Basswummern im Musikzimmer - Hilfe zu Bassfallen

  • Ersteller AintNoEddie
  • Erstellt am
AintNoEddie
AintNoEddie
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.04.24
Registriert
22.04.06
Beiträge
671
Kekse
1.103
Ort
Proberaum
Hi zusammen und danke für's Reinschauen:

Mich plagt im Musikzimmer (Raumplan angefügt) ein Basswummern im Raum. Besonders intensiv kommt es mir beim Anspielen eines Hs auf der tiefen E-Saite vor (sollte so ca. bei 130 Hz liegen?). Der Ton ist dann sehr undefiniert und laut.

Ich dachte es liegt an der Kombination Speaker und Box u. habe hier schon vieles probiert. Speakertausch, andere Box, geschlossen vs. halboffen usw. Es ist immer, mehr oder wenig stark ausgeprägt, das selbe. Geschlossen ist etwas weniger problematisch als offen.

Besonders in der unteren Ecke bei der Tür (rosa Kreuz) kommt es mir am Schlimmsten vor. Nun gehe ich mal davon aus, dass Bassfallen helfen. Nachdem die ja nicht billig sind, bin ich für Tipps und (weitere/andere) Optimierungen dankbar, bevor ich viel Geld in falsche Lösungsansätze stecke.

Konkrete Fragen also: Sind Bassfallen für mein Problem ein guter Ansatz? Wenn ja, wo sollte ich sie platzieren (wie viele...)? Andere sinnvolle Maßnahmen (mit sinnvoll meine ich mit überschaubarem Aufwand/Kosten mal eine spürbare Verbesserung zu erzielen)

Ich sitze beim Spielen übrigens meist vor dem Klavier (blauer Kreis). Im "Raum 2" steht mein Schreibtisch u. PC den ich u.a. zum Recording verwende. Das aber nur nebenbei, dort verorte ich keine Probleme :) Der Raum selbst hat einen Vinylboden, ein Teppich ist nur unter dem Klavier. Ansonsten eher nackte Wände (Beton- und Ziegelwände normal verputzt). Raumhöhe 2,4m.

Danke vorab für alle Tipps!
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • musikzimmer.jpg
    musikzimmer.jpg
    65,7 KB · Aufrufe: 403
Die Bassfallen sind gut für dein Vorhaben. Es gibt zig Anleitungen im Netz für den DIY, ist relativ einfach , preiswert und effektiv. Stichwort "Bass-Chunks".

Versuche auch mal die Boxen wo anders oder auch etwas höher zu stellen.
Du kannst auch eine Waschmaschinen - Matte drunter legen. Die Box wird dann besser vom Boden entkoppelt.
Zu groben Orientierung für deine Probleme kannst du mit den online Moden Kalkulatoren analysieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Zu groben Orientierung für deine Probleme kannst du mit den online Moden Kalkulatoren analysieren.

Danke für den Tipp. Ich bin gerade am Einlesen, aber ich durchblicke die Theorie dazu noch nicht so ganz... Heißt die Analyse, dass meine Probleme im Bereich 72, 21, 30 Hz liegen? Gibt die Analyse auch Aufschluss darüber, wo ich welche Elemente im Idealfall platzieren soll?

raummoden2.png



raummoden1.png
 
Ich bin heute mit der App "AudioTools" im Raum auf und abgegangen und habe bei der Wiedergabe von Pink Noise die FFT Analyse laufen lassen mit Avg-Tracking. Hoffe ich bin damit auf der richtigen Fährte. Das Diagramm würde jedenfalls das Empfinden meiner Ohren bestätigen - Überbetonung der tiefen A/H/C-Töne bzw. deren Frequenzen.

Könnt ihr mir auf dieser Basis Tipps geben, mit welchen Maßnahmen ich die Raumakustik verbessern kann?

analyse.jpg
 
Das Wummern ist typisch für die kleinen Räume und Ecken, insbesondere bei harten Wänden, Decken und Böden aus Beton und massivem Mauerwerk. Geh mal in den Zwischenraum, da entsteht ein richtiger Schalltrichter. Ich habe bei mir im Gang eine Bassüberhöhung von 16dB und mehr. Da hilft neben den Bassfallen nur eine aktive Klanggestaltung durch DSP, die die überbetonten Frequenzen dynamisch zurücknimmt. Das ist aber die zweitbeste Lösung, weil nur für einen Abhörpunkt optimierbar.
Wenn Du Dich tiefer damit befassen willst, kannst Du auch HH-Resonatoren mit gezielt abgestimmter Frequenz einsetzen, gegen die Moden in Deinem Raum. Das ist aber eine diffizile Angelegenheit. Bei Raumhöhe 2,4 kämen noch Kantenabsorber entlang der 4 Deckenkanten in Frage. 60cm teif und 40cm hohe Verschalung über die gesamten 4 Wände und ebenfalls mit Dämmung füllen. Bei einem Bekannten haben wir das so gelöst, dass das Zimmer mit Regalen und Schränken zuplaniert wurde, die klassische 1,90 Höhe hatten. Oben drauf kamen dann bis knapp an die Decke und die Wand lose eingepackte Sonorock-Platten. Einfach mobil drauf gelegt, aber dicht an dicht. Auch in meinem Abmischraum habe Ich das so gemacht: Ikea-Regale unten mit 1,50 und alles oben drüber an den Seitenwänden fett Absorber. Davor leichte Diffusoren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich habe jetzt in 2 Ecken raumhohe "Super Chunks" / Eckabsorber aufgestellt. Vis a vis der Gitarrenbox. Die Vorher-Nachher-Messung zeigt ein recht gutes Ergebnis, finde ich. Das Wummern in den Problemfrequenzen ist auch deutlich weniger geworden - Bass klingt definierter.

Jetzt ist die Frage - macht es Sinn, noch mehr Super Chunks aufzustellen? Zumindest eine Ecke könnte ich noch verstellen; ansonsten müsste ich an die Kante Wand/Decke ausweichen.

Oder wäre jetzt das Geld besser investiert in gezielte Panels ?

Hoffe die Vorher-Nachher-Kurve ist ersichtlich:

raum-2ecken-chunks.png
 
Hi, ja, das ginge natürlich. Interessant wäre, ob ich eben weiter mit den Super Chunks machen sollte od. lieber gezielt mit HH Resonatoren arbeiten sollte - mit dem Ziel, einen noch gleichmäßigeren Sound zu erhalten.

Subjektiv gesehen haben die beiden Ecklösungen viel gebracht. Ich kann eben nur nicht abschätzen, ob die nächsten Chunks ebenso viel bringen würden oder ob es nur noch minimal besser wird...
 
Bei den Bassobsorbern kann man kaum was falsch machen. Resonatoren müssen genau berechnet, abgestimmt und gfs sogar nachgestimmt werden. Die sind richtig kritisch! Ich habe da auch meine Erfahrungen, viel gebastelt und gemessen und auch simuliert. An dem hier z.B.:
http://www.96khz.org/oldpages/boxabsorbers.htm

Ich würde zunächst mal passiv Bässe dämpfen soweit es geht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben