[Gitarre] MSA ET 11 T-Style made in China

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Seaman
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Hallo!

Bin als Gitarren-Anfänger nach ca. 1/2 Jahr intensiver Suche und Tests auf die recht billige MSA ET 11 Telecaster gestoßen und sehr zufrieden mit dem Instrument. Da wohl gerade bei Einsteigern das Interesse nach preiswerten aber brauchbaren E-Gitarren groß ist, erfahrene Musiker aber überwiegend die untersten Preisklassen meiden, gibt es nicht allzu viele Testberichte dazu. Solche Gitarren muss man zudem meist über Online-Shops erwerben, wo keine Beratung wie im Fachhandel stattfindet.

Zunächst einige Bilder von meiner ET 11:
(Fortsetzung folgt)
 
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Nun zunächst die technischen Daten der ET 11:

Typ: Telecaster Copy
Farbe: Body Beige/weißes Schlagbrett/Kopf schwarz (vorn)/Hals natur-alles Hochglanz
Hals: Ahorn, C-förmig
Griffbrett: Ahorn
Body: Lt.Werksauskunft "eine Art Ahorn"
Sattelbreite: 42 mm
Mensur: ca. 65 cm
Korpusdicke: ca. 4,2 cm
Bünde: 22, neusilber
Tonabnehmer: 2x Single Coil, Standard- Korea
Brücke: Standard T, 6-Saddle (keine Saitenführung durch den Body)
Schalter: 3-fach (Hals TA, Beide TA, Brücken TA)
Regler: Master Volume, Master Tone
Mechaniken: geschlossen, einzeln
Gewicht: 2,675 KG
Herkunft: China (Hardware Korea)
Importeur: MSA ( Musik Schnerr GmbH Amberg)
Vertrieb und Preise: MSA Amberg Ladenverkauf und Versand, 119 EUR;
ASA Amberg (Yatego-Online-Shop) 88 EUR (incl. Gigbag und Gurt)

MSA/ASA ist m.W. ein Familienbetrieb. Man beliefert große Warenhäuser wie Conrad, Quelle, Karstadt- dort bei E-Gitarren unter dem Logo "Vision". (Die ET 11 trägt übrigens auf den wohl veralteten Fotos auf der MSA Website auch das Vision-Logo.) Der Inhaber hat regelmäßigen auch persönlichen Kontakt zu den Fabriken in China. Die ET 11 stammt aus einem anderen Werk als die viel häufiger verkauften Strats von MSA/Vision und ist aus leichterem Holz gefertigt. Angabegemäß hat die Qualität der China-Gitarren in den letzten Jahren zugenommen, man bemüht sich auch weiterhin um Verbesserungen.
Die ET 11 wird noch in der Ausführung schwarz (ET 10) angeboten- in sunburst wohl ebenfalls, ist aber offenbar momentan nicht lieferbar.

Meine ET 11 hat knapp 100 EUR gekostet und die freundliche Verkäuferin bei ASA ermöglichte mir auch eine wahlweise Zusammenstellung des Zubehörsets- konnte somit statt Gurt und Gigbag ein prima funktionierendes Stimmgerät Marke Cherub und ein Ersatzsaitenset (beide Produkte chinesischer Herkunft) erhalten.

Das Instrument wurde nach der Bestellung in kurzer Zeit angeliefert und war im Doppelkarton mit weicher Folie verpackt.

Der erste Eindruck war sehr positiv- keine größeren sichtbaren Mängel. Lediglich der Umschalthebel für die TA war etwas nach unten verbogen, was aber nicht die Funktion beeinträchtigt hat. Ansonsten noch an der Metallplatte auf der Rückseite, in die die Halsschrauben eingelassen sind, einige winzige Kratzer/Punkte und ein stecknadelgroßer Farbfleck am Kopf- sonst alles rundum recht sauber verarbeitet- man kann also nicht meckern wie ich finde.
 
...und weiter geht der Bericht:

Für Einsteiger nicht unwichtig- diese Gitarre ist "out of the box" bespielbar (jedenfalls mein Exemplar- hoffentlich ist das Standard), somit konnte ich nach kurzem Stimmen gleich loslegen. Es gab kein Scheppern, Klirren oder Schnarren der Saiten- die Saitenlage ist im mittleren Halsbereich ca. 2mm. Die Oktavreinheit war allerdings nicht exakt vom Werk justiert- das stört aber zunächst gar nicht so stark, da man als Anfänger eher in den unteren Lagen (Akkorde) spielt.

