Vorstellung und erster Frust

  • Ersteller WannabeKurt
  • Erstellt am
W
WannabeKurt
Guest
Halllo zusammen, ich in der Neue.. :D

Mit 31 Jahren habe ich jetzt meine erste Midlife-Crisis bekommen und musste mir folglich eine E-Gitarre kaufen. Nach langem Theorie-Studium im Netz ging es dann praktisch im Musikladen dank kompetenter Beratung (Special Thanks to 6Red6Dragon6!) ganz flott, so dass ich hier nun mein Einsteiger-Equipment stehen habe (siehe Signatur).

Ich starte derzeit autodidaktisch mit Justin und es kam, wie es kommen musste: Frustriert stellte ich fest, dass ich nicht Gitarre spielen kann. :screwy:

Aber ernsthaft: Muss jeder Anfänger durch das Gefühl, dass man spastische Wurstfinger hat? Mit viel Ausdauer und viel Nacharbeit bekomme ich inzwischen hier und da einen von 2 Chords auf die Reihe und in ganz wenigen lichten Momenten auch mal direkt beim Ersten Strummen und Picken. Viel häufiger allerdings kann ich meine Finger hin- und herwurschteln wie ich will, da is' Hopfen und Malz verloren, so dass ich dann die linke Hand komlett wieder "runterbauen" muss.

Dazu zwei Fragen:

1) Wenn ich (so) sicher (wie möglich) gehen, möchte, dass es mit dem Chord was wird schiebe ich die Saiten mit meinem Finger so beiseite, dass mein Finger die benachbarte Saite nach Möglichkeit nicht berührt. Ist das OK oder schon "Bad Habit" und ich sollte es mir nicht angewöhnen?

2) Gibt es einen durchschnittlichen Zeitwert, wann man diese peinliche Nichts-Geht-Phase überwunden hat? Habe Zeit zum Üben und bin willig...
 
Eigenschaft
 
Hallo, herzlich willkommen! Und herzlichen Glückwunsch, es war eine gute Entscheidung eine Gitarrre zu kaufen.
Es ist bei mir zwar schon eine Zeit lang her, dass ich angefangen habe, kann mich aber noch sehr genau daran erinnern, wie unkoordiniert ich meine Finger empfunden habe, als ich zum ersten mal die linke Hand in "Hämmerchenposition" aufs Griffbratt gesetzt habe. Aber keine Angst, das legt sich mit der Zeit.
Zu 1: Ja, das ist nicht so ideal. Dadurch, dass Du die Saiten ein wenig verschiebst, wird die Saitenspannung größer - du bendest die Saiten also ein wenig und der Ton verstimmt sich. Achte darauf, dass du absolut kurze Fingernägel hast und die Hand "rund" auf das Griffbrett setzt.
Zu 2: Das geht eigentlich schnell, sobald du die ersten Griffe kannst, die dich befähigen ein ganzes Lied zu spielen (bei mir war es "Lady in Black" mit Em und D), kannst Du dich in deinem Rockstarimage baden und schon die erste Liveperformance vor dem Spiegel üben ;)! Das macht auf jeden Fall Spaß!

Ich würde mir an Deiner Stelle aber überlegen, vll. ein paar Stunden am Anfang zu nehmen. Es gibt teilweise auch gute 10-20Std. Kurse bei VHS, wo studierte Gitarristen unterrichten. Dadurch kannst du typische Anfängerfehler (die man nur schwer wieder raus bekommt) vermeiden. Später kann man mit Wille und Biss noch genügend alleine erlernen!
Yeeaaa RocknRoll
Scelus
 
Finds normal.
Ich habe auch im August 08 erst angefangen. Allerdings mit Akustik und nun seid einem Monat hab ich eine E-Gitarre.
Die ersten Wochen dachte ich, ich hab Gicht oder sowas ;-)Mein Vater spielt schon 40 Jahre...und ich dachte ich muss kotzen als ich gesehen hab wie er abgeht.
Langsam wirds aber flüssig... Ich spiel aber auch seid August so gut wie jeden Tag und wenns nur 10min sind... Am Anfang verzweifelt man halt...aber mittlerweile machts mega Spass.

