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CD fertig, Angebot eines kl. Labels vs. Initiativbewerbung

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Moin zusammen,

wir haben unsere zweite Scheibe jetzt fertig und diese erstmals in einem professionellen Studio recorded, Cover/Artworx etc. ist ebenfalls durch. Im Prinzip wollten wir das Ganze in einer Auflage von 500 Stück (weniger macht betriebswirtschaftlich keinen Sinn) auflegen lassen und diese zum einen im Eigenvertrieb verkaufen und natürlich dafür nutzen, uns bei Labels „vorzustellen“.

Nun ereilt uns ein ggf. interessantes Angebot eines Bekannten, der offensichtlich ein kleines Label betreibt. Detailliert mit ihm gesprochen und Dinge hinterfragt, haben wir bislang noch nicht. Uns würde interessieren, wie Ihr das Angebot grundsätzlich seht oder ob es nicht sinnvoller ist, selbst auf Labels zuzugehen.

Hier mal die Quintessenzen seines Angebotes:

- Übertragung der Verlagsrecht und des Vertriebs an sein Label
- Er sichert und umfassende Promotion und einen weltweiten Vertrieb über cms/sony dadc und Partner zu
- eteiligung von € 3,60 zzgl. MwSt. pro CD
- Verschaffen von Gigs mit 15% Gewinnbeteiligung

Er argumentiert, dass man bei „echten“ Labels eine lächerlich geringe Umsatzbeteiligung (wenige Cent pro Scheibe) erhält und man auch ansonsten kaum supported wird. Wie gesagt, wir konnte noch nichts hinterfragen -so spontan würde mir einige Fragen einfallen wie seine Referenzen sind, wie der Vertrieb gesichert wird etc.

Darüber hinaus noch zwei grundsätzliche Fragen: übernehmen Labels Kostenblöcke wie Studio- und Herstellungskosten generell? Sollten wir ihm diese Geschichten zumindest teilweise mit aufbürden?

Vielen Dank für jeden konstruktiven Hinweis, wir sind in der Beziehung echte Noobs…
 
Eigenschaft
 
nein, Labels übernehmen nicht gernerel die Kosten...in den meisten Fällen sind es Bandübernahmeverträge, Studiokosten etc werden vom Vorschuss (auf Tantiemen) gezahlt.
Dieser Vorschuss (Advance) wird über die Tantiemen zurückgezahlt (recouped), dabei sind die mechanical royalties wichtig...also Tantiemen über verkaufte CDs etc. an die Tantiemen über Airplay kommt das Label nicht ran.
für den geleisteten Vorschuss haftet ihr jedoch nicht mit eurem Privatvermögen oder so (also nicht irgendwie Schuldenfalle), es können eben nur die Royalties zum recoupen genutzt werden.
3€ ist in der Tat sehr viel, normalerweise liegt der Künstleranteil so um und bei, meistens etwas unter, einem Euro.
Der Vertieb und die Promotion ist in der Tat das wichtige, hat das Label die Kontakte und finanziellen Mittel die CD (vielleicht sogar Weltweit, zumindest aber Europaweit) zu verüffentlichen...schaltet das Label Anzeigen in Musikmagazinen, wenn ja mit oder ohne selbstbeteiligung (gibt da tatsächlich einige Labels, die das anteilig auf die Bands abwälzen).
verfügt das Label über die Möglichkeiten euch auf Tour zu schicken (ein Buy-On liegt so zwischen 4.000 und 10.000€, dazu kommen Kosten Verpflegung, Fahrzeug etc), hat das Label andere Bands des Stils unter Vertag (eine Tour ist natürlich für das Label günstiger, wenn es mehrere eigene Bands zusammen losschicken kann, und sich nicht auf eine Tour von "outside"-Bands einkaufen muss.

zusammengefasst..du hast es schon gesagt...lasst euch Referenzen zeigen.

die angebotene Beteiligung ist sehr gut (vorrausgesetzt ihr bekommt einen anständigen Vorschuss, aus dem ihr Studiokosten etc decken könnt!).
die Kosten für Promotion, Tour etc dürfen nicht unterschätzt werden, da kommt ein "Label" mit einem 4 Stelligen Budget locker nicht aus...wenn diese Möglichkeiten/Mittel nicht bestehen werdet ihr keine CDs verkaufen, und 3€ von 10 verkauften CDs sind weniger als 70cent von 10.000 verkauften CDs ;)


(schick mir ruhig mal ne Mail mit dem Namen des Labels, werde ich natürlich vertraulich behandeln)
 
Hallo Matthias,

wir haben unsere zweite Scheibe jetzt fertig und diese erstmals in einem professionellen Studio recorded, Cover/Artworx etc. ist ebenfalls durch.
Respekt. Der Wasteland 2009-Roughmix klingt sehr gut!

