In der großen Pause

Teestunde
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In der großen Pause

Tim schweigt, was er sonst selten tut.
Kai fragt den Freund: „Ist dir nicht gut?“
Da schĂŒttelt Tim den Kopf und spricht:
„So kannte ich den Papa nicht!“

„Was meinst du?“, Kai steht ratlos da,
weil er Tim noch nie heulen sah.
So nach und nach kriegt er heraus:
Tims Vater kam beschwipst nach Haus.

Er torkelte im Zimmer rum,
stieß Mamas Lieblingsfotos um
und klaubte aus der Minibar
den Schnaps, der noch von Ostern war.

Den trank er hinter’nanderweg,
dann sackte er ins Sofa-Eck.
Bevor er schnarchte, lallte er,
dass er ein Scheißverlierer wĂ€r.

Und heute Morgen ging’s ihm schlimm.
„Sonst nichts?“, meint Kai ganz cool zu Tim.
„Das eine Mal! – Mensch, sei doch froh!
Mein Alter ist fast tÀglich so!

Der klaut, vom Suff dazu gebracht,
sogar mein Sparschwein in der Nacht
und rennt damit zum SpÀtverkauf.
Die haben bis um vier frĂŒh auf.“
 
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Hallo @Teestunde
ich finde das eine prima Idee... dieser eher schweren Thematik so eine Leichtigkeit zu geben. Hut ab!
GrĂŒĂŸe
 
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Danke. Ich ĂŒberlege sowieso, ob ich nicht mal was fĂŒr Kinder schreibe. :)
 
Hab noch keinen, der Lust hÀtte auf ein Kinderprogramm. Oder wenigstens erst mal ein paar Lieder. :)
 
Auch ich finde die Idee zum Text hervorragend. Einzige Meckerei: fĂŒr mich endet der Text nicht richtig sondern hört einfach auf.

"Die haben bis um vier frĂŒh auf" fasst nichts zusammen, greift nichts auf, fĂŒgt nichts Wesentliches hinzu; im Gegenteil: es rutscht ins Banale. Ich weiß: die StĂ€rke des Textes liegt darin, die Schrecklichkeit eines einmaligen vĂ€terlichen Rausches dem Fall gegenĂŒber zu stellen, wo sowas regelmĂ€ĂŸig zum Leben gehört und (leider) normal ist. Aber ich meine, du mĂŒsstest nicht so weit in die Richtung gehen. Vielleicht, wenn der Text als Lied gesungen wĂŒrde, könnte ein geschickter SĂ€nger was daraus machen.

Zum Schreiben fĂŒr Kinder: das hier ist ein Text ĂŒber Kinder - aber doch eher fĂŒr Erwachsene.

Cheers,
Jed
 
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Auch ich finde die Idee zum Text hervorragend. Einzige Meckerei: fĂŒr mich endet der Text nicht richtig sondern hört einfach auf.
...
Zum Schreiben fĂŒr Kinder: das hier ist ein Text ĂŒber Kinder - aber doch eher fĂŒr Erwachsene.
Genau gleiche Meinung.
Irgendwas, irgendeinen weiteren Teil braucht der Text noch.

Ein Detail:
"Beschwipst" find ich zu schwach. "Besoffen" wÀr treffender (passt aber rhythmisch nicht), "im Rausch" oder "mit Rausch" könnt ich mir vorstellen.
 
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fĂŒr mich endet der Text nicht richtig sondern hört einfach auf
Das geht mir auch so.
das hier ist ein Text ĂŒber Kinder - aber doch eher fĂŒr Erwachsene.
Das sehe ich anders: Ich bin immer wieder ĂŒberrascht, welche Inhalte Kinder (und da sehe ich jetzt eine Zielgruppe ab 10 Jahre) zu verabeiten in der Lage sind und sich darĂŒber hinaus auch freudig ernst genommen fĂŒhlen. Der Text könnte so locker in einem TheaterstĂŒck fĂŒr Kinder vorkommen. Gerade auch, weil er aus der Sicht der beiden Protagonisten kommt und nicht aus Sicht der Erwachsenen.
 
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Es gibt zwei Optionen, ich könnte die letzte Strophe streichen. Dann endet der Text mit "Mein Alter ist fast tĂ€glich so". Oder ich erweitere um ein, zwei Strophen. Dazu brauche ich aber eine zĂŒndende Idee, damit sich der Text nicht hinzieht. Einen Refrain hab ich verworfen, bei der Dichte ist es schwer, dazwischen zu gehen.
Beitrag automatisch zusammengefĂŒgt:

"Beschwipst" find ich zu schwach. "Besoffen" wÀr treffender (passt aber rhythmisch nicht), "im Rausch" oder "mit Rausch" könnt ich mir vorstellen.M
Mal sehen, was sich machen lÀsst. Wobei ich "beschwipst" gar nicht so unpassend finde. Er war erst beschwipst und hat sich dann zu Hause den Rest gegeben. - Trotzdem, ich such mal, vielleicht find ich ein besseres Wort. :)
Ich könnte auch schreiben: Tims Vater kam erst Nachts nach Haus. Ein Hinweis darauf, dass er normalerweise pĂŒnklich zu Hause ist. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier mal die ĂŒberarbeitete Version. Die erste Strophe ist raus, dmit es nicht zu lang wird. :)

In der großen Pause

„Was hast du?“, Kai steht ratlos da,
weil er Tim noch nie heulen sah.
So nach und nach kriegt er heraus:
Tims Vater kam berauscht nach Haus.----- (oder) Tims Vater kam erst nachts nach Haus.

Er torkelte im Zimmer rum,
stieß Mamas Lieblingsfotos um
und klaubte aus der Minibar
den Schnaps, der noch von Ostern war.

Den trank er hinter’nanderweg,
dann sackte er ins Sofa-Eck.
Bevor er schnarchte, lallte er,
dass er ein Scheißverlierer wĂ€r.

Und heute Morgen ging’s ihm schlimm.
„Sonst nichts?“, meint Kai ganz cool zu Tim.
„Das eine Mal! – Mensch, sei doch froh!
Mein Alter ist fast tÀglich so!

Der klaut, vom Suff dazu gebracht,
sogar mein Sparschwein in der Nacht
und rennt damit zum SpÀtverkauf.
Die haben bis um vier frĂŒh auf.

Wenn ich empört bin, schlÀgt er zu.
Und meine Mutter schweigt dazu,
damit er sie nicht auch verdrischt.
Dagegen hast du’s gut erwischt.“
 
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