Frage zu Multikanalaufnahmen

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Hein
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Hallo,
an mich wurde mehrfach der Wunsch herangetragen, Multikanalaufnahmen von Liveauftritten (Bands, evtl. Theater) zu machen.
Die Fragesteller waren stes unzufrieden mit dem einfachen Stereomitschnitt der PA.
Wunsch ist, jeden Kanal einzeln nachbearbeiten zu können.
Es ginge dabei um Aufnahmen von bis zu 32 Kanälen/Spuren gleichzeitig.
Was wäre nötig, um Solches zu realisieren?

Vorgabe:
Signalabnahme von einer Stage-Splitbox an die (bis auf eventuelle Keyboards) sämtlich Mikros angeschlossen sind.
Phantomspeisung liefert im Zweifel das PA-Pult.
Der Signalfluss soll durchgehend symmetrisch sein!
Die Spuren sollen wirklich (!) synchron aufgenommen werden, da ich keinerlei Lust verspüre, im Nachhinein die einzelnen Spuren am Rechner "zurechtzurücken".

Welches Rechnersystem ist günstiger? PC oder Mac?
Welche Software ist am besten geeignet?

Es geht zunächst nur darum, die Signale, so wie sie in der Stagebox ankommen, in den Rechner zu bekommen.
Jegliche Weiterbearbeitung der Aufnahmen soll erst später (ggf. Spur für Spur) erfolgen.

Diese Frage soll mir als Vorinformation dienen, um mir erstmal einen Überblick zu geben, was es überhaupt für diese Aufgabe gibt.
Da ich in absehbarer Zeit wohl (leider) zur Erbengeneration gehören werde, kann ich vermutlich bis ca. 20-30000€ anlegen.

Vielen Dank schon an dieser Stelle für jede Antwort!
 
Eigenschaft
 
Es ginge dabei um Aufnahmen von bis zu 32 Kanälen/Spuren gleichzeitig.
Hi,
recht günstige und qualitativ gute Variante dazu wäre: (hab ich selber)
2x Motu 8Pre (http://musik-service.de/motu-8pre-prx395757659de.aspx) + 2x Behringer Ultragain AD8000 (http://musik-service.de/behringer-ada-8000-prx395719265de.aspx).
Damit wären theoretisch 32 Spuren gleichzeitig möglich. (ca. 1600€)

Qualitativ noch etwas besser:
z.B.:
2x Motu 896 HD (http://musik-service.de/motu-896-hd-prx395739649de.aspx) oder Fireface 800 von RME (https://www.thomann.de/de/rme_fireface_800.htm)
und 2x zusätzliche ADAT Wandler z.B. RME Octamic II: (https://www.thomann.de/de/rme_octamic_ii.htm) bzw. 2x Motu 8Pre.
Nach oben hin ist es natürlich offen, aber ich denke für mobile Zwecke ist das letztere Angebot bereits ausreichend.

Welches Rechnersystem ist günstiger? PC oder Mac?
Kann man schwer sagen, da ich Mac User bin würde ich zu einem Macbook Pro mit 4 GB Ram raten und schnellerer (Am besten externe FW 800) Festplatte. 32 Spuren benötigen recht viel Rechenpower besonders wenn sie später noch bearbeitet werden wollen.
Welche Software ist am besten geeignet?
Als Software verwende ich selbst Cubase 4 Studio, kostet ca. 379€, die Normale Version für knapp 1000€ wäre für deine Zwecke wahrscheinlich angebrachter (je nachdem was du genau machen möchtest), 32 Kanäle Synchron aufnehmen funktioniert aber auch mit der Studio Version ;). Alternativ dazu gibt es für Mac auch Logic 8 - ist Geschmackssache, da sollte man ausprobieren, wobei Logic 8 für den Preis (glaube ca. 499€) die bessere Grundausstattung bietet (mehr Plugins etc.)

Um das Signal zu splitten empfiehlt sich bei größeren Anwendungen ein Aktiv Splitter - welcher für 32 Kanäle allerdings schon recht teuer ist - ich habe leider gerade keine Beispiel links parat. Eine Stagebox mit zwei Strängen ist ja nicht bei jeder Veranstaltung vorhanden und wird auch oft für einen seperaten Monitormix verwendet.

Für die Bearbeitung zuhause empfehle ich mind. 2 19'', besser 20'' Widescreen Monitore. Du benötigst natürlich auch noch entsprechende Monitorboxen um das ganze abzumischen.

Das wars vorerst von mir
David
 
Dem wäre nur noch hinzuzufügen, daß ich als PC-Nutzer bei der MotU-Variante MAC empfehlen würde....
RME geht streßfrei auch mit Windows.
Und, was spricht dagegen, die Signale aus dem "record-out" des Pultes zu nehmen?
 
Danke für die Tipps,
vor allem die "RMEs" haben es mir angetan.

Was meint Ihr, reicht als Rechner für die genannten Zwecke ein P4 3,4GhZ mit 3GB RAM im Dual Channel Betrieb mit 'nem S-ATA(erste Generation)-Raid-System?
XP-prof..
(Ich könnte auch 4GB RAM verbauen, aber über 3GB soll Windows-XP angeblich nicht mehr optimal unterstützen.)

Und, was spricht dagegen, die Signale aus dem "record-out" des Pultes zu nehmen?

Rec.-OUT vom Mixer wäre ja wieder vorabgemischt und somit kann man ja leider die Einzelspuren nicht nachbearbeiten.


Sehe ich das richtig, dass bei reinen A/D-Wandlern, wenn kein Rec.-Mischpult vorgeschaltet ist, pro Mikrokanal noch ein Vorverstärker nötig ist?
Das würde die Sache natürlich extrem aufwendig machen.
 
Rec.-OUT vom Mixer wäre ja wieder vorabgemischt und somit kann man ja leider die Einzelspuren nicht nachbearbeiten.

Hi,
nicht unbedingt, viele Mischpulte können eingestellt werden ob das Signal Pre oder Post Gain abgegriffen wird. Es geht auch nicht um den Summen record out, sondern um den pro Kanal (meist Direct Out oder Rec Out bezeichnet).

Sehe ich das richtig, dass bei reinen A/D-Wandlern, wenn kein Rec.-Mischpult vorgeschaltet ist, pro Mikrokanal noch ein Vorverstärker nötig ist?
Das würde die Sache natürlich extrem aufwendig machen.
Richtig

Edit:
Achso der Rechner :D. Würde für den Anfang sicherlich reichen (wie weit man damit kommt müsste man ausprobieren) - ist nur nich besonders Mobil und auf Dauer leidet das Innenleben sicherlich wenn er transportiert wird.

David
 
Das ist ja gerade der Sinn des record out, der sitzt in jedem Kanal hinter der Eingangstufe und vor der Klangbearbeitung. Somit braucht man keine preamps vorm Wandler. Hat das Pult keine record-outs kannst du mal ausprobieren, die inserts dafür zu mißbrauchen. Die stehen i.A. an der gleichen Stelle im Signalfluß. Nötig wären dann sog. insert-out Kabel, das ist ein Stereoklinkenstecker, bei dem Tip und Ring kurzgeschlossen sind damit das Signal im Pult weitergeleitet wird.
 

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Leider verfügt unser bisher genutztes Pult nicht über Direct-Outs.
Das ist ja auch der Grund, weshalb die Signale von der Splitbox abgenommen werden sollen.
Dann werde ich mal schauen, ob sich da was findet. :D
Ich muss ja nichts über's Knie brechen.
Selbst ob ich das angehe, muß ich mir im Rahmen einer Kosten-/Nutzenrechnung noch überlegen.
 
Sehe ich das richtig, dass bei reinen A/D-Wandlern, wenn kein Rec.-Mischpult vorgeschaltet ist, pro Mikrokanal noch ein Vorverstärker nötig ist?
Der in Post #2 angesprochene ADA 8000 ist ein (einfacher) 8Kanal-Mikrofonvorverstärker und ein AD/DA-Wandler ;).
 

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