Inzwischen habe ich mit einem normalen kleinen Schraubenzieher die Oktavreinheit genau eingestellt- war mit dem Stimmgerät eine Sache von 15 Minuten.

Für Fortgeschrittene wäre vielleicht auch die Halskrümmung nicht ganz optimal, aber daran wage ich mich jetzt nicht, macht auch momentan keine Probleme beim Spiel.

Wichtig war mir bei der Suche nach der 1. E-Gitarre wg. Rückenproblemen ein möglichst geringes Gewicht. Und in dieser Kategorie ist die ET 11 wirklich super. Übertroffen wird sie da nur von wenigen Modellen wie etwa der ca. 2,5 KG "schweren" Yamaha RGXA sowie der sehr teuren Parker Fly.
Telecaster wiegen m.W. allgemein zwischen 3 und 3,8 KG oder auch mehr- besonders leichte Serien kommen auf 2,7-3 KG. Somit hält die ET 11 in dieser "Disziplin" einen quasi "olympischen" Rekord. Dies bedingt dann natürlich eine gewisse Kopflastigkeit (haben die anderen leichten Gitarrentypen auch), die sich aber im erträglichen Rahmen bewegt und beim Sitzen etwa fast gar nicht auffällt.
Hinzu kommt noch ein modernes Bodyshaping auf der Rückseite, das sich bei längerem Spielen als sehr angenehm erweist.
Der relativ dünne Hals ist für mich als Anfänger (hatte vorher Konzertgitarre gespielt) und besonders wegen meinen langen Fingern etwas gewöhnungsbedürftig, liegt aber durch die angenehme Wölbung gut in der Hand. Besser jedenfalls m.E. als der von der Yamaha RGXA, wo allerdings das Griffbrett breiter war.

Fortsetzung folgt
 
Äußerlich fällt bei der ET 11 die schöne, warme Creme-Lackierung und insbesondere die ungewöhnliche (aber m.E. durchaus edel wirkende) schwarze Frontlackierung des Kopfes auf.

Die Mechaniken sind leichtgängig und sprechen präzise an. Sie sind offenbar ein Highlight der Gitarre, denn die Stimmstabilität ist schon bemerkenswert (habe mal eine Woche jeden Tag so 1-2 Stunden gespielt und vor Begeisterung das Stimmen vergessen- gab dann nur ganz geringen Korrekturbedarf). M.W. sind Telecaster allerdings allgemein ziemlich stimmstabil. Möglicherweise hat auch die Saitenstärke damit etwas zu tun- die ET 11 scheint 10er Saiten werksmäßig zu haben, jedenfalls hat diese Stärke das mitgelieferte Ersatzsaitenset.

Damit kommen wir zu einem weiteren "Wunder". Mit dieser Gitarre habe ich (fast) überhaupt keine Schmerzen (auch nach sehr langem Spielen) in den Fingerkuppen- dies ist ein deutlicher Kontrast zu von mir davor getesten anderen Modellen (z.B. Ibanez Art 120und RG321) und liegt bestimmt nicht daran, dass ich nach einem halben Jahr Gitarrespielen schon eine starke Hornhaut an den Fingern der linken Hand hätte- dafür gab es viel zu lange Pausen zwischendurch. Wahrscheinlich ist da auch wieder die Telecaster-Konstruktion die Ursache, aber wie auch immer, es ist ein Vorteil.

Die Regler für den Klang sind auch OK und sprechen gut an- Volume erst in den oberen Drehbereichen, aber das ist wohl nicht ungewöhnlich.

Damit sind wir beim interessantesten Teil, dem Klang und spätestens an dieser Stelle muss man wieder den absolut günstigen Preis und damit auch die Qualitätsklasse der Tonabnehmer berücksichtigen.

Ebenso das Equipment- bei mir sind es der VOX DA5 Amp und ein 3 Meter Cordial-Kabel. Dann klingen Gitarren unter Anfängerhänden nie sehr schön und der Klang selbst ist wohl eigentlich Geschmacksache und hängt auch von der Art der Musik ab, die man spielt- bei mir Country, Rock, Pop, Blues, Folk, Rock'n Roll- alles nur als einfache rhythmische Songbegleitung. Dann bevorzuge ich eine sehr leise Amp-Stellung, sodass Gitarre und Begleitmusik (CD oder Video) in Zimmerlautstärke bleiben. Schließlich verwende ich nur äußerst selten ein Plektrum.

Nach meinem Eindruck (spiele jetzt ca. 2 Monate mit der ET 11) hat die Gitarre einen sehr angenehmen Cleansound- je nach Regler-Schaltung und Spielweise mal dezent warm, glasklar, ähnlich einer Acoustic oder bluesig. Die Single Coils zeigen ihre Stärken.

Verzerrt klingt sie m.E. eher rotzig, rauh und bissig- aber auch bei Wegdrehen der Höhen schön tief. Für Metal-Freunde scheint sie mir aber nicht die richtige Wahl.

Hat sie nun den Twang? Ich glaube schon, möchte aber als Laie dafür nicht die Hand ins Feuer legen- immerhin behauptet ASA, dass die ET 11 den "typischen" Tele-Sound habe.

Zu Status Quo Songs fügt sich die ET 11 ganz gut in den Soundteppich ein, was mir als besonderen Fan der Gruppe große Freude bereitet.

So, das solls erst mal gewesen sein- aus meiner Sicht ist diese billige China-Gitarre geradezu ideal für Einsteiger geeignet und wird bestimmt nicht schuld daran sein, wenn jemand nach kurzer Zeit wieder die Lust an der Gitarre verlieren sollte.

Wenn die Ansprüche mit zunehmender Erfahrung steigen, käme für mich eher ein Austausch einzelner Teile (etwa der TA) in Frage als auf ein anderes Modell zu wechseln- alleine das geringe Gewicht ist schon traumhaft.
 
...einige ergänzende Punkte sind mir noch eingefallen, die ich hiermit anfügen möchte:

Zum Sound:
Zunächst die Frage nach dem Sustain. Nun hat eine Tele wohl grundsätzlich weniger Sustain als etwa eine Paula, wir haben bei der ET 11 einen angeschraubten Hals und die Saiten sind nicht durch den Body geführt. Trotzdem beträgt der Sustain bei entsprechender Amp-Stellung ca. 20 Sekunden (nimmt natürlich gegen Ende dieses Zeitraums in der Lautstärke ab). Das gegenüber anderen Modellen etwas geringere Sustain kommt mir eigentlich sehr gelegen, gab es doch beim Testen von Alternativen zuvor ziemlich regelmäßig einen Soundbrei im verzerrten Bereich (wahrscheinlich wegen fehlender Beherschung von Abdämpftechniken). Mit der ET 11 fällt es dagegen viel leichter, rhythmisch sauber getrennt Akkorde zu spielen.

Die Tonabnehmer dürften bei dieser Gitarre pro Stück keine 10 EUR kosten und tun dennoch wie ich meine ordentlich ihren Dienst. Bei Schalterstellung Mitte hört man kein Nebengeräusch, bei Einzelanwahl der TA das typische Single Coil Brummen. Dies lässt sich aber bei meinem Amp mit der Rauschunterdrückung praktisch völlig ausblenden- ist allerdings manchmal eine Frage der Abwägung, weil man damit auch das Klangspektrum beeinträchtigt.

Zu 90% spiele ich mit beiden TA gleichzeitig- da klingen die Cleansounds kräftiger und der Zerrsound ist nicht ganz so hart/scharf.

Wenn der Gain-Regler am Amp voll oder fast voll aufgedreht ist erzeugen die TA beim leichten Berühren der Saiten über dem TA ein "Knistergeräusch"- , weiß nicht, ob das auch bei hochwertigeren TA vorkommt, stört jedenfalls dann beim Spielen nicht.

Ansonsten ist die Elektronik aber scheinbar gut abgeschirmt. Bei mir sind PC, Stereo-Anlage und Amp in unmittelbarer Nähe zur Gitarre und es gab bis jetzt noch nie irgendwelche auffälligen Geräusche wie Pfeifen oder Brummen.

Zum Hals:
Hier wurde offenbar kein "Abfallteil" verbaut, denn nach optischer Prüfung ist der Hals gerade. Das Griffbrett ist nur leicht gewölbt und lässt somit die Nutzung eines Slides zu.

Zum Kopf:
Es gibt ja unzählige Fender Kopien- die ET 11 hat wie ich finde eine dem Original recht nahe kommende Kopfform mit übrigens 2 kleinen Saitenhaltern. Das MSA Logo ist in schön geschwungenem Schriftzug in einem Beige-Ton aufgemalt.

