Risse in Fichtendecke reparieren

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Hi Leute,

Gestern habe ich von meiner Tante eine steinalte
Gitarre erhalten um sie wieder schick zu machen.
Sie ist Kindergärtnerin und möchte sie nur zur Liedbegleitung nutzen...

Doch was ich da bekam ist einfach nur Hammer
Ich mache das öfter mal für Freunde und Bekannte:
Gitarre neu besaiten, Griffbrettpflege, Sattel oder Mechaniken wechseln usw.

Aber diese Gitarre hat mehrere Risse, wenn icht sogar Spalten in der Decke. Im Prinzip ist das Heavy Vintage Look auf höchstem Niveau!!! Zu mal ist es eine Klassische Gitarre mit Stahlsaiten drauf. Ich will gar nicht wissen wie alt sie ist.

Meine Frage ist:

a) wie kann ich die Gitarre am besten befeuchten
b) womit sollte ich die Risse am einfachsten flicken
( ich dachte an Thung Oil)

Da soll kein Top Instrument draus werden, sie ist im Leihe und im Prinzip ist es nur in meinem Wohlbefinden das die Gitarre nach 100 Jahren mal gepflegt wird. Neue Mechaniken, Saiten, Stegeinlage und Sattel sowie Bund und Griffbrettpflege habe ich schon.

Vielen Dank schon mal für die Hilfe. Bin gespannt was ihr für Ideen habt
 
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Stew nimmt für die Risse immer ein kleines passendes Stück Holz welches er in den Riss einklebt und abschleift und einfärbt.

Ab 1:57 geht es um dein Problem


 
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Weißt Du ob und wie lange die Gitarre bespielt wurde? Kam sie gestimmt bei Dir an? Sieht mir nach einer Wandergitarre der 30er Jahre aus. Die Form ist eher klassisch und der Fensterkopf - die Saiten sehen aber aus wie sehr dünne Stahlsaiten, scheinbar kein Satz der über 0.10er (E-Saite) hinausgeht. Nachdem die Decke der Gitarre auch nach XX Jahren damit noch zurechtkommt (sich nicht wölbt oder so), scheint der Saitentyp doch zu passen. Zur Decke: Die Profis "schnitzen" sich, soweit ich weiß, passende Fichtenspäne zurecht und leimen die in den Spalt, ggf. wird von unten mit einem etwas breiteren Streifen unterfüttert.

Vom Befeuchten halte ich hier nichts. Die Risse verschwinden dadurch nicht, gehen höchstens nur eine Winzigkeit mehr zusammen. Tung Oil zum "Verkleben/Verleimen" kannst du genauso vergessen, so hart wird es nicht. Musst also schon leimen mit passendem Holz und dann den Überstand abziehen. Danach Decke schleifen und dann Tung Oil geht natürlich ...
 
Nun, ich denke du bist da ein wenig im falschen Forum gelandet....
Um auf deine Frage zurück zu kommen:

Ein Riss wie der hinter dem Steg sollte man erst mal sauber hinterlegen, sprich ein Pflaster aus einem Stück Fichte von unten ankleben. Dafür musst du den Riss etwas weiten, mit einem geeigneten Sägeblatt.
Am Schluss wird dann der neue Span aus Fichte eingelegt, den man leicht V-förmig schleift damit er gut in den Schlitz passt.

Keine Hexerei, ein bisserl Werkzeug und geeignetes Holz voraus gesetzt. Es gibt auf Youtube ein paar gute Filmchen zu dem Thema.

Gutes Gelingen!!
 
Ne kleine Operation ist das aber nicht. Und wahrscheinlich wirtschaftlich auch "unsinnig", wenn man Arbeitszeit und Material usw. berechen wurde, wenn das Teil nicht wider Erwarten ein seltenes/hochwertiges Instrument ist. Zustand und Form deuten eher auf "billige Wandergitarre" als "stark nachgefragtes Vintage-Teil" hin, aber wer weiß?

Ich habe eine alter Gitarre dieser Art mal mit speziellen Stahlsaiten für Klassik-Gitarren bespannt, das hat ganz gut funktioniert. Die haben halt deutlich weniger Spannung als "echte" Stahlsaiten, klingen aber eben mehr wie Stahlsaiten als Nylons.

Wie dem auch sei: Ich würde das erst angehen, wenn das Teil mit aufgezogenen und gestimmten Saiten halbwegs gut bespielbar ist. Wenn nämlich der Hals krumm ist und die Saitenlage uneinstellbar unmöglich, dann bringen dir auch geklebte Risse gar nix. Lohnt sich nur, wenn das Teil in Summe mit den vorhandenen Fähigkeiten wieder halbwegs anständig bespielbar zu machen ist.

Ansonsten - YouTube hat mit der Suche nach "acoustic guitar crack repair" viele Videos zu bieten...
 
Möchte anmerken dass eine Gitarre mit den auf den Fotos erkennbaren Schäden erfahrungsgemäß noch weitere Schäden aufweist, die von außen nicht zu sehen sind. Es wird nicht reichen die Deckenrisse zu verleimen.
 
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Als Notfallgitarre, die einiges aushalten muss, kann man so eine Gitarre auch mal grob reparieren, weil es dann nicht schade ist, wenn sie mal ganz kaputt geht, was in der Kinder- und Jugendarbeit durchaus mal vorkommen kann.

Schreiner empfehlen eine Paste aus Sägemehl und Leim. Sogar Watte oder Zellstoff + Leim funktioniert. In die Lücke füllen, modellieren und ggf. mit Gewichten oder Schnüren (Mullbinde) arbeiten. Überschüssiger Leim vor dem Trocken feucht abwischen. Mit einem Holzlackstift die Reperaturstelle ggf. kaschieren.

Lohnt sich nur bei kapitalen Totalschäden. (Wenn die Reperatur teurer wird, als die Girarre hinterher wert ist)

Bei besseren Stücken würde ich auch den Gitarrenbauer bevorzugen. Oder ich muss sicher sein, dass ich sehr sauber und genau arbeiten kann.
Doch bei einer alten Wandergitarre mit einem Wert von maximal 30,- Euro kann man nicht viel falsch machen.
Eine neue gute Konzertgitarre für die Jugendarbeit gibt es schon für 100 Euro. (Siehe Bestseller bei den großen Musikhäusern.)
Der Klang einer brauchbaren Schülergitarre ist meist besser als die einer restaurierten alten Wandergitarre.
 
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Ich fülle solche Risse einfach mit leicht angedicktem Epoxi auf. Wenn man das mit dem Fön erwärmt, läuf es von selber in den Riss und steht dann innen etwas über, was total stabil ist. Der Aufwand ist gering und das Instrument ist wiederspielbar. So sieht das Ergebnis bei einer Hopf Wandergitarre aus:SAM_3008.JPG SAM_3007.JPG

Der Klang einer brauchbaren Schülergitarre ist meist besser als die einer restaurierten alten Wandergitarre.

Über Klang lässt sich bekanntlich streiten, aber einen so ausdrucksvollen und persönlichen Klang wie ihn die abgebildete Hopf hat, wirst du bei neuen Gitarren nur in höheren Preisregionen finden, wenn überhaupt ..

Was die Saiten angeht, ich hab hier im Forum mal dünne Stahlsaiten aus China vorgestellt, die sich meiner Meinung nach gut für solche Gitarren eignen und noch dazu auch lange halten...
 
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Über Klang lässt sich bekanntlich streiten, aber einen so ausdrucksvollen und persönlichen Klang wie ihn die abgebildete Hopf hat, wirst du bei neuen Gitarren nur in höheren Preisregionen finden, wenn überhaupt..
Das nenne ich mal eine mutige Behauptung. Allem Anschein nach handelt es sich hierbei um eine einfache Wanderklampfe in schlechtem Zustand. Jeder investierte Euro wäre da reine Liebhaberei. Ich habe viele dieser Gitarren gesehen und gespielt (sofern noch möglich ...), da war nichts von „ausdrucksvoll“ zu bemerken. Höhere Preisregionen — was wäre da verhältnismäßig? 15 Euro? Das war damals schon Billigkram, heute kommt vergleichbares halt aus China. In den 60ern konnten wir das im strukturschwachen Taunus noch selbst herstellen.
 
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Ich habe viele dieser Gitarren gesehen und gespielt
Ich besitze dagegen einige dieser Gitarren und spiele sie regelmäßig. Und das nicht, weil ich nicht weiss wie eine gute Gitarre klingt, sondern weil sie eben eine Persönlichkeit haben, eine individuelle Stimme, die sie unverwechselbar macht. Sagen wir mal wie die Stimme von Janis Joplin, die sicher auch niemand als klassisch "schön" beschreiben würde. Für ein Seemannslied wäre eine D-45 eine glatte Fehlbesetzung, wärend eine Framus Amateur da durchaus passt.

Und es gibt da einen weiteren Aspekt, der wohl wieder endlose Diskussionen auslösen wird. Die meisten dieser alten Gitarren werden verkauft, weil sie viele Jahre nicht mehr gespielt wurden. Und meine Erfahrung ist, dass sie dabei ihren Klang verlieren. Wenn sie bei mir ankommen klingen sie auch mit neuen Saiten recht leblos. Ich mach sie dann erstmal zu meiner Hauptgitarre und es gibt auch Tricks wie man das Einspielen wesentlich beschleunigen kann. Was am Schluss rauskommt sind tatsächlich einmalige Instrumente deren Klang immer wieder spontan gelobt witd. Die hier so verspottete Hopf hat eine hauchdünne massive Fichtendecke, eine massive Zarge und einen laminierten Boden aus Ahorn. Und der Klang ist einfach wunderbar für eine gefühlvoll gezupfte Liedbegleitung. Das scheinen auch andere zu wissen, denn Gitarren dieser Serie sind schon bei Ebay für mehr als 100€ über den Tresen gegangen. Abgesehen von den laminierten Modellen ist mir noch keine schlechte Hopf aus dem strukturschwachen Taunus begegnet. Das liegt vermutlich daran, dass es für einen guten Gitarrenbauer genauso schwierig ist, eine schlechte Gitarre zu bauen, wie eine gute.....
 
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Man muss halt das Preis-Leistungs-Verhältnis im Auge haben. Die Gitarren mögen gemessen am Preis ordentlich sein, sie bleiben aber einfache Instrumente der Einstiegsklasse. Da gibt es auch bei neuen Instrumenten Unterschiede, bessere und schlechtere eben.

Klar, für bestimmte Musik mag ein bstimmter Klang gut passen, mancher Sound lebt von den Unzulänglichkeiten der Instrumente oder der Ausführenden und kann sogar stilprägend sein. Beispilehaft wäre hier der Blues zu nennen, oder eben auch die alten Lieder der Bündischen Jugend mit Liedbegleitung auf den alten Wandervogelklampfen. Wer genau diesen Sound sucht wird bei den alten Instrumenten fündig. Man muss sich aber der Unzulänglichkeiten bewusst sein. Mag sein, dasss deine Hopf gut ist, aber die meisten alten Klampfen sind halt auch nur solche, mit schlechter Intonation und unbequemen Hälsen.
 
Was die unbequemen Hälse angeht, muss ich dir zumindest bei den Hopf recht geben, was die Intonation angeht, sind die Oldtimer so gut oder so schlecht wie moderne Gitarren. Wo die Bünde hingehören weiss man nicht erst seit 20 Jahren. Wir Deutsche sind schon komisch. Während billige Versandhausklampfen aus den USA wie Stella oder Harmony quasi Kultstatus haben, schlägt den vergleichbaren Produkten aus heimischer Produktion regelrecht Verachtung entgegen. Nur Amerikaner präsentieren auf Youtube stolz ihre "great vintage german Fremes".
Kleine Gitarren waren in den 60ern der Standart und Dreadnoughts waren die Exoten.
Leider sind viele alte Gitarren heute kaum noch spielbar und ein Neck Reset lohnt sich tatsächlich nicht. Aber die Modelle mit geschraubten Hälsen von Framus und Hopf sind es wert sich mit ihnen zu beschäftigen. Da gbt es echte Perlen zu entdecken ....
 
Wo die Bünde hingehören weiss man nicht erst seit 20 Jahren.
Sicher, ist eine Frage der handwerklichen Ausführung. Da gibt es sehr große Unterscheide, die sich in Arbeitszeit bemisst.

Während billige Versandhausklampfen aus den USA wie Stella oder Harmony quasi Kultstatus haben, schlägt den vergleichbaren Produkten aus heimischer Produktion regelrecht Verachtung entgegen.
So habe ich das nicht gemeint, eine Billigklampfe bleibt eine Billigklampfe, egal wo sie herkommt. Aber du hast schon recht, manche sehen das so. Das gibt es ja auch im oberen Preissegment, ich finde so manche Gitarre "mit großem Namen" völlig überbewertet und überteuert.

Kleine Gitarren waren in den 60ern der Standart und Dreadnoughts waren die Exoten.
Ich mag die kleinen Korpusformen, sowohl vom Handling als auch vom Klang. Und durchaus auch die alten Instrumente. Ich habe z.B. eine alte Hopf "Schlaggitarre" aus dem späten 50ern. Klasse Klang, blöder Hals ;), schöne Handwerksarbeit, aber damals schon aus der gehobenen Preisklasse. Meine Konzertgitarre ist hingegen deutlich neuer, da hat sich auch das Klangideal verändert. Die alte Meistergitarre aus den 60ern habe ich verkauft, das ging für mich nicht mehr.
 
Ihr kommt vom Thema ab.
 

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