Hell grüßt der Morgen - Morning has broken

Teestunde
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Jeder wird es kennen: Morning has broken von Cat Stevens. Der Originaltext stammt allerdings von Eleanor Farjeon

Hell grüßt der Morgen


Hell grüßt der Morgen,
hell singt die Amsel.
Als fing das Leben
eben erst an.
Lobe das Singen.
Lobe den Morgen.
Lobe das Wort, mit
dem es begann.

Himmel beleuchtet
zärtlichen Regen:
erster Tau, der auf
erstes Gras fällt.
Lobe die Süße
des Regengartens,
wo seine Füße
schufen die Welt.

Mein ist die Sonne,
mein ist der Morgen,
den schon das Licht von
Eden beschien.
Lobe mit Freude
so jeden Morgen,
aus Gottes Hand uns
täglich verliehn.

Hell grüßt der Morgen,
hell singt die Amsel,
als fing das Leben
eben erst an.
Lobe das Singen.
Lobe den Morgen.
Lobe das Wort, mit
dem es begann.
 
Eigenschaft
 
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Keiner? - So schlecht? :(
 
@Teestunde

Vielleicht hilft es ja, wenn du dein Anliegen konkretisiert?
Gefallen tut es ja einigen. Ist aber vielleicht schwer, da etwas zu zusagen, ohne deine Frage zu kennen.
Oder geht es dir nur ums zeigen? Oder um die Frage nach der Qualität der Nachdichtung?
Oder um eine Vertonung nach anderer Musik?
 
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Die Gesangsmelodie stammt ja eigentlich nicht von Cat Stevens, sondern der Text wurde von Eleanor Farjeon auf ein gälisches Volkslied geschrieben. Von daher könnte man es sogar nach dieser Musik singen, ohne dass es "geklaut" wäre.
 
Hi Teestunde,
ich wüsste auch nicht genau, wozu ich aufgefordert wäre.
Zwar kenne ich den song von Cat Stevens, aber um die Übersetzung oder Nachdichtung zu beurteilen, müsste ich zum Vergleich das englische Original herbeiziehen und dann würde ich erwarten, dass es hier gleich gepostet wäre.

Ob diese deutsche Version gut singbar wäre, kann ich nicht beurteilen - dazu bin ich viel zu wenig vocal-affin.

Und da Deine Texte ein hohes Niveau haben, fände ich ein "gefällt mir" zu dürftig und unangemessen.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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@x-Riff Also ich fände ein "gefällt mir" nicht unangemessen. Im Gegenteil. :)
Darf ich das englische Original überhaupt hier posten? Ich denke, man darf keine fremden Texte veröffentlichen. Oder hab ich da was falsch verstanden?
Beste Grüße
Teestunde
 
Kenne den Titel, aber nicht den Text ad hoc, daher weiß ich nun nicht, ob das nur übersetzt oder eine eigene Variante ist.
Für mich ist das schon etwas Hang zum Kitsch, wie ich nicht zum ersten Mal bei der TE feststelle.
Bei sowas
"den schon das Licht von
Eden beschien.
Lobe mit Freude
so jeden Morgen,
aus Gottes Hand uns
täglich verliehn."
verzieht sich bei mir das Gesicht und es heben sich die Zähne.
Aber das ist meine Meinung, die auch nicht geteilt werden muss.
 
Aber das ist meine Meinung, die auch nicht geteilt werden muss.
Im Original heißt es:

Mein ist das Sonnenlicht,
mein ist der Morgen,
geboren aus dem einen Licht,
das Eden spielen sah.
Lobe mit Freude,
lobe jeden Morgen,
Gottes Wiedererschaffung
des neuen Tages

Vielleicht finden deine Zähne nun ihren alten Platz zurück. ;)
Liebe Grüße!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hier noch mal etwas genauer: Ich würde mich über Kritik und vielleicht auch ein paar positive Bemerkungen sehr freuen. Und wer den Text vielleicht verwenden mag - gerne. Eleanor Farjeon hätte bestimmt nichts dagegen. :)
 
Dann ist das Original auch nicht besser...
Und nein, meine Zähne heben sich dadurch nur noch mehr. Das ist wirklich übel, bislang fand ich das Lied eigentlich okay, aber das ist nun verdorben.
 
Vorab: Ich finde deinen Text hübsch, er kann für sich gut als religiöses Lied stehen. Er hat - wie religiöse Texte im Deutschen oft - einen etwas altmodischen Touch, aber das muss ja nicht schlimm sein, auch wenn es nicht jedem gefällt.

Andererseits ist es aber so, dass dieses Stück durch Cat Stevens extrem bekannt ist, und hier komme ich an einen Punkt, wo ich merke: Dein Stück drückt emotional etwas ganz anderes als als der ursprüngliche Text. Denn zum Beispiel
"praise with elation" ist viel mehr als "Lobe mit Freude". Es ist eher das, was man im Deutschen mit "strahlendem Frohlocken" beschreiben würden. "Lobe mit Freude" ist viel braver und zurückgenommener und drückt längst nicht so viel überschwängliche Glückseligkeit aus.

Ich weiß nicht, ob es dir darum ging, die ursprüngliche Message des Stücks rüberzubringen oder "einen religiösen deutschen Liedtext nach Motiven von..." zu schaffen. Letzteres ist dir auf jeden Fall gelungen.

Aber du kommst hier auch an einen Punkt, an dem man beim Übersetzen oder Übertragen von poetischen, literarischen oder auch nur kulturspezifischen Texten ganz oft landet: Dass man nicht von einer Sprache in die andere übersetzt, sondern von einer Kultur in die andere. Wir Übersetzer nennen diesen Prozess "Lokalisierung", da geht es um mehr als die Übertragung der sprachlichen Bedeutung, sondern mehr um die Frage "Welche Stimmung erzeugen diese Worte, die ich da lese oder höre, bei anderen?" Und: "Wie kann ich das in meine Kultur so übersetzen, dass ich mein Zielpublikum auf möglichst ähnliche Weise erreiche?"

Der ursprüngliche Song ist sehr euphorisch, kraftvoll und emotional wuchtig. Und berührt einen deshalb auf der emotionalen Ebene, auch wenn man mit der religiösen Ebene vielleicht nichts anfangen kann. Weil er zwar mit religiösen Bildern arbeitet (die im Angloamerikanischen aber auch weniger pathetisch und seltsam klingen als im Deutschen, auch wenn sie inbrünstig sind), aber auch eine kraftvolle Freude zum Klingen bringt, die als Gefühl jeder kennen dürfte. Jeder hat wahrscheinlich schon mal an einem schönen Morgen am Fenster oder in der Natur gestanden und sich "eins mit der Welt und er Schöpfung" gefühlt und eine unbändige Freude verspürt, als er die Sonne gesehen, die Vögel gehört und die frische Luft geatmet hat. Es ist diese Freude und Kraft, die im Zentrum des Songs steht.

Bei dir kommt für mich eher ein verhaltenes Beobachten und Staunen zum Ausdruck, vielleicht auch eine gewisse Ehrfurcht. Aber nicht diese Lebendigkeit und Kraft. Der Blick deines Textes ist schüchterner und distanzierter.

Ich hoffe, du liest das jetzt nicht als Verriss, denn so ist es nicht gemeint. Ich habe eher versucht zu analysieren, wie beide Texte auf mich - und wahrscheinlich auch auf andere - wirken.
 
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Keiner? - So schlecht? :(

Natürlich nicht. Aber wie schon früher mal erwähnt: Du postest sehr viele Texte und machst dir damit auch selbst ein bisschen Konkurrenz. Und ich weiß ja, du dass du handwerklich gut textest, also reagiere ich nicht mehr auf jeden Thread. Vielleicht geht es anderen ja ähnlich.

Zum Text.

Ich mochte das Lied von Cat Stevens ganz, ganz früher, vor der Pubertät, mal recht gern - aber dieser Text ist wie eine Werbebroschüre irgendeiner Religionsgemeinschaft. Und das war dann nicht mehr so meins.

Nichtsdestotrotz hast du ihn nach meinem Eindruck gut adaptiert. Aber so detailiert wie @Swingaling habe ich es ehrlich gesagt nicht untersucht.
 
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Das ist wirklich übel, bislang fand ich das Lied eigentlich okay, aber das ist nun verdorben.
Das tut mir leid. Auch wenn ich es etwas übertrieben finde. Das Original bleibt dir ja. Und meine Übertragung kannst du ja aus deinem Gedächtnis streichen. :(
Ich hoffe, du liest das jetzt nicht als Verriss, denn so ist es nicht gemeint. Ich habe eher versucht zu analysieren, wie beide Texte auf mich - und wahrscheinlich auch auf andere - wirken.
Oh, nein! Ich lese es nicht als Verriss. Du hast dir sehr viel Mühe gemacht, mir den Unterschied zu erklären, danke! Ich werde deine Ausführungen in meinen Ordner legen und mir zu Gemüte führen, wenn ich mal wieder was übersetzen will. :)
Ich mochte das Lied von Cat Stevens ganz, ganz früher, vor der Pubertät, mal recht gern - aber dieser Text ist wie eine Werbebroschüre irgendeiner Religionsgemeinschaft. Und das war dann nicht mehr so meins.
Ich empfand/empfinde das Original von Elanor Farjeon als tief religiös. Das wollte ich beibehalten. :)

Danke erst mal euch dreien. Ich freu mich. :)
Vielleicht sollte ich meinen Ehrgeiz auf eigene Texte verwenden, zumal ich nur rudimentär Englisch kann. Aber an diesem Lied hänge ich sehr und das musste ich irgendwie ausleben.
 
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Ich empfand/empfinde das Original von Elanor Farjeon als tief religiös. Das wollte ich beibehalten.
Da wäre dann aber die deutsche Entsprechung Lobpreisen oder Preise und nicht loben.
Loben ist sozusagen säkularisiert, lobpreisen oder preisen ist religiös konnotiert.

Deine Übersetzung streicht eher über die Wortwahl das Säkularisierte hervor.
Wenn Du auf eine tiefe Religiösität hinauswolltest, hättest Du aus meiner Sicht Dein Ziel nicht erreicht.

Wobei ich auch den Unterschied von modernen religiösen Liedern und traditionellen religiösen Liedern einbringen würde.
Ohne mich da als Kenner zu fühlen - in der Tat greife ich vorwiegend auf die Zeit meines Konfirmandenunterrichtes zurück - gab es da diese modernen religiösen Lieder wie "Danke für jeden neuen Morgen, danke für jeden neuen Tag", die in der Tat musikalisch und textlich frischer einherkamen und weniger auf - so habe ich es empfunden - sozusagen auf die nach oben gerichtete Ehrfurcht, sondern eher auf die inwendig gefühlte Freude und den Dank abzielten.

Im Vergleich dazu gehst Du - meines Empfindens nach und auch wieder über die Wortwahl, unterstützt von grammatikalischen Wendungen - doch eher wieder in die traditionelle Ecke.
(Diese Vorliebe für eine leicht in die Vergangenheit zielende, aber nicht angestaubte oder antiquierte, Wortwahl hast Du übrigens meinem Empfinden nach in Deinen anderen songtexten oder Gedichten auch - was ich für eine bewußte Stilwahl halte und durchaus den Inhalten für angemessen - wenngleich es auch anders umsetzbar wäre.)