Gruss Steffen
 
"Aller Anfang ist schwer"

Jop.


Na gut ich schreib mehr.
Wie Scelus sagte, ist es so: Nachdem die ersten beiden Akkorde flutschen, kommt der Rest urplötzlich wie von selbst. Deine Finger müssen sich erstmal an diese Art Bewegung gewöhnen und nach 31 Jahren nichts-tun brauchen die vermutlich eine Weile dazu. Wahrscheinlich auch länger als die eines 12-18-jährigen. Deshalb: nicht verzagen, weiterplagen. Und sicherstellen, dass man mit den einfachsten Chords anfängt (E-Moll, A-Moll, D). Für einen Total-Anfänger ist ein kompletter G-Dur auch schon n schöner Scherz.
 
Hallo !

Also ich habe wenig den Vorschreibern hinzuzufügen, aber vielleicht noch etwas, was hilft die eigene Motivation zu halten:

Meine Gründe zur Gitarre waren sehr niedere Beweggründe :D
(hab halt gesehen, welche Mädels die Jungs die spielen können auf den Partys immer abschleppen. Da dacht ich: das muss ich auch können :p )

Hab auf ner A-Klampfe angefangen und war nach kurzer Zeit der Überzeugung,
daß mein Körper anatomisch für diese Art Instrumente einfach nicht gemacht ist.
Ich musste für die einfachsten Akkorde die Finger der Greifhand erst mit der rechten Hand "hinbiegen" & "hinschieben" da aus eigener Kraft eine solche Bewegung schier unmöglich war :rolleyes: Ein Akkordwechsel dauerte dann entsprechend 1-2min :screwy:

War natürlich nicht der Bringer auf Partys, aber: ich gab nicht auf (das mit den Mädels muss doch auch bei mir klappen).

Mir persönlich half sehr, daß mir gitarrespeilende Freunde immer mal wieder halfen
und mich korrigierten und siehe da: es wurde besser (Akkordwechsel "nur" mehr 5-10 sek.) --> war (für mich) ein riesen Erfolg !

Fazit:
lerne kleine Erfolge als solche zu erkennen, laß Dich nicht entmutigen und glaube mir:
es wird besser (das ist altersunabhängig) :D

Und was soll ich sagen: das mit den Mädels klappte :great:

LG,

Florian
 
lerne kleine Erfolge als solche zu erkennen

:great::great: Absolut richtig!
Ehrlichgesagt kann ich mich jetzt nach 1,5 Jahren schon nicht mehr richtig erinnern, wie schwer mir die ersten Schritte gefallen sind, aber ich weiß, dass mir alles von Anfang an immer total viel Spaß gemacht hat und die Motivation grenzenlos war (und heute noch ist ;) ).
Ich kann dir auch nur einen Gitarrenlehrer ans Herz legen. Irgendwie hat mich das noch viel mehr motiviert ;). Ich habe seitdem auch noch öfter geübt, weil man ja nie unvorbereitet in den Unterricht kommen will ;).
 
@Wannabekurt: Midlife-Crisis mit 31? Lebst du nach dem Motto "live fast - die young"? ;)


Mein Tipp wäre, dich selbst am Anfang nicht zu überfordern. Ich würde ehrlich gesagt einen Anfänger niemals als Allererstes Akkorde lernen lassen - schon gar nicht über alle 6 Saiten. Da müssen die Finger Dinge machen, an die sie einfach aus dem Alltag nicht gewöhnt sind. Deshalb ist das schwer.
Ich würde immer mit Anschlagsübungen und kleinen Melodien auf einer oder zwei Saiten beginnen. Dann vielleicht mal Doublestopps (Intervalle auf zwei Saiten) und Powerchords ("verkürzte" Akkorde auf zwei oder drei Saiten). Nach ein paar Wochen kann man dann mal langsam an die "großen" Akkorde rangehen.

Ich würde dir auch - sofern das irgendwie möglich ist - zu einem Lehrer raten. Wenigstens für den Anfang. Wenn du die Grundlagen bereits gelegt hast, kannst du dir nachher viele Dinge selbst erarbeiten. Aber das Fundament muss stimmen.

