TANGOVERGLEICH (argentinisch mit deutsch)

Frager
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Olé Guappa ist einer der bekanntesten Tangos; darum gibt es auch so viele Varianten davon auf YouTube.

Mein persönlicher Favorit ist die argentinische Version von A. Malando mit den wunderbaren Phrasierungen:
https://1drv.ms/u/s!Ah7ywr_nVPkCgU5n4pygFIJ1t9w-?e=SOdcCZ

Im Handharmonikaclub Affoltern am Albis haben wir den Tango als deutsche Version gespielt:
https://1drv.ms/u/s!Ah7ywr_nVPkCgU1A39XRK75LUYZy

Welche Version gefällt Euch besser? Zu welcher kann man besser tanzen?

Alles Gute in der kommenden Woche wünscht Euch Paul Frager.


PS:

Der Sololauf (Übergang zwischen dem ersten und dem zweiten Teil) wurde von mir gespielt; da waren meine Finger noch flinker. :D
 
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Welche Version gefällt Euch besser?

wenn ich ganz ehrlich sein soll: die erstere.

ich mag die Spielweise des Tango Argetino, wenn mitunter die Melodie eigene Phrasierungen spielt und dazu nicht immer exakt im Takt ist (das gleichwohl aber bis zum Ende der Phrase wieder ins stimmige Taktmaß bringt!) Das gibt für mich immer ein bisschen das Gefühl der unbändigen Freiheit von einem Musiker, der so ganz in seiner Musik aufgeht dass er Betonungen setzt , umsetzt und auslebt. Da kommt bisweilen fast schon was sinnliches dabei rüber.

Die strenge Taktung des "deutschen Tango" ist mir da zu streng - erinnert mich mitunter immer mal wieder an Marschmusik. Da kommt bei mir eher die Assoziation nach Truppenparade auf, aber sicher nicht nach sinnlichem Tanz.

Zu welcher kann man besser tanzen?

Das weiß ich nicht so genau. Meine letzten Tanzerfahrungen diesbezüglich liegen schon soweit zurück, dass jeder Tanz mit mir da zu einer Herausforderung für die Tanzpartnerin wird.:D Aber ich war mal auf einem Tango Argentino Workshop, wo gleichzeitig in anderen Räumen eine Tango Argentio Tanzgruppe einen Workshop abhielt. Und zum Abschlussabend haben wir dann Tango Argentio gespielt mit allem was dazugehört (gezielte Ritardandi, Phrasierungen mit eigener Metrik etc) ... und die Tänzer sind damit irgendwie völlig problemlos klargekommen:nix: - scheint also kein Problem gewesen zu sein!
 

Ich stell euch mal dieses Video über Finnischen Tango ein. Der wird eher wie ein Marsch gespielt, bringt aber die Emotionen der Finnen zum brodeln. Die Tänzer scheinen damit gut klar zu kommen.
LG Tygge
 
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Der Komnponist von Ole Guapa ist doch Arie Malando und der ist in den Niederlanden geboren, also kein typischer argentinischer Tango.

Viele Grüße Shanty
 
Ganz ehrlich, das erste ist Tango, das zweite eher ein Seemannslied mit Tendenz zum Marsch.

Die Tage lief eine Sendung über die 80er. Da hat ja halb Deutschland versucht Mambo und Lambada zu tanzen. Der Unterschied zum Original war ähnlich groß wie hier.

Von daher passt die zwei Version vielleicht tatsächlich besser für deutsche Tango-Tänzer. Wie sooft, Geschmacksache...

Gruß,
glombi
 
Der Komnponist von Ole Guapa ist doch Arie Malando und der ist in den Niederlanden geboren, also kein typischer argentinischer Tango.

Viele Grüße Shanty
Danke Shanty, wer hätte das gedacht! Im italienischen Wikipedia die nachfolgenden Informationen gefunden.

Arie Malando Komponist / Arrangeur

Geburtsdatum: 26.05.1908
Sterbedatum: 22.11.1980
Arie Maasland (Rotterdam, 26. Mai 1908 - Bussum, 22. November 1980) war ein niederländischer Komponist und Musiker. Viele seiner Arbeiten wurden unter dem Pseudonym Malando veröffentlicht.

Maasland begann nach seiner HBS-Ausbildung eine Ausbildung als Architekturzeichner. Aber bald wechselte er zur Musik. Im Alter von 6 Jahren erhielt er Klavierunterricht bei Jan Kriek. Als Student bildete er bereits ein Orchester. Später leitete er das Ensemble "The Jumping Jacks", ein Sextett, in dem er von 1933 bis 1939 als Akkordeonist und Perkussionist spielte. Für dieses Sextett schrieb er auch Kompositionen und Arrangements und er bemerkte, dass sich das Publikum besonders vom Tango angezogen fühlte. Er schuf seinen eigenen Tangostil. Sein Opus 1 ist ein Tango mit dem Titel Annie .

1939 gründete er sein eigenes Orchester, das am 1. Juli 1939 in Leeuwarden im tanzenden Spoorzicht uraufgeführt wurde. Während des Zweiten Weltkrieges konnte er mit zwei weiteren Mitgliedern des Orchesters von einem Transport in das Lager Amersfoort entkommen. Nach der Befreiung konnte das Orchester weiter auftreten, aber in den ersten Jahren trat Maasland auch zusammen mit Jan Gorissen als Akkordeon-Duo "Malgori" auf. Ein Vertrag mit der VARA im Jahr 1946 erhöhte das Ansehen des Orchesters und der Siegeszug dauerte von 1947 bis 1960. In dieser Zeit unzählige Tourneen durch Europa , die Niederländisch-Ostindischen Inseln und ab 1960 auch durch Japan . 1968 unternahm Maasland eine Reise durch Argentinien, das Mutterland des Tangos. Am 23. Mai 1979 verabschiedete er sich schließlich mit einer VARA-Fernsehshow von der öffentlichen Aufführung.

Sein Gesamtwerk umfasst rund 150 Kompositionen. Er schrieb für Orchester, Blasorchester und andere Medien. Maasland wird oft ausgezeichnet, wie 1959 in Pavia , Italien mit dem Oscar Mondiale als bester Akkordeonist, 1964 mit dem Edison Award und zwei Jahre später mit der Goldenen Harfe der Conamus Stiftung. 1973 erhielt er einen königlichen Preis.

Maasland war seit dem 31. Oktober 1934 mit Johanna Cornelia van der Star verheiratet, mit der er eine Tochter Lia hatte.

Kompositionen

Orchester Malando als Begleitung von Rina Ketty (1946)
1935 Annie , Tango, Op. 1
1937 Olé Guapa (ursprünglich "Cosmopolitan") , Tango, Op. 4
1938 Bonita Niña , Tango
1940 Cornelita , Tango
1940 Guapita , Tango
1942 Tango für zwei
1943 Manolita , Rumba
1947 Noche de Estrellas , Tango
1951 Rambla de Flores , paso doble
1955 Campanillas , Tango
1957 Con Sentimento , Tango
1962 Soleado , Tango
Cordilleras de los Andes , Suite
Cotopaxi
Illimani
Coropuna
Noche de Primavera , Tango
Pedrita , Tango
Los Ríos (Fluss-Zyklus) , Suite
Río Negro
Yapura
Orinoco
Chubut
Spanischer Walzer
 
Der Komnponist von Ole Guapa ist doch Arie Malando und der ist in den Niederlanden geboren, also kein typischer argentinischer Tango.

...Wobei mir auf dem Workshop seinerzeit erklärt wurde, dass Tango Argentino zwar am originalsten ist wenns von Argentiniern kommt, jedoch der Spielstil maßgeblich ist. D. h. dann konsquenterweise , je nachdem wie man den Tango spielt wirds eher ein Tango Argentino oder ein "deutscher Tango" (oder vielleicht auch ein finnischer Tango). ... so hab ich meinen Workshopleiter seinerzeit jedenfalls verstanden.
 
..dass Tango Argentino zwar am originalsten ist wenns von Argentiniern kommt, jedoch der Spielstil maßgeblich ist. D. h. dann konsquenterweise , je nachdem wie man den Tango spielt wirds eher ein Tango Argentino oder ein "deutscher Tango" (oder vielleicht auch ein finnischer Tango).
Wenn man Aki Kaurismäki Glauben schenkt, wurde der Tango von finnischen Seeleuten nach Argentinien gebracht. Das Original entstand also in Finnland. Alle anderen Versionen darf man dann wohl als Adaptationen an den jeweiligen Kulturkreis verstehen.;)
 
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Wenn man Aki Kaurismäki Glauben schenkt, wurde der Tango von finnischen Seeleuten nach Argentinien gebracht.

Mein Kenntnisstand ist eher der, dass der argentinische Tango die recht große Vielfalt der verschiedenen Einwanderernationen (bzw. -kulturen) widerspiegelt. Da sind finnische Einflüsse zwar dabei, aber ebenso kommen auch aus südeuropäischen Regionen Anteile dazu, insbesondere Spanien/Andalusien und Italien.
 
Lieber @marcel71, Aki Kaurismäki hat sich hat sich damit einen kleinen Scherz zugunsten seiner Landsleute erlaubt, auch wenn dieses Argument mit großer Ernsthaftigkeit vorgetragen wird - genauso ernsthaft wie der Finnische Tango getanzt wird.
LG Tygge
 
Aki Kaurismäki hat sich hat sich damit einen kleinen Scherz zugunsten seiner Landsleute erlaubt

OK, danke für die Aufklärung ;-) Da es tatsächlich durchaus eine Finnische Tangotradition gibt, die zumindest zu meiner aktiven Tango-Tanz-Zeit (vor 15-20 Jahren) auch noch lebendig war, ist mir das nicht aufgefallen.

Zum Topic aus dem Ursprungspost: Mir gefällt auch die argentinische Version deutlich besser.

Tanzbar sind beide. Die argentinische Version natürlich eher für Tango Argentino-Tänzer; die klassische deutsche Tanzschule mit Welttanzprogramm bevorzugt dagegen vermutlich eher die zweite Version, weil rhythmisch eindeutiger, gleichmäßiger, der Vergleich zum Marsch, der weiter oben zu lesen ist, liegt auch nach meinem subjektiven Empfinden nahe.

Die argentinische Variante mit wechselndem Tempo, teilweise sogar unklarer oder "verwaschener Metrik" (vgl. auch Beitrag von Maxito weiter oben) passt zum Charakter des dazugehörigen Tanzes; der Tango Argentino erlaubt und fordert es durchaus, die Figuren bis in kleinste Einzelteile-->Einzelschritte zu zerlegen und neu zusammenzusetzen. Feste Figurenfolgen wie im europäischen Tango (-->klassische Tanzschule) gibt es da nicht, außer vielleicht für Anfänger konstruiert - bei uns folgte damals aber recht schnell die Dekonstruktion, um den Umgang mit genau dieser Freiheit der Figuren umgehen zu lernen.

Daraus folgt auch die "Tanzbarkeit" rhythmisch anspruchsvoller Tango-Stücke (um den Bezug zum topic nicht zu verlieren)
 
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Leider gibt es den Film in keiner Mediathek mehr - ist sehr sehenswert:

 
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Den Film gibt es glücklicherweise als DVD.
LG Tygge
 

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