Radial Dragster - Erfahrungen

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Hi Leute

Bin im Netz über diesen Artikel gestolpert:

http://www.thegearpage.net/board/showthread.php?t=204896&highlight=radial+dragster

Da berichtet jemand vom erfolgreichen Einsatz eines kleinen 'Adapters', eben des Radial Dragsters, um den Sound von MultiFX' aufzupeppen, sprich wärmer und so... und das für ein Gerätchen von etwa 50€! Fand ich sehr interessant, aber hier im Forum hat laut Google noch nie jemand was je davon geschrieben - kann wohl nicht sein?

Ich bin nicht sehr technisch versiert, wäre froh wenn jemand der davon eine Ahnung hat sein Senf dazu gibt. :)

Produkt-Beschreibung (leider auch nur englisch):

http://www.musik-produktiv.ch/download/009/9429/Technische_Daten_(englisch).pdf

Grs
 
Eigenschaft
 
Ich kenne das Ding nicht, aber prinzipiell halte ich es für möglich, dass das Ding durchaus was in die Richtung macht, was da beschrieben ist.
Leider reichen meine physikalischen Kenntnisse nicht so weit, um das definitiv zu sagen.
Wo bleiben den die Board-E-Technik-Gurus?
Voodoo oder Physik?
 
servus,

Hab mir die Beschreibung mal angeschaut. Das Gerätchen bringt Dir was, wenn Du mit ner Gitarre in nen gar nicht dafür vorgesehenen Geräteeingang mit einer für ne Gotarre viel zu niedrigen Impedanz willst (z.B. Line in).

Bei nem MultiFX wirds nicht viel bringen, weil das schon einen für eine Gitarre gedachten hochohmigen Eingang hat.

Puffer / Impedanzfwandler kannst Du dir aber auch für 5 Mark selbst bauen, da gibts hier ne Menge Beschreibungen dazu im Forum.

Fazit: Das Gerät ist kein Voodoo - aber der Schreiberling des Prospekts hat bestimmt auch kein Problem mit seinem Selbstbewußtsein ;)

Gruß Bernhard
 
...
Bei nem MultiFX wirds nicht viel bringen, weil das schon einen für eine Gitarre gedachten hochohmigen Eingang hat.

Puffer / Impedanzfwandler kannst Du dir aber auch für 5 Mark selbst bauen, da gibts hier ne Menge Beschreibungen dazu im Forum.
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Anscheinend hilfts dem Typen, der den Thread im ersten Link geschrieben hat, doch?

Grs
 
Tja, was mag wohl in dieser kleinen Kiste stecken??

Fangen wir doch einmal an zu überlegen:

Zunächst ist keine Batterie im Gerät. Es arbeitet komplett passiv, wie der Prospekt stolz mitteilt. Schlußfolgerung: Kein Impedanzwandler, kein Vorverstärker.

Was soll das Zauberding eigentlich machen? Antwort:

Wenn eine Elektro-Gitarre mit einem Effektgerät verbunden wird, so erfolgt in vielen Fällen eine Dämpfung des Resonanzspitze, was sich in einem Verlust an "Höhen" bemerkbar macht.

Auch renommierte Hersteller von Effektgeräten und Sendern scheinen nach jahrelanger Erfahrung immer noch nicht zu wissen, daß eine normale Elektro-Gitarre einen hochohmigen Abschluß benötigt! So findet man immer noch in vielen Effektgeräten von BOSS, Ibanez und Co. Eingangsstufen mit bipolaren Transistoren, die lediglich Eingangswiderstände im mittleren Bereich (40kOhm - 200kOhm) ermöglichen.

Einen ausreichend hochohmigen Eingangswiderstand von 1MOhm erreicht man in der Regel nur mit einem Operationsverstärker oder mit einem Feldeffekttransistor, der aufgrund seiner großen Parameterstreuung jedoch gerne vermieden wird.

Dieser "falsche" Eingangswiderstand liefert auch die Begründung für den von vielen Musikern im Zusammenhang mit Effektgeräten geforderten True-Bypass. Würden die Hersteller ihre Hausaufgaben richtig machen, so wäre das nicht notwendig!

Aber zurück zu unserem Zauberkästchen.

Wenn es in der Lage sein soll, das Problem mit dem Effektgerät zu lösen ohne aktiv zu sein, dann gibt es da nur einen Weg:

Es wird ein Übertrager verwendet!

Dieser Trafo transformiert dann den geringen Eingangswiderstand des Effektgerätes rauf zu größeren Werten und verringert somit die Dämpfung und den Höhenverlust.

Betreibt man eine solche Schaltung dann mit einem hochohmigen Eingang, geht der Schuß unter Umständen nach hinten los, denn nun ist die Dämpfung viel zu gering, sodaß es, aufgrund der starken "Höhen" nun unangenehm schrill klingen kann.

Um das zu verhindern ist vermutlich ein einstellbarer Widerstand eingebaut, der eine zusätzliche Dämpfung ermöglicht.

Ich bin mir ziemlich sicher, daß man kaum mehr finden wird, wenn man den Radial Dragster einmal öffnet. Falls jemand im Besitz eines solchen Gerätes ist, wäre hier ein Foto vom Innenleben sicherlich sehr nett!

Ganz zweifellos wird der Radial Dragster in etwa das machen, was der Prospekt verspricht. Ein Allheilmittel ist das allerdings nicht. Die Wirksamkeit hängt immer von den entsprechenden Impedanzniveaus ab.

Wer seine Gitarre jedoch mit einem guten Impedanzwandler mit geeigneter kapazitiver Last ausrüstet, kann auf den Dragster getrost verzichten.

Ulf
 
So mag ich das Forum.
Eine interessante nicht alltägliche Frage und kompente Anworten ohne Abscheifungen.
Wollte ich nur mal anmerken, da das doch eher die Ausnahme darstellt.
 
Servus zusammen,

Danke Ulf für deine ausführliche und aufschlußreiche Erklärung! Allererste Posting-Qualität wie immer ;)

Die Erfahrung mit dem zu niederohmigen Eingang hab ich jetzt bei nem Dunlop Wahwah genau so gemacht ...

Die Platine war hinüber, also kam nen Eigenbau rein - diesmal mit Eingangspuffer. Zwar nur bipolar und kein FET, aber es klingt gleich um Welten offener, seidiger, mehr nach Gitarre und nicht mehr so nach Frosch ...

In diesem Sinne: Impedanzwandler für alle!! ;)

Gruß Bernhard
 
...
aber es klingt gleich um Welten offener, seidiger, mehr nach Gitarre und nicht mehr so nach Frosch ...
In diesem Sinne: Impedanzwandler für alle!! ;)

Gruß Bernhard

Ich bin wirklich nicht technisch versiert noch habe ich derart Erfahrung :redface: heisst das also, so ein Dragster würde sich auch bei Kabelverbindung lohnen, bzw. den Klang verbessern, oder wenigstens wie ein EQ sich auswirken? Ich spiele Gitarre => Zoom G2.1u => PA/Monitor.

Danke nochmals... :)
 
Servus zypsilon,

Um Kabelverluste auszugleichen, würde ich mich wirklich mal an den Einbau eines Impedanzwandlers in die Gitarre wagen, ggf. jemand zu Hilfe holen. Das ist viel billiger als der Dragster, mit dem selben Effekt und aktiv. Da weißt Du dann, was Du hast und bist nicht auf blumige Beschreibungen angewiesen.
Schau mal in die Signatur vom Onkel - im zweiten der Guitar Letters ist die ganze Sache recht gut beschrieben, wenn ich mich nicht irre. Die Letters sind auf jeden Fall lesenswert!

Wenn Du mit deinem Sound so zufrieden bist, dann ist die Frage auch schon beantwortet ;) Dann ist der Kopf wieder frei für Tabulaturen, Skalen und so Zeugs ;)

Gruß Bernhard

P.S.:
Das ist mein Tip abseits vom Topic: Die Skalen der Kirchentonarten ;) Sind rel. einfach und eröffnen ein neues Sound-Universum! Aber weißte vielleicht eh schon ...
 
@ Bernhard: eigentlich bin ich mir keinerlei Soundverlusten bewusst, bin halt durch die blumige Beschreibung aufmerksam geworden... :)

Ja wäre schon besser wenn ich mich wieder mehr dem Spielen widme :) Thx allerseits.
 

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