Arbeit eines DJ

[fidsch]

Hallo,

entschuldigt meine Unwissenheit und wohl "dumm" erscheinende(n) Frage(n).
Bedingt durch soziale Isolation und zuviel PC-Konsum, ging an mir bisher wohl komplett die Szene von Clubs und elektronischer Musik vorbei.

Daher meine durchaus ernstgemeinte Frage:

Was genau macht ein DJ?

Was muss ein DJ können?
Im digital Zeitalter mit Laptops kann man ja komplette Sets zuhause in aller Ruhe "vorprogrammieren" und muss dann letztendlich nur noch play drücken?
Ist das essentielle an der Arbeit des DJs, ähnlich dem eines Dirigenten, die Vorarbeit? Das sichten von Musikmaterial, zusammenstellen, KnowHow der Lieder, welche wie gut wann ankommen?
Oder muss ein DJ während seines "Auftritts" wirklich etwas "leisten".

Wo bestehen die Unterschiede zwischen DJs? In manchen kleineren Discos hier in der Umgebung habe ich den Eindruck, dass sich die Arbeit jener DJs wirklich lediglich auf das stumpfe abspielen von fertigen Tracks beschränkt, welche dann in den Übergängen oft handwerklich schlecht und stümpferhaft ineinander gespielt werden.
Gibt es auch DJs die mit einzelspuren von ihren Tracks arbeiten, und somit auch Live performen?
Gibt es bezeichnungen für diese unterschiedlichen Arten von DJs?

Wieviel verdienen DJs im Schnitt?

grüße
fidsch

 

[Killerm4chine]

Das würde mich auch mal interessieren, was ein DJ eigentlich macht.

Warum antwortet denn keiner? Traut sich niemand?

 

[Gast27281]

Moinsen!

Sorry, aber mit einem PC kommt ihr schon klar wenn es um Spiele und sonstige Dinge geht? 1 Sekunde Googeln und fertig:

DJ / Wikipedia

Greets Wolle

 

[Nail.16]

Vorweg: Was ein DJ macht kann man sicher auch im Internet selbst recherchieren. Es gibt einschlägige Foren, Wikipedia usw. Den Begriff kann man zudem auch weit dehnen, weil sich im Prinzip jeder DJ nennen kann - egal was er als solcher dann genau tut.

Bedingt durch soziale Isolation und zuviel PC-Konsum, ging an mir bisher wohl komplett die Szene von Clubs und elektronischer Musik vorbei.

Unverzeihlich. Wahrscheinlich will deshalb keiner antworten.

Was genau macht ein DJ?

In erster Linie spielt er Musik vor einem Publikum ab. Dabei kann er Übergänge zwischen Tracks gestalten, den Sound der Tracks ändern, imdem er zu allerlei Effekten, EQs usw. greift. Er kann aber auch drum machines, sampler usw. nutzen. Zu guter Letzt natürlich auch scratchen. Ein DJ kann aber auch moderieren, dauernd blöde Sätze wie "Put your fuckin hands up" in Mikrofon brüllen, oder sogar mitsingen.

Was muss ein DJ können?

Meier persönlichen Meinung nach sollte ein DJ Ahnung von Msuik haben. Ein wenig Taktgefühl, verständnis für den groben Aufbau eines Tracks sind sicher hilfreich, oder sogar essentiel. Dann sollte ein DJ natürlich auch mit seiner Crowd umgehen können. Also wissen, welcher track gerade gut passt, wie er die Stimmung weiter erhöhen kann usw. Wie genau er das macht ist eigentlich egal.

Im digital Zeitalter mit Laptops kann man ja komplette Sets zuhause in aller Ruhe "vorprogrammieren" und muss dann letztendlich nur noch play drücken?

Kann man. Wäre aber ziemlich unfelxibel. Zudem ist es gar nicht nötig, weil über Software bekommt wirklich jeder Beatmaching hin. Einfach auf "Sync" drücken ung fertig. Aber darauf konzentrieren sich auch nur mehr die wenigsten DJs. gibt ja noch viele andere Dinge, die man machen kann. Aber es gibt auch Leute, die eine feste Playlist abbarbeiten. Wenn man es nur als ganz groben Leitfaden nützt, oder jeiwels ein paar Tracks kennt, wo man einen besonders coolen Übergang machen kann, oder die einfach wirklich gut zusammenpassen, dann kann man sich natürlich an solche Vorgaben halten. Solche Verknäpfungen passieren aber auch von alleine, ohne festgelegter Reihenfolge.

Ist das essentielle an der Arbeit des DJs, ähnlich dem eines Dirigenten, die Vorarbeit? Das sichten von Musikmaterial, zusammenstellen, KnowHow der Lieder, welche wie gut wann ankommen?

Dein DJ dirigiert zwar nicht eine Gruppe Musiker, aber beide müsen natürlich eine Auswahl treffen. Als DJ hat man es da aber deutlich einfacher, weil man einfach das Internet durchstöbern kann. Dann entwickelt und verändert sich auch der eigen Musikgeschmack. Was aber gerade gut ankommt wird wahrscheinlich meist spontan entschieden. Man sammelt mit der Zeit ja auch Erfahrung.

