Flexible Studiomonitore gesucht (z.B. Bassspielen)

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Hallo,
hab eine Frage bezüglich Studiomonitoren und da ich meine Auswahl vor dem Probehören ein wenig einschränken muss, trete ich an euch heran.
Die Anforderungen sind sehr variabel und deshalb wird die Suche wahrscheinlich auch nicht ganz einfach.
Sie sollten als Anlage für mein Zimmer herhalten (ca. 12 qm) und als Ersatz für meinen Bassverstärken (Übungsverstärker), welcher leider seit einer Weile den Geist aufgegeben hat. Natürlich sollten sie auch als Abhöre dienen, damit ich auch ein bisschen zuhause weiterarbeiten kann (sind gerade im Studio).
Als Budgetgrenze hab ich mir mal 500€ für das Paar gesetzt. Ich hoffe, dass ich damit auch auskomme.

Da sie auch als Bassverstärker (Übungsamp) dienen sollen, habe ich mich bis jetzt auf 8" Speaker beschränkt. Liege ich da richtig in der Annahme?

Lieben Gruß,
Stefan
 
Eigenschaft
 
Hi Stefan,

8" machen da schon Sinn, ja.

Ich würde Dir folgende Monitore empfehlen:

Entweder

KRK RP-8 G2


oder

Yamaha HS-80 M



Sind beide ziemlich felxibel und taugen unten rum was.
 
Um das Frequenzspektrum eines Basses abdecken zu können bräuchtest du zusätzlich einen Sub. Die Sats müssen dann nicht mehr unbedingt 8 Zoll sein. Mit 500 Euro kommst du da allerdings trotzdem nicht ganz hin, da allein schon der Sub wie z.B. der KRK 10S fast so viel kostet. Du müsstest dein Budget also mindestens in etwa verdoppeln. Dann kannst du dir auch die 7er und 8er Subs von ADAM anschauen, wo du dir dann dazu z.B. zwei A5X holen könntest. Hättest dann einen Frequenzgang, der selbst für einen 5-Saiter reicht. Ohne den Sub reicht es nicht mal für einen 4-Saiter, denn die E-Saite hat ihre Grundfrequenz bei ca. 41,2 Hz. Die B-Saite eines 5-Saiters wären dann ca. 30,87 Hz. Also ohne einen Sub kommst du da nicht hin. Und wie das Ganze auf 12 m² raumakustisch zu managen wäre, fragst du am besten im Unterforum für Raumakustik.
 
mal so nebenbei bemerkt - eine Monitorbox kann einen Bass-Lautsprecher, wie er in einem Bass-Lautsprecher verbaut ist, nur sehr begrenzt ersetzen - da hilft auch kein Sub-Woofer.

Bei einem Bass-Lautsprecher, wie man ihn an einen Bass-Amp anschließt, gibt es, Bauart bedingt, schon eine gewisse 'kompression' und gewollte Verzerrung (akkustischer Kurzschluss durch offene Box), auch wird der Mittel- und Hochtonbereich nur schlecht bis gar nicht wiedergegeben. Auch gegen den direkten Anschluß des E-Basses an die Monitorbox spricht 1. die viel zu niedrige Eingangsempfindlichkeit und 2. die viel zu niedriege Eingangsimpedanz (Eingangswiderstand) - es sei denn, der E-Bass hat aktive PUs.

Von daher kann das nur einigermaßen gehen, wenn der E-Bass durch eine Boxensimulation im Rechner gejagt wird.
 
Klar, einen passiven Bass direkt an Monitore anschließen wird nicht gehen. Da muss schon irgendwas dazwischen. Ich spiele z.B. über den POD X3, wobei als DA-Wandler mein AudioFire2 fungiert. Zwar habe ich zwischen dem AudioFire2 und den VXT8 noch ein kleines analoges Mischpult (Mackie 1202-VLZ), aber ich habe jetzt darauf verzichtet den X3 analog an das Mischpult anzuschließen, da er eh per S/PDIF mit dem AudioFire2 verbunden ist - dann kann ich auch gleich die besseren AudioFire2-Wandler zum Spielen vom X3 nutzen. Die VXT8 habe ich in diesem Thread bisher nicht erwähnt, weil sie für 12 m² höchstwahrscheinlich zu groß wären. Hier auf 20 m² geht gerade noch, nach dem ich sie entlang des Raums spielen lasse. Für 12 m² wären wahrscheinlich zwei VXT6 + KRK 10S besser. Aber beim ERGO würde ich aufpassen: Es verursacht Latenzen, was beim Bass Spielen problematisch werden könnte. Lieber den Raum akustisch optimieren.
 
Bevor das Basssignal die Monitore erreichen würde, kommt es in meinen MXR-Preamp (gibt relativ gut meinen Ampeg SVTII aus dem Proberaum wieder), dann in das Interface (mit ein bisschen Kompressor drauf) und dann erst zu den Monitoren. Und letztendlich sollte es ja nur meinen Übungsverstärker ersetzen. Also in ganz gediegner Lautstärke ein paar Lines runterspielen.
Das mit den Frequenzen schockt mich jetzt doch ein bisschen... Heißt das jetzt, dass die Boxen die Frequenz unter 42Hz nicht wiedergeben oder das sie dadurch, dass der Bass tiefer geht, schade nehmen können? Aber wie gesagt, es spielt sich alles in Zimmerlautstärke ab.

Aber bei Aufnahmen und beim Mixing und Mastering kommt de Bass ja letztendlich auch aus dem Boxen raus und sollte sich mischen lassen... Bin jetzt ein bisschen verwirrt.

Lieben Gruß und vielen Dank für die Antworten,
Stefan
 
Heißt das jetzt, dass die Boxen die Frequenz unter 42Hz nicht wiedergeben oder das sie dadurch, dass der Bass tiefer geht, schade nehmen können?
Nee, Schaden nehmen werden die Boxen dadurch nicht, weil da entsprechend ein Filter eingebaut ist, der tiefere Frequenzen rausfiltert. Das geschieht außerdem nicht abrupt, sondern mit abfallender Kurve. Wenn du mit 42 Hz dich auf die Yamaha HS80m beziehst, so sind sie laut Spezifikation bei 42 Hz schon 10 dB unter dem Durchschnittspegel. Die Kurve beginnt abzufallen bei ca. 50 Hz.

Hier z.B. siehst du Yamaha HS80m zunächst mit neutralen Einstellungen und dann jeweils mit verschiedenen Einstellungen zur Anpassung des Frequenzgangs:

fr.png

fr-hightrim.png

fr-mideq.png

fr-room.png

fr-lowcut.png



Und hier wäre der dazu passende Sub Yamaha HS10W (korrespondierend mit dem Low Cut von oben drüber):

Membran:

fr.png

fr-highcut.png


Bassreflex:

fr-fi.png



Ansonsten wurde HS80m z.B. in S&R 04/2006 getestet, KRK RP8G2 + KRK 10S in S&R 01/2009 und 02/2009. Da gibts auch Messdiagramme!... Bei Thomann kannst du außerdem z.B. diese Übersicht mit Messungen und Kommentaren herunterladen:

https://www.thomann.de/de/prod_pdfreview_5944-pa5944_wharfedale-digi-sonic_ds5a.pdf
 
Hi Stefan! :)

Das mit den Frequenzen schockt mich jetzt doch ein bisschen... Heißt das jetzt, dass die Boxen die Frequenz unter 42Hz nicht wiedergeben oder das sie dadurch, dass der Bass tiefer geht, schade nehmen können? Aber wie gesagt, es spielt sich alles in Zimmerlautstärke ab.
Es ist natürlich richtig, dass der Grundton eines KontraE's bei ca. 41,2hz liegt, aber das heist ja nicht, dass du den Ton nicht hörst, wenn die Box diese Frequenz leiser wiedergibt.
Es ist eine viel verbreitete Annahme, dass die Grenzfrequenz unterhalb des tiefsten Tons liegen sollte (auch Michael fiel da ein wenig drauf rein).
Allerdings sind gerade bei den tiefen Tönen der Grundton und die ersten Oberschwingungen so und so für unser Gehör nicht so relevant. Jeder Ton besteht ja aus ziemlich vielen Oberschwingungen (auch Teiltöne genannt), welche in einem Vielfachen der Grundfrequenz mitschwingen.
zb:
KontraE: 41,2Hz, Oberschwingungen bei: 82,4Hz ; 123,6Hz ; 164,8Hz ; 206 Hz usw....
Wenn man dabei den tiefsten Ton nicht (laut) hört ist das eigentlich total normal.
Zumal dieser schon 1. vom Intrument leiser als div. Obertöne daherkommt und 2. unser Gehör gerade im Bassbereich sehr unempfindlich ist.

