Funktioniert das, ein Song mit nur verschiedenen 4 Sätzen?

  • Ersteller SoleLuna_m
  • Erstellt am
Jongleur schrieb:
Eigentlich ist das Prinzip klar: Ein Song bestehend aus (fast) nichts als einer Hookline...!
Stimmt.:great: Warum soll man sich 's auch schwerer machen, wenn das reicht.:D:D

Hab den Text nochmal kurz überflogen:
Er lebt ja von der Wiederholung (S´isch Flügeralarm ) und unterstreicht damit erstmal die ausweglose Situation.
Es folgt anschließend jeweils eine kleine Variation der letzten beiden Zeilen. Ganz auswegslos ist es also doch noch nicht, denn diese jeweils letzten Zeilen führen ja zur Schlußstrophe.

Um die Dramatik etwas zu verstärken, könnte man diese Wiederholung noch etwas fortführen und noch eine vierte - dann als vorletzte - Strophe einfügen:

S´isch Flügeralarm
S´isch Flügeralarm
Mached dunkel im Hus
Schnell in Cheller abe

Vielleicht etwas zu billig, aber mal als Gedankenanregung.;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Finde den Text sehr gut, richtig gut sogar. Und der Dialekt passt super. :)

Weniger ist mehr, sollte ich öfters beherzigen. :redface:
 
Guten Morgen Texter

Vielen Dank für die weiteren Antworten. Mir war auf Anhieb kein Song eingefallen, mit so kurzen Texten, aber gibt ja ne ganze Menge davon ;)

@Primut

Um die Dramatik etwas zu verstärken, könnte man diese Wiederholung noch etwas fortführen und noch eine vierte - dann als vorletzte - Strophe einfügen:

S´isch Flügeralarm
S´isch Flügeralarm
Mached dunkel im Hus
Schnell in Cheller abe

Vielleicht etwas zu billig, aber mal als Gedankenanregung.

Die Gedankenanregung für eine Wiederholung find ich gar nicht so abwegig.

Allerdings möcht ich "Nehmt die Kinder in den Arm" als letzte Aussage beibehalten. Nach der 3. Strophe möcht ich den instrumentalen Höhepunkt erreichen, in dem aber die Wiederholung der Zeile "Nehmt die Kinder in den Arm" durchaus seinen Platz mit dezenten Wiederholungen haben kann.
 
..Allerdings möcht ich "Nehmt die Kinder in den Arm" als letzte Aussage beibehalten. Nach der 3. Strophe möcht ich den instrumentalen Höhepunkt erreichen...

War ja auch genauso gemeint::D
Du fügst entsprechende aufgeführte Strophe als dritte Strophe ein, so dass insgesamt 4 Strophen vorhanden sind. Durch die Kombination der letzten Zeilen von Strophe 1 und Strophe 2 in der dann neuen Strophe 3 erreichst du dort den musikalischen und dramatischen Höhepunkt (Klimax), der dann in der vierten Strophe mit "Nehmt die Kinder in den Arm" aufgelöst wird.
Also ein ganz klassischer Spannungsbogen, der hier aber gut passen könnte. Jede Strophe eine kleine Steigerung und in der letzten die Auflösung. ;)
 
@Soleluna

Um auf deine eingangs gestellte Frage zurück zu kommen:

der archaische 12-Takt-Blues arbeitet hauptsächlich mit einem vergleichbaren Songschema:

- These /Wiederholung These/ Antithese -

Strophen mit kaum mehr als 10 - 16 Worten!

Kein Wunder, dass geniale Texter wie Bob Dylan, Tom Waits oder Randy Newman immer wieder auf die Bluesformel zurückgreifen!

Das ich DAS in der Diskussion bisher vergessen hab:gruebel:

Ein Textdichter sollte regelmäßig an Hand einer Bluesformel - oder auch eines Haikus - eine knappe, lakonische Sprache trainieren!!
 
@ Primus

ach so :)

S´isch Flügeralarm
S´isch Flügeralarm
Mached dunkel im Hus
Mached dunkel im Hus

S´isch Flügeralarm
S´isch Flügeralarm
Schnell in Cheller abe
Schnell in Cheller abe

S´isch Flügeralarm
S´isch Flügeralarm
Mached dunkel im Hus
Schnell in Cheller abe

S´isch Flügeralarm
S´isch Flügeralarm
Nämed dChinde in Arm
Nämed dChinde in Arm

:gruebel: War ne Variante, wie klingt das dramaturgisch?
Oder doch statt der neuen 3. Strophe ein Instrumentalteil bevor dann die letzte Strophe als "Auflösung", "Antithese" oder"Magenstoss" folgt. Find ich grad schwierig so im Kopf zu entscheiden, müsst ich dann ausprobieren.

Oder was meint ihr?

@Jongleur

Vielen Dank für den Hinweis.

Hättest du grad ein anschauliches Textbeispiel für so eines archaischen 12-Takt-Blues?
 
@ Primus

ach so :)

:gruebel: War ne Variante, wie klingt das dramaturgisch?
Oder doch statt der neuen 3. Strophe ein Instrumentalteil bevor dann die letzte Strophe als "Auflösung", "Antithese" oder"Magenstoss" folgt. Find ich grad schwierig so im Kopf zu entscheiden, müsst ich dann ausprobieren.

Oder was meint ihr?

