63A Unterverteiler

  • Ersteller Krabsdeagle
  • Erstellt am
K
Krabsdeagle
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
15.01.17
Registriert
05.09.16
Beiträge
16
Kekse
0
Moin!
Wenn ich eine handelsübliche CEE 63A als Spannungsversorgung aus der örtlichen Verteilung bekomme.
Mit dieser dann auf folgende UV gehe:
2x CEE 32A mit B32
4x CEE 16A mit B16 und dazu 12x Schuko mit B16

Frage: Muss ich in die UV noch einen RCD einbauen?
Wenn ja, welchen? Standard 0,03A (63A) ?
Reicht dann einer für alles, oder muss ich irgendwas einzelnd absichern?

Vielen Dank im vorraus!

Falls Fragen aufkommen, ich bin Azubi im 3.Lehrjahr, weiß was ich tue und habe gerade keine Möglichkeit mich anders zu informieren. ;)
 
Eigenschaft
 
Generell gilt die RCD-Pflicht für alle Endstromkreise bis 20A, im Außenbereich bis 32A. So weit ich weiß, sind die Vorschriftungen in der Veranstaltungstechnik noch höher, hier kenne ich eigentlich auf den diversen (neueren) Bühnen selbst 63er und sogar 125er Anschlüsse nur mit RCD. Wenn wirklich mal keiner davorsitzt, ist das deutlich gekennzeichnet.

In deinem Fall also so oder so: Klares ja! Du kannst nicht gewährleisten, dass die CEE an der du dran hängst wirklich einen RCD vorgeschaltet hat, also musst du einen vorsehen. Grundsätzlich reicht einer für alle Abgänge (muss dann natürlich den entsprechenden Nennstrom von 63A vorweisen können), im Sinne der Ausfallsicherheit macht natürlich eine Aufteilung auf mehrere extrem Sinn. Das ist ja mehr eine Platz- denn Preisfrage.

Je nach Anwendung (z.B. Weihnachtsmarkt, wo der "Endverbraucher" oft das dubioseste Zeug anschleppt und sonst das halbe Gelände dunkel machen würde), empfehlen sich speziell für die Schukos FI/LS (RCBOs), um wirklich jeden Stromkreis unabhängig mit Leitungs- und Personenschutz zu versehen, ohne Beeinträchtigung der anderen Abgänge. Braucht im Gegensatz zu 2pol. RCD + LS-Schalter je Abgang eine Teileinheit weniger in der Breite.

Wenn man es dann noch extrem professionell machen will und Geld keine Rolle spielt, kann man für die 32A Abgänge kurzzeitverzögerte/selektive RCDs einsetzen. Diese lösen nicht nach 20-30ms sondern erst knapp unterhalb der vorgeschriebenen 200ms aus. Der Vorteil: Wenn du an den 32A-Anschlüssen zusätzliche Unterverteilungen auf Schuko einsetzt und die wieder RCDs verbaut haben, löst im Fehlerfall wirklich nur der FI in diesem separaten Verteiler aus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Seh ich genauso.

Der Übergabepunkt muss nicht unbedingt einen RCD vorgeschaltet haben und im Zweifelsfall sollte man davon ausgehen, dass da eben keiner vorgeschaltet ist. Ergo muss man in seiner eigenen Verteilung für entsprechend Schutz sorgen.

Im einfachsten Fall muss also der Verteiler, welcher am Übergabepunkt angeschlossen wird, mind. einen RCD für alle weiteren Abgänge haben.
Möchte man nicht, dass im Fehlerfall alles dunkel ist, so hat jeder Abgang einen eigenen RCD.

Die Geschichte mit den kurzzeitverzögerten bzw. FI mit 300ms, also kein Personenschutz, ist zwar gut. Man muss dabei dann aber beachten, dass die entsprechenden Abgänge zwar gegen Fehlerströme gesichert sind, aber eben nicht auf Personenschutzniveau. Das sollte man dann auch deutlich auf der Kiste kennzeichnen. Immerhin besser als gar kein Schutzelement.
 
Ok, ich werde 6 einzelne Stromkreise einzelnd absichern. Die 4x 16A Reihen und die 2x 32A CEE's.
Was für FI's sollte ich denn da verwenden, damit auch wenn vor der Zuleitung doch ein FI hängt, mir ein Fehler nicht alles abschaltet, sondern nur den betreffenden Kreis?
Gibt es da extra selektive RCD's die schneller auslösen?
 
30mA max. Fehlerstrom, also Personenschutz, ist ausreichend. Es gibt glaub ich auch noch welche mit 15mA und auch 10mA.

Bei gleichwertigen RCD's ist es dem Zufall bestimmt, welcher als erstes den Anker wirft. Daher kann man da keine Vorhersage treffen. Bei kleinerem Auslösestrom/Auslösezeit ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der entsprechend empfindlichere RCD schneller auslöst. Wer hät's gedacht. ;-)

Ich würde allerdings einen normalen RCD mit 30mA einbauen und gut ist.
 
Die Geschichte mit den kurzzeitverzögerten bzw. FI mit 300ms, also kein Personenschutz,...

Du darfst hier einen auch hinsichtlich des Nennfehlerstroms selektiven RCD (also z.B. einen 300mA-Typ) nicht mit einem rein kurzzeitverzögerten, der aber trotzdem noch einen Nennfehlerstrom von 30mA hat, verwechseln. Es sind max. 0,2s gefordert, und das kann auch der kurzzeitverzögerte gewährleisten. Die kurzzeitverzögerten, die mir letztens untergekommen sind (Siemens) hatten alle um die 180ms, passt also. Mag von Fabrikat zu Fabrikat unterschiedlich sein, hier müsste man ggfs. die Herstellerdatenblätter konsultieren.

Anders sieht die Sache aus, wenn an den von diesem RCD überwachten CEE-Steckdosen enorm hohe Ableitströme zu erwarten wären, die zwar die 0,03A-RCDs in den Unterverteilern nicht auslösen würden, einen 0,03A-RCD im speisenden Verteiler dann in Summe aber schon. Wenn man aufgrund einer solchen Überlegung zusätzlich auf 0,3A statt 0,03A hochgeht, ist natürlich ohne weitere Maßnahmen der Personenschutz nicht mehr gegeben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben