Praxisnah instrumentieren und arrangieren lernen

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Knickzimt
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Guten Tag,

So, nun, da ich endlich inzwischen von der solo-pianorei auf die Erstellung umfangreicherer, mehrspuriger Digital-arrangements umsteige, stellt sich mir eine sehr gravierende Frage.
Zunächst sei eines klargestellt: Die grundsätzlichen musikalischen Ideen sind da. Und auch die musiktheoretischen Vorraussetzungen.
Nun ist es natürlich die Kunst bei der Mehrspurigkeit, die abstrakten Ideen so auf verschiedene mitspielende Instrumente zu verteilen, dass am Ende ein schlüssiger Mix entsteht, in dem ein Rädchen ins andere greift und sowohl musikalisch(welches Instrument spielt was), als auch klanglich(wie sind die Sounds abzuändern, um sich optimal in den mix einzufügen) alles passt.
Arrangieren eben.
Ich traue mir zu, da vieles über die intuitive und ausprobiererische Schiene zu regeln, darauf läuft es wohl letztendlich sowieso hinaus.
Aber sicher kann doch das Konsumieren entsprechender Literatur, die mögliche, nicht allzu starre und einheitsverbreilichende Wege zum stimmigen Arrangement aufzeigt, sicher kaum schaden. Idealerweise natürlich mit vielen Hörbeispielen. Eigentlich ganz unbedingt, bin ein praxismensch. Problem: Auch ein vielseitiger musiker, d.h. ein Pop-arrangierkurs allein wirds nicht tun.
Kennt ihr da was?

Fragend grüßt

Knickzimt
 
Eigenschaft
 
Was würdest du antworten auf die frage "Wie komme ich auf diesen berg da rauf?"
Vermutlich "Klettern!"

Und so ist das mit der musik, man muss stufe für stufe klettern. Wer instrumentieren will, muss die harmonielehre im kleinen finger haben, satztechnik, formenlehre, instrumentenkunde, stilkunde. Zu allem gibt es reichlich literatur, auch vorbilder, und mit zwei hilfreichen worten ist es nicht abgetan, es ist ein ernsthaftes studium.

Ich habe eine idee und suche einen weg, sie zu verwirklichen -
vorüberlegungen: welches genre, welcher klangkörper, welche struktur und form
möglicher weg: vom motiv zum thema, zu perioden, sätzen, formale gestaltung, wenn tonal, dann modulationsplan -basslinie - mittelstimmen - homo-oder polyphon - einwürfe - rhythmische ausgestaltung - von der skizze über ein particell (auf wenige notenzeilen begrenzt) zur partitur, die - letzter schritt - mit den vorhandenen mitteln klanglich realisiert wird.

Auf konkrete fragen wäre auch eine weniger allgemeine antwort möglich.
 

Moin!

Nun ist es natürlich die Kunst bei der Mehrspurigkeit, die abstrakten Ideen so auf verschiedene mitspielende Instrumente zu verteilen, dass am Ende ein schlüssiger Mix entsteht,

Du vermischst da IMHO etwas, was erst mal nicht vermischt gehört: Arrangement und Aufnahmetechnik. Wenn du Arrangieren lernen willst, geh zu echten Ensembles und schreib für die. Wenn du Aufnahmetechnik lernen willst, geh ins Studio.

Die Höhenflüge bei gelungenen Arrangements und die harten Abstürze bei misslungenen sowie die Kommunikation mit echten Musikern sind für mich unschätzbar wertvolle Erfahrungen. Hätte ich meine Sachen immer nur für mich selbst am Rechner aufgenommen, hätte ich diese Erfahrungen nicht gemacht. Arrangement bedeutet ja in erster Linie Konzeption, nicht zwangsläufig auch gleich die Realisierung. Jeder Komponist+Arrangeur ist zudem nicht unbedingt sein bester eigener Interpret.

Arrangierregeln lernst du am besten dann, wenn du ein Ensemble bei der Probe eines deiner Werke beobachtest und aufmerksam zuhörst. Schreib doch mal was für den Kirchenchor nebenan, die freuen sich und du hast auch was davon.

Harald
 

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