Strato Incendus
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Hallo zusammen,
ich habe kürzlich einen Song auf dem Beyer Dynamic DT 770 Pro-Kopfhörer abgemischt, der ja weitgehend als einer der einschlägigen Studio-Kopfhörer empfohlen wird.
Ich hatte ihn schon seit einer Weile, verwende ihn aber erst seit kurzem - hauptsächlich aufgrund des sehr kurzen Kabels. Früher brauchte ich mehr Strippe, um vom Rechner bis zum Schlagzeug oder Keyboard zu kommen. Jetzt in meiner Schallkabine ist alles deutlich näher beieinander.
Daher hat der Beyer Dynamic jetzt seinen Einstand gefeiert. Sowohl beim Mischen als auch beim Editieren des Videos war ich mit dem Mix auch eigentlich am Ende sehr zufrieden.
Wenn ich ihn jetzt jedoch auf anderen Plattformen höre (iPod über In-Ear-Kopfhörer, iPad über die eigenen Lautsprecher, LG-Fernseher), erscheint mir die Snare auf einmal viel zu leise.
Merkt man natürlich erst, nachdem man das Video bereits hochgeladen hat. Obwohl man es sich vorher ja -zigmal angehört hat zur Kontrolle.
Hier die Hörprobe zur Demonstration (hier sieht man auch das Problem mit der geringen Kabellänge des Kopfhörers ):
View: https://youtu.be/M0U3dc0JoEs?si=CXXz2AcoSUhs7AS7
Ich habe mich daher gerade extra nochmal an meinen Aufnahme-Rechner gesetzt, wieder mit dem Beyer Dynamic DT 770 Pro auf den Ohren - um zu testen, ob ich mich beim Mischen die ganze Zeit wirklich so krass verhört haben könnte.
Hiermit kommt mir die Snare aber auch heute noch weiterhin laut genug vor, um sie klar zu erkennen. Zwar nicht übertrieben laut im Mix, aber das soll sie ja auch nicht sein:
Ich hatte die Bassdrum im Vergleich etwas mehr angehoben, damit man die Double-Bass-Passagen etwas besser hört - und diesmal der Versuchung widerstanden, alle regulären Snare-Hits auf 2 und 4 auf maximale MIDI-Velocity von 127 hochzuziehen. Zumindest in der Strophe nicht - soll ja noch eine dynamische Steigerung zum Refrain hin möglich sein.
Wenn die Growls in der Strophe also die Snare etwas verdecken, ist das eine Sache - aber während über meinen Kopfhörer die Snare im Refrain dann gut zu hören ist, geht sie auf anderen Geräten auch im Refrain unter.
Die Snare im Outro-Song kommt generell mehr raus, das ist aber auch ein völlig anderes Sample Set (Metal Machinery-Erweiterung für Superior Drummer 2; der Sound im Song selbst ist eine Abwandlung des "Metal Organic"-Presets aus der Superior Drummer 3 Core Library, mit leisen One-Shot-Samples auf die Bass-Drum gelayert). Auch auf YouTube höre ich die Superior Drummer 3-Snare mit dem Beyer Dynamic-Kopfhörer noch (im Vergleich zur Video-Datei auf meinem Desktop); hätte ja sein können, dass die Peaks der Snare-Transienten durch YouTubes Loudness-Normalisierung per Limiter abgesenkt werden. Das scheint mir nicht der Fall zu sein - hätte aber ja auch nicht erklärt, warum ich unterwegs auf dem iPod die Snare nicht höre, denn da läuft ja die MP3-Datei, nicht etwa YouTube oder Spotify.
Hier habe ich die Frequenzkurve des Beyer Dynamic DT 770 Pro gefunden:
Gibt es darauf basierend irgendeinen Grund zu der Annahme, dass er die Snare in irgendeiner Hinsicht überbetonen könnte?
Wegen der inhärenten Probleme mit dem Abmischen auf Kopfhörern habe ich auch mal das Dear Reality-Plugin angeschaltet, das ja nicht nur verschiedene Studio-Abhörräume simulieren kann, sondern auch verschiedene reale Räume, in denen man seine Musik hören könnte (Wohnzimmer, Küche, Auto, Club usw.).