Die Frage, ob Du aus unserer Sicht - also der Sicht der Lesenden - Deine Intentionen getroffen hast, finde ich übrigens eine sehr spannende Frage und durchaus eine, die man innerhalb eines Forums, das wesentlich auf Feedback ausgelegt ist, fruchtbar diskutieren kann.

Vielleicht ist das genau die Ebene, die mir bisher fehlte - ich finde, Deine songtexte und Gedichte stehen auf handwerklich hohem Niveau und ich denke, dass Du Dir Deiner künstlerischen Mittel sehr bewußt bist - ich bin mir aber sehr unsicher, auf was Du genau abzielst.

Konkret: Wenn es Dir darum ginge, eine Übersetzung des Textes von Elanor Farjeon, der tief religiös, aber nicht traditionell wirkt, anzufertigen, würde ich die vorliegende Version als nicht sehr überzeugend empfinden.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Und ich kam mir schon sonstwie religiös vor. ;)
Danke, x-Riff, für deine Gedanken. Noch mal werde ich an den Text allerdings nicht rangehen. Swingaling hat mich erst mal in tiefes Nachdenken versetzt. Du auch!
Ob die Wahl meiner Mittel so absichtsvoll ist, wage ich zu dementieren, ich schreibe einfach, wie es mir in den Sinn kommt. Dass ich mich damit nicht der modernsten Sprache bediene, ist mir bewusst, aber ich kann es nicht ändern. So bin ich halt. :) Nee, ich will natürlich an mir arbeiten. Sonst würde ich meine Texte hier nicht zur Diskussion stellen. Nur kann ich nicht "mit Absicht modern sein". Das würde mir kein Mensch abkaufen.
 
Dass ich mich damit nicht der modernsten Sprache bediene, ist mir bewusst, aber ich kann es nicht ändern. So bin ich halt. :) Nee, ich will natürlich an mir arbeiten. Sonst würde ich meine Texte hier nicht zur Diskussion stellen. Nur kann ich nicht "mit Absicht modern sein". Das würde mir kein Mensch abkaufen.
Hi Teestunde,
es geht auch aus meiner Sicht nicht darum, dass Du Dich änderst oder verbiegst oder irgendwelchen Erwartungen entsprechen sollst - es geht um die Bewußtheit der Mittel und deren Konsequenzen (z.B. Wirkung, Zielgruppe etc.). Das ist umso wichtiger, je stärker "es aus einem heraus schreibt" - denn genau das ist ja sozusagen vorbewußt, das, was man aus sich heraus ohne besonderes Bemühen, Räsonieren oder eine besondere Absicht, ohne Kalkül macht.

Bei der Übersetzung eines fremden Textes finde ich das ungleich komplexer: Du hast ja den vorliegenden Text und seinen Kontext und den kennt auch - davon kann man ausgehen - Dein potenzielles Publikum.
Dann hast Du Deine Absicht mit dem Text und Deine Mittel. Und so wie mir scheint, geht die sozusagen aus Dir herauskommende Übersetzung in eine bestimmte Richtung - und die verhält sich entweder unterstützend oder eher konterkarierend zu Deiner Absicht. Und da setzt das Reflektieren ein.

Genau um diesen Prozess geht es meines Erachtens.

Und dabei kann es hilfreich sein, noch mal ein bis drei Schritte Abstand zu nehmen und aus einer gewissen Distanz heraus Dinge auf sich wirken zu lassen. Das kann auch gut und gerne ein zeitlicher Abstand sein.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Und dabei kann es hilfreich sein, noch mal ein bis drei Schritte Abstand zu nehmen und aus einer gewissen Distanz heraus Dinge auf sich wirken zu lassen. Das kann auch gut und gerne ein zeitlicher Abstand sein.
Einer meiner Schwachpunkte. Ich kann nichts liegen lassen. Mama Muuht hat mich schon etliche Male ermuntert, die Zeit arbeiten zu lassen. Geht nicht! Ich bastle so lange am Text, bis ich das Gefühl dafür fast verliere.
Gruß zurück! :)
 

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