Gesang ohne Noten "notieren"

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Hallo.
Ich will für einen Chor, der nicht nach Noten singt, Textvorlagen machen.
Der normale Gesangstext soll an einzelnen Stellen besonders hervorgehoben / ergänzt werden, um Stellen wie Betonungen, Silbenaushaltung, Trennung, Pause usw. kenntlich zu machen.

Gibt es dafür schon irgendwelche gängigen Empfehlungen?

Bekannt ist ja wohl einen Bindestrich zu setzen um ein Wort in mehrere Silben zu trennen. Ich würde an manche Worte gerne zusätzliche Buchstaben schreiben, um beispielsweise daran zu erinnern, dass ein Buchstabe länger ausgehalten wird. Beispiel: "hoffnungslos" soll "hoffnungsloooos" gesungen werden.
Das ist natürlich zu irritierend mit den vielen zusätzlichen Buchstaben und lenkt sicherlich eher ab als dass es hilft.

Daher die Frage, ob es schon etwas Sinnvolles gibt? Möglichst ohne den Einsatz von verschiedenen Schriftfarben!
 
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Tja, Noten sind ja eigentlich D I E Notationsweise. Selbst wenn man nicht Noten lesen kann, dann merkt man doch relativ schnell, dass die unterschiedlichen Noten unterschiedlich lang gehalten werden.
Du könntest natürlich besonders betonte Silben fett drucken, lang gehaltene Silben /Vokale unterstreichen.

Aber ich habe keine Ahnung, ob es da schon was außer Noten gibt.
Bei Karaoke-DVDs wird ja immer der Text angezeigt - vielleicht etwas in der Art?
 
Hallo,

da dieses Thema so gar nichts mit Gesangstechnik/Theorie zu tun hat, verschiebe ich es mal in den "Sängeralltag".

Daher die Frage, ob es schon etwas Sinnvolles gibt?


Wenn es so etwas gäbe, müsste man es auch erst lernen. Ähnlich wie die Tabs für Gitarristen. Die sind zwar einfacher als Noten, aber ohne das System zu kennen, kann man auch nichts damit anfangen.

Daher wären die von dir gedachten lautsprachlichen Anweisungen schon die naheliegendsten. Aber wie du selbst sagst, vom Schriftbild her unübersichtlich.

Daher ist wohl die beste Möglichkeit, dass sich die Chormitglieder die Mühe machen, die zu probenden Lieder einfach zuhause oft genug anzuhören. Das kann man als Chorleiter eigentlich erwarten.
 
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Manche Leute schreiben den Text taktweise auf, man könnte also "atemlo____os" oder "atemlo... s" schreiben, entsprechend so, dass der Teil da ist wo er im Takt sitzt. Ich nutze beim Einstudieren von Text gerne "..." um (spezielle) Pausen oder langgezogene Vokale zu markieren, also so, wie ich das im 2. Beispiel von mir geschrieben habe, z.B. hatte ich bei "The Wanderer" (die alternative Version) mehrere Stellen so markiert. Meine 2. Strophe sieht so aus:

[Oh well] there's Flo on my left and... Mary on my right
And Janie is the girl... that I'm dating tonight
And when she asks me... which one I love the best?
I tear open my shirt and show Rosie on my chest


Das Video dazu (2. Strophe ab ca. 0:42):



Sinnig ist es mitunter auch, spezielle Passagen im Text farbig (rot) zu markieren und ggf. am Rand zu kommentieren. Das kann man dann ja auch in Schönform bringen und farbig ausdrucken, falls man das für andere verwenden will.
 
Wieso singt der denn nicht nach Noten? Beim Einstudieren auch nicht? Wie lernt Ihr dann die Stücke?
Hallo. Die "Chormitglieder" bzw. der "Backgroundchor" kann nicht nach Noten singen - ich leider auch nicht. Noten brauchen nur die Instrumentalisten. Wir singen bekannte Stücke nach, die alle eigentlich gut kennen. Aber manche Silben und Einsätze klappen trotzdem nicht - von der individuellen Note bzw. eigenen Interpretation eines Stückes mal abgesehen. Daher will ich weitere Angaben zur Singart in den reinen Texten schreiben.
Also ein aar Sachen haben wir ja schon:

A-tem
A...tem
A____tem
A---tem

Vielleicht auch:

GROSSBUCHSTABEN
-.-.-.-.-.-. oder andere Zeichenkombinationen
FETTDRUCK / Kursiv / (Farben)
 
GROSSBUCHSTABEN
-.-.-.-.-.-. oder andere Zeichenkombinationen
FETTDRUCK / Kursiv / (Farben)


Das Tolle am Lesenkönnen ist, dass man nur zwei Buchstaben braucht, um ein komplettes Wort sofort zu erfassen. Das ist Grund, warum wir einen Text flüssig lesen und gleichzeitig sprechen bzw singen können.

Durch diese Formatierungen wird vermutlich diese vorteilhafte Eigenschaft der Simultanerfassung empfindlich gestört.

Machen wir einen Test.

Diesen Text sollte vermutlilch jeder noch halbwegs flüssig vorlesen können:

Gmäeß eneir Sutide eneir elgnihcesn Uvinisterät ist es nchit witihcg, in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wrot snid, das ezniige was wcthiig ist, ist, dass der estre und der leztte Bstabchue an der ritihcegn Pstoiion snid. Der Rset knan ein ttoaelr Bsinöldn sien, tedztorm knan man ihn onhe Pemoblre lseen. Das ist so, wiel wir nciht jeedn Bstachuebn enzelin leesn, snderon das Wrot als gseatems.

Aber funktioniert das hier auch noch?

A____ber der W.-.-.ald ha-ha-ha-hat keeeeeeein_____e Bäume
_____ er iiiiiiiist IM H___eeerzen graaaaaaaauuuuUUUU_____
M_an kann-.-. es ja NIIIICHT glauuuubeeeeeen___
Soooooo TIIIIEF ihim MooooorgenTa----u


Das ist natürlich jetzt übertrieben. Aber es wird mit Sicherheit schwieriger zu lesen sein, weil es diese "Patterns" halt im Gehirn noch nicht gibt.
 
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Geht eigentlich ganz gut bei mir, ich habe aber auch als Kind zu viel "Urmel aus dem Eis" gelesen.

A____ber der W.-.-.ald ha-ha-ha-hat keeeeeeein_____e Bäume
keiiiiiin_____e B... :p :D

Trotzdem halte ich das Aufschreiben in Taktform oder gewisse Hilfsmittel in den Texten nicht für unbedingt verkehrt, immerhin benutzen wir ja auch Satzzeichen in unserer Sprache um diese verständlicher zu machen. Das es da keine universelle Form gibt, liegt wohl daran, dass sich da jeder auf eigene Art nähert. Ich nutze halt "..." als Marker für Pausen im (gesungenen) Textfluß.

Im übrigen lernt der Mensch sehr schnell die Muster zu erkennen und zu deuten, be5tehen Te1le des 7extes z.3. aus Zahlen, greift die Mustererkennung auch sehr schnell und man kann das verhältnismäßig schnell lesen und verstehen.
 
Wie gesagt, stören bzw. ablenken darf das natürlich nicht. Brauchen ja auch nicht alle.
Vielleicht sollte man eher ein Verfahren besprechen, wie sich die, die die Hilfe brauchen, ihre Notizen eigenständig markieren?
 
Probieren geht über Studieren. Individuelle Notizen der Sänger halte ich für durchaus vernünftig. Denn am Ende bieten die Notizen natürlich viel Interpretationsraum. Der eine macht bei _______________ eine lange Pause, der andere singt den Ton lang aus. Das gibt ein Tohuwabohu.
 
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Sehe ich genauso. Den Leuten einen ganz normalen Text (mit vernünftigen Wort- und Zeilenabständen) geben und jeder soll sich seine eigenen Notizen machen. Du kannst ja Zeichen, die dir sinnvoll erscheinen an die Wand pinnen, damit die Leutchen sie bei Bedarf übernehmen können. Aber der eine assoziiert mit Pünktchen etwas anderes als der andere etc. Das wird nie tight werden. Letzten Endes muß der Text (samt Vortragsweise) ohnehin beherrscht werden, da ist es sinnvoller, jeder wählt seinen eigenen Weg, als irgendwem was auf's Auge zu drücken.

Meine Schüler bekommen von mir einen ganz normalen Text (der korrekt ist!!! und nicht einfach blind aus Gugel gezogen wurde. Refrains sind fett, Bridges kursiv und das war's), ein paar verschiedene Kulis, Textmarker etc. liegen rum, und jeder malt sich sein Gedöns selbst rein.
 
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Meine Schüler bekommen von mir einen ganz normalen Text (der korrekt ist!!! und nicht einfach blind aus Gugel gezogen wurde. Refrains sind fett, Bridges kursiv und das war's), ein paar verschiedene Kulis, Textmarker etc. liegen rum, und jeder malt sich sein Gedöns selbst rein.
Gut, dass ich Noten bekomme ...
Übrigens fand ich den Text
Gmäeß eneir Sutide eneir elgnihcesn Uvinisterät ist es nchit witihcg, in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wrot snid, das ezniige was wcthiig ist, ist, dass der estre und der leztte Bstabchue an der ritihcegn Pstoiion snid. Der Rset knan ein ttoaelr Bsinöldn sien, tedztorm knan man ihn onhe Pemoblre lseen. Das ist so, wiel wir nciht jeedn Bstachuebn enzelin leesn, snderon das Wrot als gseatems.
auch schwierig zu lesen. Natürlich geht es, aber keinesfalls so flüssig, wie ein 'normaler' Text.

Ich halte es immer noch für die beste Lösung, den Leuten Noten zu geben und diese zu erklären.
Da kann man ja auch 'reinmalen' und aufschreiben, wo ein Wort z.B. abgesprochen wird.
 
Ich würde für jede Stimme die Gesangsspur aufnehmen, dann können sie damit üben zuhause. Bei dem Chor den ich als Instrumentalist begeite wird das so gemacht. Z.b. Tenorstimme als mp3, alles schön im Takt aufgenommen, und dann noch eine Datei mit allen Stimmen zusammen. Parallel dazu die Noten wie üblich. Es können viele nicht Noten lesen, aber sie wissen ja aufgrund der Aufnahme wie es klingen muss.
 
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Ja das ist eine Lösung. Bei extrem guter Bezahlung des Chorleiters ;)

Ansonsten finde ich es pervers: wenn die Leute jede Handlung vorgeturnt brauchen, sollen sie sich ein Hobby suchen, das sie besser hinkriegen. Zum Beispiel Federball. Aber wahrscheinlich braucht es auch dafür mittlerweile ein Video-Tutorial. Wie wärs mit zusammen Musik machen, bis es gut klingt? Hat schon immer geklappt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz normale Noten haben durchaus einen grafischen Zeichen-Code Aspekt, der sich im Allgemeinen intuitiv erschließt. Ich habe viele Laienchor-Sänger erlebt, die nicht Noten lesen können, die aber ihre Noten über den enthaltenen Text und den grafisch-symbolischen Gehalt (hoch / tief / "kleine" Noten kurz, "große" Noten lang / etc.) problemlos als Gedächtnisstütze nutzen konnten.
Die Probenarbeit mag zwar etwas aufwändiger sein, aber diese Leute schärften stets ihr Gedächtnis und im Ergebnis war es so auch verblüffend effektiv.

Gruß, Jürgen
 
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Wir singen bekannte Stücke nach, die alle eigentlich gut kennen. Aber manche Silben und Einsätze klappen trotzdem nicht - von der individuellen Note bzw. eigenen Interpretation eines Stückes mal abgesehen. Daher will ich weitere Angaben zur Singart in den reinen Texten schreiben.
Dann würde ich aber doch auch besser auf Noten gehen. Denn wie LoboMix schon sagt, auch Leute, die eigentlich nicht Noten lesen können, können daraus eine ganze Menge entnehmen. Nach oben höher, nach unten tiefer, viel "Fliegenschiß" schnell, hohle Kugeln lang - das können sich normal schon alle merken. Zeichen können sie ja zusätzlich reinschreiben. Ich glaube, bei uns haben schon einige mehr oder weniger Noten lesen gelernt, rein durch das Chorsingen und gelegentliche Erklärungen.
Ich würde für jede Stimme die Gesangsspur aufnehmen, dann können sie damit üben zuhause.
Wenn Ihr genügend sichere Freiwillige habt, ist das eine gute Option :) Wir hatten das damals aber immer im Gesamtzusammenhang; nur die Einzelstimmen per Kanal und Lautstärke hervorgehoben.
Ansonsten finde ich es pervers: wenn die Leute jede Handlung vorgeturnt brauchen, sollen sie sich ein Hobby suchen, das sie besser hinkriegen.
So pervers ist das gar nicht. Das hat der Baptistenchor in Duluth gemacht. Da mussten Weihnachten und Ostern in ca. 4-6 Wochen Lieder für ein ca. einstündiges Programm auswendig einstudiert werden. Auswendig deshalb, weil beim Living Christmas Tree zu wenig Licht und kein Platz für Noten war, beim Joyous Pessah wurde szenisch dargestellt (und wenn Jesus ans Kreuz genagelt wurde, hat es wirklich jeden gerissen). Ohne Aufnahmen wäre das fast nicht möglich gewesen. Gelernt wurde natürlich trotzdem mit Noten, anfangs. Die Aufnahmen waren nur ein weiterer Kanal.
 
Das hat der Baptistenchor in Duluth gemacht.

Ich habe das auch schonmal gemacht. Wenn auch nicht für einen Chor. Aber ich würde es halt nicht wieder machen. Es sei denn, ich würde dafür reich entlohnt.

Da mussten Weihnachten und Ostern in ca. 4-6 Wochen Lieder für ein ca. einstündiges Programm auswendig einstudiert werden.

Es mag Ausnahmen geben, wo es nicht anders geht. Aber grundsätzlich: Wenn ich als Chorleiter ein Programm von sagen wir 2 Stunden habe und für jedes Lied jede Stimme selbst recorden muss, dann ist das schon ein immens hoher Aufwand. Zumal viele Chorleiter ja nicht nur einen Chor leiten.
 
Die "Chormitglieder" bzw. der "Backgroundchor" kann nicht nach Noten singen - ich leider auch nicht.
... daran mag es wohl liegen!
Wie @moniaqua und @LoboMix schon geschrieben haben, auch wenn man nicht genau Noten lesen kann, können sie doch ungemein helfen - sie zeigen zumindest an, wo die Tonhöhe rauf oder runter geht, ob die Töne länger oder kürzer sind. Das wird sich wohl jeder merken können.
Und die Einsätze sollte der Chorleiter geben!
Insbesondere dann, wenn bei einem Einsatz die ganze Stimmgruppe unsicher ist.
Für einige Stücke gibt es auf Youtube schon solche "Übe-Versionen", bei denen einzelne Stimmen hervorgehoben werden. Das ist immer gut, auch wenn alle Noten lesen können.
 
Ja das ist eine Lösung. Bei extrem guter Bezahlung des Chorleiters ;)

Ansonsten finde ich es pervers: wenn die Leute jede Handlung vorgeturnt brauchen, sollen sie sich ein Hobby suchen, das sie besser hinkriegen. Zum Beispiel Federball. Aber wahrscheinlich braucht es auch dafür mittlerweile ein Video-Tutorial. Wie wärs mit zusammen Musik machen, bis es gut klingt? Hat schon immer geklappt.

Ja klar, der Chorleiter arbeitet nicht gratis, Begleitmusiker werden auch nach Aufwand entlöhnt, die Chorsänger bezahlen einen Mitgliederbeitrag und haben Sponsoren. Das ist bei uns aber ziemlich normal wer arbeitet denn schon noch unentgeltlich heutzutage.
Was du daran pervers findest kann ich nicht ganz nachvollziehen. Klar ich persönlich brauche solche Dinge nicht da ich Noten lesen kann und viel Musik mache, aber es gibt nunmal auch Leute die sind halt bisschen weniger ambitioniert, haben vielleicht nebst Familie/Beruf nicht so viel Zeit und manche sind einfach auch nicht so talentiert, trauen sich das vielleicht gar nicht zu aber wollen halt doch in einer grösseren Gruppe mitmachen und sind dort dann auch nicht so exponiert, für solche Leute finde ich das eine gute Lösung.
 
Mit pervers meinte ich lediglich den Aufwand. Also wenn man damit seine Miete bezahlen muss. Ansonsten ist das okay, wenn man bock drauf hat.
 

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