Hier mal die Quintessenzen seines Angebotes:

- Übertragung der Verlagsrecht und des Vertriebs an sein Label
Bei VERLAGS-Rechten an ein LABEL kriege ich persönlich immer ein seltsames Gefühl.
Obwohl das relativ üblich ist.
Wie auch immer: Wenn euch das Label dafür sehr geil unterstützt, gebt ihnen auch
Verlagsrechte (also konkret: in der Regel 40% GEMA-Geld) ab.

Behalte im einfach im Hinterkopf: Es gäbe auch die Möglichkeit, die Verlagsrechte
zu 100% im Besitz der Band zu lassen. So, wie das beispielsweise die sehr
erfolgreiche Band "Element Of Crime" seit Jahren macht.
Die haben einfach 'keinen' Verlag. Sie verlegen ihre Musik selbst.
Wozu sollten sie auch einen Verlag beauftragen, in diesem Bereich ... diese
paar Verlags-Anfragen, also im Wesentlichen Remixe, Werbe-Einsätze und
Compilation-Anfragen können die locker auch privat abwickeln.
Und die GEMA-Erklärung machen die ... laut des Buches von Tim Renner ...
"an 1 bis 2 Tagen pro Jahr von zuhause aus". Hoffe, meine Erinnerung ist da korrekt.
So in dem Rahmen bewegte sich das.

Im Falle von Element Of Crime Verlagsanteile abzugeben (das ist bares Geld),
wäre also ungeschickt von der Band. Deswegen machen die es nicht. :)

Daher: WENN ihr ein anderes Label findet, dass euch genau so gut promotet
aber euch dafür die Verlagsrechte lässt, wäre das meines Erachtens nach der
bessere Deal. ... Wobei ihr natürlich immer den 'Gesamtdeal' betrachten müsst.
- Er sichert und umfassende Promotion
das solltet ihr mal ganz genau klären, was das bedeutet.
Wie du ja auch schon sagtest.
Lass dir genau nennen, wie diese "umfassende Promotion" aussehen wird.
Und natürlich, ob er vielleicht Referenzen hat.

Denke daran, dass ein "1-man-Label" zwar heutzutage viel reißen kann.
Aber besser wäre ein "2- oder 3-man-Label" ... in einem Team erreicht man
auch als Label immer mehr.
und einen weltweiten Vertrieb über cms/sony dadc und Partner zu
Auch hier würde ich klären, was das konkret bedeutet.
Wenn ihr überall "gelistet" seid (das versprechen Vertriebe gern mal), dann bringt euch
das allein gar nichts. -*Die Frage wäre also, was 'Vertrieb' für ihn genau bedeutet.
Ihr werdet auch hier wieder ganz schnell beim Thema 'Promotion' ankommen.

- Beteiligung von € 3,60 zzgl. MwSt. pro CD
Klingt zunächst mal super. Vielleicht IST es das auch.
Aber erstmal Promotion und Details freundlich besprechen und hinterfragen.
Wie mein Vorredner schon sagte: Lieber 10.000 CDs verkaufen, an denen ihr eine
geringe Beteiligung erhaltet, als 10 CDs mit hoher Beteiligung.
- Verschaffen von Gigs mit 15% Gewinnbeteiligung
Ich würde ZUMINDEST mal nachfragen, wie er alleine Promotion, Vertrieb und Booking
organisieren will. Könnte sein, dass er das schafft. Wenn er ein 'Arbeitstier' ist und sonst
nicht so viele Bands betreut(?). Das klingt allerdings bei einer Person nach ziemlich viel
Aufwand.

