Bendings - mache ich was falsch?

  • Ersteller ...timur°°°
  • Erstellt am
...timur°°°
...timur°°°
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.09.09
Registriert
29.08.03
Beiträge
1.335
Kekse
743
Ort
Berlin
Mir ist neulich etwas aufgefallen: alle E-Gitarren-Profis greifen beim Spielen von Bendings mit dem Daumen um den Gitarrenhals herum, so wie z.B. Zakk Wylde hier:

zakk.jpg


Ich dagegen hatte mich irgendwie von Anfang an an die "klassische" Gitarrenhaltung mit dem Daumen hinten in der Mitte der Halsrückseite gewöhnt und komme überhaupt nicht damit klar, mit dem Daumen herumzugreifen, da meine Hand sich dabei sehr verkrampft anfühlt und auch stark in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird. Auch bei Bendings mache ich das nicht, daher sieht dieses bei mir so aus:

icke.jpg


Klappt soweit auch ganz gut (wenn auch nicht gerade umwerfend), aber da es irgendwie NIEMAND sonst so spielt, mache ich mir Sorgen -- sollte ich mir doch das "Herumgreifen" angewöhnen? Bisher hat es nicht geklappt... Ist vielleicht jemand hier, der selbst Gitarre unterrichtet und Erfahrung mit solcherlei Problemen hat?
 
Eigenschaft
 
:) hi,
bleib bei deiner spielweise!es gibt etliche techniken,die beste ist die,bei der du dich wohlfuehlst!schau dir bei youtube ein paar videos an z.b. von paul gilbert oder yngwie malmsteen.probiere verschiedenes aus und bleib bei dem,was dir am besten passt.ich spiele seit ueber 30 jahren,hatte nie unterricht und hab mir immer alles nur abgeschaut.das a und o ist ueben,ueben,ueben!
olli
 
Habs genau wie du gelernt und vermeide es auch nach Möglichkeit, mit dem Daumen umzugreifen.
 
Hahaha hab ich dich mit dem Zack- Bild verwirrt. :D
Entschuldige, Timur :(

Lern beides beherrschen... das mit dem verkrampft klingt nicht gesund.
Genauso sollte man bei Bends sowohl Greifhand- als auch Spielhanddämpfung (siehe Screenshot mit dem schrägen Zeigefinger) beherrschen.
 
das mit dem verkrampft klingt nicht gesund.

Naja, verkrampft ist vielleicht das falsche Wort, es ist einfach unbequem. Ein einzelnes Bending kriege ich mit dem "Daumen-greift-um-den-Hals" schon sauber hin, aber sowas z.B.:
Code:
----------7-
--------10--
------9fb---      (fb = full bend)
------------
------------
------------
let ring...|

geht bei mir nur wenn der Daumen ganz hinten ist und die Hand locker herabhängt, und nicht wenn die Hand den Hals "umgreift", weil sonst die Finger gar nicht genug Raum zum Bewegen haben... ich hoffe ihr wißt was ich meine...
 
hab das jetzt 10 Min mit beiden Methoden gespielt... :rolleyes:
Klapps bei mir beides. Mit der Nicht-Daumen Methode find ich das ermüdender... Bei der Daumen Methode hab ich mehr Kraft die gebendete Saite runterzudrücken... der Daumen ist ein mechanisches Hilfsmittel, um mehr Kraft auf die Saite zu kriegen. Ohne Daumen kackte der gebendete Ton beim Übergang ab, also war da so ein harter, Santana-mäßiger Übergang zwischen 9 und 10, es fällt auch etwas schwerer, beide Töne gleichzeitig ertönen zu lassen... was wohl daran liegt, dass ich lange nicht mehr so gebendet habe :rolleyes:.
Kann man machen wie man will.
 
Hi!
Also: mit Daumen (UND KLEINEM FINGER!) und schräggestellter Hand kann man besser ziehen und hat mehr Kontrolle über den zu erreichenden Ton, wie auch beim Lösen des Bends (release bend).
Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber kommst Du mit Deiner Methode über einen Halbton hinaus?
Mit der amtlichen Haltung (und etwas dünneren Saiten) kann man nach etwas Training eigentlich kleine Terzen erreichen. Es soll zwar auch Leute geben, die noch etwas weiter ziehen können, aber dafür brauchts dann schon etwas mehr Muckis im Unterarm.
Die von Dir gezeigte Technik wird eher für Vibrato genommen, es soll aber auch bei einigen Country-Gitarristen so Usus sein, falls der Ziel-Ton schnell erreicht werden soll, und kein Release wie beim Blues/Rock notwendig ist.
Falls noch etwas Anschauungsmaterial erforderlich ist:
http://www.karl-jürgen--klimke.de/Saitenziehen und Intonation.html

und wie üblich für die IE6-Nutzer:

http://www.xn--karl-jrgen--klimke-r6b.de

und für Hartgesottene hat der Kollege auch was:

http://www.karl-jürgen--klimke.de/Saitenziehen und Intonation_files/CountryEndinC.mov

Und tschüss!
 
Also besonders das Vibrato im Bending geht deutlich einfacher, wenn man den Daumen an der Hals-Oberseite hat, da man dort mehr Gegendruck ausüben kann. Aber ich habe auch lange vor der E-Gitarre mit der Klassischen angefangen und spiele darum auch leicht anders, als man es sonst oftmals sieht (Das Vibrato im Bending mache ich z.B. auch meist mit dem Tremolohebel). Allerdings spiele ich inzwischen so ein Mischding, abhängig von der Saite, auf der gespielt wird. Meist hab ich den Daumen aber trotzdem hinterm Hals:
Kann man hier ganz gut sehen, wen es interessiert :D www.myspace.com/snippydude
Aber dass man mit dem einen "besser" spielen kann, als mit dem anderen halte ich für ein Gerücht. Das ist einfach Gewöhnungs- und Übungssache ;)

Gruß
Snippy
 
Jedem dürfte klar sein, dass das Zusammanballen der Finger mehr Kraft entwickelt als das Auseinanderziehen. Spätestens, wenn alle Finger gestreckt sind, ist die Kraftentfaltung = Null, während in der geballten Faust unendlich Druck herrscht.

Bei Abb.1 im im Eröffungspost passiert genau dies: Stützender Daumen und Bendingfinger nähern sich. Der Winkel wird immer kleiner, die Scherenkraft somit immer größer.

Bei Abb. 2: passiert das Gegenteil: Der Bending-Finger entfernt sich immer weiter vom Stützfinger. Der Winkel wird größer, die Kräfte gehen auseinander statt zusammen. Damit steigt der Kraftbedarf schnell überproportional und die Kontrolle über den Ton geht ab einem Punkt X physikalisch definitiv verloren.
 
Bei Abb. 2: passiert das Gegenteil: Der Bending-Finger entfernt sich immer weiter vom Stützfinger. Der Winkel wird größer, die Kräfte gehen auseinander statt zusammen. Damit steigt der Kraftbedarf schnell überproportional und die Kontrolle über den Ton geht ab einem Punkt X physikalisch definitiv verloren.

Das ist schon richtig... ich habe mich mal beim Spielen beobachtet und festgestellt, daß ich bei der Haltung 1 weniger Kraft brauche und bei der Haltung 2 speziell im Stehen etwas Gegendruck ausüben muß, etwa mit dem auf der Gitarre aufliegenden Unterarm der Anschlagshand, um genug Kraft für das Bending aufbringen zu können, ohne mir die Gitarre ins Gesicht zu rammen ;)
andererseits ist bei Haltung 1, bei der die Hand zur Faust zusammengeballt ist, bei mir jeglicher Spielraum für sauberes Greifen verloren - ich kann zwar benden, muß aber zum Weiterspielen sofort wieder in die gewohnte Haltung zurückwechseln. Bei Haltung 2 kann die Hand hingegen bleiben wo sie ist und ich kriege so auch schwierigere Passagen hin (diese ganzen typischen Bending-Fills bei Bluesrock-Soli etc.) und kann einfach irgendwie besser spielen, obwohl ich in der Tat mehr Kraft brauche.

hm... jetzt bin ich in der Tat etwas unschlüssig :confused:
 
Also es klappt mit deiner Spielweise alles gut für dich?
Na dann wozu Gedanken machen.
Ständig sieht man hier irgendwelche Topics mit "ich mach das so und so und komm gut zurecht aber xyz macht's so und so..".
Wenn man anfängt sich soviele Gedanken um etwas zu machen klappt meistens genau dann erst gar nichts mehr.
Ich kann mich noch dran erinnern, dass ich irgendwann mal furchtbar Angst hatte, ich könnte nicht die ideale Picking Technik haben und hab mir soviel Gedanken drum gemacht, dass ich vor lauter Sorge nur noch Bockmist zusammengespielt hab.
Also WAYNE!
Spiel eifnach so und hab Spaß!
 
Spiel eifnach so und hab Spaß!

Jo, mach ich ja auch schon seit so einigen Jahren ;) ich würde mich nicht als Anfänger bezeichnen, der die ganzen Techniken noch gar nicht drauf hat - sondern eher als jemand, der sich für die Zukunft vorgenommen hat, richtig gut zu werden, und befürchtet, mit der falschen Technik irgendwann an eine Grenze zu stoßen und alles wieder mühsam umlernen zu müssen... eben diese Erfahrung hatte ich nämlich schon mal beim Thema "Plekhaltung"... daher die Sorgen ;)
 
Hi,

bei mir ist das ziemlich genau so, ich mache Bendings nur mit der 2. Methode. Bei mir liegt das glaub ich daran, dass ich sehr lange Finger habe und nach der 1. Methode kommen sich Daumen und Finger ins Gehege. Es ginge auch so, aber es fühlt sich für mich einfach nicht gut oder gar kontrolliert an.

Beim Bending nach 2. stütze ich mich mit dem Daumen unterhalb der Halswölbung ab. Man bewegt dann die Finger eigentlich auch nicht auseinander, sondern schiebt mehr die Saiten nach oben. Habs grad mal ausprobiert und schaffe ziemlich locker 4 Halbtöne, denke das spricht nicht gerade gegen diese Technik. Vielleicht braucht das einfach mehr Übungs, aber weniger Kraft hat man dadurch auch nicht. Mir gefällt daran, dass man eben nicht umgreifen muss, in schnelleren Passagen würde ich zumindest damit Probleme bekommen...dann lieber eine konsistente Haltung für möglichst viele Lebenslagen :)

edit: Hab ich ganz vergessen. Wie bei den meisten Techniken gilt auch hier: Erfolg gibt Recht. Spiel einfach so, wie du es am besten kannst, dann wird das schon nicht so ganz verkehrt sein.
 
Mörty;2106342 schrieb:
Beim Bending nach 2. stütze ich mich mit dem Daumen unterhalb der Halswölbung ab.

Genau das klappt bei mir auch hervorragend! Ich habe gerade festgestellt, wenn ich den Daumen noch ein bißchen tiefer unter die Wölbung setze, habe ich genauso viel Kraft wie beim "herumgreifen".

Also ich bleibe dabei - mein Daumen verläßt nicht die Halsrückseite. Was für Klassikgitarre gut ist, kann für den Rest nicht verkehrt sein :)

Fazit dieses Threads ist dann wohl, daß es hier keine dogmatischen Regeln gibt ;) hätte ich mir auch denken können...
Dennoch danke für die Antworten!
 
Bei Haltung 2 kann die Hand hingegen bleiben wo sie ist und ich kriege so auch schwierigere Passagen hin (diese ganzen typischen Bending-Fills bei Bluesrock-Soli etc.) und kann einfach irgendwie besser spielen, obwohl ich in der Tat mehr Kraft brauche.

hm... jetzt bin ich in der Tat etwas unschlüssig :confused:

Die Fotos im Eröffungspost zeigen Extrembeispiele. Es ist weder das eine noch das andere in jeder Spielsituation immer das Richtige. In der Praxis spielt sich das variabel zwischen diesen beiden Punkten ab. Mit der von mir schon beschriebenen Tendenz, dass beim Zusammenballen einfacher höhere Kräfte zu mobilisieren sind.

Das hängt letztlich vom Umfang des Bendings und seiner Länge ab. Falls Du mit Deiner Haltung mit dem Zeigefinger ein 3-Halbton-Bending im 7 Bund G-Saite innehalb eines Solos flüssig hinbekommst, dann mach es so.

Nach meiner Erfahrung geht es aber zuerst immer darum, den Kraftaufwand während des Spielens zu minimieren durch schnelles Anpassen an die Spielsituation. Alles muss im Fluss sein. Das führt letztlich immer über die variable Handstellung - denn um diese schnell zu ändern ist lediglich Beweglichkeit gefragt, während ich bei starrer Haltung je nach Greif- und Fingerstellung teils enorme Kraftunterschiede zu bewältigen habe. Es gibt ja auch zig Arten, wie Du je nach Situation beim Fußball dem Gegner den Ball weggrätscht. Mal passt eben das gestreckte Bein und ein anderes Mal ist das erfolglos, weil der virtuose Einsatz der Fußes besser gewesen wäre. :D
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben