Vollröhre und extreme Kälte, Ampeg im Winter...

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Habe die Ehre!

Nach der nicht unerheblichen Investition in die traditionelle AMPEG Vollröhre mit 8x10er Box habe ich nach zweimaligem Gebrauch ein etwas schlechtes Gewissen was den Umgang damit angeht... zur Erklärung:

Ich wohne in den wunderschönen Oberbayrischen Alpen und grade hat es draußen an die -25 Grad Celsius!

Nach einem Auftritt muss ich den Classic mit der Box im Auto lassen, alles andere ist fast ausgeschlossen. Und dann steht das alles schon mal 10 Stunden in der Kälte. Jetzt meine frage: Inwiefern kann diese extreme Kälte dem Röhrenverstärker oder der Box schaden?

Wer da ein wenig Kenntnis hat, ich wäre sehr verbunden!

Salvia!
 
Eigenschaft
 
... Wer da ein wenig Kenntnis hat, ich wäre sehr verbunden!...
eher wenig ;).
m.e. ist die kälte nicht das problem. dass man einen kalten röhrenverstärker erst in betrieb nimmt, wenn er sich akklimatisiert hat, dürfte selbstverständlich sein. ansonsten sehe ich nur probleme mit etwaiger kondensation.
 
Ich habe zwar keine persönlichen Kenntnisse, was Röhrenverstärker in Verbindung mit extremer Kält angeht, aber gut ist die Kombination bestimmt nicht. An deiner Stelle würde ich nach einer anderen Möglichkeit suchen, um den Amp in wärmerer Umgebung zu lagern.
Zur Box: Ich hatte viele Jahre lang eine alte Trace Elliot 15" Box, die ich im Winter auch öfters im Auto gelassen habe, das aber im schlimmsten Fall bei Tiefsttemperaturen von "nur" 0- -3 Grad. Geschadet hat es der Box nicht, aber das waren eben auch keine -25°.

Falls beide Teile bereits in der Kälte bestanden haben, würde ich es nicht unbedingt drauf anlegen, weiterhin darauf zu hoffen.
Darf man nachfragen, warum du die Sachen nicht ins Warme bringen kannst?
 
Die Kälte macht dem Amp zunächst mal nichts.
Problem ist, wenn Du ihn in einen warmen Raum bringst und ihn gleich einschaltest.
Da warme Luft mehr Luftfeuchtigkeit enthält, schlägt sich Feuchtigkeit auf/im Amp nieder.
Könnte also bei Betrieb zumindest zu unerwünschten Kriechströmen führen.
Also Amp erst wieder aufwärmen und trocknen lassen.
 
Hallo johnny.monster,

ich bin kein Elektroniker, schließe mich d'Averc aber der Meinung von an.

Nicht Amp einschalten und direkt loslegen. Den Standby etwas länger drin lassen.
Vielleicht auch erstmal eine Minute etwas leiser / zurückhaltender spielen um die Schwingspulen in den Lautsprechern "anzuwärmen".
Kann Voodoo sein - aber besser etwas Voodoo als Schäden aus Unwissenheit.

Sehr wichtig ist das von d'Averc angesprochene Problem mit eventueller Kondensation!
Kein Tuch (oder noch schlimmer Plastikschutzhülle) über den Verstärker legen! Sonst sammelt sich Feuchtigkeit im Inneren des Verstärkers. Ohne Hülle / Tuch kann wenigstens halbwegs ein Luftaustausch stattfinden.

Gruß
Andreas

EDIT: Ups; Axel war schneller ...
 
Ich habe zwar keine persönlichen Kenntnisse, was Röhrenverstärker in Verbindung mit extremer Kält angeht, aber gut ist die Kombination bestimmt nicht. ...
was soll an einer röhre andere auswirkungen haben als bei sonstigen elektronikbauteilen? drinnen ist nix i.s. des vakuums - platzen wird´s also nicht ;).
und früher hatten z.b. funkgeräte auch röhren. die wurde in die (ant)arktis geschleppt und in flugzeugen in große höhen.
 
Sicher, da hast du bestimmt Recht. Ich denke aber einfach, wenn es eine Möglichkeit gibt, solche extremen Temperaturen zu vermeiden, dann sollte man es auch versuchen.
Mich persönlich würde es etwas nervös machen, so teures Equipment im Auto zu lassen.
 
WEisst du, ich glaube wenn er die Mögichkeit hätte sei Gear NICHT im auto zu lassen, würde er die sicher nutzen und nicht speziell diesen Thread anfangen ;)
Ich weiss nicht wie das bei amps ist, bei anderer Elektronik geben die Hersteller doch immer max/minimale Lager/betriebstemperatur und Luftfeuchte an... Denke auch dass es dem Amp nicht schadet wenn er genug zeit hat sich zu aklimatisieren und nicht eingeschalten wird solange kondensiertes Wasser auf den Leitern ist... Es sind ja keine bewegenden Teile drin wie zB Festplatten in Rechnern.
 
Nicht Amp einschalten und direkt loslegen. Den Standby etwas länger drin lassen.
Vielleicht auch erstmal eine Minute etwas leiser / zurückhaltender spielen um die Schwingspulen in den Lautsprechern "anzuwärmen".
Kann Voodoo sein - aber besser etwas Voodoo als Schäden aus Unwissenheit.

Hi,

das mit dem Tusch war schon vollkommen richtig. Viel wichtiger ist aber, den Amp zu akklimatisieren. Ist für Röhrenverstärker aufgrund der höheren Spannungen noch wichtiger als bei nem Transistor Amp.

Das Problem ist, wie hier auch schon angesprochen, Kondensation. Wasser mit Mineralien drin leitet. Und wenn dann 800 Volt nen Weg suchen, kann der durch das Wasser einen finden. Dann ist erstmal scheisse.

Um die Schwingspulen würde ich mir weniger Sorgen machen. Die sind - soweit ich das bisher immer gesehen habe - zwischen 2 Folien gekapselt. Oder mit Lack. Oder so. Da sollte nix passieren.

Standby länger drin zu lassen kann natürlich nicht schaden, aber bringt erstmal auch nix. Denn die Röhren wärmen sich schon auf und die meisten Spannungen liegen auch schon an. S.o.: Kondensation. Also einfach den ne halbe bis 1 Stunde vorher stehen lassen und nachher abkühlen lassen.
Röhren sind imo recht temperaturstabil, da sollte nix passieren.

CU
Beowulf666
 
Hallo Beowulf666,

das mit den Schwingspulen bezieht sich nicht auf Feuchtigkeit. Dagegen dürften sie in der Tat (wie Pickups) imun sein.
Ich frage mich, wie es mit der Ausdehnung von Kupfer bei -25°C verhält - und ob das den sauberen Lauf der Schwingspule (wegen verkleinertem Durchmesser) gefährden könnte. Mag sein, dass es aufgrund der Spulenkonstruktion Blödsinn ist!

Gruß
Andreas
 
das mit den Schwingspulen bezieht sich nicht auf Feuchtigkeit. Dagegen dürften sie in der Tat (wie Pickups) imun sein.
Ich frage mich, wie es mit der Ausdehnung von Kupfer bei -25°C verhält - und ob das den sauberen Lauf der Schwingspule (wegen verkleinertem Durchmesser) gefährden könnte. Mag sein, dass es aufgrund der Spulenkonstruktion Blödsinn ist!

Uuups, dadran hab ich ja garnicht gedacht. und wenn die erstmal angeschliffen sind wegen eh schon geringer Toleranzen im Luftspalt ist das auch nicht mehr wirklich gut...

Mir persönlich ist noch kein Fall untergekommen. Ich hab grad mal bei Wikipedia geschaut, aber nix über den Wärmeausdehnungskoeffizienten gefunden.

Aber wenn der Amp sich an die Umgebungstemperatur angepasst hat, sollte ja auch die Boxen soweit sein. Und bei der Lagerung nachher im Auto seh ich da auch kein Problem...
 
Wärmeausdehnungskoeffizient von Kupfer: 16,4 · 10-6/°

Kupfer dehnt sich also bei Erwärmung um 1° um den 0,0000164ten Teil seiner Ursprungslänge aus. Ein Rohr von 1 Meter Länge würde daher um 1 Meter · 0,0000164, also um 16 Mikrometer länger.

Ach ja:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ausdehnungskoeffizient

Wieso hast Du da nichts gefunden?
 
WEisst du, ich glaube wenn er die Mögichkeit hätte sei Gear NICHT im auto zu lassen, würde er die sicher nutzen und nicht speziell diesen Thread anfangen ;)

Logisch. Da er aber die Formulierung "fast ausgeschlossen" benutzt hat, bin ich einfach mal davon ausgegangen, dass er noch andere Optionen hat. ;)
 

Weil ich nur bei Kupfer geschaut hab. ;) Der Mensch ist halt doch faul :D

Das Ganze ist aber eh hypothetisch, wenn er dat Geraffel erst nach dem Gig nach draussen bringt. Dann treten die Probleme grösstenteils nicht mehr auf, und alles ist Stressfrei. Die Problematik ist eigentlich nur die Inbetriebnahme eines kalten Stacks in einem warmen Raum.
 
Was Kondensation angeht: Bedenkt, dass die meisten Membranen der Lautsprecher aus Pappe sind. Kondenswasser kann diese beschädigen. Hierzu ist mir sogar ein konkreter Fall bekannt, mit genau der selben Situation mit über Nacht im Auto lassen.
 
Vielen Dank für eure Tipps und Erfahrungen!
Hoffentlich wirds bald wieder wärmer, dann hat sich das Problem eh gelöst.....
 
Hi,

... wollte grade noch ergänzen, dass es gewiss für das Equipment gesünder ist , es nicht im Auto übernachten zu lassen. Ich habe allerdings nach Gigs normalerweise nie die Möglichkeit mein Zeugs aus dem Bandbus zu holen: die letzten Jahre ist es immer gut gegangen: Ampeg SVT Boxen und SVT und SVT Pro Amps haben die Übernachtungen im Bus sehr gut weggesteckt. Anschließend haben die Amps während der Fahrt zum nächsten Gig meist genügend Zeit sich zu akklimatisieren.

Wertvolle Bässe übernachten bei mir aber niemals im Auto! Die kommen immer mit ins Hotelzimmer.

Grüße,
Mick
 
Ich kann mir aber bei der Box auch nicht vorstellen, dass da was kaputt gehen sollte,...sonst müsstest du doch auch jedes frühjahr neue Speaker in dein Auto einbauen. Oder nicht?!
 

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