Oder muss ein DJ während seines "Auftritts" wirklich etwas "leisten".

Eigentlich schon. Es hngt natürlich davon ab, wie sehr man sich ins Zeug legt, aber ein paar Stunden auflegen ist nicht ganz ohne. Man sollte eigentlich immer wachsam bleiben. Ein Alleinunterhalter, der einfach seine Lieder runterträllert hat IMHO den ansprchsloseren Job. Auf der anderen kann es aber auch extrem viel Spaß machen.

Wo bestehen die Unterschiede zwischen DJs? In manchen kleineren Discos hier in der Umgebung habe ich den Eindruck, dass sich die Arbeit jener DJs wirklich lediglich auf das stumpfe abspielen von fertigen Tracks beschränkt, welche dann in den Übergängen oft handwerklich schlecht und stümpferhaft ineinander gespielt werden.

Stumpfes abspielen gibt es sicher. Finde ich nicht so brickeldn, aber man muss nicht zwingend jeden track mit Effekten übergießen und tausend Samples abspielen. Mich persönlich stören zwar schlechte Übergänge (wobei z.B. Cuts nicht immer schlecht sein müssen), aber lieber die richtigen Songs schlecht mixen, als umgekehrt. Alles kann man auch nicht sonderlich gut mixen, besoners nicht, wenn man wiklich nur mit den Songs arbeitet. Aber keine es gibt sicherlich auch weniger gute DJs. Aber auch Publikum, dem das egal ist

Gibt es auch DJs die mit einzelspuren von ihren Tracks arbeiten, und somit auch Live performen?

Natürlich gibt es das. Manche tun zwar auch nur so, aber das gibt es natürlich. Aber ich würde auch schon Mixen als "performen" bezeichnen. Ein DJ macht zwar keine Lieder selbst (obwohl.... viele "DJs" sind Producer, die einen Song landen und dann von Club zu Club wandern und plötzlich "DJ" sind), aber die Art und Weiße wie man die Lieder zusammenfügst ist die Performance. Einfach mal YT anwerfen und schaun, was so alles möglich ist

Wieviel verdienen DJs im Schnitt?

Kann ich Dir überhaupt nicht sagen. Das geht von "nach der Party gratis mitsaufen" bis 200.000 für einen Abend bei David Guetta. Als DJ in einem reltiv kleinen Club kannst Du allerdings nicht von der Gage leben. Die Frage ist für mich schwer zu beantworten.


So in etwa denke ich über die Sache. Ich denke, die Meinungen könnten auch weiter außeinander gehen.

 

[Hot-Button]

mein Senf dazu:
Der Job eines DJ unterscheidet sich wesentlich dadurch wo er auflegt - ein mobiler DJ, der für einen 50. Geburtstag gebucht wird, hat sicherlich andere Arbeitsweisen als ein Resident DJ in einem Club, der sich auf eine bestimmte Musikrichtung spezialisiert hat...
Ich selbst gehöre zu der mobilen Fraktion und mache das auch schon 2 Jahrzente, kenne also die "Anfänge" mit Vinyl und bin über CDs nun im MP3 Zeitalter angekommen, bin jetzt also ein HDD-DJ (HardDiskDrive-DJ = Festplatten-DJ)
Bei der Auftragsannahme umreiße ich mit dem Kunden seine Wünsche und Musikvorstellungen (auch Dinge die er nicht hören will, wie zB Ballemann-Mucke ) und erstelle eine grobe Vorauswahl für die ersten 2-3 Stunden der Party. In dieser Zeit ist die Musik nicht sooo wichtig, da sich die Gäste unterhalten, Essen, usw... Allerdings sehe ich da schon, was für Leute da sind und was für Musik passen wird. Die Playliste ist also für mich nur eine grobe Ansammlung an Beriesellungsmusik, klassikern aus den 80ern, 90ern und Chartsachen, die nicht als Kracher gelten.
Der eigentliche Job kommt dann erst - in erster Linie muss ein mobiler DJ "alle" Musikstile bedienen können, darf sich nicht von seinem persönlichen Geschmack beeinflussen lassen und er muss ein Gefühl für Musik haben, was jetzt passt, was zueinander passt und was man wann spielen kann.
Der mobile hat es da schwerer als ein Club DJ, der ja für seinen Musikgeschmack bekannt ist und quasi nur eine geringe Abweichung innerhalb dieser Stilrichtung spielt. Hier kommt es mehr auf MIXING an, also auf gute Übergänge und gekonnte Spannungskurven in dem Set.
Beim mobilen DJ sind die Übergänge weniger wichtig, kein Gast geht von der Tanze, nur weil der Übergang zwischen den Liedern nicht Beatmatched war... allerdings entspricht es dem Anspruch eines guten DJs, auch hier gekonnte Übergänge zu zaubern.

Ich verstehe Deine Frage so, daß es in Deinen Augen ja nicht so schwer ist, im Zeitalter von PC und Software einen DJ zu miemen und auf nem 18. Geburtstage, wo Du mit Winamp Mucke gemacht hast, auch der Hammer war...
Klar kann man für seine Kumpels immer gut Mucke machen, weil man sich ja kennt und die Musikgeschmäcker in etwa auf einer Welle sind...
Bei nem mobilen DJ kommt es aber darauf an, möglichst viele Geschmäcker zu treffen und gekonnt zu bedienen und bei einem Club DJ kommt es auf handwerkliche Kunst an...

ich hoffe mein Senf brachte Klarheit

Gruß
Jens

 

[Hunni]

Also ich möchte hier auch mal meinem Senf abgeben,mittlerweile lege ich leider!!!! nicht mehr auf,das ist sehr schade,aber der Club in dem ich auflegte wurde nach einer Razzia dichtgemacht.
Ich war mit Leib und Seele Dj,ganz ehrlich,das war so eine geile Zeit,ich hab das aus überzeugung gemacht,oder besser gesagt,weil es mir unheimlich viel Spass gemacht hat!Ich hab manchmal 12-14 Stunden ohne Pause,gearbeitet,das war manchmal hart,aber geil.
Mein Musikstil war House und Techno,grob gesagt.
Taktgefühl und gespür für Musik ist auf jeden Fall absolut notwendig,mann sollte wissen wie ein Lied aufgebaut ist,die grundsachen zb,das erleichtert einem die Arbeit.
Die meisten Leute halten einen Dj für einen Star oder Musiker,aber das ist totaler Unfug,man ist ein besserer Angestellter,,obwohl viele Idioten dann wirklich sich wie Stars benehmen und auch so bezahlt werden,also ich spreche hier von 10000-20000 € für einen Abend,2-3 Stunden auflegen,das ist wahnsinn!
Natürlich hängt auch sehr viel von deiner arbeit ab,ganz klar,bist du scheisse,spricht sich das rum und irgendwann bleiben die Leute dann weg,dann schmeisst der chef dich raus,klar,dann wird das auch nix mit grossen gigs,bist du gut,dann spielst du den ganzen abend,weil der chef geld verdienen will,aber es macht spass!
Ich glaub ich hab 1994 30 mark die stunde bekommen,schwarz natürlich,hab mir gleich wieder neue platten dafür gekauft,also reich werden is nix

 

[Leandis Osvald Schenk]

Also ich möchte hier auch mal meinem Senf abgeben,mittlerweile lege ich leider!!!! nicht mehr auf,das ist sehr schade,aber der Club in dem ich auflegte wurde nach einer Razzia dichtgemacht.
Ich war mit Leib und Seele Dj,ganz ehrlich,das war so eine geile Zeit,ich hab das aus überzeugung gemacht,oder besser gesagt,weil es mir unheimlich viel Spass gemacht hat!Ich hab manchmal 12-14 Stunden ohne Pause,gearbeitet,das war manchmal hart,aber geil.
Mein Musikstil war House und Techno,grob gesagt.
Taktgefühl und gespür für Musik ist auf jeden Fall absolut notwendig,mann sollte wissen wie ein Lied aufgebaut ist,die grundsachen zb,das erleichtert einem die Arbeit.
Die meisten Leute halten einen Dj für einen Star oder Musiker,aber das ist totaler Unfug,man ist ein besserer Angestellter,,obwohl viele Idioten dann wirklich sich wie Stars benehmen und auch so bezahlt werden,also ich spreche hier von 10000-20000 € für einen Abend,2-3 Stunden auflegen,das ist wahnsinn!
Natürlich hängt auch sehr viel von deiner arbeit ab,ganz klar,bist du scheisse,spricht sich das rum und irgendwann bleiben die Leute dann weg,dann schmeisst der chef dich raus,klar,dann wird das auch nix mit grossen gigs,bist du gut,dann spielst du den ganzen abend,weil der chef geld verdienen will,aber es macht spass!
Ich glaub ich hab 1994 30 mark die stunde bekommen,schwarz natürlich,hab mir gleich wieder neue platten dafür gekauft,also reich werden is nix

DJ ist wirklich einer der geilsten Jobs, die man sich vorstellen kann. Es macht wirklich saumässig Spass. Wenn es gut läuft.

Was ein DJ macht, ist wahrscheinlich eine Spassfrage.
Er stellt die Musik zusammen und setzt sie situativ ein.

Es ist absolut tödlich für einen DJ, wenn er Sets vorprogrammiert und dann nur noch den Knopf drückt.
So etwas funktioniert wahrscheinlich noch nicht ein einziges Mal.

Ein DJ muss die Sachen kennen, die er auflegt, d.h. er muss schon Ahnung von Musik haben und sich dafür begeistern.

Verdienst : alles möglich, da kann man nicht mal einen Schnitt angeben.

Der Threadersteller möge es versuchen, ich kann es nur empfehlen.