Bassdrum im A/B-Vergleich zu leise

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Hallo Leute,

ich hatte grad mal wieder einen Aha-Effekt und überhaupt keine Erklärung.

Im Mix hat bei mir die BD immer den högschden Ausschlag, obwohl sie eigentlich nicht wirklich signifikant laut ist. Jetzt hab ich in einem Video einen Mix beobachtet, die BD setzt sich super durch, die Kanalanzeige ist aber nicht signifikant höher als bei den anderen Instrumenten.

Also hab ich mal fix einen Vergleich gestartet:

Eine BD eines Songs vom Stiff upper lip-Album von AC/DC extrahiert und in eine Cubase-Spur gepackt, in die nächste eine BD des EZ-Drummers. Und siehe da - obwohl ich mit verschiedenen Bassdrums, Compressoren und EQ's rumexperimentiert habe, war - bei gleichem Ausschlag der beiden Spuren - die EZ-BD um einiges leiser, immer! Wie kann denn das sein? Ich bin immer davon ausgegangen, das bei gleichen Ausschlag auch die Lautstärke in etwa gleich sein sollte. Dies ist hier aber ganz und gar nicht der Fall. Kann mich da jemand aufklären, bitte, hilfe! :redface:
 
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Der Grund dafür beruht auf der Tatsache das wir einmal die Peak Lautstärke haben und die durchschnittliche, empfundene Lautheit gemessen als RMS Wert bzw genauer mit EBU R128 gemessenen, K gewichteten Lautheitsmessung. Perkussive Klänge haben einen hohen, dynamischen Umfang auf kurze Zeit. Die Lautheit ist aber deutlich niedriger, als z.B. ein PAD Sound bei gleicher Pegel Laustärke. Der Track von AC/DC ist gemischt und gemastered. Die Bassdrum wird schon ordenlich an Peaks eingebüßt haben. Dafür kann man sie im Mix aber Lauter machen. Kurze Pegelspitzen, wie sie bei Bassdrum als auch Snare auftreten, tragen nur sehr gering zu der empfundenen Lautheit bei, da sie sich in der Regel im ms-Bereich abspielen
 
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Die Meter in deiner DAW-Software zeigen den Spitzenpegel/peak level an (was auch sinnvoll ist, wenn man sich in der digitalen Domäne bewegt, da hier eine absolute Obergrenze [0 dBfs] existiert), die Lautheit hingegen ist etwas anderes. Man spricht oft vom Durchschnittspegel (dBrms [root mean square]), dies ist eine rein technische Größe, wobei das Zeitfenster für die Errechnung nicht definiert ist, was dazu führt, dass es durchaus passiert, dass unterschiedliche Anwendungen bei der Berechnung auf unterschiedlichen Pegeln kommen. Aussagekräftiger ist die Einheit LUFS (loudness units full scale), da hier die Zeitfenster definiert und außerdem die Berechnung frequenzgewichtet stattfindet.

Und um's einfach zu sagen: Schaue Dir die Wellenformen bei gleichem Zoomfaktor an, die der lauteren BD ist "dicker", die der leiseren hat eine ausgeprägtere Attackphase, also eine Spitze am Anfang.
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die durchschnittliche, empfundene Lautheit gemessen als RMS Wert

Wie geschrieben, RMS ist rein technisch.
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bzw genauer mit EBU R128 gemessenen, K gewichteten Lautheitsmessung.

Mit "K gewichteten" meinst Du Katz? Der hat nix anderes gemacht, als ein normales Peak-Meter anzupinseln und seinen Namen drunterzusetzen.
 
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Deswegen hatte ich um EBU R128 ergänzt, die deutlich näher an der empfundenen Lautheit liegt, als die ungewichtete RMS Messung
Die K-gewichtete Lautheitsmessung nach R128 ist nicht zu verwechseln mit dem K-Metering von Bob Katz

Seite 37 in diesem PDF
https://tech.ebu.ch/docs/tech/tech3343.pdf
 
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Vielen Dank euch beiden! Hab mir schon gedacht, daß es mit Lautheit zu tun hat. Ich werd das mal genauer analysieren und schauen, daß und wie ich mich der AC/DC-BD annähern kann. :)

Die gefällt mir nämlich ausgesprochen gut!
 
Also wenn es dir um den Sound geht, ist es ja etwas anderes, als um die gleiche Lautheit. Mach die AC/DC Bassdrum einfach leiser, so dass sie in der Lautheit deiner gleichkommt. dann kannst du den Sound besser vergleichen.
 
Und nicht vergessen, dass die empfundene Lautstärke der Kickdrum in sehr starkem Maße von ihrem Obertonanteil abhängt.

Eine Kickdrum die nur unterhalb von 100 Hz Schall produziert wird sehr schnell im Mix verschwinden verglichen mit einer typischen Metal-Kickdrum, die rund um 4 kHz nahezu den selben Pegel liefert wie bei ihrer Resonanzfrequenz (<100 Hz).
Dabei kann sie den selben Peak-Pegel erzeugen und dennoch deutlich hörbarer sein.

Was noch dazu kommt: Je tiefer die Kickdrum gestimmt ist, desto geringer die Wahrscheinlichkeit dass ihr Grundton (<100 Hz) von Lautsprechern wiedergegeben kann.
Kaum ein Lautsprecher kann Frequenzen unterhalb von 50-100 Hz wiedergeben, im preiswerten Consumer-Bereich sowieso nicht.
Selbst viele Studiomonitore lassen unter 100 Hz bereits deutlich nach (die allseits bekannten Yamaha NS-10M sind dafür das Extrembeispiel).

Eine auf 110 Hz gestimmte Kickdrum aus einem Ska-Song wird noch auf vielen Lautsprechern auch mit dem Grundton hörbar sein, von einer 60 Hz Metal-Kickdrum wird man auf vielen PC-Lautsprechern nur mehr die Anschlagsgeräusche jenseits von 1 kHz hören.
 
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Also wenn es dir um den Sound geht, ist es ja etwas anderes, als um die gleiche Lautheit. Mach die AC/DC Bassdrum einfach leiser, so dass sie in der Lautheit deiner gleichkommt. dann kannst du den Sound besser vergleichen.

Mir geht es um beides. ;)

Aber vor allem möchte ich wissen, warum in dem Mix im Video die BD so gut durchkommt, obwohl sie aussteuerungsmäßig nicht aus der Reihe tanzt, so wie bei mir. Meine Bassdrums muß ich immer sehr hoch aussteuern, damit sie sich überhaupt mal durchsetzen. Ich werde dem Ganzen mal mit Analyzer zu leibe rücken und versuche irgendwie rauszufinden, woran das liegt bzw. wie ich die BD pimpen muß, um sie durchsetzungsfähiger zu machen. Ich muß mich mal mehr mit Kompressoren auseinander setzen, glaub ich.

Und nicht vergessen, dass die empfundene Lautstärke der Kickdrum in sehr starkem Maße von ihrem Obertonanteil abhängt.

Eine Kickdrum die nur unterhalb von 100 Hz Schall produziert wird sehr schnell im Mix verschwinden verglichen mit einer typischen Metal-Kickdrum, die rund um 4 kHz nahezu den selben Pegel liefert wie bei ihrer Resonanzfrequenz (<100 Hz).
Dabei kann sie den selben Peak-Pegel erzeugen und dennoch deutlich hörbarer sein.

Was noch dazu kommt: Je tiefer die Kickdrum gestimmt ist, desto geringer die Wahrscheinlichkeit dass ihr Grundton (<100 Hz) von Lautsprechern wiedergegeben kann.
Kaum ein Lautsprecher kann Frequenzen unterhalb von 50-100 Hz wiedergeben, im preiswerten Consumer-Bereich sowieso nicht.
Selbst viele Studiomonitore lassen unter 100 Hz bereits deutlich nach (die allseits bekannten Yamaha NS-10M sind dafür das Extrembeispiel).

Eine auf 110 Hz gestimmte Kickdrum aus einem Ska-Song wird noch auf vielen Lautsprechern auch mit dem Grundton hörbar sein, von einer 60 Hz Metal-Kickdrum wird man auf vielen PC-Lautsprechern nur mehr die Anschlagsgeräusche jenseits von 1 kHz hören.

Ja, das macht schon einiges aus, aber trotzdem hat meine oben beschriebene Beobachtung noch andere Ursachen, wie es aussieht.
 
Da muss du nicht mit Analyser anrücken, sondern mit Kompression, Saturation und Limiting. Lauter bekommt man ein Bassdrum nur durch reduzieren des Transienten. Softclipping, Saturation oder dergleichen funktioniert sehr gut.
 
Ok, werde ich alles ausprobieren, vielen Dank!

Hatte vorgestern einen extremen GAS-Anfall und musste mir den Superior-Drummer zum Black-Friday-Preis bestellen. :D

Ist heute angekommen. Meine Güte, was für eine Waffe! :eek:

Da hab ich jetzt erst mal dran zu knabbern! :weird:

Die internen Effekte finde ich jetzt nicht so flexibel, hab mir die Spuren mal auf Einzelausgänge geroutet und werde sie (insbersondere BD und Snare) mal mit den Werkzeugen von Cubase quälen. :cool:
 
Wobei ich das Avatar-Kit nicht mehr hören kann:igitt:
Das hat mir vom Sound her auch noch nie gefallen. Einzig die Rogers Snare find ich ganz gut. Der Rest ist überhaupt nicht mein Fall.
 

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