Wenn Lehrer gar nicht geht, kauf' dir wenigstens ein Lehrbuch. Ich empfehle "Garantiert E-Gitare lernen" von Bernd Brümmer. Der fängt übrigens auch nicht mit fiesen Akkorden an...

Dies Seite von Justin ist sehr gut. Allerdinsg ist sie halt nciht sooo systematisch aufgebaut. Das ist eher ein bebildertes "Nachschlagewerk" zu verschiedensten Themen. Was er erklärt und wie er es erklärt ist wie gesagt große Klasse - aber am Anfang erschlägt einen das vielleicht etwas.
 
Ich kann dir "Modern Rock Guitar" von Ralf Fiebelkorn empfehlen. Ein sehr gutes Buch. Neben der obligatorischen Audio CD ist da noch eine DVD dabei, wo einem die Lektionen vorgespielt werden. Sehr anschaulich gemacht & auch die Lernkurve ist nicht zu steil, so das Frustrationen auf ein Minimum beschränkt sein dürften;)
Das Buch setzt eher auf solides, schrittweises Lernen, ohne den Anfänger gleich mit allem möglichen an Techniken zu erschlagen.
Sehr schön finde ich, das recht früh aufs dämpfen eingegangen wird - besser man lernts gleich, als sich zu wundern, warum das eigene Spiel so matschig klingt ;)
 
Zu deinen Fragen, Kurt ;) :

Schiebe nie Saiten beiseite, außer du willst benden, gewöhne dir das zügig ab.

Durch deine Phase muss wohl jeder irgendwann durch, wichtig ist es nur den Spass nicht zu verlieren. Der eine schmeisst wegen einem bescheuerten Lehrer hin, der andere weil im das Powerchordgeschrammel irgendwann dermaßen auf den Zeiger geht und weil er eigentlich von seinen zwei Lieblingsbands ohnehin schon alles spielen kann. Der Dritte hält sich für unfähig und demontiert sich selbst, das ist mitunter der Dümmste ;) obwohl die Neigung dazu ziemlich menschlich ist.
Was mir hilft am Ball zu bleiben ist nebst dem spielen auch (für mich teils auch unbekannte) Musik zu hören, mich über das Hintergrundwissen, die Lebensläufe der Klampfer zu informieren und gleichzeitig auch ihr Gitarrenspiel zu analysieren. Kommt der Punkt "oha, das würdest du auch gerne können" wird nachgespielt bis es hinhaut :D Nach Jahren merkt man, dass man wächst, in immer kleineren Schritten, aber genauso ist es faszinierend aus dem Stand 5min ein Solo improvisieren zu können, was auch noch gut klingt.
Justins Lehrvideos wirst du irgendwann auch belächeln, weil er dir nichts mehr zu vermitteln hat.
 
Vielen Dank für eure aufmunternden Zeilen. Ich habe mir nun auch den Brümmer bestellt, bin schon mal gespannt... Und den Ratschlag zu einem Lehrer werde ich auf jeden Fall auch berücksichtigen, war sowieso der Plan, nur dauert's sicherlich noch ein paar Wochen, bis ich was passenden gefunden habe. Ich meine aber, dass unbedingt jemand mal meine Arm-/Handhaltung überprüfen sollte, das ist bei Justin ja leider nicht online.

Was die ersten Erfolge angeht: Klar, ganz selten sitzt der Akkord beim ersten Anschlag, das ist schon cool. Dann versuche ich den Griff nochmal und es geht gar nichts mehr. Bei der Zeit und den Korrekturen, die ich brauche, bis ein (simpler) Akkord sitzt kann ich mir in absehbarer Zeit aber nie und nimmer vorstellen, je ein Musikstück zu spielen, wo ich im Tempo einen Akkord wechseln muss.

Nun ja, ich denke Selbstzweifel gehören dazu, ich bleib auf jeden Fall dabei...
 
Also wenn ich - nach mittlerweile fast 6 monaten - mal wieder das gefühl hab dass ich irgendwie noch gar nix kann erinnere ich mich an die ersten wochen, wo ich mit mühe und not mit dem zeigefinger im ersten bund gegriffen hab und mit dem ringfinger kaum in den 3. kam. oder 3,5minuten brauchte um nen akkord zu wechseln! also kopf hoch :)
 
RAlf Fiebelkorn - Modern Rock Guitar
Bernd Brümmer - Garantiert E-Gitarre lernen
Peter Bursch - Rockgitarre 1
Peter Kellert - E-Gitarre Basics 1

sind so meiner Meinung nach sehr gute Lehrbücher, bei denen man sehr gut und recht schnell lernt.
E-Gitarre Basics hat viele Übungen, also das vlt erst nach den andren 3 Büchern :great:
 
ich würde hier gerne nochmal das Thema mit dem lehrer ansprechen ^^
ich persönlich hab meine erste Kinder A-Gitarre vor 11 Jahren mit niedlichen jungen 6 jahren zu weihnachten bekomme und hab dann ein halbes jahr später unterricht bekommen ;)
und habe diesen heutzutage immernoch (jedoch E-Gitarre) und muss sagen,dass das Geld was dafür drauf geht es eindeutig wert is ^^
(zu 2. spielen mit einem "technisch besserem" freund , so kann man es im grunde ja schon nennen ;))
macht unheimlich spaß ^^
(jetzt mal auf den anfang bezogen)
- du spielst 3-4 akkorde und dein Lehrer spielt dazu bestimmte liks oder sonstieges ^^ es macht hölloschen spaß und man ist sehr sehr stolz auf sich,dass man bereits begeiten kann ^^

also niemals aufgeben und immer schön Finger koordinieren auf dem Griffbrett :D

also erkundige dich nach einem Gitarrenlehrer.. ich persönlich an deiner stelle würde Einzelunterricht nehmen ( hab ich auch) weil man in einer Gruppe immer irgendeinen hat der viel schneller oder langsamer is, und wenn man dann selber warscheinlich noch der langsamere ist ( war bei mir so) ist es doch sehr frustrierend und kann schnell zur Motivationslosigkeit führen .
 
Ich glaube, ich habe einfach zu wenig Geduld. Ist eben das erste Instrument, das ich erlerne. In meiner Jugend habe ich immer an genau diesem Punkt abgebrochen. Habe mich heute bei dem Gedanken erwischt, dass ich wohl nie Englisch gelernt hätte, wenn ich nach einer Woche nicht "Hello" hätte sagen können. Scheint aber halt nicht vergleichbar mit Musik zu sein... :rolleyes:
 
hey,
bei mir gabs solche punkte oft, keine lust mehr und frustriert, da hat man wenig lust weiter zu amchen.
Das einzige was hilft ist ehrgeiz, mach es einfach so lange bis dus kannst und selbst wenns stunden dauert... Ich sag nur soviel: es wird einfacher mit der zeit! Irgentwann kommt eins nach dem anderen usw.
Auf den arsch setzen und was tun.^^ Das hilft.
 
Hi,

für mich war der Knackpunkt bisher (in den vergangenen Jahren) immer die Barree-Griffe.:confused:
Diesesmal habe ich mich durchgekämpft und die Barreegriffe funktionieren immer besser. Sogar so gut daß ich fast nur noch Lieder spielen möchte wo Barree-Griffe vorkommen.:eek:

Fazit: Üben, üben und nochmals üben - aber dabei nie den Spaß verlieren.:great:

lg Franz
 
Gude,

bin ebenfalls neu hier, also erstmal: Gude ihr all!
Also ich habe vor 7 - 8 Jahren mal aus ner Laune heraus angefangen auf nem Bass rumzutudeln. Habe von der Theorie und der richtigen Technik aber keine Ahnung, was mich dazu veranlasst hat, nochmal bei Punkt Zero anzufangen und zwar jetzt ;-)
Ich kann dir nur einen Tip geben, der dir Hilft, die Lust nicht zu verlieren. Entspann dich, setz dich nicht unter Druck, dann gehts von vornherein einfacher. Mach dir aber trotzdem nen Plan, damit du immer weist, was du lernen kannst und willst. Was mir beim Bass geholfen hat, nicht die Flinte ins Korn zu werfen, waren meine Kumpels, mit denen wir einfach mal gespielt haben. Da kam dann die Lust erst recht. Aber bei der Gitarre ist das schwieriger, wie ich feststellen musste.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben