Krächzen/Überschlagen der Stimme bei hohen Tönen

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Judieeeeeba
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Guten Tag an alle!
Ich stelle mich erstmal vor, da ich nämlich neu bin in diesem Forum: Ich heiße Judith und werde im August 18 Jahre alt.
Seit zwei Jahren besuche ich ein Oberstufengymnasium mit Musikschwerpunkt. Seit September 2011 bekomme ich zusätzlich (neben meiner anderen Gesangslehrerin in der Schule, mit der ich eher Pop/Rock/Jazz Songs singe) Gesangsunterricht bei einer sehr guten, engagierten und motivierenden Opernsängerin.

Mit Ihr habe ich mein Talent für klassischen Gesang entdeckt und bemerkt, dass ich eine Sopran Stimme habe (habe zuvor die Höhe EHER vermieden), die sich erst in der Höhe richtig entfaltet.

Leider habe ich seit einigen Monaten wirklich ein Problem mit der Höhe. Ich weiß nicht, ob es am Schulstress liegt oder schlechter Atmung oder ähnlichem, aber jedes Mal wenn ich auf Vokale (A, E, I, O , U, am selben Ton jeweils, um die Tonqualität zu verbessern und den klassischen Klang auszubauen. Immer höher werdend!) singe und etwa beim D3-F3 lande überschlägt sich die Stimme total und krächzt (mehrstimmiges krächzen). Egal was ich versuche...ruhig und tief in den Bauch einatmen, darauf achten dass ich im Becken stütze, mich gut erde, die Zunge richtig lege und der Resonanzraum groß genug ist...ständig überschlägt sie sich in dieser Höhe :nix:. Wenn ich mit geschlossenem Mund einsinge (brrr...wie ein Pferd quasi,die lippen ganz locker "flattern lasse" ich hoffe ihr wisst was ich meine?!) komme ich viel höhe rund zwar ohne Probleme.

Habt ihr irgendwelche Tipps für mich was ich tun könnte?
Oder kann es der Stimmbruch sein (wir Mädchen haben ja auch so einen, jedoch nicht spektakulären!) ?

Liebe Grüße und vielen Dank im vorhinein,
Judith :)
 
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Herzlich Willkommen Judith!

Schön, dass du den Klassischen Gesang für dich entdeckst! Ich schätze mal du meinst eher d''' bis f''' (höchster Ton bei der Arie der Königin der Nacht), da D3 (ungestrichendes d) und F3 (ungestrichendes f) für einen Sopran eher ziemlich tief ist. Jedenfalls kann ich dich beruhigen, dass das für den Anfang normal ist. Wahrscheinlich wechselst du bei diesen Tönen ins Pfeifregister. Ist das Pfeifregister untrainiert, fällt die Kontrolle sehr schwer. Die Stimme jodelt dann und die Intonation wird gräßlich. Je besser du den Übergang beherrschst, desto besser kannst du die Töne kontrollieren und auch der Übergang Kopfstimme-Pfeifregister wird geschmeidiger. Wenn du allerdings ein mehrstimmiges Krächzen hast, kann es auch sein, dass du für die Pfeiffunktion die Taschenfalten benutzt und somit zu druckvoll rangehst. Im Belcanto gilt meines Erachtens nach die Benutzung der Taschenfalten für das Pfeifregister als Fehler. Das mit den Taschenfalten ist allerdings nur eine Vermutung von mir. Was sagt denn deine Lehrerin dazu? Hast du auch eine Hörprobe mit besagtem Problem? Vielleicht hört man schon da, dass du mit zu viel Druck rangehst. Das würde vielleicht auch erklären, warum du mit Liprolls weniger Probleme hast.
 
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Liebe Vali!

Erstmal danke für die rasche antwort :).
Natürlich meine ich d''' bis f'''. Hatte vorher die Striche am Laptop nicht gefunden und dachte, dass es keinen unterschied macht ob ich eine Zahl hinschreibe oder die Striche macht, entschuldige!

Ja genau...ich bin in der Kopfstimme schon relativ sicher, aber ich spüre dann wie die Stimme eben in dieses Pfeifregister übergeht. Dieses Register ist mir nur durch kreischen aus der Kindheit bekannt und ich weiß noch nicht so recht wie ich damit umgehen soll, damit ein schöner, voller und dennoch nicht leiser ton herauskommt.

