Gesang ohne Noten "notieren"

  • Ersteller webazubi
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HĂ€nde frei= NotenstĂ€nder, am besten mit einheitlichen Mappen. "Zettel" (egal, wie viele und wie groß) sehen immer sch... aus. Wir arbeiten mit Chormappen, darin blĂ€ttert sich mit etwas Übung problemlos und unauffĂ€llig, hat aber auch jede ihr eigenes System.
Wenn ihr nicht genug Zeit habt, so lange zu proben, bis die unterschiedlichen EinsĂ€tze etc. wirklich sicher sitzen: Versucht, es in einer Probe mal halbwegs so aufzunehmen, wie ihr es haben wollt (ggf. mit intensivem Dirigat o.Ä.), egal wie die Intonation/Interpretation dabei ausfĂ€llt - Hauptsache, ihr kommt irgendwie durch. Das dann an alle weitergeben, damit kann man sich dann relativ einfach (durch stupide Wiederholungen, z.B. beim Autofahren) AblĂ€ufe eintrichtern. Das hat sich in meiner Gruppe ganz gut bewĂ€hrt - Nicht, weil die keine Noten lesen könnten, sondern weil sie sonst dazu neigen, sich zu sehr daran zu klammern ;-)
 
Wenn das Ziel ist, daß die Choristen die HĂ€nde frei haben, muß es doch ohnehin auswendig sein. Wenn das der Konsens im Chor ist, dann ist es doch, mit Verlaub, völlig wurscht wer wie dort ankommt. Der eine kann evtl. Noten lesen und kommt damit am besten klar, der andere arbeitet sowieso nur nach Gehör (auch wenn man ihm ein Blatt gibt), der dritte macht's wieder anders. Laßt doch einfach jeden das machen, was fĂŒr ihn am besten funktioniert.

Was die unterschiedlichen EinsĂ€tze betrifft, wĂ€re es evtl. eine Idee, mit einem Klick zu proben. Noten helfen da nicht, denn (siehe oben) auch wenn da steht, daß mein Einsatz auf die 3-e-und-te kommt, muß ich erstmal wissen, was das ist.

Niemand verteufelt hier Noten, ich schrub selbst schon, daß es das beste System ist, was wir haben, und jedes zusammengeschusterte Zeugs deutlich unterlegen sein wird. Aber es soll hier um Alternativen gehen, und nein, Noten sind eben nicht das Nonplusultra, schon gar nicht in jeder Situation.
 
...auch wenn da steht, daß mein Einsatz auf die 3-e-und-te kommt, muß ich erstmal wissen, was das ist...
Richtig, das muss man erst mal wissen. Ich habe zum Beispiel keine Ahnung was das heißen soll, auf die "3-e-und-te".
 
Und welche Notierung schwebt dir vor, damit du weißt, was das ist?
Es gibt keine Notierung, die ohne Grundlagen auskommt. Die Unterteilung des Taktes gehört dazu. Egal wie man das dann nennt.
 
Und welche Notierung schwebt dir vor, damit du weißt, was das ist?
Es gibt keine Notierung, die ohne Grundlagen auskommt. Die Unterteilung des Taktes gehört dazu. Egal wie man das dann nennt.
Sorry, ich habe es jetzt nochmal gelesen und kapiere es trotzdem nicht. Mein Einsatz auf die 3 - OK, aber bei "auf die 3-e-und-te" weiß ich jetzt nicht was gemeint ist. Vielleicht stehe ich auch gerade nur auf dem Schlauch.
lg Thomas
PS: Und ja, ich bin des Notenlesens mÀchtig.
 
Das ist eine Methode, um die Unterteilung des Taktes ins Blut zu kriegen
Du sprichst die 16tel
1 - e - und - te, 2 - e - und - te, 3 - e - und - te, 4 - e - und - te
Der Einsatz kommt auf das fettgedruckte te
 
Was die unterschiedlichen EinsÀtze betrifft, wÀre es evtl. eine Idee, mit einem Klick zu proben.
Da musst die Sache nur auch erst einmal im GefĂŒhl haben. Wennst den Fliegendreck von Deinem 3 - e - und - te klickst, kriegen die SĂ€ngerInnen ja 'nen Vogel. Also Grundschlag klicken (das ist ĂŒbrigens durchaus auch sinnvoll mit Noten - bei uns ist es das, was der Dirigent wedelt ;) ) und den Rest mĂŒsste man verstanden haben, so oder so ...
--- BeitrÀge wurden zusammengefasst ---
Vielleicht stehe ich auch gerade nur auf dem Schlauch.
Vermutlich. Die ZĂ€hlweisen fĂŒr die Unterteilung sind manchmal unterschiedlich, aber angewendet hast Du es bestimmt schon.
 
OK danke, so kannte ich es nicht.
Jetzt ist mir natĂŒrlich klar was gemeint war.
Lg Thomas
 
Das ist ein gutes Beispiel fĂŒr solche Alternativen: sie sind zwar fĂŒr manche Sachen besser geeignet, versagen aber völlig wenn es um Kommunikation mit Leuten geht, die eine andere Methode verwenden.
 
Einer fÀngt an, dann kommt vielleicht noch ein Zweiter dazu, und dann beim Refrain oder an anderen Stellen singen alle (8).

Dann kommt "vielleicht" einer dazu? ... ich glaube inzwischen, dass weder Noten noch eine eigene Notierungsweise hier Abhilfe schafft. Das klingt doch arg nach "irgendwie, irgendwo, irgendwann..." und irgendwer.

Hier fehlt einfach der musikalische Leiter, der allen klare und auch individuelle Anweisungen gibt, Entschiedungen trifft und zur Not auch was vorsingt. Die eher seltenen Probentermine tun ihr Übriges.

Das wird nicht funktionieren, egal was fĂŒr ein tolles System da benutzt wird. Notierungen, egal welcher Art, erfĂŒllen nur eine StĂŒtzfunktionen zur Orientierung. Gerade am Anfang. Man kann aber nicht 8 Leuten ein paar Zettel hinlegen und sagen: Nun legt mal los.

Aber ohne "Bandleader" reicht das nicht. Das ist ĂŒbrigens kein Problem nur von Laien. Ich habe mal in einer Band gespielt, wo der Keyboarder ausgetauscht wurde. Beide waren Profis. Wir hatten gar nicht gemerkt, dass der erste Keyboarder - sehr unaufdringlich - vorher auch die Aufgabe eines Koordinators ĂŒbernommen hatte. Ohne ihn war die Band ziemlich desorientiert.
 
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Mittlerweile haben die Wogen sich ja wieder geglĂ€ttet. Es muss janun wirklich nicht in jedem halbwegs kontroversen Thread immer wieder ein Glaubenskrieg entfacht werden (gibt schon davon in "der Welt da draußen").

Wie @antipasti in seinem letzten Beitrag richtig anmerkt, steht und fÀllt alles mit dem Chorleiter/der Chorleiterin und seinem/ihrem Geschick, mit dem konkret vorhandenem "Personal" (also den Chormitgliedern, ihren jeweiligen Voraussetzungen, ihrer Motivation, etc.) angemessen zu arbeiten.
Ob das nun nur Vorsingen, Vor- und Mitspielen, gesonderte Übungen, zweckmĂ€ĂŸige Vereinfachungen, ergĂ€nzende Hilfsmittel wie Medien und was auch immer ist, bleibt seinem/ihrem Geschick und EinfĂŒhlungsvermögen ĂŒberlassen.
ErfahrungsgemĂ€ĂŸ bleibt der "klassische" Notentext in den allermeisten FĂ€llen die geeignetste Grundlage fĂŒr die Einstudierung und in vielen FĂ€llen auch fĂŒr die AuffĂŒhrung. ErgĂ€nzende Methodiken fĂŒr die Probenarbeit und - ĂŒblicherweise individuelle - Eintragungen der Choristen ergeben sich einfach aus dem Kontext.

Auswendig Singen bei der AuffĂŒhrung ist ein tolles Ziel und ich habe schon Laienchöre gehört, die ihr Repertoire auswendig geradezu "zelebriert" haben, wirklich beeindruckend. Aber das ist nun mal nicht jedermanns Sache und wenn Leute große Probleme damit haben, riskiert man, daß sie sich vom Chor wieder zurĂŒck ziehen. Sehr schade, vor allem, wenn sie ansonsten sehr gut gesungen hĂ€tten.
Das muss man halt davon abhĂ€ngig machen, ob es fĂŒr die jeweilige Chor-Truppe ohne Stress machbar ist oder nicht.

Von Profi-Chor-SĂ€ngern wird im ĂŒbrigen nicht nur verlangt, perfekt Noten lesen zu können, sondern selbstverstĂ€ndlich auch, sicher im Auswendig-Singen zu sein. Wie sollte auch sonst ein Opernchor auf der BĂŒhne szenisch agieren können, wenn alle Noten in der Hand haben (was auf den anfĂ€nglichen Proben aber durchaus gemacht wird, die mĂŒssen ja auch erst mal gut rein kommen).

Ansonsten fand ich die Grenzziehung zwischen SĂ€ngern und Instrumentalisten ziemlich ĂŒberflĂŒssig. Der angesprochene Sachverhalt betrifft vor allem im Amateurbereich praktisch alle. Sicher in unterschiedlichem Maße, aber prinzipiell vergleichbar.

Wichtig ist, das alles einfach stressfrei zu betrachten. Eine gute und effektive Probenarbeit ist das A und O und diese sollte möglichst nicht unter Zeitknappheit stattfinden. Die regelmĂ€ĂŸige und genĂŒgend hĂ€ufige Wiederholung und Vertiefung ist der einzige Garant fĂŒr eine gute AuffĂŒhrung.
Prinizpienreiterei hilft nie weiter, im Zweifel ist Phantasie gefragt - und natĂŒrlich Geduld.

Gruß, JĂŒrgen
 
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steht und fÀllt alles mit dem Chorleiter/der Chorleiterin und seinem/ihrem Geschick, mit dem konkret vorhandenem "Personal" (also den Chormitgliedern, ihren jeweiligen Voraussetzungen, ihrer Motivation, etc.) angemessen zu arbeiten.

Nur zur Verifizierung: In diesem konkreten Fall gibt es ja keinen expliziten Chorleiter. Es scheint sich eher um einen lockeren Sing- und Musikzirkel zu handeln.

Aber das muss auch nicht zwingend notwendig sein. Die Rolle des "musikalischen Leiters" kann auch von einem (oder mehreren) normalen Mitgliedern ĂŒbernommen werden. Besten- und hĂ€ufigstenfalls findet sich diese Person von ganz allein. Ganz einfach, weil es fast immer jemanden gibt, der unkoordiniertes Musikzieren nicht ertragen kann und dann sozusagen eingreift.

Es muss natĂŒrlich eine Person sein, die mehreres simultan beherrscht: Spielen bzw singen, zuhören und (ggfls nonverbal) kommunizieren gleichzeitig. Solange alle ĂŒberwiegend mit ihrer eigenen Aufgabe beschĂ€ftigt sind, kriegt ihr das Durcheinander nicht in den Griff.
 
Aber das ist nun mal nicht jedermanns Sache und wenn Leute große Probleme damit haben, riskiert man, daß sie sich vom Chor wieder zurĂŒck ziehen. Sehr schade, vor allem, wenn sie ansonsten sehr gut gesungen hĂ€tten.
Man muss es ja nicht ĂŒber's Knie brechen. Erst einmal ein, zwei Lieder auswendig einstudieren und die auffĂŒhren ĂŒberfordert i.d.R. niemanden und wenn dann die RĂŒckmeldungen aus dem Publikum kommen, dass das ja viel besser war (und die kommen!) und die SĂ€ngerInnen merken, dass es einfach besser flutscht, weil Kontakt zum Dirigenten/Einsatz gebenden da, geht es das nĂ€chste Mal schon viel leichter ;)
Von Profi-Chor-SĂ€ngern wird im ĂŒbrigen nicht nur verlangt, perfekt Noten lesen zu können, sondern selbstverstĂ€ndlich auch, sicher im Auswendig-Singen zu sein. Wie sollte auch sonst ein Opernchor auf der BĂŒhne szenisch agieren können, wenn alle Noten in der Hand haben (was auf den anfĂ€nglichen Proben aber durchaus gemacht wird, die mĂŒssen ja auch erst mal gut rein kommen).
Das wird auch von Amateur-ChorsĂ€ngerInnen verlangt, die Opernchor singen :D Eben aus dem Grund, dass es sich mit Noten einfach blöde agiert. Die Proben am Anfang sind noch reine Klavierproben; spĂ€testens aber, wenn die ersten BĂŒhnenproben sind, sollten die Sachen auswendig sitzen.
 
Um nun kurz noch mal meinem kleinen Hobby als Mod gerecht zu werden. ;)

Es muss janun wirklich nicht in jedem halbwegs kontroversen Thread immer wieder ein Glaubenskrieg entfacht werden

Da bin voll bei Dir. Es wĂ€re dann allerdings auch konsequent, nicht zwei AbsĂ€tze spĂ€ter abermals anzufĂŒgen, dass der Notentext "erfahrungsgemĂ€ĂŸ in den meisten FĂ€llen die geeignetste Grundlage ist". Offensichtlich sind halt nicht alle dieser Meinung.

Nur so als Tipp ;)
 
Ich finde es toll, dass Du den Leuten eine Möglichkeit bieten willst, ohne Noten zu singen!
DafĂŒr gibts Kekse. :)
Ich bin auch so eine...
Ich liebe es zu singen, aber vom Blatt?!...Fehlanzeige...*lach*

Übrigens soll Elvis auf die Frage, ob er denn Noten lesen könne, gesagt haben: "Nein, das brauche ich auch nicht fĂŒr meinen Beruf."
Ich hab das mal gelesen. Ob es wirklich stimmt kann ich nicht sagen. Aber wenn, dann finde ich es einfach genial! :)
 
Übrigens soll Elvis auf die Frage, ob er denn Noten lesen könne, gesagt haben: "Nein, das brauche ich auch nicht fĂŒr meinen Beruf."
Ich hab das mal gelesen. Ob es wirklich stimmt kann ich nicht sagen. Aber wenn, dann finde ich es einfach genial

Du kannst davon ausgehen, dass das stimmt. Das ist auch absolut nicht ungewöhnlich, denn das trifft nicht nur auf Elvis, sondern den Großteil aller Rockmusiker zu.

Allerdings gibt es zwischen Rockbands und geleiteten Chören natĂŒrlich Unterschiede.
 
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Ich meine, mal irgendwo gelesen zu haben, dass Pavarotti auch keine Noten konnte.

Wenn man SÀnger ist, muss man ... singen können!
 
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Ich meine, mal irgendwo gelesen zu haben, dass Pavarotti auch keine Noten konnte....
Also IMHO ist das kompletter Stuss.

Ich kannte Pavarotti natĂŒrlich nicht, und kann daher nicht mit Sicherheit behaupten, dass er Noten lesen konnte.
Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das jemand nach sechs Jahren klassischem Gesangsstudium nicht Noten lesen kann.

Lg Thomas
 
Geschichten ĂŒber Musiker die nicht Noten lesen konnten bzw. können, werden gerne kolportiert, wahrscheinlich von denen, die es selber nicht können und sich damit rechtfertigen wollen.
In der Tat muss man nicht Noten lesen können um Musik zu machen, im Profibereich wĂ€re man aber definitiv verloren und wĂŒrde bei den nicht geringen Anforderungen an Profis schnell in Hintertreffen geraten. In Klassik und Jazz konnten und können deshalb nahezu 100% aller Profis sicher und flĂŒssig Noten lesen. Im Jazz fĂ€llt mir spontan nur der Trompeter Bix Beiderbecke (1903-1931) ein, der zumindest erst sehr spĂ€t in seiner (leider kurzen) Karriere Noten lesen lernte. Jazzer können im ĂŒbrigen nicht nur die "normalen" Noten, sondern auch flĂŒssig die in den Lead-Sheets stets verzeichneten Harmoniesymbole lesen.
FĂŒr den Pop- und Rockbereich kann ich nicht sprechen. Diejenigen Profi-Kollegen aus diesen Genres die ich persönlich kenne (aber ich kenne nur sehr wenige) können jedenfalls als studierte Musiker ausgezeichnet Noten lesen.

Man darf sich nicht verleiten lassen, aus der Tatsache dass Jazzmusiker weitgehend frei spielen, nĂ€mlich improvisieren oder dass (Opern-)SĂ€nger ihre Partien auswendig vortragen und deshalb keine Noten in der Hand oder vor sich auf einem Pult haben, abzuleiten, sie könnten gar keine Noten lesen und brĂ€uchten das auch nicht. Es geht um die Einstudierung der oft sehr schwierigen und umfangreichen Partien - oder z.B. im Jazz um das Abspielen eines festgelegten und oft hoch komplexen Arrangement etwa in einer BigBand. Und das wird ohne Notenkenntnisse sehr mĂŒhsam, zeitraubend wenn nicht gar unmöglich.

OpernsĂ€nger mit genialem GedĂ€chtnis brauchen allerdings nicht allzu fit im Notenlesen sein wenn sie stets auf einen hilfreichen Korepetitior zurĂŒck greifen können der mit Ihnen die Partien einstudiert und die Themen etc. vorspielt. Diese Voraussetzung dĂŒrfte bei Pavarotti sicher gegeben sein.
Dennoch wĂŒrde es mich sehr wundern, wenn Pavarotti nicht in der Lage gewesen wĂ€re, seine Parts aus den Noten korrekt zu entziffern. Dass er eventuell als Tenor keinen BassschlĂŒssel oder ĂŒberhaupt ganze Partituren (mit transponierenden Instrumenten etc.) lesen konnte, das mag sogar stimmen.
 
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