Bitte Primut statt Primus;)

Also ich persönlich finde das dramaturgisch sehr reizvoll. Du verwendest hier das dramatische Mittel der Wiederholung,
wobei jede Wiederholung etwas gesteigert wird. Und das sowohl musikalisch als auch textlich.
Die letzten beiden Zeilen der dritten Strophe wären zusammen der inhaltliche und musikalische Höhepunkt.
Dann müsste / könnte eine kleine instrumentale Bridge kommen, die zur vierten Strophe überleitet, wo die aufgebaute Spannung musikalisch etwas aufgelöst wird. Textlich dagegen wird sie ambivalent, wie in Post 15 festgestellt, aufgelöst, und genau das ist das großartige daran. Ich mag ambivalente Auflösungen.:great:

Zugegeben, das ist ein ganz anderes dramaturgisches Konzept als der Blues, passt hier aber wie ich finde sehr gut.
Mit diesem Konzept der monotonen Wiederholung und Variation arbeiten ja auch Kraftwerk sehr gerne. Hör dir mal Roboter von Kraftwerk an. Hat einen ganz ähnlichen Aufbau: Zwei Textzeilen der Strophen werden variiert und zwei Textzeilen der Strophen bleiben gleich, bloß dass hier musikalisch keinen Spannung im eigentlichen Sinn aufgebaut wird sondern nur eine Variation stattfindet, was ja aber beim Texthintergrund Roboter auch naheliegend ist.

Sicherlich, wäre auch die Frage, welche musikalischen Möglichkeiten du überhaupt hast, aber ich könnte mir das schon recht interessant vorstellen. Wenn beispielsweise die erste Strophe geflüstert wäre und die 3. Strophe durchs Megaphon kommt, wäre schon allein durch die Art des Gesangs eine starke Steigerung vorhanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für den Hinweis.

Hättest du grad ein anschauliches Textbeispiel für so eines archaischen 12-Takt-Blues?

Aber klar doch. Es gibt Tausende von diesen Texten. Hier zwei meiner Lieblingssongs. Diese 16-Takter haben als Sonderform sogar zwei Wiederholungen vor der Antithese:

C C Rider

C C Rider, see what you done done
C C Rider, you see what you done done
You C C Rider, you see what you done done
You done made me love you and now your man done come

My home is on the water, I don't like no land at all
Home's on the water and I don't like no land at all
My home's on the water and I don't like no land at all
I'd rather be dead than to stay here and be your dog

So you C C Rider, see what you done done
C C Rider, you see what you done done
You C C Rider, you see what you done done
You done made me love you and now your man done come

I'm goin' away babe, sure don't wanna go
Goin' away babe, but I sure don't wanna go
I'm goin' away babe, but I sure don't wanna go
When I'm leaving this town you will never see me no more

und so weiter

oder

[SIZE=+0]Baby, please don't go[/SIZE]

[SIZE=+0]Baby, please don't go
Baby, please don't go
Baby, please don't go,
down to New Orleans You know I love you so

Before I be your dog
Before I be your dog
Before I be your dog
I get you way'd out here, and let you walk alone

Turn your lamp down low
Turn your lamp down low
Turn your lamp down low
I beg you all night long, baby, please don't go

You brought me way down here
You brought me way down here
You brought me way down here
'bout to Rolling Forks, you treat me like a dog

[/SIZE]
und so weiter
 
Zuletzt bearbeitet:
@Jongleur
Findest du jetzt, dass SoleLuna_ms Text ein Blues ist?
Finde ich nämlich gar nicht. Schon weil der Text unpersönlich ist.
 
@Jongleur
Findest du jetzt, dass SoleLuna_ms Text ein Blues ist?
Finde ich nämlich gar nicht. Schon weil der Text unpersönlich ist.

Nein Primut. Natürlich nicht.

Aber SoleLuna fragte eingangs nach ähnlichen minimalistischen Textstrukturen.

Sagen wir es so: das Lakonische, Pointierte in Solelunas Text findet man ganz ähnlich beim archaischen Blues
 
Guten Morgen

@Primut (verzeih mir den freundschen Vertipper!)

Vielen Dank für deine weitere Ausführung deines Vorschlags. Werd diese Variante ausprobieren. Das Arragement wird dann mit dem Drummer erstellt, die Band ist noch ganz im Aufbau....im August gehts dann los. :)

Sicherlich, wäre auch die Frage, welche musikalischen Möglichkeiten du überhaupt hast, aber ich könnte mir das schon recht interessant vorstellen. Wenn beispielsweise die erste Strophe geflüstert wäre und die 3. Strophe durchs Megaphon kommt, wäre schon allein durch die Art des Gesangs eine starke Steigerung vorhanden.

Findest du jetzt, dass SoleLuna_ms Text ein Blues ist?

Die Musik wird ziemlich Folklastig (Ukulele, Akkordeon, Gitarre, am liebsten noch einen Bläser und Streicher) aber auch elektronische Elemente. Bin selber gespannt, wie die Umsetzung klappt :cool:



@Jongleur

Vielen Dank für die Beispiele. Gefällt mir sehr, diese Art von Texte. V.a. Baby, please don't go (Zieh mir grad die Version von Big Joe Williams rein :D). Die eigentliche Aussage wird herausgezögert durch die Wiederholungen. Sehr wenig Text, der aber eine ganze Geschichte erzählt:cool:. Jetzt erinnere ich mich an diese typische Bluesmusik.

Oftmals werden doch diese sich wiederholende Zeilen zusehends noch verstärkt am Anfang der Zeile mit Worten wie "yes,...", "oh Lord",...


Jedenfalls verabschiedet sich Soleluna jetzt in die Ferien, natürlich mit einem Notizbüchlein dabei und hofft, die tanzenden Wogen flüstern ihm inspirierende Gedanken ins Ohr :) !
 
Zuletzt bearbeitet:

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