Meine Gesangslehrerin tippt darauf, dass ich nicht gut genug stütze und die Zunge noch nicht gut genug liegt um so hoch zu kommen.
Ich kann in den nächsten Tagen eine Aufnahme von diesem Problem machen, damit du hörst wie sich das anhört.
Es kann leicht sein dass ich mit zu viel Druck rangehe...ich nehme evt die tiefen Töne zu kräftig und kann das dann mit der Kopfstimme und dem Kopfstimme-Pfeifregister nicht richtig kompensieren.

Liebe Grüße
 
Im Belcanto gilt meines Erachtens nach die Benutzung der Taschenfalten für das Pfeifregister als Fehler.

Dazu hier mal der Link zu D. L. Jones:

http://www.gesanglehrer.de/jones/pfeifregister.html


Wenn ich mit geschlossenem Mund einsinge (brrr...wie ein Pferd quasi,die lippen ganz locker "flattern lasse" ich hoffe ihr wisst was ich meine?!) komme ich viel höhe rund zwar ohne Probleme.

Damit diese "rrr"/"brrr"-Übungen gut funktionieren, brauchst du viel Körper. Somit bist du gezwungen hier mit Körpereinsatz zu singen. (Schau mal beim Jones-Link oben, irgendwo schreibt er auch dazu was.) Bei den Übungen auf Vokale bist du dann vllt unbewusst körperlich etwas fauler, deshalb könnte ich mir vorstellen, dass mangelnde Körperanbindung dort eine (Mit-) Ursache für die Probleme ist. V.a wenn deine GL das auch sagt, die kennt dich ja am besten :)


Ja genau...ich bin in der Kopfstimme schon relativ sicher, aber ich spüre dann wie die Stimme eben in dieses Pfeifregister übergeht.

Das verstehe ich jetzt nicht. So wie du das schreibst, macht es auf mich den Eindruck, dass du das (ins Pfeifregister wechseln) nicht möchtest? Das ist in einer Lage von d'''-f''' aber völlig normal. Das "obere Passaggio" (wenn man das so nennen will) liegt wohl für viele Soprane in diesem Bereich. Bei mir z.B. ist es ca. bei e'''-f'''

Was ich aber auch nicht verstehe: du schreibst, dass du erst seit letztem Herbst klassischen GU hast: weshalb willst/musst du dann schon in diesen Höhen rumturnen? Du wirst doch wohl nicht schon dreigestrichene Literatur singen müssen?

Bei mir kamen die hohen Töne (ab d''') erst dran, als ich viele meiner Übungen auf verschiedenen Vokalen sauber und relativ rund bis ins c''' singen konnte. D.h. als ich c''' in Übungen nicht mehr als hoch empfand, wurde weiter rauf gegangen und dann kamen die Töne bis f''' so ziemlich gratis dazu. Irgend ein spezielles Pfeifregistertraining habe ich nie gemacht.

Und du bist ja noch jung, hast noch viel Zeit, das wird dann schon :)
 
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Darf ich Dir den Tip geben, die ZUnge mal nicht "richtig" legen zu wollen, sondern einfach mal zu kucken, was die macht? Nur als kleinen Anreiz?
Und_ Das überschlagen ist ja auch ein Stückweit normal, immerhin ist es ein Registerwechsel. Nimmt man das nach außen auch so war?
 
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Nimmst du die Pille? Hast du vielleicht die Pille gerade gewechselt bevor das Problem aufgetreten ist?

Ich hatte das schon einige Male bei jungen Mädchen. Es ist ein ganz charakteristisches Ratschen in den Höhen, wenn es mit der Pille nicht passt. Eine meiner Schülerinnen hat aufgrund dessen in der Höhe bestimmt 5 Töne verloren. Nach Absetzen des Präparates brauchte ihre Stimme ein paar Wochen - Dann war die Höhe auf einmal wieder da.
 
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Dazu hier mal der Link zu D. L. Jones:

http://www.gesanglehrer.de/jones/pfeifregister.html




Damit diese "rrr"/"brrr"-Übungen gut funktionieren, brauchst du viel Körper. Somit bist du gezwungen hier mit Körpereinsatz zu singen. (Schau mal beim Jones-Link oben, irgendwo schreibt er auch dazu was.) Bei den Übungen auf Vokale bist du dann vllt unbewusst körperlich etwas fauler, deshalb könnte ich mir vorstellen, dass mangelnde Körperanbindung dort eine (Mit-) Ursache für die Probleme ist. V.a wenn deine GL das auch sagt, die kennt dich ja am besten :)




Das verstehe ich jetzt nicht. So wie du das schreibst, macht es auf mich den Eindruck, dass du das (ins Pfeifregister wechseln) nicht möchtest? Das ist in einer Lage von d'''-f''' aber völlig normal. Das "obere Passaggio" (wenn man das so nennen will) liegt wohl für viele Soprane in diesem Bereich. Bei mir z.B. ist es ca. bei e'''-f'''

Was ich aber auch nicht verstehe: du schreibst, dass du erst seit letztem Herbst klassischen GU hast: weshalb willst/musst du dann schon in diesen Höhen rumturnen? Du wirst doch wohl nicht schon dreigestrichene Literatur singen müssen?

Bei mir kamen die hohen Töne (ab d''') erst dran, als ich viele meiner Übungen auf verschiedenen Vokalen sauber und relativ rund bis ins c''' singen konnte. D.h. als ich c''' in Übungen nicht mehr als hoch empfand, wurde weiter rauf gegangen und dann kamen die Töne bis f''' so ziemlich gratis dazu. Irgend ein spezielles Pfeifregistertraining habe ich nie gemacht.

Und du bist ja noch jung, hast noch viel Zeit, das wird dann schon :)

Zuerst Mal zur Körperhaltung: Das kann gut sein, dass ich bei der Verwendung von Vokalen unbewusst fauler werde. Werde heute beim üben einmal darauf achten und für Euch auch versuchen eine Aufnahme zu machen, damit ihr evt. das Problem auch mal hört.

Dass es so klingt als wolle ich den Übergang nicht, kann schon sein. Weißt du, ich wäre vor einem Jahr gar nicht auf die Idee gekommen so hoch zu singen und deshalb ...ja na ja ich will diesen Übergang deshalb nicht weil ich jedes Mal Angst habe dass es wieder nur krächzt.
Deshalb kommt es evt. so rüber!

Die Idee so hoch zu singen hatte eh nicht ich...jedoch ist meine Gesangslehrerin eine sehr schnelle weil ich sie leider nur noch dieses Jahr vermutlich habe (ist ein so genanntes Wahlpflichtfach in der Schule, das man aber nur zwei Jahre belegen kann --> diese lehrerin habe ich aber erst dieses Schuljahr bekommen und dementsprechend beeilen tut sie sich vermutlich). Und sie weiß dass ich an einem Gesangsstudium interessiert bin und diese Höhe an der Uni bzw am Konservatorium schon halbwegs funktionieren sollte.

Ich weiß, dass ich noch Zeit habe, doch ich will natürlich, dass dieses Krächzen weggeht...
Alles Liebe und Danke

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Darf ich Dir den Tip geben, die ZUnge mal nicht "richtig" legen zu wollen, sondern einfach mal zu kucken, was die macht? Nur als kleinen Anreiz?
Und_ Das überschlagen ist ja auch ein Stückweit normal, immerhin ist es ein Registerwechsel. Nimmt man das nach außen auch so war?

Ah, okay! Ja das werde ich versuchen und in die Hörproben einbauen (als vergleich evt).

Und was das Überschlagen betrifft..ich kann es nicht wirklich beschreiben, aber es ist wirklich ein überschlagen, das man auch als Zuhörer auf jeden Fall wahrnimmt. Vor allem das Krächzen...es kommt dann quasi kein Ton mehr raus sondern nur so ein leises Krächzen, als wäre meine Stimme auf einmal weg?

Liebe Grüße

- - - Aktualisiert - - -

Nimmst du die Pille? Hast du vielleicht die Pille gerade gewechselt bevor das Problem aufgetreten ist?

Ich hatte das schon einige Male bei jungen Mädchen. Es ist ein ganz charakteristisches Ratschen in den Höhen, wenn es mit der Pille nicht passt. Eine meiner Schülerinnen hat aufgrund dessen in der Höhe bestimmt 5 Töne verloren. Nach Absetzen des Präparates brauchte ihre Stimme ein paar Wochen - Dann war die Höhe auf einmal wieder da.

Ich nehme zwar die Pille, aber schon seit zwei Jahren...da ich erst dieses Jahr mit der Höhe begonnen habe kann ich keinen Vergleich machen ob das ohne Pille nicht so war.
hm...das gibt mir zu denken!
 
Die Idee so hoch zu singen hatte eh nicht ich...jedoch ist meine Gesangslehrerin eine sehr schnelle weil ich sie leider nur noch dieses Jahr vermutlich habe (ist ein so genanntes Wahlpflichtfach in der Schule, das man aber nur zwei Jahre belegen kann --> diese lehrerin habe ich aber erst dieses Schuljahr bekommen und dementsprechend beeilen tut sie sich vermutlich).

Meine GL ist auch nicht gerade von der langsamen Truppe ;) Ans Lerntempo der Profischüler gewohnt, fordert sie auch von einer Hobbysängerin wie mir so einiges. Was letztendlich natürlich super ist :) Aber trotzdem berücksichtigt sie immer, dass der Aufbau einer Stimme halt seine Zeit braucht und nicht übers Knie gebrochen werden kann. Und da du dich bei deiner Lehrerin sonst ja gut aufgehoben fühlst, ist sie sicher so erfahren, dass sie das auch weiss. Sprich doch mal mit ihr darüber, dass es dir bei diesen Tönen noch nicht wohl ist.

Und damit du nicht so einen Zeitdruck hast: kannst du nach diesem Jahr nicht privat weiter bei ihr Stunden nehmen? Dann kannst du das mit der Höhe ruhiger angehen. Und ohne den Druck, den du dir jetzt wohl machst, wird das mit grosser Wahrscheinlichkeit ohnehin viel besser klappen.

Und sie weiß dass ich an einem Gesangsstudium interessiert bin und diese Höhe an der Uni bzw am Konservatorium schon halbwegs funktionieren sollte.

Ich weiss nicht wie das in deiner Gegend ist, bei uns musst du an einer MHS-AP aber kaum so hoch singen ;) Denn: Qualität des Materials, Entwicklungsmöglichkeiten der Stimme und Eignung der Person zum beruflichen Singen lassen sich nicht daran festmachen, ob momentan ein schönes d''' oder f''' gesungen werden kann. Und manchmal singt eine Prüfungskandidatin im Mezzobereich vor und erst später im Studium geht plötzlich die Höhe auf und es zeigt sich, dass sie eigentlich Sopran ist.

Und übrigens: der Schwierigkeitsgrad der Prüfungsliteratur bei den MHS, ist ja wohl eher im mittleren Bereich angesiedelt. Du kannst ja auch mal an der Hochschule in deiner Gegend anfragen. Meist gibts ja auch ganz konkrete Vorgaben, nicht nur was du allgemein an einer AP bewältigen musst, sondern auch bezüglich Stückauswahl für die Prüfung.
 
Ich nehme zwar die Pille, aber schon seit zwei Jahren...da ich erst dieses Jahr mit der Höhe begonnen habe kann ich keinen Vergleich machen ob das ohne Pille nicht so war.
hm...das gibt mir zu denken!


Sorry, ich hatte es ein wenig falsch gelesen, du meinst den Bereich der Pfeifstimme oberhalb von c''' nicht? Das typische Pillen-Ratschen tritt aber meist schon weit unterhalb auf, bei besagter Schülerin schon so ab f''. Darüber war dann plötzlich alles weg. Bis sie die Pille abgesetzt hat. Dann war es nach ein paar Wochen wieder da.
 
Wenn das Krächzen mehrstimmig ist, dann sind es tatsächlich die Taschenfalten. Mit den Stimmbändern kann man normalerweise nur eine Stimme (na gut, mit Oberton) erzeugen. Das spricht tatsächlich dafür, dass du zu viel Druck am Kehlkopf hast, also dass die Körperanbindung (Stütze) nicht optimal ist. Versuch doch mal von dem Pferde-Brr direkt in den Gesang überzugehen.
 

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