Aktive Systeme für E-Gitarre - warum ist der Markt da so unterentwickelt?

Manche hören doch schon die Flöhe husten! :evil:

Meine Meinung ist wirklich: wenn ein allgemein anerkannter Gitarrengott sich mal der aktiven Gitarre annimmt, dann wird sich das auch schneller verbreiten. Der Midboost, wie ihn ja Clapton verwendet, wurde ja schon öfter als positives Beispiel erwähnt.

Bei Van Halen hat dies mit seiner Steinberger aber nicht geklappt ;-)

Bei Metal-Gitarristen funktioniert dies allerdings schon. Siehe den aktuellen run auf Strandberg* bzw. andere Headless-Modelle

Mir klingt das oft zu Hifi-haft.

Das finde ich interessant und tatsächlich an einigen Stellen richtig. Mein heißgeliebter 81er z.B. klingt schon ziemlich charakterlos im Vergleich zu verschiedenen PAF-Pickups z.B. von Dimarzio oder Kloppmann die ich bereits spielen konnte. Bei den "neuen" EMGs soll ja in diesem Zusammenhang etwas angepasst worden sein, sodass sie jetzt "mehr" Charakter haben.
 
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Aktiv meine ich schon aktive Elektronik mit passiven Pickups. Vielleicht habe ich noch morgen Zeit etwas aufzunehmen, leider habe ich keine wirklich adäquate IRs sondern nur Software-Cabsimulation von vor 10 Jahren, mal schauen, ob ich das noch hinbekomme vor dem Urlaub.
 
Mehr variable Sounds mit Unterstützung elektronischer Bauteile wären fürs Covern recht hilfreich, aber ein guter Musiker der nur nachspielt und nicht gleich Komponist in einem ist, wird nicht zum Idol aufsteigen. Gute Idole braucht es, um Veränderungen am Markt durchzusetzen. Hendrix Zeiten, zu denen die E-Gitarre noch zu den wilden Abenteuern zählte, sind längst vorbei; heute man kann sich eine E-Gitarre kaufen gehen, wie ein Paar Turnschuhe, oder ne' Tube Zahncreme,
etwas überspitzt formuliert.
Da ist der Lack schon etwas runter, und zu geschätzten 95% orientieren sich die Musik-Konsumenten an den eingemachten Musik-Konserven, und zur Zeit der E-Gitarren-Pioniere wurde noch mehr Gänsehaut erzeugt. Deshalb, wen wundert es, das sich so intensiv zurück in alte Zeiten orientiert wird. Selbst mein Sohn sagt, er wäre lieber in dieser "wilden Zeit" aufgewachsen.
Der Vorteil der Industrie liegt klar auf der Hand, heute können E-Gitarren weiterhin nach Leos "Sparmentalität" hergestellt werden, die Bestückung eines E-Faches kostet nur wenige Cents. Wenn technische Vielseitigkeit durch elektronische Regelung an der E-Gitarre ein Aushängeschild wäre, dass eine Umsatzsteigerung nach sich zöge, würde dieser Markt spontan abgegrast werden, da bin ich mir sicher.
Es existieren dennoch Nischenprodukte, die das eine oder andere an Innovation bieten, z.B. Signale von Piezo-Pickup und Magnet-Pickup zu mischen, wie es u.a. von Firma Graph Tech angeboten wird.
 
z.B. Signale von Piezo-Pickup und Magnet-Pickup zu mischen, wie es u.a. von Firma Graph Tech angeboten wird.
Das mag ich sehr gerne. Ich bin ja Cleansound-Liebhaber. Mit Piezo dazu gemischt kann sich die E-Gitarre gitarriger mehr "aus den Fingern" anhören.
Ich habe für mich festgestell:
Wenn ich an der Gitarre meinen Sound gefunden habe, wird der nicht mehr geändert. Und der besteht inzwischen darin, alles aufzudrehen, Ausnahme Piezo. Die Knöpfe sollen mich nicht vom Spielen ablenken. Ein Bass von mit hat eine aktive Reglung, ich spiele ihn lieber passiv. Ich empfinde das facettenreicher, es fühlt und hört sich an, als käme mehr Sound "aus den Fingern". Bei den aktiven Gitarren, die ich in der Hand hatte, war das noch stärker: Guter Klang, aber nicht mehr so dicht dran, nicht gefühlsecht.
Seltsamer Weise, wie hier schon geschrieben, je mehr Regler eine Gitarre bekommt, je mehr geht sie in Richtung Keyboard (Finde ich immer schade, wenn sich Gitarre und Keyboard beim Solieren klanglich zu dicht zusammen liegen).

