Stimmgerät fürs Buzzing

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Hallo Ihr Lieben,

als autodidaktischer Anfänger auf dem Tenorhorn buzze ich fleißig (wie ja vielfach empfohlen) mit Stimmgerät - spielen tue ich natürlich auch viel mit Stimmgerät. Mein Harley Benton MT 50 springt dabei aber oft ziemlich seltsam umher, so dass mich das eher verunsichert als unterstützt. Und auch das PC-Programm AP Tuner ist ziemlich hektisch.
Muss ich mich damit abfinden oder gibt es da Besseres für meinen Zweck?

lg,
Christian
 
Eigenschaft
 
Eine sehr gute Kontrolle des Stands der Dinge bieten gelegentliche Aufnahmen vom Üben bzw. Spielen.

Das geht auch ohne Homerecording-Setup oder Digitalrecorder, das Handy oder eine Digitalcamera reichen schon für diesen Zweck.

Du hörst bei einer Aufnahme viel deutlicher, ob die instabile Anzeige ein Problem der verwendeten Tuner ist oder ob das an einem unsteten Luftfluss liegt.

Die Qualität deiner Tuner kenne ich nicht, ich benutze schon ewig und sehr zufrieden welche von Korg., Irgendwann fliegen die Dinger bei mir einfach einmal zu oft vom Ständer oder sie gehen verloren.

Mit Stimmgerät üben heißt für mich, ibei einer Etüde nur ab und zu einen "Schlüsselton" (eventuell verlängert) zu halten und dabei dessen Intonation auch optisch zu kontrollieren. Eigentlich geht es ja darum, nach Gehör zu spielen.
Klebt der Blick an der Anzeige, bringt der Einsatz für die musikalische Entwicklung des Gehörs leider gar nichts.

Das Mundstück Buzzing kommt zwar vom großen Mundstück (Arnold Jacobs), ist darauf aber wegen der geringen Begrenzung der Lippen durch den Rand viel näher am Lip Buzzing als das Buzzing auf kleinen Trompetenmundstücken.
Das bedeutet, es ist auch viel anstrengender. Vielleicht ist daher einfach eine zeitweise Ermüdung deines Ansatzes die Erklärung für das Problem.

Sehr hilfreich für die Entwicklung des Klangs ist das aufmerksame Spielen mit guten Play-Alongs, wobei es auch eine Aufnahme mit der Solo-Stimme geben sollte. Dadurch hättest Du ein Vorbild, an dem dich beim Klang und der Interpretation orientieren kannst.
Es gibt zu meiner Überraschung ein Angebot an aufgenommenen Tenorhorn-Solo-Stimmen, ich würde aber eventuell auch einen Blick auf Posaunen-Play-Alongs werfen.
Es ginge bei den ersten Schritten ausdrücklich nicht um Virtuosität, sondern um Klangentwicklung und das, was von den Voraussetzungen her dazu gehört.

Über Erklärungen im Text und allein nach Noten übt es sich wesentlich aufwendiger als durch Mitspielen und Lernen am Modell.
Bezugsquellen und Such-Routinen wurden schon häufiger im Forum erwähnt, ein möglicher Einstieg wäre vielleicht das folgende Angebot.
http://www.spaeth-schmid.de/shop/index.php/cat/c246_Tenorhorn-mit-CD-Begleitung.html

Gruß Claus
 
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Danke, da ist wohl was dran.
Ich werde mir ein paar Playalongs suchen, ein Buch mit CD hab ich ohnehin schon. Macht ja auch mehr Spaß als mit Stimmgerät ;)
lg,
Christian
 
Hallo,

bei den Blechbläseren und Buzzing kenne ich mich nicht besonders aus, ich bin mehr der Holzbläser.

Ich spiele recht selten Es-Klarinette ab und an brauche ich sie aber und da muss ich schon auch Töne aushalten und "hinhören", zumal das ein recht kritisches Instrument ist was die Stimmung angeht, insbesondere in der hohen Lage.

Was mir dabei besser hilft als ein Stimmgerät ist ein Notensatzprogramm. Hier habe ich, gerade im für mich kritischen Bereich, ein paar Übungen aus der Klarinettenschule eingegeben (Klarinettensound).
Intervalle, gebrochene Akkorde, chromatische Tonfolgen. Metronom ca 70-80. kann man aber variieren.

Ich habe diese in mehreren Dateien gespeichert, lasse sie nach Bedarf ablaufen und spiele die gleichen Töne mit. Nach 2-3 maliger Wiederholung, spiele ich sie wieder mehrmals ohne die PC Unterstützung, dann wieder mit PC.
Mir hilft das mehr bei der richtigen Intonation als ein Stimmgerät.


Grüße

atrofent
 
Hello Guys
Nach dem Visuellen Eindruck zu spielen ist nicht besonders gut geeignet, wenn nicht sogar unnütz!!! Viel besser ist es mit einem Stimmgerät zu arbeiten, dass mit Sound versehen ist.
Das Gehör ist wichtig, nicht die Optische Justierung. Besonders geeignet: Auf F` einstellen klingend (sowieso) Das wäre die Quinte fürs B Instrument Ventilstellung 0. Dann alle Intervalle erst mal anspielen die wichtig sind (1,8,5,3) dann dasselbe halbe Töne tiefer und wieder hoch.
Oft fehlt bei Bläsern ein Gespür für Intervalle! Was sehr Schade ist!! Das Ende ist immer "Richtiger Knopf/Falscher Ton"
Hickman bietet auch eine entsprechende Lektüre die Oktaviert auch mit Tenorhorn funktioniert.

Grüße Robert
 
Ich arbeite regelmäßig mit Stimmgerät und Buzzing im direkten Vergleich mit dem Instrument.
Auf dem Instrument ist es viel einfacher, den Ton zu treffen und zu halten, weil der Ton "einrastet" und das Mundstück den Lippen Halt gibt. Das Buzzing ist anfälliger, Schwankungen können sowohl an der Luftführung als auch an der Konstitution der Lippenmuskulatur liegen. Mit der Zeit bekommt man das aber auch mit dem Buzzing hin, ich würde das in die Kategorie Trainingseffekt einordnen. Mein Stimmgerät von Korg ist schon 15 Jahre alt - Dank Neodynium Magneten in Würfelform per Powerstrips an der Rückseite befestigt fällt das auch nicht vom Notenständer. Und auf dem Noteständer ist trotz Stimmgerät und Metronom reichlich Platz. ;)

Die Einschätzung, das Visuelle am Stimmgerät brächte leider nichts, kann ich leider nicht teilen. Mindestens würde ich diese Aussage anders formulieren. Solange das Stimmgerät nur für die Kontrolle dessen hergenommen wird, was man zuvor mit der eigenen Tonvorstellung (Gehör) produziert hat, spricht da meiner Meinung nach nichts dagegen, ganz im Gegenteil.
Ich nutze das Stimmgerät regelmäßig zur Kontrolle beim Warm-up und vergleiche dort wie gesagt Instrument mit Buzzing. D.h. ich spiele etwas mit dem Instrument vor, kontrolliere die Intonation mit dem Stimmgerät und reproduziere diese dann per Buzzing. Die Tonvorstellung und -bildung steht hier klar im Vordergrund und das Stimmgerät gibt mir lediglich direktes Feedback und ermöglicht mir die unmittelbare Korrektur falls notwendig.

Lernpsychologisch ist diese Schleife - Ausführung, unmittelbares Feedback und Korrektur - übrigens enorm wichtig. Von Aufnahmen halte ich daher eher wenig, es sei denn, sie werden unmittelbar nach dem Spiel ausgewertet und Fehler korrigiert. Daher kann ein Forum auch nie einen guten Lehrer ersetzen.

Grüße
Marco
 
Hey BioMarco

Die Einschätzung, das Visuelle am Stimmgerät brächte leider nichts, war eigentlich so angedacht, es nicht für ein ganzes Training zu nutzen. Trainiert man Buzzing, was besonders dann die Anfänger betrifft, die Buzzing noch nicht so gut drauf haben, ist es mehr das Spüren und Hören von Intervallen. Mit der Beobachtung des Zeigers könnte man hierbei etwas überfordert sein.
Für Buzzing gibt es unzählige Möglichkeiten:
Mit Mundstück
Ohne Mundstück/Lippenbuzz
Mit geschnittenen oder kessellosen Mundstück
Es könnte so aussehen:
Töne die vorher mit der Trompete gespielt werden, zu Wiederholen! Am besten hier erst mal, mit dem Lehrer arbeiten. Dann!

Kleine Intervalle die vorher mit der Trompete gespielt werden, zu Wiederholen! Hier sehr wichtig im Glissando zu arbeiten um eine durchweg gleichbleibende Klangqualität zu erreichen.

Dann ganze Melodien spielen. Für Hohes Register gilt zu beachten das dass Mundstück selbst eine Mensur hat und in der Höhe begrenzt ist. C3 ist hier das Maximum.
Bei geschnittenen Mundstücken, gibts keine Grenze und es geht höher als mit normalen Mundstück.

Noch ein Tip aus der Naturtrompetenszene. Mit Sound versehenen Gerät arbeiten und in Tongeschlechtern sich bewegen. Dur Moll etc! Dabei immer die Quinte einstellen um einen Zentrumston zu bekommen, der als Referenz gilt sich nicht zu verlaufen.
Auch beim Buzzing sollte man es nicht übertreiben! Vorsichtig anfangen, nicht verkrampfen und mit Feingefühl vorgehen!

Buzzing ist eigentlich der entscheidente Punkt, Klang zu bekommen oder nicht. Wer Klanglich am Mundstück nichts bringt, wird ein Optimum nicht erreichen, ob Profi oder Amateur.

Ich denke ich rede hier etwas zu Trompetenlastig. Aber es funktioniert auch mit Tenorhorn, da ich auch das spiele.

Grüße der Robert
 
@Trumpetmaster

Volle Zustimmung, was die Eignung von Stimmgerät beim Buzzing von Anfängern angeht - Überforderung ist hier fast schon vorprogrammiert.
Mein persönlicher Tipp wäre, stattdessen altbekannte Melodien zu buzzen, z.B. Kinderlieder oder Volkslieder. Dazu hat man ohnehin schon eine gute Tonvorstellung und kann gut mit dem Gehör vergleichen. Intervalltraining ist da schon anspruchsvoller.

Viele Grüße
Marco
 

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