Möglichst laute Konzertgitarre für Straßenmusik

  • Ersteller mondial
  • Erstellt am
M
mondial
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
06.11.18
Registriert
06.07.09
Beiträge
19
Kekse
0
Welcher Gitarrentyp (oder welches Modell) könnte sich besonders gut für Straßenmusik (Klassik) eignen? Wichtig ist, dass man damit mit Nylonsaiten eine relativ hohe Lautstärke erzeugen kann. Wenn jemand einen speziellen Saitentyp kennt, der sich dafür gut eignet, würde mich das auch interessieren.

Wäre eine Jumbo-Gitarre mit großem Korpus von Vorteil?

Danke für alle Antworten.
 
Eigenschaft
 
Wäre eine Jumbo-Gitarre mit großem Korpus von Vorteil?

das nehm ich stark an! Empfehlen kann ich dir jedoch keine. Ich würde beim Gitarrenkauf eher auf Sound und Bespielbarkeit achten. Es gibt auch laute Gitarren die das erfüllen ;).
 
Danke für die Antwort.

das nehm ich stark an! Empfehlen kann ich dir jedoch keine. Ich würde beim Gitarrenkauf eher auf Sound und Bespielbarkeit achten. Es gibt auch laute Gitarren die das erfüllen ;).

Klar, da kenne ich mich eh selbst sehr gut aus. Nur mit mehr Lautstärke habe ich keinerlei Erfahrung.
 
Bin jetzt auch nich der Spezialist, schätze aber, dass es in erster Linie auf den Korpus ankommt. Am besten groß und und breit. Mit anderen Saiten kannst du da nicht soviel ausrichten, schätz ich.
 
Klassik als Straßenmusik ist eher undankbar..
Durch das Zupfen ist man doch eh verhältnismäßig leise, das lässt sich auch durch eine Gitarre nicht großartig ändern.
Korpusgröße ist hier gar nicht mal entscheidend, zumal es klassische Gitarren sowieso quasi nur in Standardgröße gibt.

"Laut" muss hier auch als subjektives Empfinden beschrieben sein. Eine klassische Gitarre hat im Vergleich mit einer Western einen eher dumpfen Ton und nicht soviele Obertöne.
Dadurch wird sie als "leiser" empfunden, weil wir hohe Töne im Allgemeinen besser wahrnehmen. (Evolutionstechnisch bedingt hören wir im Bereich wo wir auch Sprechen (Kinderstimmen) am besten, wir hören absolut nicht linear, weder Frequenz noch Lautstärke)

Flamencas (blancas) sind am ehesten Instrumente die sich gut durchsetzen, weil sie einen helleren Ton und sehr viel Attack haben (meist Fichtendecke + Zypressenkorpus).
Leider haben sie halt eben nur viel Attack, was für klassischen Spiel mit Stimmfarben etc nicht wirklich zuträglich ist.
Flamencas wurden ja auch für Straßenmusik entwickelt, allerdings eher gedacht mit "starken" Spieltechniken wie Rasguaedos, die eher auch laut sind

Eine andere Möglichkeit mehr Lautstärke zu erzielen ist eine hohe Saitenlage, einfach aus dem Grund, dass man "mehr reinkloppen" kann. Das will allerdings auch geübt sein, weil es schnell zu Ungenauigkeiten führt.
Ansonsten kann man hier schlecht Pauschalaussagen treffen, weil es echt auch teilweise auf die konkrete Gitarre ankommt. Ich hab zwei Bekannte die spielen beide eine Hanika 52. Die eine Gitarre ist deutlich lauter als die andere.
Hier hilft dann nur im Musikgeschäft gucken.

Letzte Idee: verstärkt spielen. Da ist der Sound dann vmtl nicht wirklich toll, aber für Straßenmusik ist das sowieso irgendwie eher nebensächlich.
 
Hallo Disgracer, danke für die Antwort. Verstärkt spielen ist in Österreich (wo ich lebe) leider nicht erlaubt, sonst wäre das wohl die richtige Wahl.