Zudem solltet ihr (schriftlich) klären, was dann passiert, wenn ihr euch selbst Gigs besorgt,
oder eine andere Booking-Agentur das erledigt.
Ich kenne da so einen Fall, da wollte das Label dann trotzdem Prozente haben. Was für mein
Verständnis ... selbstverständlich, finde ich ... nicht OK ist.
(Ergebnis war übrigens, dass die Band bei nächster Gelegenheit das Label wechselte ;) )
Er argumentiert, dass man bei "echten" Labels eine lächerlich geringe Umsatzbeteiligung (wenige Cent pro Scheibe) erhält und man auch ansonsten kaum supported wird.
An dieser Stelle würde ich persönlich ebenfalls erstmal etwas stutzig werden.
Aber ich bin auch sehr kritisch, muss ich zugeben ... :)
Die Frage wäre: "Warum muss er 'gegen' andere Labels argumentieren, wenn er selbst
ein geiles Angebot liefern kann".
Wie gesagt, wir konnte noch nichts hinterfragen -so spontan würde mir einige Fragen einfallen wie seine Referenzen sind, wie der Vertrieb gesichert wird etc.
Absolut richtig. Das direkte Gespräch suchen und möglichst alle Details klären.
Siehe Hinweise oben.

Darüber hinaus noch zwei grundsätzliche Fragen: übernehmen Labels Kostenblöcke wie Studio- und Herstellungskosten generell?
Die armen Labels. Nein, tun sie natürlich nicht. Dann wären sie ja noch mehr pleite als
sie ohnehin schon sind.
Um genau zu sein HABEN sie das in der Vergangenheit viel zu häufig gemacht ...

Sollten wir ihm diese Geschichten zumindest teilweise mit aufbürden?
Aufbürden würde ich niemandem etwas, der in eure Band gute Arbeit rein steckt, ohne,
dass er dafür Vorkasse sehen will.

Aber du solltest unbedingt einige Vergleichsangebote von anderen Labels holen!

Ruf doch einfach mal bei ein paar Labels durch, die dich und eure Band wirklich interessieren.
Keine Scheu: im METAL-Bereich kannst du mit eurem Material direkt die 'Großen' anrufen.
... Denn selbst das sind ja ... wie gesagt in der Metal-Szene ... ziemlich kleine, überschaubare
Firmen. ... Ruf die einfach mal an, nimm mit denen Kontakt auf und checke einfach mal,
was die so anbieten können.

Guter Tipp zur MP3-Übertragung: www.getdropbox.com

Vielen Dank für jeden konstruktiven Hinweis, wir sind in der Beziehung echte Noobs…

Bitte, gerne.

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nein, Labels übernehmen nicht gernerel die Kosten...in den meisten Fällen sind es Bandübernahmeverträge, Studiokosten etc werden vom Vorschuss (auf Tantiemen) gezahlt.
Dieser Vorschuss (Advance) ...
Nur um das unmissverständlich zu formulieren: Ein Label ist natürlich nicht zu einem
Vorschuss verpflichtet.
Insbesondere bei einem 1-man-Label würde ich auf keinen Fall mit einer 'Forderung' nach
einem Vorschuss oder so etwas herangehen.

Vorschüsse waren mal sehr üblich (als es der Musikindustrie sehr gut ging;
70er Jahre etc.), heute kommt ein Vorschuss zwar auch noch häufiger mal vor, aber
wie gesagt, ist dazu ... natürlich ... niemand verpflichtet.

3€ ist in der Tat sehr viel, normalerweise liegt der Künstleranteil so um und bei, meistens etwas unter, einem Euro.
Bei ALBEN durchaus üblich, auch deutlich mehr als 1 Euro zu zahlen.
Wie auch immer, 3,60 Euro klingt erstmal sehr viel.
Wie viel Prozent sind das am Händler-Abgabe-Preis? (Was soll eure CD kosten, wenn
ein Händler sie bestellt?)
Eine normale Rate liegt so bei 10-25%. Je nach Künstler und je nach Art des Deals.
Einige Labels bieten auch 50% an ... meistens, wenn es sich um sehr kleine Labels handelt.
Aber wie Metalaxe schon sagte: Die MENGE der Verkauften CDs in KOMBINATION mit der
Beteiligung ist entscheidend. Eine hohe Beteiligung an 10 Verkäufen bringt euch natürlich
herzlich wenig.
die Kosten für Promotion, Tour etc dürfen nicht unterschätzt werden, da kommt ein "Label" mit einem 4 Stelligen Budget locker nicht aus...
Jepp, an solche Summen kommst du schnell, wenn man eine Band 'groß' vermarktet.
... Ihr solltet direkt mal klären, ob es die Möglichkeit gibt, ein gutes Video zu drehen.
Das kostet ja heutzutage nicht mehr so viel. Insbesondere im Metal-Bereich kriegst du da
wahrscheinlich recht günstig etwas gutes hin.
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Die folgenden Threads gehen auch zumindest in die Richtung.

Daher solltest du folgende Beiträge mal lesen. Es sind verwandte Themen:

https://www.musiker-board.de/vb/musikbusiness-recht/314392-500-gepresste-cds-nun.html#post3594222

https://www.musiker-board.de/vb/musikbusiness-recht/316714-pressemappe-gestalten.html#post3630832

https://www.musiker-board.de/vb/sonstiges/315611-onlinemagazine-ein-schwarzes-loch.html#post3637222


Alles Gute und beste Grüße
Nils

P.S.: Wenn du weitere, konkrete Fragen zu der Sache hast, melde dich gerne noch mal
hier im Forum. Ich denke, dieser Fall ist durchaus interessant für einige andere.

P.P.S.: Weiteres Stichwort, dass ihr klären solltet: "Merchandising".
Schau dir mal www.spreadshirt.de an. ... Mach dir am besten einen Zettel mit
"Noch zu besprechen ..."

Bin gespannt, was dabei herauskommt. Poste am besten noch mal.
 
Zuletzt bearbeitet:
yep, würd ich so unterstützen, danke auch für die Ergänzungen, w ich vielleicht nicht so ganz deutlich war.

bedenkt bei der Berechnung der Royalties, dass da noch oft Sachen abgehen, die nicht so leicht für Laien zu durchschauen oder zu verstehen sind (manche auch nicht für Profis) ....Beispiel Packaging deduction (diese Sachen hatte ich bei meiner groben Angabe von meist knapp unter 1€ schon mit einbezogen).
Die Vorschüsse sind natürlich in der Tat nicht mehr so, wie sie vielleicht mal waren, aber meiner Erfahrung nach auch bei kleineren Labels noch so, dass ihr (speziell) EURE Studiokosten decken könnt, zumindest war das bei den von mir Produzierten Bands unter den Labels mit denen ich zusammenarbeite der Fall (bitte diesen Schweinepreis nicht veröffentlichen ;) ).
sich darauf verlassen/forden kann man dass natürlich nicht...
wenn das Label aber nicht die Pressung zahlt (hab ich allerdings noch noch bei keinem der Labels, mit denen ich arbeite erlebt), und auch keinen Vorschuss gibt ist die Frage was das Label überhaupt tun kann was nicht ein guter Vertieb und Booker genauso gut macht (bei besseren %)
 
bedenkt bei der Berechnung der Royalties, dass da noch oft Sachen abgehen, die nicht so leicht für Laien zu durchschauen oder zu verstehen sind (manche auch nicht für Profis)
Sekunde mal ... :D

....Beispiel Packaging deduction (diese Sachen hatte ich bei meiner groben Angabe von meist knapp unter 1€ schon mit einbezogen).

Also wenn ich mich mit etwas auskenne, dann sind das Lizenz-Deals! ;)
Habe ca. 2 Jahre lang 'Compilations' gemacht. Das bedeutet, eine
Lizenz-Anfrage nach der nächsten ...


Packaging deduction, auch genannt "container deductions" oder "container charges".
Oder zu Deutsch "Taschenabzug", auch genannt "Hüllenabzug" (das sind alles Synonyme
für den gleichen Begriff) läuft folgendermaßen:

Das Label, das Tonträger herstellt (z.B. Compilations; oder natürlich aktuelle Veröffentlichungen)
lizensiert einen Titel und zahlt für den Titel Lizenzen.

Nun sagt das Label (sinngemäß):
"Moment mal. Für den TITEL zahlen wir gerne, beispielsweise, 25%.
Aber, lieber Lizenzgeber (Band, anderes Label), bitte denke daran, dass wir dieses Produkt
auch noch HERSTELLEN müssen. Wir haben also einen Aufwand durch die Produktion der CDs.
Für diesen Aufwand möchten wir gerne wieder Prozente von den Lizenz-Prozenten ABZIEHEN."