Zu MSA:
Aufmerksam geworden auf die Firma bin ich über die Entwickler der bekannten Lernsoftware Gitarrero. Die bieten nämlich ein Einsteigerset mit einer MSA-Konzertgitarre an, das angabegemäß für den Unterricht brauchbar ist. Habe mir zu Weihnachten die damals noch erhältliche MSA HG 89 mit massiver Fichtendecke zum "Schnäppchenpreis" zugelegt und dieses Instrument ist astrein verarbeitet und klingt gut.


Ob die ET 11 nun auch für den erfahrenen Musiker als Zwei- oder Reserve-Gitarre taugt vermag ich nicht zu beurteilen, denke aber, dass für einen evtl. Bühneneinsatz schon ein TA-Wechsel erfolgen müsste. Ansonsten kann man zur Klangverbesserung auch erst mal hochwertigere Markensaiten aufziehen.

Wenn man bei der ET 11 vom Preis auf die Qualität schließt sollte man berücksichtigen, dass hier grundsätzlich ein gutes Preis/Leistungsverhältnis vorliegt, weil 2 Aufschläge entfallen- nämlich der Gewinnanteil für den Zwischenhändler und die Marke.

Abschließend noch ein Tipp:
Wer mit dieser oder einer ähnlichen Gitarre anfängt und gleich wie Rick Parfitt losrocken möchte, der lerne die recht einfachen Dur-Akkorde C,D,G (kann man als Powerchord mit max. 2 Fingern spielen indem man nur die 2 jeweils tiefsten Saiten anschlägt).
In der ersten Lage lässt sich damit "Rave On" spielen, mit einem Kapo am 5.Bund dann mit den gleichen Griffen "Bye Bye Johnny" und "Rocking all over the World"- letzteres Stück hat gegen Ende noch einige Alternativakkorde, kann man aber ignorieren..
Also: Rock 'til you drop!
 
Schöner, ausführlicher Bericht. Als Sahnehäubchen fehlt nur noch der 1:1 Vergleich mit einer Original Fender Strat (am besten Custom Shop oder so). ;)

Kannst Du evtl. bei Gelegenheit mal checken, ob der superleichte Body auch wirklich massiv Holz und nicht irgendwie "Presspappe" ist? Sowas gibts ja gerüchteweise...
 
..bin mit der Gitarrentechnik nicht so bewandert und möchte daher nicht nicht das Elektronikfach einfach so aufschrauben um das Holz innen zu besehen- könnte ja vielleicht eine Lötstelle aufgehen oder Ähnliches. Habe aber noch mal bei MSA nachgefragt. Die hatten ja neulich schon wegen mir dankenswerterweise extra in China beim Werk angerufen und dabei die oben angeführte Auskunft mit dem Ahorn erhalten.

Wichtig ist ja eigentlich nur, dass die Gitarre gut klingt bzw. dass der Body nicht den Klang negativ beeinflusst, denn dann würde auch wohl ein TA Wechsel nicht den erhofften Effekt haben.
Unplugged klingt die ET 11 übrigens (das habe ich vergessen zu erwähnen) schon mal sehr gut- gar nicht schlechter als die anderen 300-400 EUR Gitarren von meinen Tests.
Also scheint das "geheimnisvolle" Klangholz gar nicht so schlecht zu sein- sonst wäre auch der verstärkte Cleansound nicht so voll, warm und hell.

P.S.
Die Yamaha RGXA ist auch nicht massiv, sondern eine Sandwichbauweise mit Balsaholz und die Parker Fly ist m.W. aus einer Art Karbon.
 
Mit 2,6 kg hat die Klampfe keinen Ahornkorpus, Ahorn ist sauschwer. Da wäre sie eher bei gut 4kg oder mehr.
 
...es gibt aber offfenbar innerhalb einer Holzsorte auch unterschiedliche Härten bzw. Gewichtsausprägungen. Mahagoni z.B. ist ja auch kein besonders leichtes Holz und wird für Paulas verwendet. Hatte mal im Laden eine Ibanez RG321 aus massiv Mahagoni in der Hand- die wog 2,85 KG (das von mir später gekaufte Exemplar vom gleichen Typ aber in anderer Farbe wog dann 3,3 KG). Ähnlich ging es mir mit einer Vintage SG. Im Laden hatte ich ein wohl noch leichteres Modell als die erwähnte Ibanez probegespielt- es wog schätzungsweise 2,7 KG (das später bestellte dann zu meinem Leid 3,3 KG).

Die ET 11 wiegt nun gerundet 2,7 KG und es mag sich da vielleicht um eine leichte/weiche Holzart handeln- man hat ja nicht behauptet, dass es Ahorn sei- sondern eben eine "Art Ahorn"- also Ahorn-ähnlich (ggf. ist das nur optisch gemeint). Kann mir auch nicht vorstellen, dass da wertvolle Importhölzer Verwendung finden (der Body dürfte nicht viel mehr als 5 EUR kosten)- eher ein einheimisches Gewächs. Oder es ist eben kein massiver Körper, sondern irgendwie zusammengesetzt/geklebt. In den Produktbeschreibungen von ASA und MSA zur ET 11 taucht auch m.W. nicht die Bezeichnung "massiv" auf.

Nun, vielleicht löst sich das Rätsel dann mal bei einem TA-Wechsel (glaube nämlich eher nicht, dass wir noch genauere Auskünfte aus China erhalten).

Festzuhalten bleibt nur, dass hier auskunftsgemäß wirklich die ganze Modellserie eher leicht ist und es sich nicht wie bei meinen anderen Beispielen um einen Einzelfall handelt.
 
Es gibt noch andere billige Telecaster-Modelle, die ebenfalls einen Korpus aus leichtem Holz haben und in einer Spanne von ca. 2,5-2,7 KG wiegen.

Beispielsweise von Alba. Bei diesen Tele-Copies wird in der Produktbeschreibung als Material für den Korpus Massivholz/Ahorn angegeben. Eine solche Gitarre wurde übrigens mal von unserem User Cadfael in einem anderen Forum ausgiebig getestet und beschrieben.

Testberichten zu Teles der Marke Golden Ton zufolge sollen diese Gitarren auch aus massivem Ahorn sein- oder gar aus Pauwlinaholz.

Wer also z.B. wg. Rücken/Schulter-Problemen eine sehr leichte Gitarre sucht, hätte hier schon einiges an Auswahl und vermutlich schwanken die einzelnen Stücke der jeweiligen Anbieter für diese Kategorie dann auch nochmal bis vielleicht max 250 Gramm.

Ziemlich einzig bei der hier vorgestellten MSA ET 11 dürfte m.E. allerdings der sogenannte "Belly Cut" sein, der einem Fender-Modell von 1972 nachempfunden ist.

Die meisten billigen Telecaster haben wohl eine Brücke mit 3 Doppelsaitenreitern- die ET 11 hat 6 Einzelreiter, was den Vorteil bietet, dass man da individueller die Intonation einstellen kann.

Werde mich hier wahrscheinlich noch mal von Zeit zu Zeit melden, wenn es zu diesem Thema aus meiner Sicht etwas Neues gibt.
 
Hey, also zum Holz: Ich hab ne Alba Strat ''Gepimpt'' und dabei auch abgeschliffen. Laut Hersteller handelt es sich um Ahorn--Alles Schwachsinn. Das Holz ist rötlich, hat eine starke Maserung in Längsrichtung und ist extrem weich. (Die Gitarre wiegt auch kaum mehr als 2,5 Kilo). Ich tippe daher auf ein Nadelholz. Da Squier Zeder verbaut könnte das z.B in Frage kommen!

MfG
 
..interessanter Hinweis...nun, wenigstens haben wir es offenbar mit richtigem Holz und keinem "Plywood" zu tun. Ich verstehe eigentlich auch nicht diese "ungenauen", teilweise irreführenden Angaben- Ist doch nichts dabei, wenn man den Holztyp benennt- bei einer so billigen Gitarre erwartet auch keiner Spitzenklanghölzer. Vielleicht können sich die Produzenten nicht klar auf einen Holztyp festlegen, weil man (je nach günstigstem Angebot) mal diese oder jene Sorte verbaut und somit gibt man den Kunden keine oder ungenaue Auskünfte und der Anbieter schreibt dann irgendwas in seinen Katalog.
 
Naja, auch die Chinesen sind nicht doof. Die sagen sich auch ''Okay, wenn wir Hartholz schreiben kauft das keine Sau, steht da aber Ahorn oder Erle langen die Leute zu!'' Die Wenigsten Menschen die solche Budget Gitarren kaufen gucken mal unter den Lack, das heißt die Chinesen sind fein raus. :D Wobei ich auch mal davon ausgehe, dass es ihnen recht egal ist ob die Käufer das raus finden--> Solche Gitarren kaufen sich 95% der Leute ja sowieso nur einmal :redface:

MfG
 
..bemerkenswerterweise scheut sich der große T nicht bei seinem billigsten Tele-Modell (HarleyBenton) in der Produktkurzbeschreibung Sperrholz(Plywood) anzugeben, wird später bei der Detailbeschreibung dann als Hartholz bezeichnet.
 
Schöner, ausführlicher Bericht. Als Sahnehäubchen fehlt nur noch der 1:1 Vergleich mit einer Original Fender Strat (am besten Custom Shop oder so). ;)

Kannst Du evtl. bei Gelegenheit mal checken, ob der superleichte Body auch wirklich massiv Holz und nicht irgendwie "Presspappe" ist? Sowas gibts ja gerüchteweise...

..so, habe mich auch wegen der Diskussion bzgl. dem möglichen Holztyp nun doch "gewagt" das Elektronikfach aufzuschrauben- ist auch alles heil geblieben und nach beendeter "Operation" funktioniert die Gitarre wieder wie zuvor.

Der Eindruck ist positiv- kaum Staub, rundum etwas lackiert- aber trotzdem bleibt m.E. zu sehen, dass es sich hier um Massivholz handelt. :D

Dies kann auch nicht so schrecklich weich sein, denn die Schrauben haben beim Schließen wieder gut angezogen.

Die Verdrahtung und das Aussehen der Regler und des Schalters sind so ähnlich wie man das bei dem schönen Detailfoto von Cadfael in dessen Testbericht zur HK Telecaster STL 100 sehen kann.

Ich vermute mal, dass auch bei der ET 11 die Kabel abgeschirmt sind, aber (dumme Frage), woran erkennt man das genau?

P.S.
Der Soundvergleich zu Fender oder was wohl fairer wäre zu Squier folgt vielleicht noch, wenn ich mal Zeit finde, eine solche Gitarre im Laden kurz anzuspielen. Dies vor allem um auch zu testen, ob es sich lohnen könnte, Marken-Pickups einzubauen.
 
..habe mal kürzlich eine Schwester der ET 11 bei Conrad gesehen, nämlich die ET 12.
Das ist im Prinzip das gleiche Modell wie das hier beschriebene nur in Sunburst. Die Gitarre gibts dort im Set mit einem 25W Amp für immerhin 169 EUR.
Die sehr feine Holzmaserung sieht man nur auf der Vorderseite (Rückseite ist schwarz).
Der Body ist allerdings wesentlich empfindlicher als der helle, man sieht gleich jeden Staub und Fingerabdruck.

Die ET 12 hat abweichend von der ET 11 einen wie ich finde schöneren (weil nicht so globigen) Schalter und der Hals ist nur auf der Unterseite in Hochglanz, ansonsten ganz matt gehalten. Dies dürfte die Bespielbarkeit etwas verbessern, weil man am Rand nicht kleben bleibt- wirkt sich aber für Anfänger wohl nicht so aus.

Bei diesem Modell schienen mir die Kanten der Bundstäbchen besonders sauber verschliffen zu sein- da gäbe es bei meiner ET 11 hie und da doch noch etwas zu verbessern- aber auch dies stört absolut nicht bei der eher "statischen" Spielweise eines Anfängers.

Merkwürdigerweise schreibt Conrad in den Produktdetails zur ET 12 etwas von einem Palisandergriffbrett und zum Body, dass er aus Plywood sei.

Für 99 EUR bietet Conrad dann im Katalog auch eine Tele separat an, die ähnlich wie die ET 12 aussieht, aber doch offenbar nicht von MSA ist (hat eine andere Bezeichnung)- diese soll aus Linde sein.
 
Zunächst mal: Feiner, ausführlicher Bericht. Respekt.

Im Yatego-Shop des Anbieters wird angegeben:

Korpus Erle hochglanzpoliert
Hals Ahorn

Preis derzeit 88 Euro.
 
..Erle ist auf jeden Fall unrichtig, hat mir neulich MSA auf Anfrage mitgeteilt.
 
ich sehe gerade das die caster da, nen bierbauchhalter am korpus hat.
gibts sowas bei den "echten" auch?
 
ja, Fender Telecaster Deluxe 1972-1981 (und 2004).

Die Ausbuchtung wirkt sich m.E. sehr angenehm aus, gerade beim Spielen im Sitzen.
 

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