Was hältst du von dieser Gitarre: http://www.youtube.com/watch?v=RLHR8zaEsA8

Sieht sie nur wegen der zusätzlichen Basssaiten so groß aus, oder ist sie wirklich größer als normal?

Man könnte natürlich auch mit Stahlsaiten spielen, aber irgendwie kann ich mich mit dem Gedanken nicht gut anfreunden. Derzeit spiele ich mit einer normalen Konzertgitarre, kann aber dadurch nur in Unterführungen spielen, wo die Akkustik mir entgegenkommt.

Was ist Attack?
 
Sieht sie nur wegen der zusätzlichen Basssaiten so groß aus, oder ist sie wirklich größer als normal?
Die ist schon größer als normal (aber ist sie auch lauter?? wer weiß das?). Das ist aber auch eine Ausnahme, die von einem Gitarrenbauer speziell angefertigt wurde. Hat sicherlich auch 8-10.000€ gekostet ;-)
Prinzipiell kannst du natürlich zu einem Gitarrenbauer gehen, der kann dir sicherlich auch eine extra laute Gitarre bauen, aber das kostet eben auch mehrere tausend Euro, und ob man sich damit dann in die Fußgängerzone setzen will ist dann eher fraglich.
Serienmäßig ist mir keine Gitarre mit größerem Korpus bekannt.

Quasi wie schnell und stark eine Gitarre anspricht. Es geht hier um den Moment, wo der Finger die Saite beim Anschlag verlässt. Das ist der entscheidende Moment, der über Sound und Lautstärke entscheidet. Also ob der entstehende Ton perkussiv ist etc.
Die Gitarre hat hier viel Einfluss, ebenso auch die Fingernägel des Spielers und deren Stellung.
In Bezug auf die Flamencas sollte es oben heißen, dass durch das viele Attack ein perkussiver, lauter Ton forciert wird. (Es gibt Flamencas die "knallen" richtig). Danach fällt der Ton bei Flamencas aber eigentlich immer sehr schnell ab. (lautstärketechnisch und klanglich)
Für klassisches Spiel bedeutet das viele Einschränkungen in der Tonformung.
 

Mein Lehrer spielte auch eine 10-saitige Gitarre, die war aber weder wesentlich grösser noch lauter als eine normale 6-saitige. Jedenfalls ist die Lautstärke nicht der Grund, warum man sich eine solche bauen lassen sollte, sondern der erweiterte Tonumfang, mit dem man z. B. Lautentranskriptionen ohne zu oktavieren spielen kann.

Aber eine ganz andere Idee: Die Mariachis haben doch manchmal so riesige Gitarren vor dem Bauch hängen! (Oder sind das Bassgitarren?) Die müssen jedenfalls laut sein, die spielen ja auch unverstärkt im Freien (allerdings nicht klassische Musik... :p)
 
Die Mariachis haben doch manchmal so riesige Gitarren vor dem Bauch hängen! (Oder sind das Bassgitarren?)

Ausgezeichnete Idee. Ich kenne von den Mariachis zwar nur die Guitarrons (das sind wirklich Bassgitarren), aber vielleicht gibt es in Mexiko auch normale Gitarren in dieser Größe. Oder überhaupt in Südamerika. Die bolivianischen und peruanischen Gruppen, die man bei uns früher oft sah, haben nämlich meines Wissens auch recht große Instrumente.
 
Danach fällt der Ton bei Flamencas aber eigentlich immer sehr schnell ab. (lautstärketechnisch und klanglich)
Für klassisches Spiel bedeutet das viele Einschränkungen in der Tonformung.

Ja, das ist nicht ideal für meinen Zweck. Gerade beim klassischen Spiel, wo du oft nur zwei oder drei Saiten anspielst und dann auch noch mit relativ große Notenwerten, klingt das gleich viel weniger professionell. Klar, beim Flamenco ist das wegen der hohen Geschwindigkeit des Spielens egal.
 
Und wie sähe es aus mit stahlsaiten? Es gibt ja diese speziellen stahlsaiten für konzertgitarren, die @Richelle im zubehör-ufo immer wieder empfielt. Damit würdest du vielleicht etwas an möglichkeiten der klangformung verlieren, dafür an durchsetzungsfähigkeit gewinnen und darauf kommt es ja bei strassenmusik eher an.