Die Rechnung läuft dann so (Beispiel):

CD kostet 12 Euro HAP (Händler-Abgabe-Preis)
Lizenz vereinbart sind 25%.
Das bedeutet, der Lizenzgeber würde 3 Euro pro verkauftem und
abgerechnetem Tonträger erhalten.
(Bei Compilations vorausgesetzt er würde alle Titel liefern. Aber
das wäre jetzt ein anderes Thema.)

Jetzt kommen aber beispielsweise 10% "Taschenabzug".

25 % = 3 Euro (siehe oben).
25 % - 10 % = 2,70 Euro.

Man zieht also von der Lizenzbeteiligung noch mal etwas ab.
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(Es gibt noch einen anderen Berechnungsweg dafür, aber diesen hier finde
ich am anschaulichsten.)


Übrigens: Ursprünglich, soweit ich diese Geschichte kenne, lief das mit der Begründung,
dass es sich um eine besondere Verpackung handelt, die "sehr aufwändig und daher
übermäßig teuer in der Herstellung" ist.

(Was wiederum in der Regel zu mehr Verkäufen führt; was dann den Lizenzgeber ...
angeblich ... bevorteilen würde ... so zumindest die Argumentation.
Das ist natürlich eine, sagen wir mal 'schwierige' Argumentation, denn das Label erhält
durch die Mehr-Verkäufe immerhin den größeren Anteil der Einnahmen!
Genauso gut könnte ja auch ... theoretisch ... der Musiker sagen: "Liebes Label, für
diesen Titel hatte ich eine besonders aufwändige Produktion ... ich möchte daher einen
HÖHEREN Lizenzsatz haben!")

Wie auch immer. Es ging also ursprünglich um "besonders aufwändige" Verpackungen.
Denn DAS ein Label irgendeinen Tonträger herstellt, wenn es eine Titel-Lizenz
erwirbt liegt ja nahe.
Mittlerweile wird dieser Abzug allerdings auch bei ganz normal teuren Herstellungen ...
und nach meinem Gefühl übrigens relativ wahllos ... mal abgezogen, mal nicht.

... Wie auch immer.

Meiner Meinung nach ist das großer Quatsch. Dann soll man doch lieber gleich einen
niedrigeren Prozentsatz
vereinbaren! Das wäre leichter durchschaubar.

Aber das würde jetzt zu der Diskussion führen: "War die Musikindustrie in den letzten 20 Jahren
ein vernünftig und klug handelnder Wirtschaftszweig?" ... und diese Frage ... :D
... lassen wir mal lieber so im Raum stehen, finde ich.


Alles Gute und beste Grüße
Nils

P.S.: Ursprünglich ging es dabei vermutlich um diese Papier-"Taschen", in denen Vinyl-Platten
eingepackt sind. Daher offenbar 'Taschen'-Abzug.

Aber wenn man dabei in Betracht zieht, in wessen "Taschen" dieses Geld fließt, dann
erhält der Begriff eine völlig neue Bedeutung, finde ich ...! ;)
 

haha, war nicht auf dich bezogen, lol.

hatte damals bei meinem Studium minor "music business" schon mit den ganzen Rechnereien zu kämpfen....
und gerade die Packaging deduction ging mir auf'n Sack, weil das ja eigentlich, wie du schon geschrieben hast, ein Relikt aus LP-Zeiten ist (bzw seit dem nicht geupdated wurde) und das einfach einer der Posten ist, die für die Bands nur schwer nachvollziehbar sind und quasi eher ein Freibetrag sind (wie "Werbungskosten" bei der Steuer oder...ob man Werbung macht,oder nicht ;) ).

das mit dem "nicht verstehen" war bestimmt nicht auf dich bezogen :D

aber bin auch voll der Meinmung, dass es Quatsch ist einen Prozentsatz anzugeben, wenn dann ohnehin generell nein gewisser Anteil wieder abgezogen wird...ist aber wohl so wie überall im Business, der größerer Prozentsatz sieht besser aus...
Danke für deine Erklärung, gefällt mir gut, können bestimmt auch einige andere was mit anfangen.
 

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