Spieltechnikfehler

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Frank434
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Hallo zusammen,

ich bin beim Durchlesen des Forums, sowie durch Hinweise von Lehrern oder Dirigenten immer wieder auf einige Dinge aufmerksam geworden, die man als Akkordeonist unbedingt oder möglichst tun oder lassen sollte. Da ich gerade umlerne möchte ich ungern in zu viele Fettnäpfchen treten/Fehler einüben.
Falls es bereits eine komplette Sammlung gibt bitte ich den Thread zu löschen, ansonsten ein paar dieser Hinweise zusammenzutragen und zu diskutieren:)

Konkrete Frage: gibt es Regln, die man bei Knopf unterschiedlich zum Piano anwenden muss? Speziell: muss die Hand "gerade" sein oder ist das Drehen um den Fingersatz zu vereinfachen erlaubt?

Ein paar meiner aufgeschnappten "Weisheiten":
- Aufrecht, auf dem vorderen 1/3 des Stuhls sitzen, Kopf über der Tastatur (also nicht über m Balg), Ellenbogen "ausgestreckt" (nicht den Arm herunterhängen lassen).
- Daumen beim Bassspiel eher am Gehäuse anlehnen als über die Knöpfe legen)
- Daumen auf der Diskantseite nicht für schwarze Tasten
- Fingerwechsel bei gleichen aufeinander folgenden Tönen
- Mit 2 Fingern schalten(leise)
- Ton nicht "wegreißen"( Ausnahme Tango :) )


Mehr fallen mir auf Anhieb nicht ein.

Gruß,
Frank
 
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Hallo Frank!
Ich bin ein kleiner Hobbyspieler und antworte hier nur mit meiner Sichtweise - also bitte nicht alles gleich "in Stein meißeln"...
Da können andere ganz abweichende Sichtweisen haben!

Einiges klingt (ist) sinnvoll, aber nicht alles...
Aufrecht, auf dem vorderen 1/3 des Stuhls sitzen, Kopf über der Tastatur (also nicht über m Balg), Ellenbogen "ausgestreckt" (nicht den Arm herunterhängen lassen
Das ist eine Lehrbuchmeinung, die durchaus ihren Sinn hat - allerdings finden viele Spieler sicher doch etwas abweichend davon ihre persönliche Haltung.
Gelegentliches Überprüfen der gerade praktizierten Haltung ist aber sinnvoll - sonst fläzt man sich am Ende zu sehr hin...
Daumen beim Bassspiel eher am Gehäuse anlehnen als über die Knöpfe legen
Naja - sonst klingt da ungewollt was mit.
Außerdem hat man so eine bessere Kontrolle über die eigene Position, erst recht beim Verrutschen.
Daumen auf der Diskantseite nicht für schwarze Tasten
Warum soll denn der Daumen keine schwarzen Tasten (Knöpfe) spielen dürfen?
Da wäre ja mal der Grund bzw. die Quelle interessant.
Viele Bajan-Lehrer wollen den Daumen GAR NICHT benutzen - also auch nicht für weiße Knöpfe.
Fingerwechsel bei gleichen aufeinander folgenden Tönen
Das kommt doch drauf an, wo du danach hin willst - mitunter ist das aber auch ein Trick (hauptsächlich in der ersten Zeit), um die Töne sauberer zu trennen, damit daraus kein Brei wird.
Mit 2 Fingern schalten(leise)
Das kann man auch mit einem Finger - wenn es dafür einen logischen Grund gibt (vielleicht gefühlvoller möglich?), dann erkläre das mal bitte einer auch für mich!
Ton nicht "wegreißen"
Kommt auf das Stück an...eine Ausnahme ist sicher nicht nur der Tango (und da ja bestimmt auch nicht durchgehend).
muss die Hand "gerade" sein oder ist das Drehen um den Fingersatz zu vereinfachen erlaubt
Ich habe auch schon gelesen, daß man die Hand möglichst gerade halten soll - aber das kommt ja auch etwas auf die eigene Anatomie an.
Das würde bei mir oft gar nicht gehen, weil ich sonst nicht immer mit den gewünschten Fingern an die Knöppis rankomme und andere Finger dafür zu nutzen, nicht immer alles besser macht.
Wenn man aber versucht, nach einem kleinen Dreher schnell wieder in die "Ausgangsposition" zurückzukommen (wie beim Maschineschreiben), ist man bestimmt flexibler.

:)
Lieben Gruß von Karin
 
Zuletzt bearbeitet:
Daumen auf der Diskantseite nicht für schwarze Tasten
Warum soll denn der Daumen keine schwarzen Tasten (Knöpfe) spielen dürfen?
Da wäre ja mal der Grund bzw. die Quelle interessant.
Das bezieht sich nur auf Pianotastatur, gilt nicht für Knöpfe. Grund dafür ist vor allem, dass mit Daumen auf einer schwarzen Taste die Hand sehr weit hinten auf der Tastatur liegt. Dadurch werden weiße Tasten zwischen den schwarzen gespielt. Das ergibt zum einen eine schlechte Hebelwirkung, da nahe an der Achse gedrückt wird (-> wenig Kontrolle über den Ton). Zum anderen kann es - je nach Fingerdicke und Tastenbreite - zu "Platzproblemen" für die Finger zwischen den schwarzen Tasten kommen. Außerdem können die Finger, wenn sie von einer Taste zur nächsten bewegt werden, über die schwarzen Tasten "stolpern".
Dies gilt natürlich vor allem für Stücke in Tonarten mit wenig Vorzeichen. Je mehr Vorzeichen ein Stück hat, um so mehr schwarze Tasten werden benötigt, um so eher muss der Daumen dort auch hin. Aber viele schwarze Tasten heißt auch, wenig weiße -> die Probleme der Finger auf den weißen Tasten werde so weniger. Ebenfalls benötigt wird der Daumen auf schwarzen Tasten, wenn ein vollgriffiger Akkord den tiefsten Ton auf einer schwarzen Taste hat. Dann ist es meist unumgänglich, den Daumen dort zu verwenden.

Durch den streng chromatischen Aufbau des Knopfakkordeons ergibt sich ein völlig andere Fingersatz als bei Piano; die "schwarzen" Knöpfe stehen nicht höher und somit im Weg rum und dem Daumen auf schwarzen Knöpfen steht nichts entgegen ...
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Fingerwechsel bei gleichen aufeinander folgenden Tönen
Das kommt doch drauf an, wo du danach hin willst - mitunter ist das aber auch ein Trick (hauptsächlich in der ersten Zeit), um die Töne sauberer zu trennen, damit daraus kein Brei wird.
Es ist nicht nur ein Trick für die erste Zeit, sondern für immer ;) Vor allem lassen sich Tonwiederholungen mit Fingerwechsel nicht nur sauberer sondern auch viel schneller spielen als mit der "Spechtmethode". Probier mal aus: klopfe so schnell du kannst mit einem Finger auf eine Tischplatte. Und dann mit zwei Fingern abwechselnd. Mit welcher Methode bringst Du mehr Töne in einer Zeiteinheit unter? Und bei welcher Methode bleibt die Hand lockerer und unverkrampfter und hält somit länger durch?
Ob bei nur zwei gleichen Tönen hintereinander ein Fingerwechsel nötig ist, kommt wirklich drauf an - wo du herkommst, wo du hinwillst, wie schnell die beiden Töne sind. Aber bei mehr als zwei gleichen Tönen ist Fingerwechsel immer ratsam (auch wenn ich zugeben muss, es nicht immer so zu machen ...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Ich glaube ich habe mich da etwas ungeschickt ausgedrückt: ich weiß um die Wichtigkeit der "Tricks" zumindest was es das Pianoakkordeon betrifft, mir ging es darum zu fragen ob ihr weitere kennt, speziell für das Knopfspiel.
mein Dirigent ist der einzige Knopfspieler und ich sitze ungünstigerweise in der 2. Stimme direkt vor ihm, da schau ich mit Anfängerfehlern gleich nochmal ungeschickter aus als ich mit der Knopf dann sein werde ;)
Kurz zu den Tipps:
Haltung: OK, Lehrbuch, aber im tagelangen stöbern im Forum und sonst höre ich immer dass so eine 120/185er ja sooo schwer is ... Quatsch, ich muss den Balg fast nicht aufziehen und Bellowshakes sind supereinfach, je weiter ich mich z.B nach hinten lehne oder ich die Gurte weiter mache desto mehr Kontrolle verliere ich und ich merke jedes kilo.
Schalten: einen Finger auf das aktuelle, einen auf das nächste Register, dann lässt s sich geräuschlos schalten, das geht mit ner Morino in der Geschwindigkeit sonst nicht
Fingerwechsel: geht deutlich schneller, weniger anstrengend und gleichmäßiger
Ohne Daumen spielen: viel gleichmäßiger

Vielleicht kennt ihr ja noch ein paar Tipps, die einen vor dem einüben potenziell schädlicher Spieltechniken bewahren :)
 
Jau - dann haben wir das wohl falsch verstanden!
Ich auf jeden Fall!
:oops:
Denn ich dachte, wer so fragt, lernt alleine - sonst könnte er ja bei seinem Lehrer fragen - dabei spielst du sogar im Orchester!
Deine Formulierung oben ("durch Hinweise von Lehrern oder Dirigenten") bezog sich für mich nicht so ganz eindeutig auf deine persönliche Erfahrung - hätten auch Tips aus Videos sein können - oder eben von früheren, nicht mehr verfügbaren Lehrern (da du ja schriebst, daß du am Umlernen bist).

Dann entschuldige bitte meine Antwort - wollte halt helfen...
Vielleicht sollte ich mal wieder länger warten mit der Antworterei - bis sich mehr Eckpunkte ergeben.

Also nix für ungut...
Da müssen dann jetzt andere antworten!

:)
Lieben Gruß von Karin
 
Grund: Ergänzung
Zuletzt bearbeitet:
Die Liste lässt sich beliebig erweitern :)

Das sind aber alles Tipps, um Einsteigern eine erste Hilfe zu sein.
Später weicht sich dann vieles auf z.B.

Daumen nicht auf schwarze Tasten:
Das ist sicherlich am anfang richtig und gut, wenn die Hand sich noch ziemlich unbeholfen über die Tastatur bewegt. Später geht es nicht mehr ohne, bei mir meist dann, wenn es sich um Stücke in den tieferen b-Tonarten handelt, z.B. 'delicado'

Sitzposition:
Ich habe zwei, eine wenn ich alleine spiele (da habe ich auch einen Klavierhocker in der perfekten Höhe) eine zweite, im Orchester (das ist dann eher die 'Biermusikerhaltung' bequem in den Stuhl gemümmelt.

Daumen links:
Wenn man den Daumen links -wo auch immer- ablegt, erhöht das am Anfang die Stabilität ist später aber absolut hinderlich, weil dadurch weitere Sprünge extrem erschwert werden. Und solche Angewohnheiten später wieder loszuwerden ist nahezu unmöglich

Ton nicht wegreißen.
Zu der Balgführung könnte man ein eigenes Thema aufmachen. Da werden extrem viele Fehler gemacht.
 
Biermusikerhaltung
:) da hattest du wohl andere Dirigenten als ich bisher. In der Probe fänd ich das auch nicht schlimm, aber wenn man sich das angewöhnt schaut das im Konzert/Wertungsspiel schon etwas unmotiviert aus, wenn bei der Hälfte der Spieler das Instrument auf den Knien aufliegt und der Blick starr auf Tasten und Register gerichtet ist. (Außenwirkung)

@lil hab ich auch so verstanden :) ich finde es auch sehr interessant die Sichtweise anderer Spieler zu lesen

Noch ein Punkt zu den Registern: auswendig lernen! Wenn man (zumindest die gängigsten) wie eine normale Taste spielen kann wird man nicht deswegen aus der Konzentration gerissen und ist deutlich schneller :) (geht auch bei Leihinstrumenten recht zügig "einchörigpiccolo->3.von unten, tremolo drüber", reicht für 90% der AO-Literatur)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohje - ich bin ein Dummchen und habe mich mal wieder blamiert...
So ist das, wenn man immer von sich ausgeht und glaubt, jemandem mit etwas helfen zu können - weil man weiß, daß solch eine Antwort einem früher selber geholfen hätte (als man NOCH viel unsicherer war...).
Ich halte jetzt wieder mehr die Klappe - ich erinnere mich, mir das schon mal vorgenommen zu haben ( :embarrassed: wie peinlich!)
Also Sorry an alle!

:)
Trotzdem einen lieben Gruß an euch
 
@Karin66 ich konnte an deinem Posting nichts Peinliches entdecken! Deshalb: weitermachen! :D
Und weiter fragen - wer nicht fragt bleibt dumm … (Am dam des)
 
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@ Lil

das üben wir vielleicht mal demnächst.
 
Ich hätte einen Hinweis zum Thema Haltung des Akkordeons.
Auch wenn sich eine feste Einstellung der Gurte bewährt hat, macht es doch Sinn mal zu probieren, wie sich andere Einstellungen machen.
Ich hatte Längenänderungen der Riemen wegen stehend/sitzend Spielen und auf einmal hatte ich das gefühl, meine Hände auf dem Akkordeon besser bewegen zu können.
Besoders Balgriemen ab und zu nachziehen ist bei mir notwendig.
 

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