Blockflöte von Johannes Adler (1899-1963)

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Ich habe eine Sopranflöte von Johannes Adler in der Bucht erworben und bin total begeistert.Von altersbedingten Macken abgesehen ist die Flöte in gutem Zustand und vor allem hat sie eine klare, saubere Ansprache und einen wunderbaren Klang.

Da ich im Blockflötenmuseum las, dass der Kopf aus Ebonit ist, habe ich mich mal schlau gemacht zum Thema und gewundert. "Innovative Kunsstoffe aus Pflanzen" sind nicht nur eine Erfindung der Neuzeit. Ebonit, ein Hartgummi aus Naturkautschuk, nutzte laut Wikipedia schon Alessandro Volta für seine naturwissenschaftlichen Experimente.

Aber anscheinend sind die Eigenschaften für Instrumente auch ideal. Denn in der Neuzeit scheint Ebonit immer noch ein begehrter Werkstoff auch für Instrumententeile zu sein.

Johannes Adler hat wohl nur sehr kurz selbst Flöten gebaut. Das Mundstück aus Ebonit ist immer noch sehr fest und stabil und klanglich heutigen Kunststoffflöten miiiindestens ebenbürtig. Von daher bin ich mit meinem Fang glücklich, habe ich doch für wenig Geld eine wunderbare Flöte erhalten. Einzig die Fadenwicklung muss ich mal erneuern, na ja... :rolleyes::D

Adler, Johannes.jpg
 
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Meine Gratulation zum Erwerb dieses feinen Instruments!
Ebonit, auch Parakautschuk genannt, wird auch für die Herstellung von Mundstücken von Tabakpfeifen verwendet, in letzter Zeit leider immer seltener, weil Polyacryl billiger und einfacher in der Herstellung ist. Allerdings bleibt die "Biss-Qualität" von Ebonit unübertroffen, weil sehr zahnschonend. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass du vor lauter Begeisterung in die Flöte beißen musst!
 
@funstrumentalist
Da hast Du ja ein interessantes Stück ergattert! :great:
Den Stempel hätte ich ja gar zu gerne etwas genauer gesehen.
Wie ist eigentlich der Windkanal gearbeitet?
Die Griffweise ist den Bohrungen nach zu urteilen "deutsch". Für Sliding-Technik ideal, da man ohne Umgreifen vom f zum e kommt. Und da sie keine Doppellöcher hat, lassen sich bestimmt auch die tiefen Töne schön "sliden".

Na, da bin ich auf die erste Klangprobe gespannt.

Viel Spaß damit!

Lisa
 
Meine Gratulation zum Erwerb dieses feinen Instruments!
Dankeschön, ich liege ja immer mal auf der Lauer, echte Schnäppchen macht man ja sehr selten. Aber das ist ein Schätzchen :m_flute:
Das soll jetzt aber nicht heißen, dass du vor lauter Begeisterung in die Flöte beißen musst!
:D Das hat mein Vorgänger schon erledigt, da sind schon recht kräftige Beissspuren zu sehen :rolleyes:


Da hast Du ja ein interessantes Stück ergattert! :great: Den Stempel hätte ich ja gar zu gerne etwas genauer gesehen.
Danke Lisa:D, den Stempel bekomme ich nicht besser wie den hier auf der Seite vom Blockflötenmuseum fotografiert. Entweder blendet er, oder er ist zu dunkel... Das müsste aber exakt die selbe Flöte sein.

Ich habe den Block noch nicht heraus bekommen, der sitzt enorm fest. Aber der Windkanal ist so wie es aussieht recht schmal und parallel, kerzengerade.

Ja, es ist deutsche Stimmung. Ich muss dann nur die Wickelung in Angriff nehmen, auch wenn der Kopf nur leicht wackelt, ich mag dasss nicht. Der muss sitzen...:rolleyes:
 
Auch meinen Glückwunsch. Bei ebay habe ich zwar auch des öfteren mal geschaut, aber da ich weder Sammler noch Bastler bin, noch mich zusätzlich mit deutscher Griffweise beschäftigen möchte, war da nie eine Flöte dabei, die ich mit gutem Gefühl hätte kaufen wollen.

Aber gerade bei den "deutschen" Flöten lohnt es sich ja doch eher als bei den angebotenen barocken. Aber ich bin ja jetzt auch erstmal versorgt.
 
Auch meinen Glückwunsch.

Dankeschön :m_flute:

Bei Ebay und Co. findet man auch echt selten gutes. Gestern ging eine Sopran aus Rosenholz für fast 60 €uronen weg, die hatte deutlich eine Macke direkt in der Schneidekante, ging gut aus den Bildern hervor... Wer da bietet ist selbst schuld...

Ich habe mir sowieso eine Obergrenze gesetzt und die Flöte hat mich mit Versand knapp 13 €uronen gekostet, kamma nich meckern :D
Oft sind das Anzeigen, die unglücklich formuliert sind oder so was ähnliches und dadurch im Ranking mies, die ich verfolge :whistle: Unter "üblichen" Stichworten findest du meist nur das "übliche" :D
 
Flöten mit deutscher Griffweise bekommt man ja nahezu hinterhergeworfen, offenbar wollen da so einige Leute nicht so recht dran. Obwohl ich das nicht so recht nachvollziehen kann, denn mindestens als Zweitflöte ist sowas oft ein Schnäppchen.

Allerdings werden die älteren Flöten meist als Erbmasse oder von Entrümplern vertackert, was man daran sieht, dass die Verkäufer oft keinerlei Ahnung von den Flöten haben.

Zudem sind die meisten Flöten in einem erbärmlichen Zustand. Zerbissen, abblätternd, ausgetrocknet, stinkend von langer ungelüfteter Lagerung im muffigen Keller usw.

Da muss man schon viel Glück haben, um ein entsprechend lohnenswertes Exemplar zu bekommen. In sofern - Glückwunsch, wenn Du mit dem Kauf zufrieden bist.

In der Tat kann man manchmal durchaus richtige Kleinode auftreiben. Besonders in regionalen Kleinnzeigen kann man da sagenhafte Schnäppchen machen. Meine Heinrich Bassblockflöte mit deutscher Griffweise habe ich für 15 Euro bekommen. Fast Neuzustand, trotz Nichtbespielung guter Pflege, und einem hervorragenden Klang. Inklusive unverbissenem Echtholz-Mundstück, Koffer und originaler Anleitung.

Man muss sich eben etwas auskennen, was man da kaufen will, und auch mal Fehlschläge mit einkalkulieren.
 
... offenbar wollen da so einige Leute nicht so recht dran.

Und das hat seinen Grund.
Wenn man Blockflöte nicht als Übergangsinstrument sieht und lernt, sondern als barockes Konzertinstrument, dann benötigt man für die feine Intonation der chromatischen Stufen die barocke Griffweise. Die Details dieser Problematik ergründet man aber besser in einem eigenen Thread.
 
Barocke Konzertflötenspieler dürften wohl eher selten sein. Um sich aus Spaß an der Freud für ein paar Euro eine Flöte mit leicht variabler Griffweise zu seinem Hauptinstrument anzuschaffen, muss man die Blockflöte insgesamt doch nicht nur als Übergangsinstrument sehen. Nun bleib mal auf den Teppich ...

Und bitte, Lisa - nicht jeder durchaus in einen PlauderThread passende EinzelKommentar bedeutet, dass man ein grundsätzliches detailiertes Diskussionbedürfnis zu einem Thema hat, oder das unbedingt durchdiskutiert werden muss. Wenn Du sowas gerne einzeln diskutieren möchtest - dann mach halt am besten kommentarlos einen eigenen Thread dazu auf.
 
Wie bist Du denn drauf!? :eek:
 
Grund: Da fehlte ein "n" ;-)
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Ich pfeif euch was... :cool:

Hier mal ein kurzer "Anklang":

https://soundcloud.com/webbwanderer/eaglefly


Nachdem die Flöte zweimal nach ca. 10 min. heiser wurde, habe ich heute mich ohne quiken in die Höhen vorarbeiten können. Sie braucht eine klare Ansprache und einen punktgenauen Ansatz in den Höhen, aber der Klang ist klar und kräftig vom tiefsten bis zum höchsten Ton.
 
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Ich habe ja am Anfang versucht den Block heraus zu bekommen, aber das erschien mir unmöglich, denn er war absolut fest und ich hatte bedenken, dass der Ebonitkopf dadurch zu schaden kommt, da ich schon kräftig probiert habe und nicht noch mehr Kraft aufwenden wollte.

Als ich die Flöte heute in die Hand nahm fiel der Block mir entgegen...

Bei uns im Musikzimmer haben wir immer so um die 45-50% Luftfeuchte. Ich denke, dass sie vorher feuchter gelegen hat. Auf alle Fälle konnte ich jetzt endlich mal den Kopf gründlich säubern, was mir schon sehr recht ist und dann muß ich mal überlegen wie ich den fest bekomme. Leicht anfeuchten hält ihn am Anfang gut in Position und wenn man dann spielt "sitzt" er wieder.

Vielleicht muß ich auch damit leben, denn das Ebonit quillt ja nicht wie Holz auf. Am Klang und Spiel hat es auf alle Fälle nichts verändert. Ich muß nur aufpassen, dass er nicht herausfällt und irgendwo doof landet...
 
Block an den Rändern anfeuchten und mit Holzmehl bestreuen?
 
Guten Morgen

Ich muß nur aufpassen, dass er nicht herausfällt und irgendwo doof landet...

Ich würde die Flöte in einem dünnen, gut luftdurchlässigem Säckchen trocknen lassen. Dann kann der Block nicht weit fliegen, wenn er beim Herumhantieren heraus rutscht.
 
Block an den Rändern anfeuchten und mit Holzmehl bestreuen?

Im Prinzip eine gute Idee, aber ich habe dann bedenken, dass ich später den Block wieder nicht mehr raus bekomme, wenn ich mal wieder putzen möchte. Mit dem Ebonitkopf bin ich vorsichtig, vielleicht unbegründet, aber ich habe mit diesem Material keine Erfahrungen.

Ich würde die Flöte in einem dünnen, gut luftdurchlässigem Säckchen trocknen lassen.

:great: Das wird wohl erst mal das beste sein, da denkt man auch schon beim auspacken eher dran aufzupassen.
 
Ich habe mich gewundert, dass es so verschiedene Varianten der Schreibweise und auf dazu noch Pfeile im Logo gibt und mal versucht etwas mehr über Johannes Adlers Flöten zu erfahren. Dabei bin ich auch auf dem Blockblog von Anne Pape gelandet, denn sie hat auch gerade eine edle Sopranflöte in A erworben. Ich habe bei ihr im Block mal angefragt zu dem Thema. Da sie das Buch: "Die Blockflöte in Deutschland 1920-1945" von Peter Thalheimer besitzt, hat sie freundlicherweise für mich ins Buch geschaut und mir darauf geantwortet. Superklasse :great:

Interessanterweise geht es auf dieser Seite auch um die Deutsche Stimmung :cool: Manchmal passts einfach :D
 
In dem Block habe ich auch schon ab und an gestöbert. :great:

Vielleicht interessiert Dich dieses Buch:
"Flöteninstrumente Bau und Spiel"
http://www.heimat-bayern-kaufladen....-sammlung/43/floeteninstrumente-bau-und-spiel

Das ist ein 2003 veröffentlichter Begleitband zu einer Ausstellung mit vielen interessanten Exponaten.
Unter anderem sind darin auch zwei Adler Blockflöten zu finden. Signatur mit Pfeil. Des weiteren ist darin eine ca 1937 in Markneukirchen von Wilhelm Herwig gebaute Sopran-Blockflöte mit Halbtonklappe zu sehen, die mich ein wenig an die "Pianoklappe" der Helder-Tenor erinnert. Auch interessant: eine Säulen-Blockflöte (Excillent) Das Internet scheint sie nicht zu kennen. Die Fotos der Flöten sind einfach und funktionell. Katalogmäßig eben und immer nur eine Ansicht. Für einen ersten Eindruck reicht es aber und die komprimiert dargebotenen Informationen enthalten viele wertvolle Stichwortgeber für weitere Recherchen.
Neben den Objektbeschreibungen enthält das knapp 150 Seiten starke Werk diverse Beiträge zum Thema unter anderem auch von Hermann Moeck und Peter Thalheimer.

Ich finde es immer wieder interessant, darin zu blättern und zu schmökern.

Viele Grüße
E
 
Ich habe auch schon öfters in ihren Blog geschaut, aber das letzte Mal
war einige Zeit her. Von daher habe ich mich sehr über die "aktuellen
Themen" gefreut.

Vielleicht interessiert Dich dieses Buch:
"Flöteninstrumente Bau und Spiel"
Oh man...:rolleyes:
Du weist es ja @Lisa2 ... Begehrlichkeiten wachsen wie Unkraut :whistle:

Gerade das Inhaltsverzeichniss gelesen.. aber hallo :rolleyes::D

:redface: Ich habe mir gerade endlich dieses Standartwerk bestellt, dass ich
nicht noch länger nur drum herum schleiche und denke: "Ach wie toll...
":whistle::whistle::whistle:

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Zusammen mit dem von dir empfohlenen...*seufzt laut* :tongue:
:good_evil:

Wo bleibt der Goldesel wenn man ihn braucht:m_flute:
 
Auf Flöten :m_flute: hört der wohl eher nicht! ;-)
 
Auf Gitarren und Kontrabässe leider auch nicht :m_dblbass::m_git2:
 

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