Eure schrÀgsten gigs ;)

Da brauchte ich fĂŒr einen einzelnen Gig teilweise mehr, weil ich zwischen soundcheck und Auftritt gern noch mal nach Hause gefahren bin :) aber damals lag das Geld bei mir lockerer als heute.
 
Ich hab mich noch nie gegen's Taxifahren gewehrt - es kam einfach nie dazu. Allerdings habe ich mir mal extra fĂŒr ein Gig-Wochenende am Tag davor ein Auto gekauft, sonst wĂ€re ich nĂ€mlich nicht zum Gig gekommen. FĂŒr 100,- weniger als die Wochenendgage :D. Und ich war ĂŒberzeugt davon, daß mich der HĂ€ndler reingelegt hat und mir die Karre nach ein paar Tagen unter'm Hintern zusammenbricht. Fazit: ich war damit 7 Jahre glĂŒcklich :juhuu:
 
Hallo!

Wir spielten mal in einer Kneipe und wurden angesprochen, ob wir nicht auf einem 40. Geburtstag spielen wollten. Wir wollten eigentlich nicht, Wohnzimmergigs sind irgendwie doof. Da wir höflich sein wollten, nannten wir das Dreifache unserer ĂŒblichen Gage plus Spritgeld. Das wurde ohne jedes Zucken akzeptiert.

Zwei Wochen vor der Veranstaltung telefonierten wir zur Sicherheit nochmal. Der Auftraggeber bestĂ€tigte die "Buchung", nannte Ort und Uhrzeit und bat um Angabe einer Bankverbindung - die Gage war einen Tag spĂ€ter auf dem Konto. Da fĂ€hrt man natĂŒrlich dann ganz entspannt hin.

Der Mann war Zahnarzt. Seine Frau RechtsanwĂ€ltin. Sie wohnten in einer noblen Villa in Bonn, das Esszimmer war extra fĂŒr uns freigerĂ€umt - Platz satt. Erst einmal gab es ein wunderbares Essen, dann fingen wir an zu spielen.

Leider fand das Ganze im August statt und sÀmtliche GÀste waren im Garten. Wir spielten - hin und wieder kam jemand, der auf die Toilette wollte, wippte kurz, lÀchelte, ging weiter. Zwischendurch kam der Gastgeber, hörte zwei Minuten zu, grinste, nickte, ging wieder. Nach 90 Minuten waren wir mit dem Programm zu Ende - die Ansagen hatten wir uns gespart und das alles als Probe gesehen.

Der Gastgeber kam angestĂŒrmt und zahlte fĂŒr eine weitere halbe Stunde Musik, die wir spielten und der auch niemand zuhörte.

Als ich nach dem Abbau im Auto saß und nach Hause fuhr - voll von gutem Essen und nach einer sehr schönen Probe - fĂŒhlte ich mich schon irgendwie merkwĂŒrdig.

Gruß

erniecaster
 
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Dass man so eine Art "lebender CD-Player" fĂŒr Hintergrundbeschallung dargibt, ist so selten nicht im musikalischen Dienstleistungssektor. Auch schon erlebt. Wie spielten als Duo - krass leise - nur im Durchgang zum eigentlichen Veranstaltungsraum neben der Garderobe. Zum GlĂŒck hatten wir und drei vier Freunde mitgenommen und die DJane teilte mein Schicksal. So hatten wir zumindest ein wenig Publikum.
 
In Frankfurt gibts so eine "Wohnzimmerkneippe", deren Namen mir momentan gerade nicht einfÀllt, da sitzt auch immer die halbe Band im Durchgang zum Klo - mehr Platz ist dort einfach nicht.
Aber die Gigs sind nett, ebenso wie der Betreiber und die GĂ€ste.
 
Interessanterweise sind die Gigs, bei denen keiner zuhört und man sich völlig ĂŒberflĂŒssig wĂ€hnt, am besten bezahlt :gruebel:
 
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Ja. Schmerzensgeld fĂŒr die KĂŒnstlerseele, sozusagen. Und immerhin gibt's da meist auch was Leckeres zu essen
 ;-)
 
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Vor zwei Jahren sollten wir als Überraschunsgband bei einem 40.Geburtstag in Augsburg spielen. Mittags schneller Soundcheck, dann gegen 20 Uhr legen wir los, haben genau drei StĂŒcke spielen können, da war auch schon die Polizei da. Die waren freundlich, aber entschieden dagegen das wir auch nur noch ein einziges Lied spielen. GefĂŒhlt haben wir 10 min. gespielt...wurd aber trotzdem noch ein ganz netter Abend. Das Geburtstagskind hat sich trotzdem gefreut weil er mit jemand gewettet hatte das bei seiner Party zu einem Polizeieinsatz kommen wĂŒrde...das hat bei ihm Tradition:tongue:
 
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Interessanterweise sind die Gigs, bei denen keiner zuhört und man sich völlig ĂŒberflĂŒssig wĂ€hnt, am besten bezahlt :gruebel:

Das ist exakt meine Erfahrung ;)
Einfach an die Gage denken .... so Ă€hnlich wie : "Schließ die Augen und denk ans Empire".
 
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und es sind gar nicht mal sooo wenige...

...eim Horrorzenario fĂŒr die Keller-KĂŒnstler.
 
Nicht mein Gig, ich war aber Zuschauer.

1983 gab es ein Rockfestival Festival in Neunkirchen/Siegerland auf der Pferderennbahn. Top Act war damals Golden Earring.

Auf der Hinfahrt wurden wir bereits von Polizisten kontrolliert (wo wollen Sie hin, haben Sie was getrunken?).

Auf einen Hells Angel Aufpasser kamen damals weniger als hundert Zuschauer. Vor der riesigen BĂŒhne standen ein paar hundert Zuschauer, Festivalstimmung wollte nicht so recht aufkommen. "Technische Probleme" zwangen "Golden Earring" damals zum Abbruch, IMO waren die technischen Probleme ein Techniker im Hintergrund, der einfach den Saft abgedreht hat. :rolleyes:

Golden Earring waren damals fĂŒr mich gestorben, bis ich (Jahre spĂ€ter) ĂŒber die Live CD "Naked Truth" gestolpert bin. Peace. :)

Der Veranstalter hat damals wahrscheinlich Konkurs gemacht, Wolfgang der die Tickets besorgt hatte meinte noch: ich habe ĂŒberhaupt keine Plakate gesehen. :confused:

Als *vorzeitig* Schluss war hÀtten wir Flyer und Kaugummis kistenweise mitnehmen können, wir sind entnervt gegangen. :rolleyes:

Golden Earring ganz sicher auch ...
 
Da fÀllt mir auch noch was ein:
Irgendwann haben wir in den Achtzigern in einem Jugendhaus vor einer Melodic Hardrock Band gespielt.
Nach unserem Auftritt sind wir Backstage und haben uns erstmal ausgeruht. Als die Heavies dran waren, war von der BĂŒhneein pompöser klassischer Einspieler vom Band zu hören, der dann in den Opener der Gruppe ĂŒberging. - Aber auf einmal unvermittelte Stille - Die TĂŒr ging auf und einer der Heavy Gitarristen kam zu uns ganz aufgelöst in die Umkleide und hat aus der Tasche seiner Hose, die am Haken hing, seinen Geldbeutel herausgezogen. Daraus nahm ein Plektrum, da er seines auf der dunklen BĂŒhne verloren hatte. So schnell wie der kam verschwand er wieder und wir hörten das klassische StĂŒck von vorn beginnen :)
 
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Hallo,
finde das Thema ziemlich orginell, daher geb' ich da doch glatt auch mal meinen Senf dazu. ZunÀchst zur ErklÀrung, meine "Band" ist eine a cappella Gruppe. Wir sind also in der Lage, auch Auftritte im kleineren Rahmen OHNE Mikrofone zu absolvieren. Das nur zur VerstÀndnis, wenn jetzt meine Liste der "schrÀgsten" Gigs der letzten immerhin 15 Jahre folgt:

1.) Italienische Hochzeit: Lange her, aber es war damals unser erster "DĂ€mpfer" in Form eines NICHT so besonders publikumsbegeisternden Auftritts. Dieser wird deshalb auch gerne bis heute noch von uns selbst "zitiert". Ausgerechnet waren wir damals auch noch das Hochzeitsgeschenk eines der HochzeitsgĂ€ste. Wir kamen auf die Feier, da hat man schon ab ca. 500m Entfernung oder so nur "bumm bumm bumm" gehört. Jetzt war es zwar noch relativ frĂŒh am Abend (17 Uhr ? Ich weiß nicht mehr), aber da war eben schon richtig Party. Finde ich grundsĂ€tzlich auch toll, im Gegensatz zu mancher Hochzeitsfeier die dann doch eher "steif" ablĂ€uft. Nur sind wir gewohnt, dass unser gewöhnliches Publikum bei unseren Auftritten ruhig ist und damals hatten wir auch noch keine eigene PA, die wir hĂ€tten dort anschleppen können. Das Ganze lief also OHNE jegliche VerstĂ€rkung. Also beim ersten Lied ging es noch: "I get around", kannte sicher auch jeder dort, da hat man uns schon kaum gehört, aber das Publikum ist "mitgegangen". Es sollten dann aber acappella-Liebeslied-Klassiker ala "Caravan Of Love" und "Only You" etc. folgen. Da das keine "Partylieder" waren, hat das weder das Publikum noch Braut oder BrĂ€utigam interessiert. Man hat uns also da schon gar nicht mehr gehört dann (diesmal wegen des hohen "Pegels" an Gequatsche). Ich hatte kurz ĂŒberlegt, Braut und BrĂ€utigam in einen anderen Raum zu "entfĂŒhren" und den beiden Ihr "StĂ€ndchen" ganz persönlich zu Ende zu singen, denn normalerweise lassen solche Liebeslieder ein frisches Brautpaar ja auch dahinschmelzen. Hier wollte man uns allerdings nur möglichst schnell wieder "loswerden", Zitat der Braut "die Leute wollen TAAANZEEEEN".

2.) Auf einer anderen Hochzeit, die noch gar nicht so sehr lange her ist, haben wir den Traugottesdienst mitgestaltet. So ist es bis heute auch meistens, wenn wir fĂŒr Hochzeiten gebucht werden. VertĂ€rkung (PA) ist bei der tollen Akkustik in den meisten Kirchen ĂŒberhaupt kein Thema. Hier hat sich das Brautpaar "Nothing Else Matters" von uns gewĂŒnscht, welches wir an dem Tag auch "saustark" a cappella, OHNE VerstĂ€rkung abgeliefert haben. Ein schöner Auftritt mit einem ungewöhnlichen Titel fĂŒr eine Hochzeit geschweige denn fĂŒr ein Gotteshaus ...

3.) Nach jahrelangem Kampf gegen den Krebs, ist die Frau eines "FanpĂ€rchens" gestorben. Da sie ja damit rechnen musste, hat sie die eigene Beerdigung durchgeplant. Wir haben DIREKT AM GRAB auf dem Friedhof "Hallelujah" von Cohen gesungen, was uns unter diesen UmstĂ€nden verdammt schwer gefallen ist. Noch nicht mal ein Jahr spĂ€ter, wurden wir vom "Witwer" ĂŒberredet, seiner neuen Freundin und ihm zum "einjĂ€hrigen" in Ihrem Wohnzimmer ein Überraschungs-StĂ€ndchen zu singen. Beide Auiftritte haben wir professionell abgeliefert, aber beide musste man trotzdem NICHT unbedingt haben ...

4.) Wormser Nordic Walking Wochenende: Hier sollten wir an einem der Tage an einer der "Zwischenstationen" fĂŒr die LĂ€ufer (in einer Halle) ein komplettes 2stĂŒndiges "Konzert" abliefern. PA war vorhanden, eigenen "Tonmann" durften wir auch mitbringen, soweit alles gut. Es hat aber das ganze Wochenende so dermaßen durchgeschĂŒttet was der Himmel hergab, dass an "Walking" gar nicht zu denken war. Wir hatten zwar dann eine VOLLE Halle, aber die Stimmung war durch den Regen derart mies und das Ganze außerdem natĂŒrlich "Thema Nummer 1" unter den Sportlern - was wir vorne auf der BĂŒhne gemacht haben hat da auch wenig bis gar nicht interessiert.

5.) Eröffnung Kunstausstellung: Auch hier waren wir OHNE PA am Start, weil das eigentlich die Menge der GĂ€ste und die RaumgrĂ¶ĂŸe NICHT notwendig machten - leider weit gefehlt, auch hier sind wir gar NICHT richtig durchgedrungen, weil die Leute lieber gequatscht haben. DafĂŒr eine andere a cappella Gruppe mit MĂ€dels kennengelernt, mit denen wir jetzt dieses Jahr wie bereits zu unserem 10jĂ€hrigen JubilĂ€um auch unser 15jĂ€hriges in Konzertform gemeinsam gestalten.
--- BeitrÀge wurden zusammengefasst ---
Aber folgendes noch gerade zum Thema "EinschĂ€tzung" des Publikums und Aufmerksamkeit vom Publikum: Es ist erst ein paar Wochen her, da war ich bei einem Konzert von "Harald Schmidt" alias Paddy von Paddy Goes To Holyhead. Der Mann ist Vollprofi und hat mit seinem Kollegen aus alten Paddy-Zeiten ĂŒber Jahrzehnte schon in sĂ€mtlichen GrĂ¶ĂŸenordnungen von Frankfurt Festhallte bis eben derzeit ĂŒberwiegend nur noch Irish Pubs etc. gespielt.

An diesem Abend haben die beiden auch eine Location erwischt, wo das ganze Konzert ĂŒber nur gequatscht wurde. Sichtlich genervt haben die beiden das Ding durchgezogen, ab und an konnten sie sich sogar ein lautes "Schnauze" ins Mikrofon rein NICHT verkneifen. Sowas passiert also auch den "Profis". Sicherlich hĂ€tte die PA noch deutliche Reserven gehabt, aber einfach lauter machen bringt dir halt auch nichts, wenn generell die Interesse und Aufmerksamkeit nicht so gegeben ist, das wĂŒnscht man sich einfach anders - in diesem Laden soll es wohl öfter so sein, dass die Leute zum Quatschen und Saufen, aber NICHT zum Musik genießen hin kommen ...
 
1. Allererster Auftrtt auf einer Party von Freunden bzw. Schulfreunden. Wir waren so 14 oder 15 Jahre alt und hatten vielleicht ein halben Jahr Musik zusammen gemacht. Ich war fĂŒr Gitarre und Gesang zustĂ€ndig, also dementsprechend aufgeregt. Wir spielten zwei oder drei Songs von Hang on Sloopy, Under the bridge oder Polly,.... bis einer laut rief :

"Ey, können wir nicht Techno wieder anmachen?!"
, andere stimmten ein: "BUUUUUUH! ... Techno *tam*tam*tam, Techno *tam*tam*tam, Techno *tam*tam*tam !"

Wir haben dann noch ein Lied versucht, wurden dann aber vom lauter Technomukke unterbrochen und haben abgebrochen. Es . War . Peinlich. Zumal sich auch noch ein sĂŒĂŸes MĂ€dchen m Publikum befand, in welches ich mich ein paar Jahre davor schon einmal verguckt hatte... WĂŒtend unter TrĂ€nen habe ich hastig mein equip abgebaut und mich vorne an die Strasse gestellt und auf Abholung aus der Hölle gewartet.

P.S.: Noch heute frage ich mich was mit hi-8 tape von dem "Auftritt" passiert ist. Hat es der Drummer wirklich nur ausversehen ĂŒberspielt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Geschichte wĂŒrde sich viel schöner lesen, wenn sich das sĂŒĂŸe MĂ€dchen zu Dir an den Strassenrand gesellt hĂ€tte. Schade...aber lass mich raten...Du hast sie seitdem nie wieder gesehen und fragst Dich, was wohl gewesen wĂ€re, wenn...
Kopf hoch, so oder Ă€hnlich gehen viele Geschichten mit sĂŒĂŸen MĂ€dels aus. Leider...
 
P.S.: Noch heute frage ich mich was mit hi-8 tape von dem "Auftritt" passiert ist. Hat es der Drummer wirklich nur ausversehen ĂŒberspielt?
Haha, das erinnert mich daran, dass bei uns nicht nur einmal Aufnahmen verloren gingen oder unbrauchbar waren. NatĂŒrlich reiner Zufall, dass das immer genau dann passiert ist, als die aufnehmende Person in angeheitertem Zustand einen ziemlichen Mist verzapft hatte.
 
Diesmal kein schrÀger gig, aber eine schrÀge Probe. Mann, was war ich sauer!!
Vorletzte Woche rief mich der Hauspianist eines Standesamts an, eigentlich ein Klassiker, dessen (ebenfalls klassische) SĂ€ngerin an dem Tag verhindert ist, wegen eines Hochzeitsjobs: 3 Pop-Songs, darunter einer von Presley und einer von den Beatles, seien zu singen.
Ich kann jede Gage verdammt gut gebrauchen im Moment, also sagte ich zu und wir trafen uns am Montag kurz zu einer Probe in besagtem Standesamt, das ich bereits kenne, weil ich dort schon zwei-, dreimal gesungen habe.

Mit dem Presley-Song ging es los. Er spielte es in Original-Tonart, wie es halt in seinen Noten stand. Ich: das passt nicht; ich mĂŒĂŸte es oktavieren, dann klingt es aber besch.... . Könnten Sie das bitte transponieren? Ich glaube, C-Dur wĂ€re gut.
Er fuchtelt nervös mit den Noten herum, meint, das ginge nicht so auf die Schnelle, da mĂŒsse er sich andere Noten besorgen.... (das StĂŒck ist pipi-einfach!!)
Ich: also gut, dann spielen wir das jetzt eben einmal im Original durch, ich muß aber die hohe Oktave singen, ich komme naturgemĂ€ĂŸ nicht so tief wie Elvis.
Das ging auch einigermaßen gut bis zum Mittelteil, der zu hoch geworden wĂ€re, also außerhalb jeder Pop-Tessitur, weshalb ich es vorzog, unten zu bleiben. Ich ging davon aus, das machen wir jetzt nur wegen des Ablaufs, bei der Hochzeit spielen wir die Nummer transponiert.
Er bricht ab, sagt, ob ich lauter singen könne. Ich: was, noch lauter? Der ganze Saal dröhnt doch schon! Ich kann nicht lauter!
Er: doch, das muß noch viel lauter, ja und außerdem, mit mehr GefĂŒhl. Das Publikum will GefĂŒhle!
Langsam wurde ich sauer ... ich habe wahrscheinlich ebenso viele Hochzeiten gesungen wie er gespielt hat, in Kirchen und StandesĂ€mtern immer unverstĂ€rkt, und mangelndes GefĂŒhl hat mir noch nie jemand vorgeworfen. Ebensowenig, daß ich zu leise wĂ€re.
Ich: ok, probieren wir das Beatles-StĂŒck.
Das war natĂŒrlich von der Tonart wieder unpassend und transponieren konnte er/wollte er nicht, sondern motzte wieder herum, ich solle lauter und mehr GefĂŒhl und ĂŒberhaupt....
Ich: Sie meinen, mit Kopfstimme und Vibrato?
Bingo.
Ich: aber ich habe Ihnen doch schon am Telefon gesagt, daß ich keine klassische SĂ€ngerin bin.
Das Ende von der Geschichte: ich habe die "Probe" nach 15 Minuten abgebrochen, ihn gebeten, eine klassische SĂ€ngerin zu engagieren, die die Nummern mit Opernstimme singt, so wie er es gewohnt ist, und bin nach Hause gefahren.
DafĂŒr hab ich meinen Unterricht verlegt und bin ewig herumgefahren :evil:
Never again!!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habe die "Probe" nach 15 Minuten abgebrochen, ihn gebeten, eine klassische SĂ€ngerin zu engagieren, die die Nummern mit Opernstimme singt, so wie er es gewohnt ist, und bin nach Hause gefahren.


Sehr gut. :great:

... ich habe wahrscheinlich ebenso viele Hochzeiten gesungen wie er gespielt hat,

DafĂŒr stellt er sich aber ziemlich unprofessionell an. Ich meine: Hallo!? Ein Elvis- und ein BeatlesstĂŒck ohne Noten zu transponieren sollte schon drin sein. Und fĂŒr den von ihm gewohnten "klassischen Gesang" keine verstĂ€ndliche Terminologie als "laut und mit GefĂŒhl" zu wissen, lĂ€sst ebenfalls tief blicken.
 
DafĂŒr stellt er sich aber ziemlich unprofessionell an. Ich meine: Hallo!? Ein Elvis- und ein BeatlesstĂŒck ohne Noten zu transponieren sollte schon drin sein.

Das hÀtte selbst ich (an der Gitarre) zusammengebracht! Aber ich hab das bei Klassikern schon öfter erlebt: nimm ihnen die Noten weg, und sie sind hilflos.
Er wollte außerdem, daß ich Note fĂŒr Note alles genau so singe und phrasiere, wie es in seinen Noten geschrieben stand. Was man ja bei Pop nicht zwingenderweise tut.

Und fĂŒr den von ihm gewohnten "klassischen Gesang" keine verstĂ€ndliche Terminologie als "laut und mit GefĂŒhl" zu wissen, lĂ€sst ebenfalls tief blicken.

Er hat diese einfachen Worte wohl gewÀhlt, damit ich Conti-Doofi ihn auch ja verstehe ;)
 

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