Der Satz "es gibt eine schlechten Klaviere, nur schlechte Pianisten" ist ja bekannt. Oder anders ausgedrückt, Scheiße bleibt Scheiße, egal wie sie klingt. Mich hat Soundsuche, rückblickend, viel Übezeit gekostet.
Ich bin noch nicht so weit, das was aus den Fingern kommt, ist bei mir immer noch die Hauptarbeit. Alles andere ist nur marginal, kostet mich aber zu viel Zeit.
(eben bis auf gutes Piezo, das ist so schön gnadenlos, unerbittlich, unmaskiert, ehrlich.)
 
Wenn technische Vielseitigkeit durch elektronische Regelung an der E-Gitarre ein Aushängeschild wäre, dass eine Umsatzsteigerung nach sich zöge, würde dieser Markt spontan abgegrast werden, da bin ich mir sicher.
Ich denke das ist ein Punkt. Es ist aber für den Durchschnittsgitarristen wahrscheinlich eher abschreckend, eine aktive E-Gitarre zu haben denn viele sehen das auch so:
Die Knöpfe sollen mich nicht vom Spielen ablenken.
Mach einmal eine Umfrage unter Gitarristen, wieviele der Meinung sind, es würde sie schon überfordern das Volumepoti während des Spielens zu bedienen. Wie sollen die dann mit einer aktiven Klangregelung zurecht kommen? Wobei die ja zwischen den Songs eingestellt würde, wäre eher ungewöhnlich während eines Songs den Klang der Gitarre mehr zu beeinflussen als durch Wechsel des Pickups und evtl Volumepoti. Für einen anderen Sound verwendet man lieber Bodentreter, denn so hat man die Hände frei fürs spielen.
Wobei - die Kunst der Pause beherrschen auch viel zu wenige Gitarristen, man muss nicht immer voll durchspielen. Gerade bei mehreren Gitarren in einer Band kann man zB als Vorbereitung aufs Solo oder am Ende des Solos schon mal ein, zwei Takte auslassen ohne, dass der Song auseinanderfällt.
 
Seit der Erfindung von ... 2. Wie seht ihr die These, dass die traditionellen Bauformen mit "Schuld" daran haben, dass sich aktivere Möglichkeiten nicht entwickeln können?

Das Instrument an sich ist von der Moderne überrollt worden. An ihm wird einen goldene Vergangenheit zelebriert, die mich zumindest doch oft - keiner ist Schuld - an die heile-Welt-Romantik der Volksmusik erinnert. Das Gestrige derart abzufeiern, wie es in Gitarren-Magazinen geübt wird und entsprechenden Marktanteilen entspricht, könnte man auch für vollendetes Spießertum halten, wüsste man es nicht besser. Ich steh' ja auf xyz-core, wobei das Geturne auf dem Griffbrett dann auch schnell öde wird. Vieleicht liegt's daran, dass eine saturierte Jugend keine Ideen mehr entwickelt. Rhys Chatham, irgendwer? Glenn Branca, nein? Joanna Newsom, auch nicht? Aber Behold The Arctopus! Sound an der Gitarre ist nicht notwendig. Ausser Tonholz, Fichte-Erle ;-)
 
So extrem kann ich das nicht sehen. PRS zB zelebriert für mich keineswegs die Vergangenheit, sondern ist durchaus um eine kontinuierliche Fortentwicklung bemüht, wie sie auch Fender mit den verschiedenen Inkarnationen ihrer American/Standard/Professional und Deluxe/Select/Elite-Serien betreibt. Dennoch findet sich hier keine aktive Elektronik, weil sie schlicht nicht nachgefragt wird. Auch die Gitarrenmagazine haben Dinge wie den Compound Radius, das Circle Fretting System oder Fenders Griffbretter mit "Rolled Edge" durchaus als positive Neuerungen begrüßt. Dass eine Relic oder Historic Reissue dagegen an der Ähnlichkeit zum alten Original gemessen wird, liegt mMn in der Natur der Sache - hier gilt halt ein anderer Maßstab.

