
Fingers Freddy
Registrierter Benutzer
Verehrtes Gitarrenvolk,
legt für einen Moment euer Instrument beiseite und leset das Folgende, denn ich habe etwas sinniert und bin zu entsprechend sinnigen Sentenzen gekommen:
Wenn man sich in diesem schönen Gitarrenboard umsieht, muss man irgendwann feststellen, dass sich 90% der hiesigen Threads um Technik, Tapping und Metallica-Tabulaturen drehen. Sucht man hingegen nach "Vibrato" oder gar "Tone" sieht das Ergebnis der Suchfunktion hingegen mehr als mager aus. Auf was lässt das schließen? Interessiert sich der Gitarrist des 21. Jahrhunderts nicht mehr für ein ordentliches Fingervibrato? Oder haben gar alle schon so einen fantastischen Tone, dass sie es nicht mehr nötig haben, darüber weitere Worte zu verlieren?
Ich fürchte, nicht. Persönlich kenne ich wenig Amateur-Gitarristen, von denen ich Hörproben gehört habe, die von sich behaupten könnten, gut zu vibrieren oder einen satten, fetten Tone zu haben. Und ich kenne noch weniger, die sich darum auch nur annähernd bemühen würden. Ich halte das für einen fatalen Irrtum: kein Gitarrist ist je zu großem Ruhm allein durch Technik gekommen, ohne dabei auch ein Mindestmaß an Tone zu besitzen (Herman Li mal außen vor!
)
Auch die großen Techniker, sie alle vibrieren meist besser als der örtliche Bluesbaron in der Jamkneipe um die Ecke. Zakk Wylde - immer völlig over the Top, bauchig brüllend die Saiten tremolierend; Yngwie Malmsteen - sollte er mal einen Ton, der länger als ein 64tel des Taktes dauert, spielen, merkt man ihm ein grandioses Strat-Vibrato an; Stevie Ray Vaughan - auch jemand der brutaleren Gangart, missbraucht seine Strat zu fast schreienden Bends und Tönen; Tommy Emmanuel - steht im Gegensatz dazu mit einem sehr smoothen, weichen Tone da, kaum zu hörendes Vibrato, dennoch sehr präsent.
Was ich mit all dem sagen will: wer wirklich groß werden will auf der gitarristischen Weltbühne, kommt früher oder später um einen guten Tone, eigentlich fast gleichbedeutend mit einem guten Vibrato, nicht herum. Auch er ist ein zartes Pflänzlein im gitarristischen Garten neben all dem wuchernden Sweeping-Gestrüpp und Speedpicking-Sträuchern, das gegossen werden muss! Zum Teil - ja, leider - muss man ihn wohl im Blut haben, den guten Ton, aber bis zu einem gewissen Grade (behaupte ich!) kann ihn jeder Laie erlernen.
Also lasst uns ein bisschen plaudern über Vibro-Kings und solche die es werden wollen, welche Vibratos präferiert ihr, und was denkt ihr über euren eigenen Tone?
Es grüßt mit seidenem Vibrato
Michi
legt für einen Moment euer Instrument beiseite und leset das Folgende, denn ich habe etwas sinniert und bin zu entsprechend sinnigen Sentenzen gekommen:
Wenn man sich in diesem schönen Gitarrenboard umsieht, muss man irgendwann feststellen, dass sich 90% der hiesigen Threads um Technik, Tapping und Metallica-Tabulaturen drehen. Sucht man hingegen nach "Vibrato" oder gar "Tone" sieht das Ergebnis der Suchfunktion hingegen mehr als mager aus. Auf was lässt das schließen? Interessiert sich der Gitarrist des 21. Jahrhunderts nicht mehr für ein ordentliches Fingervibrato? Oder haben gar alle schon so einen fantastischen Tone, dass sie es nicht mehr nötig haben, darüber weitere Worte zu verlieren?
Ich fürchte, nicht. Persönlich kenne ich wenig Amateur-Gitarristen, von denen ich Hörproben gehört habe, die von sich behaupten könnten, gut zu vibrieren oder einen satten, fetten Tone zu haben. Und ich kenne noch weniger, die sich darum auch nur annähernd bemühen würden. Ich halte das für einen fatalen Irrtum: kein Gitarrist ist je zu großem Ruhm allein durch Technik gekommen, ohne dabei auch ein Mindestmaß an Tone zu besitzen (Herman Li mal außen vor!
Auch die großen Techniker, sie alle vibrieren meist besser als der örtliche Bluesbaron in der Jamkneipe um die Ecke. Zakk Wylde - immer völlig over the Top, bauchig brüllend die Saiten tremolierend; Yngwie Malmsteen - sollte er mal einen Ton, der länger als ein 64tel des Taktes dauert, spielen, merkt man ihm ein grandioses Strat-Vibrato an; Stevie Ray Vaughan - auch jemand der brutaleren Gangart, missbraucht seine Strat zu fast schreienden Bends und Tönen; Tommy Emmanuel - steht im Gegensatz dazu mit einem sehr smoothen, weichen Tone da, kaum zu hörendes Vibrato, dennoch sehr präsent.
Was ich mit all dem sagen will: wer wirklich groß werden will auf der gitarristischen Weltbühne, kommt früher oder später um einen guten Tone, eigentlich fast gleichbedeutend mit einem guten Vibrato, nicht herum. Auch er ist ein zartes Pflänzlein im gitarristischen Garten neben all dem wuchernden Sweeping-Gestrüpp und Speedpicking-Sträuchern, das gegossen werden muss! Zum Teil - ja, leider - muss man ihn wohl im Blut haben, den guten Ton, aber bis zu einem gewissen Grade (behaupte ich!) kann ihn jeder Laie erlernen.
Also lasst uns ein bisschen plaudern über Vibro-Kings und solche die es werden wollen, welche Vibratos präferiert ihr, und was denkt ihr über euren eigenen Tone?
Es grüßt mit seidenem Vibrato
Michi
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