Auch damit kann ich über den Beyer Dynamic DT 770 Pro die Snare mit den meisten Presets gut erkennen.
Auf meinem Fernseher hingegen kommt die Snare generell am wenigsten raus. Vielleicht, weil dessen Lautsprecher nach hinten / zur Wand hinzeigen. Das ist für mich weniger tragisch, denn auf Fernsehern klingt es mEn oft suboptimal.
Meine Familie hat an ihrem Fernseher (gleiches Modell) eine Bose-Leiste dran, die den Bass so hart überbetont, dass auch professionelle Aufnahmen darauf nicht allzu toll klingen.
Mich wurmt dann eher, dass ich bei dieser Aufnahme jetzt auch unterwegs über die iPod-Kopfhörer die Snare kaum höre. Obwohl ich eben beim Abmischen noch bewusst drauf geachtet hatte.
Tatsächlich war einer meiner letzten Schritte bei diesem konkreten Mix, den Snare-Fader für die gesamte Spur noch ein wenig anzuheben. Bis ich auf Basis des Beyer Dynamic DT 770 Pro dachte, so ist es genug.
Dass man je nach Abhörsituation und Kopfhörer mal mehr, mal weniger Bässe oder Höhen dazumischt, ist mir klar. Das bewegt sich für mich meist im Bereich "nicht besser oder schlechter, einfach anders". Man kann sich letztendlich an beide Soundvarianten gewöhnen.
Aber dass ein Instrument, das vorher gut präsent im Mix schien, ohne aufdringlich zu werden, plötzlich einfach "weg" zu sein scheint, nur weil man den Abhörort wechselt?
Mir ist das bisher nur bei einem anderen Mix passiert, und da hatte ich definitiv zu viel in den oberen Mitten weggenommen, basierend auf vorherigen Erfahrungen, wo es mir genau in dem Bereich zu sehr "in die Ohren gestochen" hat.
Dadurch habe ich bereits 2019 gemerkt, wie die Snare untergeht, wenn man zu viel "Angst" vor den oberen Mitten hat und dort zuviel rausnimmt. Deswegen mache ich genau das mittlerweile nicht mehr.
Tatsächlich booste ich sogar meistens ab ca. 4400 Hz mit einem Shelf-EQ (basierend auf dem Logic Pro X-Preset "Refresh Dull Recordings", was gleichzeitig etwas Bass-Matsch rausnimmt).
Und nehme dann bloß an besonders empfindlichen Stellen (5000 und 8000 Hz) mit Bellcurve-EQs wieder etwas von diesem Boost weg (ziehe diese Bellcurve-EQs aber nicht aktiv ins Negative).
Generell sagt mir Tonal Balance Control, dass meine Mixe von Hause aus im Vergleich zum Durchschnitts-Track tendenziell mehr obere Mitten und etwas zu wenig untere Mitten haben. In den unteren Mitten nehme ich vor allem die "Boxiness" der Gitarren um 250 Hz herum raus.
Auf dem Mixbus setze ich dann wieder einen kleinen Boost in diesem Bereich, also nun über alle Spuren hinweg, um dem Mix wieder etwas Wärme zurückzugeben - und damit in den von Tonal Balance Control vorgeschlagenen Bereich zu kommen.
Darin könnte eine Snare natürlich potenziell untergehen; allerdings liegt deren Grundfrequenz ja meist zwischen 200 und 300 Hz, sie sollte also durch diesen Move eher noch mit geboostet werden.
In der Zeit vor der Nutzung von Tonal Balance Control waren meine Mixes durch das geringere Maß an unteren Mitten "kälter", aber eben auch "klarer".
Ihr würdet mir wahrscheinlich schon helfen, wenn ihr mir einfach nur jeweils mitteilt, ob die Snare im obigen Video bei euch auch zu leise klingt, und worüber ihr es jeweils gehört habt.
Wenn alle, die nachher ggf. sagen, dass ihnen die Snare nicht zu leise war, Nutzer von Beyer Dynamic-Kopfhörern sind, hätte ich wohl ein eindeutiges Ergebnis aus dem "Feldversuch" .
ich habe kürzlich einen Song auf dem Beyer Dynamic DT 770 Pro-Kopfhörer abgemischt, der ja weitgehend als einer der einschlägigen Studio-Kopfhörer empfohlen wird.
Ich hatte ihn schon seit einer Weile, verwende ihn aber erst seit kurzem - hauptsächlich aufgrund des sehr kurzen Kabels. Früher brauchte ich mehr Strippe, um vom Rechner bis zum Schlagzeug oder Keyboard zu kommen. Jetzt in meiner Schallkabine ist alles deutlich näher beieinander.
Daher hat der Beyer Dynamic jetzt seinen Einstand gefeiert. Sowohl beim Mischen als auch beim Editieren des Videos war ich mit dem Mix auch eigentlich am Ende sehr zufrieden.
Wenn ich ihn jetzt jedoch auf anderen Plattformen höre (iPod über In-Ear-Kopfhörer, iPad über die eigenen Lautsprecher, LG-Fernseher), erscheint mir die Snare auf einmal viel zu leise.
Merkt man natürlich erst, nachdem man das Video bereits hochgeladen hat. Obwohl man es sich vorher ja -zigmal angehört hat zur Kontrolle.
Hier die Hörprobe zur Demonstration (hier sieht man auch das Problem mit der geringen Kabellänge des Kopfhörers ):
View: https://youtu.be/M0U3dc0JoEs?si=CXXz2AcoSUhs7AS7
Ich habe mich daher gerade extra nochmal an meinen Aufnahme-Rechner gesetzt, wieder mit dem Beyer Dynamic DT 770 Pro auf den Ohren - um zu testen, ob ich mich beim Mischen die ganze Zeit wirklich so krass verhört haben könnte.
Hiermit kommt mir die Snare aber auch heute noch weiterhin laut genug vor, um sie klar zu erkennen. Zwar nicht übertrieben laut im Mix, aber das soll sie ja auch nicht sein:
Ich hatte die Bassdrum im Vergleich etwas mehr angehoben, damit man die Double-Bass-Passagen etwas besser hört - und diesmal der Versuchung widerstanden, alle regulären Snare-Hits auf 2 und 4 auf maximale MIDI-Velocity von 127 hochzuziehen. Zumindest in der Strophe nicht - soll ja noch eine dynamische Steigerung zum Refrain hin möglich sein.
Wenn die Growls in der Strophe also die Snare etwas verdecken, ist das eine Sache - aber während über meinen Kopfhörer die Snare im Refrain dann gut zu hören ist, geht sie auf anderen Geräten auch im Refrain unter.
Die Snare im Outro-Song kommt generell mehr raus, das ist aber auch ein völlig anderes Sample Set (Metal Machinery-Erweiterung für Superior Drummer 2; der Sound im Song selbst ist eine Abwandlung des "Metal Organic"-Presets aus der Superior Drummer 3 Core Library, mit leisen One-Shot-Samples auf die Bass-Drum gelayert). Auch auf YouTube höre ich die Superior Drummer 3-Snare mit dem Beyer Dynamic-Kopfhörer noch (im Vergleich zur Video-Datei auf meinem Desktop); hätte ja sein können, dass die Peaks der Snare-Transienten durch YouTubes Loudness-Normalisierung per Limiter abgesenkt werden. Das scheint mir nicht der Fall zu sein - hätte aber ja auch nicht erklärt, warum ich unterwegs auf dem iPod die Snare nicht höre, denn da läuft ja die MP3-Datei, nicht etwa YouTube oder Spotify.
Hier habe ich die Frequenzkurve des Beyer Dynamic DT 770 Pro gefunden:
Measurement's report Beyerdynamic DT 770 Pro 250 ohm - Reference Audio Analyzer
reference-audio-analyzer.pro
Gibt es darauf basierend irgendeinen Grund zu der Annahme, dass er die Snare in irgendeiner Hinsicht überbetonen könnte?
Wegen der inhärenten Probleme mit dem Abmischen auf Kopfhörern habe ich auch mal das Dear Reality-Plugin angeschaltet, das ja nicht nur verschiedene Studio-Abhörräume simulieren kann, sondern auch verschiedene reale Räume, in denen man seine Musik hören könnte (Wohnzimmer, Küche, Auto, Club usw.).
Auch damit kann ich über den Beyer Dynamic DT 770 Pro die Snare mit den meisten Presets gut erkennen.
Auf meinem Fernseher hingegen kommt die Snare generell am wenigsten raus. Vielleicht, weil dessen Lautsprecher nach hinten / zur Wand hinzeigen. Das ist für mich weniger tragisch, denn auf Fernsehern klingt es mEn oft suboptimal.
Meine Familie hat an ihrem Fernseher (gleiches Modell) eine Bose-Leiste dran, die den Bass so hart überbetont, dass auch professionelle Aufnahmen darauf nicht allzu toll klingen.
Mich wurmt dann eher, dass ich bei dieser Aufnahme jetzt auch unterwegs über die iPod-Kopfhörer die Snare kaum höre. Obwohl ich eben beim Abmischen noch bewusst drauf geachtet hatte.
Tatsächlich war einer meiner letzten Schritte bei diesem konkreten Mix, den Snare-Fader für die gesamte Spur noch ein wenig anzuheben. Bis ich auf Basis des Beyer Dynamic DT 770 Pro dachte, so ist es genug.
Dass man je nach Abhörsituation und Kopfhörer mal mehr, mal weniger Bässe oder Höhen dazumischt, ist mir klar. Das bewegt sich für mich meist im Bereich "nicht besser oder schlechter, einfach anders". Man kann sich letztendlich an beide Soundvarianten gewöhnen.
Aber dass ein Instrument, das vorher gut präsent im Mix schien, ohne aufdringlich zu werden, plötzlich einfach "weg" zu sein scheint, nur weil man den Abhörort wechselt?
Mir ist das bisher nur bei einem anderen Mix passiert, und da hatte ich definitiv zu viel in den oberen Mitten weggenommen, basierend auf vorherigen Erfahrungen, wo es mir genau in dem Bereich zu sehr "in die Ohren gestochen" hat.
Dadurch habe ich bereits 2019 gemerkt, wie die Snare untergeht, wenn man zu viel "Angst" vor den oberen Mitten hat und dort zuviel rausnimmt. Deswegen mache ich genau das mittlerweile nicht mehr.
Tatsächlich booste ich sogar meistens ab ca. 4400 Hz mit einem Shelf-EQ (basierend auf dem Logic Pro X-Preset "Refresh Dull Recordings", was gleichzeitig etwas Bass-Matsch rausnimmt).
Und nehme dann bloß an besonders empfindlichen Stellen (5000 und 8000 Hz) mit Bellcurve-EQs wieder etwas von diesem Boost weg (ziehe diese Bellcurve-EQs aber nicht aktiv ins Negative).
Generell sagt mir Tonal Balance Control, dass meine Mixe von Hause aus im Vergleich zum Durchschnitts-Track tendenziell mehr obere Mitten und etwas zu wenig untere Mitten haben. In den unteren Mitten nehme ich vor allem die "Boxiness" der Gitarren um 250 Hz herum raus.
Auf dem Mixbus setze ich dann wieder einen kleinen Boost in diesem Bereich, also nun über alle Spuren hinweg, um dem Mix wieder etwas Wärme zurückzugeben - und damit in den von Tonal Balance Control vorgeschlagenen Bereich zu kommen.
Darin könnte eine Snare natürlich potenziell untergehen; allerdings liegt deren Grundfrequenz ja meist zwischen 200 und 300 Hz, sie sollte also durch diesen Move eher noch mit geboostet werden.
In der Zeit vor der Nutzung von Tonal Balance Control waren meine Mixes durch das geringere Maß an unteren Mitten "kälter", aber eben auch "klarer".
Ihr würdet mir wahrscheinlich schon helfen, wenn ihr mir einfach nur jeweils mitteilt, ob die Snare im obigen Video bei euch auch zu leise klingt, und worüber ihr es jeweils gehört habt.
Wenn alle, die nachher ggf. sagen, dass ihnen die Snare nicht zu leise war, Nutzer von Beyer Dynamic-Kopfhörern sind, hätte ich wohl ein eindeutiges Ergebnis aus dem "Feldversuch" .