Daher meine Meinung:
Vergiss das mit der Grenzfrequenz. Kaputt gehn kann durch zu tiefe Töne auch nix. Nur ev. durch zuviel generellen Input (aber das ist ja nicht das Thema).
Auch das mit dem Sub, finde ich etwas unnötig.
Klar ist es cool und du wirst sicher mehr Bass hören, aber schlecht wirds ohne auch nicht gehn.
Weiters redest du ja nur von Üben. Ich übe teils über meinen kleinen Minigitarrenverstärker mit dem Bass. Warum?
Weil er klein ist und ich zum Üben so und so keinen tiefen basslastigen Klang brauch. Und gleichlaut sind die Seiten trotzdem. Teilweise schaffst du dir durch zu bassbetonte Klänge dann wieder andere Probleme im Bereich der Raumakustik.
Die Membrangröße ist meines Erachtens auch nicht das Ausschlaggebenste.

Leider kenn ich nicht wirklich viele verschiedene Monitore die für dich relevant wären. Klar kann ich dir meine Empfehlen (Adam A5) aber die hab ich damals leider nur gegen irgendwelche Genelec und KRK testen können.. dort waren sie die besten..
Daher überlass ich die konkrete Empfelung anderen.
Allerdings konnte ich einige Aussagen so nicht stehen lassen. :)

Lg Jakob
 
Man muss ja auch nicht alles auf einmal kaufen. :) Erst die Boxen, und dann, wenn nicht reicht (und man wird früher oder später merken, dass das nicht reicht :twisted:), den Sub dazu. Einfach diese Erweiterungsmöglichkeit bei der Kaufentscheidung mit einplanen. :) Z.B. jetzt für 600 Euro ein Pärchen ADAM A5X (und erst damit leben, dass man untere Bassnoten leiser oder gar nicht hört :twisted:), und später z.B. den ADAM Sub8 für 500 Euro dazu. Also die Investition verteilen. :) Raumakustische Maßnahmen kommen hinzu, ist aber etwas komplizierter als Boxenkauf :twisted:, und dafür gibts wie gesagt das oben erwähnte und sogar verlinkte ;) Unterforum für Raumakustik. Bzw. dieses Special kann ich empfehlen, um sich einen Überblick zu verschaffen bzw. der Problematik bewusst zu werden: https://www.thomann.de/de/prod_pdfreview_2730-k0306046.pdf :) :twisted::engel:
 
Zuletzt bearbeitet:
pico schrieb:
Bei einem Bass-Lautsprecher, wie man ihn an einen Bass-Amp anschließt, gibt es, Bauart bedingt, schon eine gewisse 'kompression' und gewollte Verzerrung (akkustischer Kurzschluss durch offene Box), auch wird der Mittel- und Hochtonbereich nur schlecht bis gar nicht wiedergegeben.
Kann es sein, dass du hier E-Gitarre und E-Bass verwechselst?
Eine offene E-Bass-Box ist mir noch nicht untergekommen, eine akustischen Kurzschluss würde ich nicht als Verzerrung bezeichnen, die meisten Bassboxen haben Hochtöner, immer mehr sogar noch zusätzlich Mitteltöner. Im Vergleich zu Gitarrenboxen sind Bassboxen in der Regel wesentlich linearer. Natürlich gibt es auch stark färbende, aber grundsätzlich sehe ich klanglich keine Probleme beim Spielen über neutrale Boxen. Man den Bass ja schließlich sehr oft auch nur per DI-Box ab. Schickst du dieses Signal wirklich noch durch eine Boxensimulation? Wenn ja, dann haben wir sehr unterschiedliche Vorstellungen von einem guten Basssound.

13.Melody hat das mit der unteren Grenffrequenz schon ganz gut erklärt: Ich habe das mal bei meinem Bass nachgemessen, der Grundton liegt da über 10dB unter der 1. Harmonischen. Die Diagramme der HS80m zeigen, dass die Box linear bis 50Hz spielt, das ist schon tiefer, als viele Bassboxen, der Ampeg-Kühlschrank hat beispielsweise eine f3 von rund 70 Hz.
Allerdings muss ich in einem Punkt widersprechen: Tiefe Frequenzen können Lautsprecher sehr schnell beschädigen. Tiefe Frequenzen bedeuten mehr Hub der Membran, wird der Hub zu groß, schlägt die Schwingspule an und kann beschädigt werden. Gefährlich beim Bass sind hier besonders tieffrequente Impulse, die beim Slappen oder Abstoppen der Saiten entstehen können. Ich habe das selber an meinen Hifi-Boxen beobachtet, da macht die Membran ganz schnell mal eine Menge Hub. Der Hub steigt bei Bassreflexsystemen unterhalb der Abstimmungsfrequenz stark an, da wir hier einen akustischen Kurzschluss haben.
Die Lösung dieses Problems heißt Hochpass, also ein passend gesetztes Filter. Wenn die Box diesen intergriert hat, sollte es keine Probleme geben.
 

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