Gesang ohne Noten "notieren"

  • Ersteller webazubi
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Also ich weiß ja nicht, was ihr jeweils unter Satzgesang versteht, aber ich kann da jedenfalls nicht einfach nach "Gefühl, Lust und Laune" singen, sondern muss mich akribisch an das Phrasing der Leadstimme halten.

Das geht durchaus effizient, auch wenn das einige hier nicht glauben wollen. Ich behaupte sogar: Es geht effizienter, als wenn alle am Blatt kleben.
Wer hat dem denn widersprochen? Das ist z.B. einer der Gründe, wenn es bei uns vorkommt, dass ich bevorzuge, auswendig zu singen. Auch den Dirigenten kann man besser beobachten, wenn man auswendig singt. Aber das passiert i.d.R. eher beim Auftritt, also erst, wenn die Stücke schon sitzen. Wir wissen eigentlich nicht, ob webazubi die Notizen zum Einstudieren oder für den Auftritt will, genau betrachtet.
Wir singen bekannte Stücke nach, die alle eigentlich gut kennen. Aber manche Silben und Einsätze klappen trotzdem nicht
würde ich zum Einstudieren stecken; da passen imho Noten einfach am besten. Gerade Einsätze sieht man doch am Text wirklich gar nicht gut.
Aber viele Argumente hier sind Instrumentalisten-Argumente. Auch Lobos letztes Posting.
Come on, das ist nun aber billig! Ich kann längst nicht so gut vom Blatt singen wie vom Blatt spielen aber ich mache es durchaus.
Ich beziehe mich hier mit meinen Äußerungen auf meine Erfahrungen beim Gesang. Natürlich sind die Erfahrungen mit Instrumenten ähnlich. Aber hier ging es ja um Notizen für einen Chor, also habe ich tatsächlich die Instrumente außen vor gelassen. Im Radio läuft gerade öfter "Something stupid" in der Besetzung Williams/Kidman. Da würd ich mir z.B., wollte ich es lernen, echt Noten wünschen, weil die Stimmen sich gerade bei dem Lied dermaßen ähnlich anhören, dass es total anstrengend ist, die Frauenstimme rauszuhören.
 
Jaja, ich weiß, ogottogottogott auswendig lernen :eek:. Wenn man es richtig anfängt, ist das überhaupt kein Problem.
Halte ich bei Stücken wie z.B. Matthäuspassion als Chorsänger für schwierig. Oft ähnliche Phrasen - mit anderen Pausen :eek:.
Mag vielleicht einige geben, die das auswendig lernen. Aber ich als Chorsängerin verlasse mich da auf meine Noten, wo ich mir auch viele wichtige Punkte hineinschreiben kann.

Klar, wenn ich solo singen würde oder wir im Chor so eine Art 'Volkslied' singen würden und es nicht so genau auf die Absprachen ankäme, dann könnte ich das sicher auch auswendig und würde es gerne auswendig singen. Aber viele Sachen eben nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich raffe einfach nicht, warum die Notenliebhaber "ihre" Methode unbedingt jemandem nahe bringen wollen, der von vornherein um Alternativen gebeten hat, und darauf beharren, dass es nichts Besseres gibt. Es gibt eben für manche Leute sehr wohl Besseres. Kann man doch einfach mal so hinnehmen, oder? Ich schreibe ja auch nicht, dass meine Methode für alle das Nonplusultra ist und lasse jedem, der will, seine Noten. ;)

Wer hat dem denn widersprochen?
Der Abschnitt bezog sich im Wesentlichen auf das darüber stehende Zitat und die (nicht alle mitzitierten) Folgesätze von Be-3.

[...] würde ich zum Einstudieren stecken; da passen imho Noten einfach am besten. Gerade Einsätze sieht man doch am Text wirklich gar nicht gut.

In so einem Fall würde ich mir die Zählzeit über die entsprechende Silbe im Text notieren. Reicht völlig. Der Vorteil bleibt für mich, das nur die wirklich benötigte Information da steht.

Come on, das ist nun aber billig!
Wenn hier schon von Orchestern geschrieben wird, ist es billig, dass ich eine Instrumentalistensicht feststelle? Vielleicht fegst Du erst Mal vor anderen Türen. ;) Wenn Du Dich nicht angesprochen fühlst, zieh Dir den Schuh doch nicht an. Mein Satz stand unter einem Zitat und bezog sich auf eine weitere Aussage eines anderen Users, war also nicht unbedingt Dir zugeordnet.

Da würd ich mir z.B., wollte ich es lernen, echt Noten wünschen, weil die Stimmen sich gerade bei dem Lied dermaßen ähnlich anhören, dass es total anstrengend ist, die Frauenstimme rauszuhören.
Die Noten für das Stück findest Du ja und kannst sie nach Herzenslaune nutzen. Andere brauchen/wollen sie eben nicht.
 
Ich raffe einfach nicht, warum die Notenliebhaber "ihre" Methode unbedingt jemandem nahe bringen wollen, der von vornherein um Alternativen gebeten hat, und darauf beharren, dass es nichts Besseres gibt. Es gibt eben für manche Leute sehr wohl Besseres. Kann man doch einfach mal so hinnehmen, oder?
Ich selber kann das durchaus hinnehmen, wenn das andere zumindest ausprobiert worden ist ;) Wie es den anderen im Thread damit geht, weiß ich natürlich nicht. Ich kenne beides und komme einfach mit Noten um Klassen besser klar. Kann man(n) doch auch einfach so hinnehmen, oder? ;)
Gerade
Halte ich bei Stücken wie z.B. Matthäuspassion als Chorsänger für schwierig. Oft ähnliche Phrasen - mit anderen Pausen
ist ein nicht unerhebliches Argument (und das sage ich, die auch Stücke im Chor auswendig singt, für die wir wirklich bewusst Noten angeschafft haben aus eben diesem Grund).
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie ich die Altstimme von Will You Come And Follow Me ohne Noten einstudiert hätte. Ich bin froh, wenn ich das so, nachdem ich es gesehen habe, auswendig hinkriege:

Auf einem Textsheet wäre das in meinen Augen ein riesiges Kuddelmuddel.
Wenn hier schon von Orchestern geschrieben wird, ist es billig, dass ich eine Instrumentalistensicht feststelle?
Doch, die Art der Argumentation finde ich schon billig. Da wird ein Unterschied zwischen Instrumentalisten und SängerInnen gemacht, der imho nicht wirklich den Tatsachen entspricht. Das Orchester sehe ich als aus der Lebenswelt von Be-3 entnommen; er hätte aber genauso gut Chorwerk schreiben können. Das Kyrie, das wir letztens uraufgeführt haben (da war der Komponist aber anwesend ;) ) - hätte er uns jede Stimme einzeln vorsingen sollen? In jeder Probe? :)
Wenn Du Dich nicht angesprochen fühlst, zieh Dir den Schuh doch nicht an.
Tu ich nicht :) Deswegen kann ich doch das Argument trotzdem nicht geglückt finden :)
 
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... Ich will für einen Chor, der nicht nach Noten singt, Textvorlagen machen.
Der normale Gesangstext soll an einzelnen Stellen besonders hervorgehoben / ergänzt werden, um Stellen wie Betonungen, Silbenaushaltung, Trennung, Pause usw. kenntlich zu machen...

Um wieder zur ursprünglichen Frage zurückzukommen: "Betonungen, Silbenaushaltung, Trennung, Pause", dass sind eigentlich genau die Sachen, die auf einem Notenblatt recht anschaulich und effektiv notiert sind. Dafür brauch ich noch keine einzige Note kennen und habe alles perfekt notiert.

ABER: Das Problem wird vermutlich eher sein, dass da keine Noten vorhanden sein werden, sondern halt einfach nach Radio/Youtube nachgesungen werden soll.

Auch ich als Notenverfechter sehe ein, dass es dann ein Problem sein dürfte nach Noten zu singen. Selbst wenn man sich Noten von dem Stück kauft, wird der Chorsatz nicht 100% so gesetzt sein, wie das Gehörte.
Da bliebe dann nur, sich einen guten Chorsatz zu besorgen und den dann einzustudieren. Aber ohne Notenlesen geht das ja leider auch nicht.

Hallo. Die "Chormitglieder" bzw. der "Backgroundchor" kann nicht nach Noten singen - ich leider auch nicht...
...Wir singen bekannte Stücke nach, die alle eigentlich gut kennen. Aber manche Silben und Einsätze klappen trotzdem nicht - von der individuellen Note bzw. eigenen Interpretation eines Stückes mal abgesehen...
Wenn ich so drüber nachdenke, sehe ich keine wirkliche Lösung für euer Problem.

Ich würde mir an eurer Stelle einen Chorleiter (oder zumindest jemanden der ein bisschen Klavierspielen kann) suchen und Noten besorgen.
Dann kann er euch jede Stimme vorspielen, ihr lernt dabei die für euch relevanten Dinge vom Notenblatt zu entziffern, könnt nach Herzenslust Notizen reinkritzeln und ...

lg Thomas
 
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@ moniaqua: Nehme ich doch von vornherein hin. Ich bin nicht derjenige, der dem TE etwas ans Herzen legt, das er eigentlich von vornherein ausgeschlossen hat. ;)

Dass bei aufwändigen Kompositionen mit z. B. versetzten Einsätzen etc. irgendwann zu komplex für kommentierte Texte wird, daran zweifle ich gar nicht. Aber ich habe aus der Angabe des TE, dass "bekannte Stücke, die eigentlich alle kennen" aufgeführt werden, jetzt mal geschlossen, dass es hier nicht um hochanspruchsvolle Chorwerke sondern evtl. eher um Popsongs geht. Kann aber natürlich ne Fehlinterpretation meinerseits sein.

Und zum Thema Orchester vs. Chor: Für mich macht das schon noch nen Unterschied, ob "nur" vier Stimmen oder zwei Geigen, Cello, Kontrabass, versch. Bläsergruppen etc. arrangiert werden müssen, zumal für letztere Texte irrelevant sind und somit natürlich keine Hilfe darstellen. Insofern zielt es eben sehr wohl völlig vorbei, wenn auf den Textvorschlag ein Orchesterbeispiel gebracht wird. Ob es dann tatsächlich meine Reaktion darauf ist, die "billig" ist ... nun, das magst Du so finden.
 
Aber ich habe aus der Angabe des TE, dass "bekannte Stücke, die eigentlich alle kennen" aufgeführt werden, jetzt mal geschlossen, dass es hier nicht um hochanspruchsvolle Chorwerke sondern evtl. eher um Popsongs geht
Naja, eines der Stücke, das wir tatsächlich aus Noten singen, ist "And So It Goes" im Chorsatz, nur SATB... Lauter ungleiche Synkopen, die sich zwar an sich aus dem Text ergeben und bei Solo vollkommen egal wären, wenn es nicht zu 100% auf den Punkt kommt, aber im Chor tödlich werden, wenn sie nicht präzise kommen.
Und zum Thema Orchester vs. Chor: Für mich macht das schon noch nen Unterschied, ob "nur" vier Stimmen oder zwei Geigen, Cello, Kontrabass, versch. Bläsergruppen etc. arrangiert werden müssen
Orchester ist vielleicht aufwändiger, aber, s.o. - Chor kann auch so seine Mucken haben. Insofern kann ich Be-3's Einwurf, auch wenn er vielleicht mit Orchester unglücklich gewählt ist, voll nachvollziehen. Und es geht hier ja eben um Chorgesang, wenn ich das richtig vers, nicht um Solo in einer Band.
 
Ich rede auch nicht von Soli. Schrieb ich auch oben schon, dass ich mich auf Satzgesang beziehe und der muss in der Band nicht minder akkurat sein als im Chor - sogar akkurater, weil weniger Stimmen erklingen und somit einzelne kleine Fehler nicht von der Mehrheit ausgebügelt werden.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Es sollte hier auch gar nicht um "Noten vs. Textnotizen" gehen. Noten sind auf jeden Fall für viele Zwecke die sinnvolle Wahl, keine Frage. Aber gerade wir Sänger, die beides brauchen, Noten und Text, können eben andere Wege bestreiten und da gibt es für jeden das persönliche Optimum.

Der Threadersteller hat aber nun mal um Alternativen zu Noten gebeten. Und da finde ich es reichlich wenig hilfreich, wenn er dann (überspitzt ausgedrückt) von fünf Leuten gesagt bekommt: "Stell Dich nicht so an, Noten sind eh das Beste."
 
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..., dass ich mich auf Satzgesang beziehe und der muss in der Band nicht minder akkurat sein als im Chor - sogar akkurater, weil weniger Stimmen erklingen und somit einzelne kleine Fehler nicht von der Mehrheit ausgebügelt werden.
Du hast vermutlich noch nie einen Basseinsatz gehört, wo einer der acht Bässe um eine Achtelnote zu früh in die Generalpause posaunt hat :)

Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe den Eindruck, wir schreiben hier alle von verschiedenen Dingen.

Die einen von Backgroundgesang, die anderen von klassischen (damit meine ich auch Pop-Songs) mehrstimmigen Chorwerken..

Lg Thomas
 
Du hast vermutlich noch nie einen Basseinsatz gehört, wo einer der acht Bässe um eine Achtelnote zu früh in die Generalpause posaunt hat :)

Ich habe das sogar selbst schon bei einem Weihnachtskonzert bewerkstelligt - übrigens mit Noten. :D Gott sei Dank konnte unsere Chorleiterin das nicht zuordnen, sonst hätte es auf die Mütze gegeben. ;)

Ich rede auch nicht von solchen groben und klar hörbaren Fehlern. Ich schrieb "einzelne, kleine Fehler". ;)

Die einen von Backgroundgesang, die anderen von klassischen (damit meine ich auch Pop-Songs) mehrstimmigen Chorwerken.
Erklär mir doch mal bitte im Detail, inwiefern Deiner Meinung nach der Satzgesang in einer Band und Chorgesang von den Anforderungen an die Sänger sich wesentlich unterscheiden. :)

Ich habe übrigens durchaus mit beidem Erfahrung.


Mir kommt es eher so vor, als ob einige Vertreter der "Noten sind das Maß der Dinge"-Fraktion sich partout nicht vorstellen können, dass es auch anders geht und deswegen diverse Gründe gefunden werden, warum reisbreis und meine Meinung quasi "nicht gilt".


Im Moment liest sich der Threadverlauf für mein Empfinden etwa so:

TE: Hallo! Ich suche einen Weg, Chorstücke ohne Noten verständlich aufzuschreiben.

User A: Warum nimmst Du keine Noten?

TE: Weil bei uns keiner Noten lesen kann.

User B: Nimm Noten! Ist egal, ob Du sie nicht lesen kannst, sie helfen trotzdem!

User A: Noten sind das Beste! Du wirst es auch merken.

User C: Man könnte auch Notizen in einen ausgedruckt Text machen ...

User D: Noten! Die haben sich nicht umsonst bewährt.

User E: Also ich ziehe Texte auch Noten vor.

User D: Was? Wie kann das sein? Noten sind am besten!

User E: Ich komme aus diesen und jenen Gründen mit Texten besser klar.

User B: Das liegt bestimmt nur daran, dass Du in einer Band singst und nicht im Chor. Sonst wüsstest Du auch, dass Noten am besten sind.

[Zirkeldiskussion über den Wert von Noten.]


(Es existiert keine eindeutige Zuordnung der User A bis E. ;))
 
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Ich raffe einfach nicht, warum die Notenliebhaber "ihre" Methode unbedingt jemandem nahe bringen wollen, der von vornherein um Alternativen gebeten hat,
Weil eine Alternative, die das gleiche leistet wie Noten, auch genauso aufwändig (oder nicht aufwändig) zu lernen wäre.
Und dann nur von diesem Chor genutzt werden könnte.

Da kann man sich doch gleich an den verbreiteten Standard halten?

dass "bekannte Stücke, die eigentlich alle kennen" aufgeführt werden,
für diese Stücke sind aber auch die Noten einfach und können von jedem entschlüsselt werden

warum reisbreis und meine Meinung quasi "nicht gilt".
Wenn es bei euch funktioniert dann ist ja gut. Aber für jeden Standard gibt es Gründe, warum er zum Standard geworden ist.
 
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Weil eine Alternative, die das gleiche leistet wie Noten, auch genauso aufwändig (oder nicht aufwändig) zu lernen wäre.
Nein, weil sie nicht zwingend das gleiche im vollem Umfang leisten müssen, sondern nur das, was der jeweilige Sänger und/oder Chor zum Lernen braucht.

Hab ich eigentlich auch schon dargelegt.

Wenn es bei euch funktioniert dann ist ja gut. Aber für jeden Standard gibt es Gründe, warum er zum Standard geworden ist.
Das streitet niemand ab. Aber deswegen muss diesen Standard niemandem aufdrängen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Aber immerhin ist anscheinend gelungen, den TE zu verschrecken. ^^
 
@Koksi01 hat es doch schon schön geschrieben:
Deine, wie auch immer geartete "Notation" müssen alle extra lernen, und wenn ein zusätzliches Chormitglied dazukommt beginnt der Erklär- und Lernaufwand jedesmal von Neuem.
Und Noten mit Text unterlegt sind eine vielen bekannte Schreibweise.
Warum in aller Welt sollte man das Rad neu erfinden?
Und wenn es viele Chorsänger sind, dann sind da vielleicht auch einge darunter, die Noten lesen können?
Zur entsprechenden Notation gibt es einige Notensatzprogramme, z.B. MuseScore. Die lassen sich in der Regel auch mit Midi-Dateien füttern. Und man kann meist aus den Noten heraus einzelne Stimmen 'abspielen' lassen.

Eventuell sind dem TE aber die Noten auch zu teuer?
Bei uns im Chor kauft in der Regel jedes Chormitglied seine Noten.
Bei neueren Werken möchte ich anmerken, dass diese zum Großteil nicht gemeinfrei sind.
 
Aber immerhin ist anscheinend gelungen, den TE zu verschrecken. ^^
Nein nein, ich lese interessiert mit, kann mich aber mangels profesioneller Erfahrung nur wenig einmischen. LErne aber wenn sich die Experten streiten. Und wahrscheinlich haben alle recht. Es kommt eben auf viele Umstände an.
Vom Profi-Chormitgliedern kann man sicherlich erwarten, Noten singen zu können. Ob man dann noch zusätzlich Markierungen braucht mag je nach Stück sein. Noten scheinen mir auch das beste Schreibverfahren zu sein. Wenn wir mal ein Intensiv-Wochenende machen werde ich versuchen dafür zu werben. Lesen kann ich Noten auch, nur nicht spontan ein neues Lied vom Blatt "absingen".

Aber:
Ich möchte, dass die Sänger am liebsten die Hände frei haben. Geht leider nicht, daher will ich möglichst wenig Zettel ausgeben. Wenn ich jede Strophe mit Noten verteilen würde, hätten die Sänger pro Lied mehrere Zettel - und das, obwohl sie vielleicht nur einmal pro Strophe einen Hinweis auf die Silbenlänge brauchen. Derzeit wird zusätzlich noch auf den Textzetteln notiert, wer wann singt. Wenn ich das alles in Noten bringen wollte (mit leeren Takten wo jemand nicht singt), bräuchten die Sänger wohl einen Ordner statt ein Textblatt.

Wenn die Leute Solo singen ist es mir egal, wie lange sie Silben aushalten - so lange sie es schaffen alles in dem Takt unterzukriegen und das auch klingt. Geht nur darum wenn mindestens 2 zusammen singen. Wir arbeiten meist nach dem Muster "Einer fängt an, dann kommt vielleicht noch ein Zweiter dazu, und dann beim Refrain oder an anderen Stellen singen alle (8).

Wir singen überwiegend Arbeiterlieder, begleitet von Gitarre, Flöte, etwas Percussion und demnächst wohl auch Akkordeon. Eigentlich sind die (alten) Stücke bekannt und stecken den Sängern im Blut. Trotzdem gibt es - je nach politischer Situation - Betonungsänderungen bis hin zu neuen / veränderten Strophen, die einstudiert werden wollen.

Einen Dirigenten haben wir nicht. Alle schauen auf den Gitarrenspieler, der Einsätze mimt.
Leider können wir nicht so oft proben, so dass sich das mit den Silben von selbst "einspielen" könnte. Tonaufnahme ist gut nach dem Motto: "So soll es klingen", doch auf dafür muss erstmal eine Aufnahme gelingen, die man sich gerne und dann auch oft anhört, um die Betonungen zu lernen. Aber das ist ein anderes Thema.
 
Wenn die Hände frei bleiben sollen, hilft nur auswendig lernen. Das erfordert Arbeit vom einzelnen, anders geht es nicht.
Wie man da hin kommt kann natürlich mit oder ohne Noten geschehen.

Vom Profi-Chormitgliedern kann man sicherlich erwarten, Noten singen zu können
Leute, ehrlich. Amateure sind doch nicht dumm. Die können lesen und schreiben. Natürlich können die nicht vom Blatt singen, wenn man ihnen die Noten hinlegt. Aber als Anhaltspunkt taugt das nun wirklich.
Schaut euch doch mal den durchschnittlichen Dorfkirchenchor an. Lauter alte Leute, die eventuell auch nach dreißig Jahren Chorgesang nicht wissen, was eine Terz ist. Die lesen die Noten nach dem Motto "wenn die Noten hoch gehen, geht es hoch, wenn runter, dann runter". Der Dirigent singt vor, der Chor singt nach. Das funktioniert, und da kann man auch in guter Qualität eine Bachkantate aufführen.
Und irgendwann können die Leute dann auch die Noten. Das läuft sozusagen nebenher.
Unser Kirchenchor hier funktioniert nach dieser Methode seit Jahrzehnten sehr gut. Die machen super Sachen. Amateure mit Noten.

Und gerade wenn man wenig Zeit zum gemeinsamen Proben hat: wenn man Noten benutzt statt Geheimschrift, dann kann einem auch zu Hause mal ein Bekannter oder eines von den Kindern mit der Blockflöte auf die Sprünge helfen.

bräuchten die Sänger wohl einen Ordner statt ein Textblatt.
da frag ich mal ganz einfach: na und? dünne Ringordner oder spezielle Chormappen kosten nicht die Welt und sehen deutlich professioneller aus als einzelne Papierblätter. Und man heftet die Blätter in der Reihenfolge des Konzerts ab, dann braucht man nicht zu suchen.
 
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Der Threadersteller hat aber nun mal um Alternativen zu Noten gebeten. Und da finde ich es reichlich wenig hilfreich, wenn er dann (überspitzt ausgedrückt) von fünf Leuten gesagt bekommt: "Stell Dich nicht so an, Noten sind eh das Beste."
Das will glaube ich niemand sagen. Bei mir ist es einfach so, dass ich für das geschilderte Problem schlicht keine vernünftige Alternative zu Noten sehe :nix: Klar kann man sich irgendwelche Zeichen ausdenken, nur ist das dann wieder proprietär. Und ich habe mich schon zu oft über z.B. proprietäre Hardware geärgert, da muss ich das nicht woanders befürworten ;)
Vom Profi-Chormitgliedern kann man sicherlich erwarten, Noten singen zu können.
Von Amateuren auch. Das hat bisher noch in jedem Chor, in dem ich war, funktioniert. Die, die es können, helfen denen aus, die es nicht können. S.a. rburs Post.
Ich möchte, dass die Sänger am liebsten die Hände frei haben.
Das haben sie weder mit Noten, noch mit Textsheets -> auswendig lernen ist beide Male notwendig.
Wenn ich jede Strophe mit Noten verteilen würde, hätten die Sänger pro Lied mehrere Zettel - und das, obwohl sie vielleicht nur einmal pro Strophe einen Hinweis auf die Silbenlänge brauchen.
:eek: Was sind das für Lieder, die Ihr singt? Wir haben pro Lied 1, max. 2 DIN A4-Seiten. Das längste ist ein Medley, bestehend aus drei Liedern, das hat tatsächlich drei ganze Blätter. - Halt, mir fällt gerade ein, die Weihnachtshymne hat drei Seiten. Die könnte aber Platz-schonender gesetzt werden.
Wenn ich das alles in Noten bringen wollte (mit leeren Takten wo jemand nicht singt), bräuchten die Sänger wohl einen Ordner statt ein Textblatt.
? Wenn jemand über einen längeren Zeitraum nicht singt, gibt es für diese Stimme auch keine Notenzeile. Wenn sich mehrere Leute eine Stimme teilen, aber nacheinander singen, gibt es Textmarker :) Wenn Du Dir über den Text Markierungen machen willst, brauchst Du auch wieder Platz. Ich sehe gerade nicht, was man da sparen könnte?
 
Interessantes Thema!
Ich selbst, solistisch unterwegs, habe in meinem ganzen Leben noch nie nach Noten gesungen bzw. meist anders phrasiert oder intoniert als in den Leadsheets notiert war, von daher war Blattsingen irrelevant für mich. Und wenn ich mit anderen im Satz gesungen habe, dann immer auswendig, ich hatte nie Probleme, mir meinen Part zu merken.
Jetzt leite ich einen (Hobby-)Chor und werde langsam wahnsinnig. Es ist ein relativ großer Chor (ca. 35 Leute); ungefähr die Hälfte der Sängerinnen kann keine Noten lesen und kann oder will dies auch auch nicht lernen. Bisher habe ich mich damit beholfen, jede Stimme so lange vorzusingen, bis sie halbwegs sitzt; einige wollen ihre Stimme jetzt aber unbedingt notiert haben und ich fürchte, das wird ein riesiger (unbezahlter) Aufwand für mich. Ich müsste auch sehr viel um-arrangieren, weil die meisten Noten, die ich bisher gefunden habe, für SATB-Besetzungen geschrieben sind; T und B haben wir aber nicht, es handelt sich um einen reinen Damenchor. Ich hätte überhaupt nie gedacht, dass man als Hobby-Pop-Chor nach Noten singen muss! Mir wäre es tausendmal lieber, wenn die Leute auswendig singen würden, das käme auch meinem eigenen musikalischen Empfinden näher. Aber dazu hapert es beim Chor (noch) zu sehr an Rhythmusgefühl und Feeling.
Ich wüsste jetzt auch nicht, wie ich das ohne Noten bewerkstelligen sollte.
 
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>Was sind das für Lieder, die Ihr singt? Wir haben pro Lied 1, max. 2 DIN A4-Seiten.

Wie gesagt: Arbeiterlieder, Friedenslieder usw.

Aber ich müsste doch für jede Strophe ein eigenes Notenblatt ausgeben. Schließlich wird eine Silbe in der 2. Strophe nicht zwingend so gesungen wie die Note in der ersten Strophe. Von daher kann ich ja nun nicht alle Strophen unter einer Notenstrophe untereinanderweg schreiben, sondern brauche im Prinzip für jede Strophe eine Seite mit Noten und Text.

Auswendiglernen des Textes wäre am besten, klar. Alternative die Hände frei zu haben wäre aber auch ein Notenpult, wo der Text (entsprechend groß) ablesbar ist, zu benutzen.
 
Mir sagt weder Arbeiterlied noch Friedenslied etwas.
Ich kenne Lieder mit Strophen nur so, dass es mit den Silben entweder direkt passt oder in den Noten ist entsprechend ein Bogen geschrieben. Und da sind tatsächlich die Strophen untereinander weg geschrieben oder ganz unten ergänzt.
 
@webazubi : Normalerweise schreibt man alle Strophen unter die gleichen Noten, wenn es Abweichungen beim Singen gibt, macht man so kleine Extranoten (so genannte Stichnoten).

@Bell : Pop-Chor ist garstig, weil die Sänger oft recht frei singen und es recht knifflig ist, den Rhythmus vernünftig aufzuschreiben. Die Freiheit, die man als Solist hat, hat man im Chor nicht, weil alle den gleichen Rhythmus singen müssen, sonst klingt´s doof.

Ich selbst habe meine Effektivität beim Notieren dramatisch gesteigert, seit ich Sibelius habe. Das erste Notensatzprogramm, mit dem man mit dem Keyboard einspielen kann und dann brauchbare Noten erhält. Sensationell gut, wie ich finde (ich kann allerdings auch gut Klavier spielen, wer das nicht kann, dem nützt es natürlich nichts).

Man kann bei Sibelius die Noten auch einsingen, das habe ich aber noch nicht ausprobiert.
 

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