Ich kann da keinen Zusammenhang mit der Musik sehen, die man auf den Instrumenten spielt. Es gibt absolut avantgardistische moderne Klassik auf der Geige, die etwa 6-mal so alt ist wie die E-Gitarre. Auch die hat sich halt einfach als eine mittlerweile "klassische" Instrumentengattung etabliert. Es liegt in der Natur der Sache, das ein Klangwerkzeug erst mal mit Blick auf die Musik entworfen wird, die es zu dieser Zeit schon gibt oder die sich der Erbauer noch irgendwie vorstellen kann - es liegt doch an uns, damit neue Musik zu schaffen.

Ted McCarty hatte sicher auch nicht an Accept oder Judas Priest gedacht, als er die Flying V entwarf...

Ich als Blues-, Classic Rock- und Metal-Fan kann allerdings auch nichts Böses daran finden, die Vergangenheit zu "zelebrieren", wie Du es nennst. Ja, diese Musik ist teilweise verhangenheitsbezogen und so inzwischen wohl auf ihre Art auch eine Art "Volksmusik" geworden. Aber warum sollte Musik denn nicht auch sentimentale Bedürfnisse befriedigen? Hat sie das nicht schon immer? Das schließt für mich jedenfalls nicht aus, immer mal wieder was Neues zu entdecken. Jede Form der Musik baut auf schon gewesenes auf, mal ist der Schritt kleiner, mal ist er größer. Ich für meinen Teil betrachte es allerdings auch nicht zwingend als Fortschritt, Gitarren die Köpfe abzuschneiden, zu jeder NAMM-Show eine zusätzliche Saite hinzuzufügen und die Mensur zu verlängern, um Bassisten arbeitslos zu machen.

Gruß, bagotrix
 
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Der Grund, warum viele E-Gitarristen klangfärbende Elektronik nur puristisch einsetzen, hängt sicher damit zusammen, dass es nicht minder wichtig ist, mit den Fingern, melodisch so wie rhythmisch modulierte, Ton-Artikulationen zu erzeugen. Mit den Fingern ist diese Ausdrucksweise auf den Saiten sensibler fühlbar und somit vielseitiger gestaltungsfähig, als es ein Hämmerchen auf einer Klaviersaite ausdrücken könnte. Diese Art der Klangerzeugung setzt nicht nur aus den gegriffenen reinen Tönen zusammen, sondern auch die damit verbundene Anschlag- und Greifgeräusche, welche dazu eingesetzt werden, den Klang rhythmisch zu untermauern.

In Folge dessen ist es auch technisch einfacher umsetzbar, eine Tastenanschlag-Dynamik elektronisch zu modellieren, als wie eine sehr differenzierte Anschlag-Dynamik auf der E-Gitarre mit einer persönlichen Note zu realisieren. Es reicht nicht aus, die Vielfalt mit ein paar Hundert Anschlagtechniken zu benennen, es geht viel weiter in den persönlichen Bereich. A.G. dessen sind an Hand ihrer Spielweise viele bekannte E-Gitarristen charakterlich heraushörbar und bestimmbar, so dass diese technische, handwerkliche Fähigkeit als eine "Art persönliche Handschrift" auch als Markenzeichen eines musikalischen Talentes herangezogen und gewertet werden kann.

Durch die lange Kette an Möglichkeiten den Gitarrensound elektronisch zu modellieren, wird die manuelle handwerkliche Ton-Modulation, die an dessen Anfang steht, mehr und mehr überdeckt, bis hin an dem Punkt, wo sie gänzlich aus dem Klangspektrum verschwunden ist. Das Spielgefühl des Gitarristen ändert sich dabei auch derart, dass das Greifen vergleichbar ist, mit dem Niederdrücken einer Taste.

Meine persönliche Vorliebe, Klangeigenschaften wie Delay, Kompression auf einen extra Kanal zu legen und anteilig als Raumklang unterschwellig zum O-Ton (clean bis Crunch) zu mischen, basiert auf dieser Erkenntnis.
Daher erscheint es mir auch sinnvoller, diese Trennung außerhalb der E-Gitarre vorzunehmen, um dessen Störanfälligkeit niedrig zu halten, die das Instrument, a.G. vielseitiger mechanischer Belastung und Bewegung, verstärkt ausgesetzt ist.
 
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Ich hätte nochmal eine frage zum thema klang möglichkeiten erweitern. Ich fänd es ja, wie schon vorher mal erwähnt, interessant zusätzlich einen optisch unauffälligen piezo in der gitarre zu haben. Ich möchte aber keine meiner hardwareteile austauschen, da ich die gitarre schon, meinen bedürfnissen entsprechend "gepimpt" habe. Eine piezobridge fällt also auch raus. Die gitarre ist eine esp/ltd ec256 mit aktiven emg 57/66ern, bald lockingtunern, rollerbridge, finetuning tailpiece und messingsattel. Hat irgendjemand eine idee wie und wo man sowas machen kann bzw. auch ob sich das wirklich lohnt. Im grunde bin ich mit der gitarre top zufrieden aber ich glaube das würde sie noch einen tick flexibler machen.
 
Wenn ein Piezo irgendwo unter der Brücke, oder eine Piezobrücke rausfällt gibt es keine (gut klingende) Möglichkeit mehr.
Letzten Endes müssen die Saiten Druck auf ein (oder mehrere) Piezoelement(e) ausüben.
 
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PRS zB zelebriert für mich keineswegs die Vergangenheit, sondern ist durchaus um eine kontinuierliche Fortentwicklung bemüht, wie sie auch Fender mit den verschiedenen Inkarnationen ihrer American/Standard/Professional und Deluxe/Select/Elite-Serien betreibt....... .

Es handelt sich um - am Bedarf vorbei? - sogenannte Alleinstellungsmerkmale oder Diskriminierungsfaktoren auf einem sehr dichten Markt, der nun mal ohne jede echte Innovation auskommen muss. Weil die Nachfrage, da stimme ich Dir zu, sehr eng fokussiert ist. Nämlich auf das Althergebrachte, das letztlich Gewöhnliche.

Da lernt man also mit jahrhundertealten Systemen Noten, anhand ebenso alter Klangerzeuger das Lärmen, oft Jahre lang unter Mühen und Schmerzen. Leider hat sich die verächtliche Ignoranz, mit der Musik als göttliches Ideal über den Menschen gestellt wurde bis hin zu Elektroinstrumenten fortgesetzt.

Wenn ich an Innovationen denke, dann sicher nicht an die in hübsch lackierte Bretter eingebauten Elektronikspielereien. Es gibt zum Beispiel E-Gitarren, die nur halb so schwer sind wie Fenders, aber trotzdem *wirklich ausgewogen. Das sind die mit abgeschnittener Kopfplatte. Die lassen sich auch mit steil stehendem Hals spielen, was die Flossen entlastet etc pp. Trapezförmige Halsquerschnitte, ...

... Piezoabnehmer für einen - nicht obertonreicheren, eher volleren Klang. Das kann man vieleicht noch ausführen: Der Klang einer Akustik wird über den Steg (aka Brücke) per Druck auf die dünne Decke übertragen. Ein Piezo greift eben da ab, am Steg. Mit in etwa gleichem Obertonspektrum unabhängig von der gegriffenen Tonhöhe wie bei der Akustik eben. Ein Magnet-PU erzeugt durch seine andere Position ein je nach Griff unterschiedliches Spektrum. Das ist ein auch musikalisch bedeutsamer Unterschied. Die fehlende Brillianz ist es nicht allein. Wobei, Brillianz kommt dann aus dem Verzerrer - und ein wiederum verstetigtes Obertonspektrum ... .

Vor diesem Hintergrund finde ich auch, dass klangformende Elektronik nicht vorgefertigt in Gitarren gehört. Sie müsste vom jeweiligen Musikanten selbst (!) entwickelt werden (können), damit dem Ganzen eine eigene Ästhetik zukommt.

Aber wie schon geschrieben, die Entwicklung eines eigenen Klangs liegt eben weder im Interesse der Anfänger, die bereits in einer maliziösen Tradition gefangen gehalten werden, noch in dem der saturierten Gelegenheitsspieler, die sich ihre relic-LP neben die Whiskeysammlung ins Regal stellen. Der schwadroniert, wenn man Pech hat ab 1 Promille eher über Tonholz. Das ist genug zum "Klang".

Sicher gibt's genug Leut's, die da ein bisschen weiter sind. Nur die trifft man nicht in Foren, meine ich.
 
Grund: Zitat war falsch.....
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was ich bei Gitarristen oft erlebe, ist, dass beim Wunsch nach einem anderen Sound einfach ein weiteres Instrument ausgepackt wird. Den "echten" Stratsound erzeugt nur die und den "originalen" Les-Paul-Sound eben nur die - und wer beides will, muss halt beide kaufen. :D Dass eine Gitarre beides authentisch rüberbringen kann (am Ende noch mittels aktiver Elektronik :eek:), wurde 1956 auf dem Großen Gitarristenkonzil von Antiochia als Irrlehre verurteilt.

Wie sieht das denn aus, wenn jemand Stratsound auf der Paula spielt:evil:.Was sagen da die anderen Gitarristen:mad:
Es ist nicht so wichtig wie was klingt, das Aussehen muss stimmen.

Karajan dirigiert mit nackten Oberkörper.
Lemmy Kilmister spielt im Smoking. Sowas geht nicht , ganz egal wie es klingt
 
:D Dass eine Gitarre beides authentisch rüberbringen kann (am Ende noch mittels aktiver Elektronik :eek:), wurde 1956 auf dem Großen Gitarristenkonzil von Antiochia als Irrlehre verurteilt.

Mit einer passiven Schaltung habe ich es zumindest geschafft, die Brücke zwischen Paula und Strat den Ton jeweils vom Frequenz-Spektrum annähernd zu bekommen. Das Attack ist a.G, unterschiedlicher Bauweise ein sehr unterschiedliches. Mein Sohn ist in der Lage durch die Beherrschung von mehr Anschlag- und Dämpftechnik etwas mit seinem Talent dazu bei zu steuern, dass es noch strat-mäßiger rüber kommt. Desto talentierter ein Musiker ist, kann er sich den Ton vorstellen und mit entsprechender Technik es so klingen lassen, wie er es sich vorstellt. Bei meiner Gitarre ist z.B. das Sustain zu lang für eine Strat, der Ton muss durch Dämpftechnik kürzer werden, kombiniert mit einem scharfen Anschlag.
Eddit: Wenn Modelling dazu eingesetzt wird, kommt es halt nicht direkt aus den Fingern und klingt natürlich auch nicht so echt, sondern irgendwie "künstlich."
 
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Sowas geht nicht , ganz egal wie es klingt

Wenn Modelling dazu eingesetzt wird, kommt es halt nicht direkt aus den Fingern und klingt natürlich auch nicht so echt, sondern irgendwie "künstlich."

||: Nein, es darf nicht gut klingen :opa: :|| (repeat 150x)

(egal wie gut es klingt ;) )



...und es klingt gut, das weiß ich aus eigener Erfahrung!


Wie auch immer,
ich spiele, genieße Klang, Musik und Möglichkeiten...


:m_elvis::m_git1::m_git2:


...jeder muß/darf seinen Weg finden ;-):cool::confused1::er_what::rolleyes1::-D
 
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Es ist ja nun nicht so, dass der Durchschnitts-Gitarrist alles grundsätzlich verteufelt und vorverurteilt, was in einer Gitarre mit einer Batterie betrieben wird. Auch entspricht es IMO nicht dem allgemeinen Gedankengut, dass jegliche Abkehr von dem Equipment, wie es ein Herr Hendrix genutzt hat, zur sofortigen und kompletten Verdammnis durch die örtliche Muckerpolizei führt.
The Edge von U2 hat sich einen Scheiß um "Vintage Sounds" geschert und damit Geschichte geschrieben, weil einfach "geil" war, was er da zustande gebracht hat.
So, wenn mich eine aktive Gitarren Elektrik inspirieren würde, würde ich sie gewiss auch nutzen. Genauso wie all die abgefahrenen Algorithmen in meinem Eventide Space ...Mangelverb, Dynaverb, Blackhole, Shimmer und was es da noch alles gibt... klingt alles irgendwie ziemlich cool, nützt mir aber am Ende nichts... aber Spring Reverb mit etwas Tremolo hilft.
 
... und am Ende wird's doch eine Stratocaster, wenn möglich aus USA...
 
... und am Ende wird's doch eine Stratocaster, wenn möglich aus USA...

... mit relic/streetworn-Applikationen mit Aufpreis (steuerlich nicht absetzbar, weil schon der Zoll merkt, es ist nicht echt). Ein Modeartikel eben, dem gerade das abgeht, was ihn zu Altväterzeiten so besonders gemacht hat: Innovation, Revolte ... ich kenne aufstrebende Jugendliche mit bestem Können, die auf ihre Start und LP schwören, dabei aber CD-tauglich ein Zeug schreddern, das Black Sabbath und Bee Gees gewagt erscheinen lässt. Aber ein totes Pferd schlagen?

ps: ich bin schon ziemlich alt, aber emotional doch eher mit Parker Fly, Steinberger, Gittler, oder neuerdings Strandberg zu ködern.
 
Also was Stratsound und Paulasound in einer Gitarre gibt, habe ich mal eine simple Lösung gesehen. Ein Gitarrist, mit dem ich früher ein bisschen recorded habe, spielte damals auch in einer Coverband und hatte eine Fame-Gitarre mit passiven Humbuckern.
Da konnte man mit einem Volumenpoti, der auch ein Druckknopf ist, zwischen Single Coil und Humbucker umschalten. Klar, Humbucker sind ja quasi nichts anderes als "Doppel Single Coils". Warum also nicht die eine Hälfte des Humbuckers ein- und ausschalten? Das war meiner Meinung nach eine kluge Sache und recht simpel in der Anwendung.

Ich selbst spiele einen Ibanezbass, der einen aktiven 3-Band-EQ hat. Benutze ich eigentlich nicht, weil ich den Sound am AMP mit integriertem 7-Band-EQ einstelle. Ist halt für mich eigentlich nur von Bedeutung, um vor einem Song vielleicht das Gain in einem bestimmten Frequenzbereich anzuheben. Meine aktive Gitarre hat nur ein Tone-Poti. Ehrlich gesagt würde mich das Rumfummeln an der Gitarre während eines Songs überfordern.
 
Durch die lange Kette an Möglichkeiten den Gitarrensound elektronisch zu modellieren, wird die manuelle handwerkliche Ton-Modulation, die an dessen Anfang steht, mehr und mehr überdeckt, bis hin an dem Punkt, wo sie gänzlich aus dem Klangspektrum verschwunden ist. Das Spielgefühl des Gitarristen ändert sich dabei auch derart, dass das Greifen vergleichbar ist, mit dem Niederdrücken einer Taste.

Das ist durchaus der Fall, wenn Technik mangelhafte Ausdruckskraft und nicht vorhandenen Musikalität ersetzen soll.

Ich sehe hier aber den entscheidenden Unterschied: Wer viele Klangvorstellungen und Spielarten im Kopf hat und in seinen Songs unterbringen will, braucht ein entsprechend flexibles System. Flexibel heißt hier eben: Nicht X voreingestellte Sounds mit dem Fuß abrufbar, sondern viel Kontrolle an der Gitarre selbst haben.

Beim Autofahren (kuppeln, Gangwechseln, Schalten, Gaswegenhmen, Blnker setzen, bremsen) zeigen Milliarden Menschen, dass multiple Aktionen kein Hexdenwerk für Sonderbegabte sind. Und wohl hunderte Millionen Comptergamer führen in unglaublicher Geschwindigkeit multiple Aktionen aus. Warum ausgrechnet Gitarrenbesitzer nicht mal das Volumenpoti geschweige denn weitere Möglichkeiten an ihrem Instrument bedienen wollen/oder nicht können, ist mir aus dieser Sicht völlig schleierhaft.
 
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Das ist durchaus der Fall, wenn Technik mangelhafte Ausdruckskraft und nicht vorhandenen Musikalität ersetzen soll.

Ich sehe hier aber den entscheidenden Unterschied: Wer viele Klangvorstellungen und Spielarten im Kopf hat und in seinen Songs unterbringen will, braucht ein entsprechend flexibles System. Flexibel heißt hier eben: Nicht X voreingestellte Sounds mit dem Fuß abrufbar, sondern viel Kontrolle an der Gitarre selbst haben.

Beim Autofahren (kuppeln, Gangwechseln, Schalten, Gaswegenhmen, Blnker setzen, bremsen) zeigen Milliarden Menschen, dass multiple Aktionen kein Hexdenwerk für Sonderbegabte sind. Und wohl hunderte Millionen Comptergamer führen in unglaublicher Geschwindigkeit multiple Aktionen aus. Warum ausgrechnet Gitarrenbesitzer nicht mal das Volumenpoti geschweige denn weitere Möglichkeiten an ihrem Instrument bedienen wollen/oder nicht können, ist mir aus dieser Sicht völlig schleierhaft.

Tun sie das nicht bereits durch den Einsatz diverser Techniken, dem gezielten Einsatz des Vibratos, der Anschlagsdynamik und ab und an der Auswahl eines anderen Pickups? Ich meine, ein Rennfahrer verändert während der Fahrt auch selten Manuell den Reifendruck, nur weil das in der nächsten Kurve besser kommen würde...
Nicht falsch verstehen, ich finde auch, dass es technisch an der E-Gitarre voran gehen könnte. Aber im Kern ist es ein akustisches Instrument, was nur irgendwie verstärkt wird. Am Ende zählt immer noch am meisten, wie die Saiten schwingen.
 

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