen Tasten gesampled (kann aber grad nicht nachschauen)
 
Low-Budget-Sampler? Das macht das ganze für mich interessant. Vielleicht wirklich eine Perspektive für die Bühne. Ich würde das aber gern mal ausprobieren, bevor ich insgesamt 100 € für Emperor und Extranslator Sampler hinblättere. Gibts da irgend ne Möglichkeit?
 
Eine Emperor Demo mit einer spielbaren Oktave und allen Cs gibt's beim ursprünglichen Hersteller, der Extranslator Sampler wird dagegen erst im Februar zu haben sein - wenn man vom Sample Converter ausgeht dann vermutlich auch mit Demo. Nachdem die SampleTekk Rabattaktion bis dahin eventuell schon rum sein könnte, kann man das Ganze ja vorab schon mal mit der Kontakt2 Demo antesten. Das sagt dann zwar nichts über das Verhalten im Extranslator Sampler aus, aber wenns einem damit schon nicht gefällt - zumindest besser wirds mit dem anderen Sampler vermutlich nicht :)

NothanUmber
 
Ist die Performance von der Demo denn so, wie sie auch von der Vollversion sein wird?
 
Nuja, die Demo beinhaltet so weit ich das verstanden habe nur ca. 1/7el des Samplematerials, von daher ist der Resourcenbedarf der Vollversion sicher höher. Vielleicht hilfts dir ja zu erfahren, dass das Ding mit einem etwas betagteren Pentium M 1,5 GHz Notebook mit 1,25 GB RAM, ner externen USB2 Platte (wichtig, die interne ist zu langsam) und einer Echo Indigo I/O PCMCIA Soundkarte mit WinXP und Kontakt 2.2 (bei entladenem Virenscanner) ohne Aussetzer mit ca. 5ms Latenzzeit spielbar ist.

NothanUmber
 
Ich hab die Hälfte an RAM und nur ne interne Laptopplatte (5200 Umdrehungen), Prozessor dürfte vergleichbar sein. RAM wird aber bald geupdated, ob sich ne externe Platte lohnt, muß ich sehen. Wie teuer sind die denn?
 
Da ein Hybrid-Instrument relativ klein ist (1,5GB), lässt es sich vollständig in den RAM laden und ermöglicht damit unbegrenzte Polyphonie.

Ich weiß nicht, stimmt das so wirklich? Es dürfte auf jeden Fall so sein dass die Prozessorlast wesentlich geringer ist wenn die Samples nur aus dem Arbeitsspeicher geladen werden im Vergleich zu DFD-Betrieb.

Wegen externer Festplatte hab ich mich auch schon gefragt ob das was bringt. Für Samples wird es ja empfohlen, eine eigene physische Festplatte zu haben aber sind die Datenübertragungsraten einer externen Platte hoch genug um die Samples in Echtzeit zu laden?

Im Zweifelsfall sind RAM wahrscheinlich die beste Investition - daher werd ich jetzt wahrscheinlich mein Notebook von 1 GB auf 2 GB RAM aufrüsten - da müsste sich dann schon ein vernünftiges Klavier reinladen und ohne Polyphonie-Bauchweh spielen lassen.
 
@cordevaide: ich habe das mal so angenommen. Allerdings belegt ja sowohl Windows als auch Kontakt auch noch jede Menge RAM - d.h. man muss wohl eher 3BG bdavon besitzen, um 1,5GB für das Sample übrig zuhaben.

Habe mich außerdem von der Mapping-Anzeige in Kontakt täuschen lassen: es wurden doch "nur" alle Weiße Tasten des Flügels gesamplet. Einspaarungspotatinal ergibt sich hier also leider nicht.

Spiele den Flügel nach wie vor sehr gern. Der wuchtige und reine Klang. Die herrlich drahtig klingende c2-Oktave - ein traum, und so authentsich:-]! Macht das Instrument zu etwas besonderem:) . Ueber Boxen, bzw. Monitore klingt der EMPEROR sogar deutlich klarer und tragfaehiger als die beiden Sampletekk Instrumente (Black Grand (Close + Mid Ambient) und TBO).
Aber er kommt nicht an die feinen Differenzierungsmöglichkeiten des BG, geschweige des TBOs ran - auch wenn dieser (Yamaha) klanglich einfach gar nicht mein Geschmack ist.
Endorf
 
@cordevaide: ich habe das mal so angenommen. Allerdings belegt ja sowohl Windows als auch Kontakt auch noch jede Menge RAM - d.h. man muss wohl eher 3BG bdavon besitzen, um 1,5GB für das Sample übrig zuhaben.

Naja, ganz so schlimm wird es doch nicht sein. Ich denke dass man in 2 GB RAM bei laufendem Windows und Kontakt schon 1,5 GB Samples reinkriegt, aber sonst halt nichts mehr - hängt aber sicher auch davon ab ob Windows gut konfiguriert ist und sonst kein Mist im Hintergrund läuft.

Nachdem du dich ja offensichtlich sehr mit dem Thema auseinandersetzt: Welchen gesampleten Flügel würdest du eigentlich im Moment am ehesten empfehlen (für sowohl klassische Musik als auch Band-Einsatz in diversen Stilrichtungen)?
 
Tja, nicht leicht da eine Empfehlung zu geben, da das auf die Individuellen Interessen dankommt. Wirklich beurteilen kann ich außerdem nur die Instrumente aus meinem Besitz (Sampletekk 7CG, TBO, White Sister, Black Grand; PMI Emperor):

Für Klassik nehme am liebesten den Black Grand aus naher + mittlerer Perspektive. Allerdings klingt der nur über Kopfhörer geil (und sogar inspirierend), da einen sehr weichen Klang hat. Über Boxen ist der Klang sehr dumpf. Wenn ich mt anderen Instrumenten zusammen spiele (bislang Geige, Oboe, Gesang) kommt der Klang nicht gut durch. Der Black Grand Close "getuned" mit einem starken Badewannen EQ klingt zwar seltsam und rauscht leicht, kann sich aber dafür gut durchsetzen.

Der TBO ist ein echter Allrounder - über Kopfhörer dynamisch sehr geschmeidig spielbar, über Boxen recht klar zu hören. Doch ist der Flügelklang an sich eher platt und knallig - nicht wirklich mein Geschmack. Wem der Klang gefällt, kann aber ruhig zugreifen.

Besonders gut über Boxen klingt der PMI Emperor. Toller runder Klang, tragfähig, dominant. Für Klassik und Jazz geeignet. Er ist dynamisch nicht so fein abgestuft wie der TBO - musikalische Feinheiten die man beim TBO über Kopfhörer gut hören kann, fehlen hier. Dafür hat der Klang viel Volumen - über Kopfhörer wirkt das jedoch etwas unnatürlich.

Der White Sister hat einen Klang der gut zu Pop/Rock passt. Eher schrill. Doch was mich hier extrem stört ist die völlig linear ansteigende Dynamik vom ppp bis zum fff. Sehr unrealistisch. Vorteil: Akzentuierungen im Spiel sind gut möglich.

Alle Klarheiten beseitigt:))?
Gruß, Endorf
 

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