Ich habe das nicht selbst getestet, stelle es mir nur klanglich vor. Ich selbst würde vielleicht für den zweck eine westerngitarre wählen; damit lässt sich ja durchaus ganz kommod klassik spielen.

Gruss, Ben
 
Straßenmusik mit Nylons funktioniert meiner Meinung nach wirklich nur in einem wirklich ruhigen Park, ohne Straßenlärm oder sonstigen Krach. Sonst hört man leider wirklich gar nix!

Auch normale Akustiks kommen ja kaum durch, es sei denn, man schrabbelt ganz viel & laut. Mit ner Resophonic (siehe Avatar) hat man da noch die größten Chancen, weil die einfach schweinelaut sind.

Also meiner MEinung nach gibt's nur die Lösung, sich einen möglichst leisen Platz zu suchen, an dem trotzdem geneigtes Publikum vorbeikommt. Sonst spielt man sich die Pfoten rund und keiner hört's...
 
Als ich letztes Jahr in Wien war, hat dort öfters eine klassische Gitarristin verstärkt gespielt. Es muss also zumindest teilweise Ausnahmen geben, vielleicht informierst du dich mal in den größeren Städten in deiner Umgebung, ob es nicht doch irgendwo machbar ist. :)
 
in Berlin aufm Alexanderplatz bei diesem Brunnen da war auch einer mit verstärkter Konzertgitarre.
 
Als hilfsmittelchen liesse sich vielleicht auch noch so etwas wie ein Tone Gard für konzertgitarre finden. Ein gitter, welches den boden der gitarre ein wenig vom schmerbauch des musikus weg hält; somit kann der gitarrenboden besser schwingen, weil er nicht gedämpft wird und produziert als resultat einen orchestraleren, "grösseren" sound. So zumindest der voodoo. Vielleicht hilft es ja schon ein wenig, wenn man daran glaubt :D

Gruss, Ben
 
A propos Hilfsmittel: Es gibt auch Federhall-Geräte, die man zwischen Schalloch (ich bevorzuge die alte Rechtschreibung mit zwei "l" :D) und untere/hintere Korpusrundung klemmt. Die Federn machen nicht nur Hall, sondern die Gitarre auch allgemein lauter.


EDIT: Ich meine nicht das da ("beeinflusst positiv die Molekülordnung Ihres Instrumentes"...?? :eek::ugly::D), sondern was einfacheres. Kann bei Bedarf eine Foto davon machen.
 
Mache ich gerne! Ich hoffe, das Ding funktioniert überhaupt noch, leider ist ein Stück von der Arretierung abgebrochen. Aber grundsätzlich ist es einfach ein Kunststoffkasten, der satt auf dem Korpus befestigt wird. Innen drin sind drei Federn, welche unter Spannung stehen und die Schwingungen verstärken. Wenn man draufklopft, klingt es hohl.

Bilder folgen.
 
Also, leider ist mein Hallgerät tatsächlich kaputt und lässt sich nicht mehr richtig befestigen (und deshalb auch nicht mehr benutzen :().
Es wird nicht am Schalloch eingehängt, sondern am Steg. Mit der Arretierung (wo ein Stück abgebrochen ist) konnte man die Federn unterschiedlich stark anspannen.

Der Hersteller heisst ASPRI, falls sich darüber im Internet etwas finden lässt.
 

Anhänge

  • P1040259.jpg
    P1040259.jpg
    89,3 KB · Aufrufe: 350
  • P1040260.jpg
    P1040260.jpg
    102,4 KB · Aufrufe: 320
  • P1040261.jpg
    P1040261.jpg
    75,8 KB · Aufrufe: 265
  • P1040263.jpg
    P1040263.jpg
    75,1 KB · Aufrufe: 277
  • P1040264.jpg
    P1040264.jpg
    119,6 KB · Aufrufe: 282
Cool, danke für die Fotos. Leider sind meine Kekse grade alle;).

Gruß
Toni
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben