"Instrument Doubling" mit F-Horn?

drowo
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Hallo, ich hatte diese Frage schon mal im Horn/ Tuba Forum gestellt aber keine Antwort erhalten.

Spielen Hornisten neben Horn noch ein weiteres (Blech-) Blasinstrument und wenn ja welches? Ich weiß das bei Holzbläsern im professionellen Bereich das Spielen von Nebeninstrumenten ziemlich verbreitet ist, bei Blechblasinstrumenten scheint das weniger der Fall zu sein. Wie üblich wäre Beispielsweise eine Kombination mit Trompete?

Hintergrund: ich schreibe ein Musical und zerbrechen mir derzeit den Kopf über eine mögliche Minimalbesetzung. Solange das Baby von VST Libraries gespielt wird, spielt es keine Rolle ob ich sowohl ein volles Symphonie-Orchester als auch eine Bigband benötige, wenn das ganze aber mal innerhalb eines (begrenzten) Budgets aufgeführt wird sieht das anders aus.

Gruß,

Robert
 
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Also bei den Lehrern hier in der Provinz ist es (wahrscheinlich wegen Personalkosten) so, dass sie mehrere Blechblasinstrumente spielen. Darauf würde ich aber nicht bauen. Zudem finde ich es für die Instrumentalisten nervig, dauernd zu wechseln. Frag doch am besten mal wenn du jetzt die ganze Zeit spekulierst bringt es ja auch nix ;)
 
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Hornisten gibt es seltener als Posaunisten oder gar Trompeter. Deshalb können Beiträge leider auch einmal ohne Antworten bleiben..
Die bei Blechblasinstrumenten generell geltenden Schwierigkeiten der Intonation sind beim Horn noch ausgeprägter, man muss also entsprechend viel üben. Diese Zeit fehlt natürlich für Nebeninstrumente.

Für ein Musical-Arrangement würde ich als Minimalbesetzung von der Big Band ausgehen. Bigband, also Rhythmusgruppe mit Piano, Bass, Drums, optional plus Gitarre plus die Bläser Altsaxophon, Tenorsaxophon, Trompete und Posaune.

Bei der Vollbesetzung der Big Band gäbe es neben der vollständiigen Rhythm Section erstes und zweites Altsaxophon, erstes und zweites Tenorsaxophon, ein Baritonsaxophon, vier und manchmal fünf Trompeten und vier Posaunen, davon eine Bassposaune.
Saxophonisten spielen oft auch Klarinette und/oder Flöte, Trompeter fast immer auch Flügelhorn, manchmal Posaune und relativ selten sogar Horn.

Ich weiß ja nicht, wie und wo das Werk aufgeführt werden soll. Big Bands und auch symphonische Ensembles findest Du an (Musik-)Hochschulen bzw. vielen Städten.
Vorstellen könnte ich mir auch auch die Möglichkeit des Arrangements für symphonisches Blasorchester und für symphonisches Orchester sowieso.

Gruß Claus
 
Ich denke mal das heißt "Nebeninstrument bei Horn eher unwahrscheinlich". Zur Besetzung: ein gutes Drittel der Songs ist bereits arrangiert und es sind einige Stücke mit Rockband (Drums, Bass, 1-2 Git, Piano) + Streichersection (VlnI + II,Vla, Vlc, teilweise CB), Blechbläser (Pos, Hrn, Trp) und eher sparsam Holzbläser (Engl. Horn, Flöte und selten Fagott). Für ein paar Stücke hat sich eine R&B Arrangement angeboten mit typischen Bläsersätzen (2 x Trp, Ten Sax, Pos, gelgentlich Bari Sax). 2 Stücke sind nur Klassisch arrangiert mit Str, Blech + Holzbläsern.
Recht viel größer wird die Bandbreite der restlichen Songs auch nicht werden :)

Ich würde gerne mit 3 Blech- und 3 Holzbläsern auskommen. Für die Holzbläser würden sich die Kombination ergeben:
1.) Flöte, Alt Sax (evtl. Klarinette)
2.) Engl. Horn, Tenor Sax
3.) Fagott, Bari Sax

Letzteres ist wohl eine mögliche aber ziemlich seltene Kombination. Als "Sparfuchs" hätte ich es jetzt praktisch gefunden wenn der Hornist in den R&B Arrangements die 2. Trompete übernimmt. Aber wird wohl so nicht gehen. Danke jedenfalls nochmal für die Antwort.

Das wie und wo steht noch in den Sternen. Ich denke ich brauche noch ein gutes Jahr bis die geplanten 27 Songs fertig sind. Ziel ist eine kommerzielle Produktion, daher fange ich schon mal an auf das Budget zu schielen. Noch sitzt mir allerdings kein Produzent im Nacken :)

Das heißt aber auch: es stirbt niemand wenn ich das Thema nicht immerhalb der nächsten 72 Stunden geklärt habe :) Aber ich wollte halt schon mal mit verschieden Leuten in Dialog treten, daher die Anfrage im Forum.

Gruß, Robert
 
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Recht viel größer wird die Bandbreite der restlichen Songs auch nicht werden
Es dürfte wohl auch genügen. :D

Es gibt schon ab und zu Trompeter, die auch (ein wenig) Horn spielen.
Es wäre halt die Frage, was in den beiden Stimmen vom Spieler gefordert wird an Range, Dynamik und dadurch an Ausdauer.
Für mein Instrument kann ich es sicher sagen, dass gute Arrangements den Trompeten genügend Pausentakte (bzw. Abschnitte) lassen, während der die anderen Sections präsent sind.
"Durchspielen" geht nur bei dezentem Tonumfang von (klingend) c' bis g'' und auch dann nicht Stück für Stück. Geht es stark in den Bereich g'' bis b''' oder gar in die dreigestrichene Oktav (Big Band Lead, möglichst nicht über klingend f'''), werden ausreichende Erholungmöglichkeiten entscheidend.
Denn baut eine Trompete ansatzmäßig erst einmal ab, dürfte es mit der Performance Probleme geben... Trompeten sind nun einmal im Guten wie im Schlechten sehr gut zu hören. Bisweilen wird übrigens Split Lead gespielt, dann sind der erste und eine weiterer Trompeter gleich fähig und können sich im Lead abwechseln.
Im Beispiel ist "ausgepowert sein" wahrscheinlich nicht der Grund für die spezielle Perfomance, aber es läuft auf das gleiche Ergebnis hinaus:
www.youtube.com/watch?v=gcm3Gx51py8

Viel Erfolg bei der Umsetzung deines Musicals.

Gruß Claus
 
Es gibt schon ab und zu Trompeter, die auch (ein wenig) Horn spielen.
Es wäre halt die Frage, was in den beiden Stimmen vom Spieler gefordert wird an Range, Dynamik und dadurch an Ausdauer.
Was ich Instrumental komponiere & arrangiere ist generell nie kompliziert, sonderlich schnell oder erfordert große Ausdauer (ich könnte das transponiert problemlos singen). In Musescore (verwende ich zum notieren) wird mir immer mal wieder ein Ton als "professional range" in gelb angezeigt. Die Ranges sind entsprechend für die ausgewählten Instrumente hinterlegt. Alles sollte machbar sein, aber die Häufigkeit mit der hohen Töne auftreten könnten ein Knackpunkt sein.

Beispiel für einen R&B Song (klingend)
1. Trompete c'' - c''', 16 Takte dann 8 Takte Pause, Schema wiederholt sich, in jedem Takt mindestens eine 1/4 Pause, typisch R&B halt
2. Trompete f' - g'', Einsatzschema wie oben (im Blocksatz)

Klassicher Song (klingend):
Horn: f# - g#'', 8 Takte im ganzen Lied, in jedem Takt 1/4 Pause
Trompete(n): bis a#'' auch eher punktuell als "Glanzpunkt" eingesetzt, von Durchspielen weit entfernt (Das trifft eher die Streicher)

Wie gesagt, Horn und Trp 2 hätte ich gerne als Wechsler da ich Horn nie in R&B Arrangements verwende. Klingt das eher nach einem Trompeter mit Horn, oder einem Hornisten mit Trompete? :)

Viel Erfolg bei der Umsetzung deines Musicals.

Danke!
Gruß, Robert
 
Zuletzt bearbeitet:
Beispiel für einen R&B Song (klingend)
Passt schon.
Der Standardtonumfang auf der Trompete endet auf dem b'', für Amateurtrompeter eher beim a'', jeweils klingend.
Das Michael Sweeney Big Band Arrangement von Boogie Down kann man als Beispiel für relativ einfaches und gut spielbar geschriebenes Trompetenarrangement mit vielen Trompetentönen im Bereich f'' - b'' (klingend) sehen.
https://www.alle-noten.de/Big-Band/Boogie-Down.html
Auf der Alle-Noten-Demo wird es für meinen Geschmack etwas zu langsam gespielt, in den meisten YT Clips passt das Tempo besser, dafür klemmt's am Sound oder sonstwo...


Wie gesagt, Horn und Trp 2 hätte ich gerne als Wechsler da ich Horn nie in R&B Arrangements verwende. Klingt das eher nach einem Trompeter mit Horn, oder einem Hornisten mit Trompete?
Ein Hornist mit Nebeninstrument Trompete wäre für mich besonders ungewöhnlich.
Die meisten Hornisten spielen mit Einsetzen des Mundstückrandes in die Unterlippe, was ich bei Trompetern bisher nur bei Prof. Laura Vubratovic gesehen habe.
Mal eben den Ansatz von Horn auf Trompete umstellen (oder umgekehrt) geht auch nicht gerade gut, soweit ich das beurteilen kann. Hornspielende Trompeter spielen deshalb (wahrscheinlich) ohne Einsetzen.

Ich kann mir außerdem eine Wechselwirkung des obertonarmen Hornklanges auf die Klangvorstellung der Hornisten vorstellen.
Am Ende klingt man auf Blechblasinstrumenten nämlich immer so, wie man es sich aus der Klangvorstellung erübt.
Auch die unterschiedlichen Mundstückränder von Horn- und Trompetenmundstücken machen vielen (zumindest nicht professionellen) Spielern Probleme und das wäre besonders der Fall beim Wechseln in oder zwischen Musikstücken ohne ausreichende Pause für den "reset".

Eine horntypische Klangvorstellung kommt auf der Trompete übrigens nicht so gut, falls man nicht gerade solistischen Cool Jazz oder Smooth Jazz spielt.
In den üblichen U-Musik-Ensembles wäre so ein Klang jedoch kaum zu gebrauchen und in der Klassik schon gar nicht.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Claus, vielen Dank für die vielen Tips und Einsichten! Ich habe verstanden dass die Sache eben doch komplizierter ist als es scheint und was bei Holzbläsern funktioniert ist nicht zwangsweise auf Blechbläser übertragbar. Dann wird der Hornist eben während der R&B Stücke nicht Trompete, sondern Karten spielen ... zusammen mit den Streichern :)

Gruß,
Robert
 
Viel Glück mit der Besetzung, ich bleibe gespannt. :great:
A propos, wer braucht für guten Sound schon Streicher (außer vielleicht einen Kontrabass)... ;)



Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Viel Glück mit der Besetzung, ich bleibe gespannt. :great:
A propos, wer braucht für guten Sound schon Streicher (außer vielleicht einen Kontrabass)... ;)



Gruß Claus

Beeindruckend!
 
Oh, hab ich jetzt einige Hornthemen verpasst...

Dann mal schnell meinen Senf dazu - ohne alles genau gelesen zu haben...

Hornisten spielen als Nebeninstrument i.d.R. Wagnertube, Parforcehorn oder Alphorn.

Grüße!
 

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