[Review] Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB (Olive Ash Burl)

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»Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB«

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»Background«

Ich habe meine »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB« im Mai 2021 gekauft. Sie wurde lt. »Pass Certificate« am 30.09.2018 durch die Endkontrolle freigegeben.

Wie in meinem [Review] zur Ovation Ultra 1517 im März 2014 beschrieben, bin ich mit meiner Ovation Ultra seit 1992 im Prinzip zufrieden. Im Prinzip ...

Jedoch gab es in den vergangenen Jahrzehnten einige Innovationen, die ich bei meiner Ovation Ultra vermisse. Andererseits kam mit 1982 die Elite Serie auf den Markt, die mich einerseits von den Spezifikationen her und andererseits auch optisch besonders anspricht. Das sind der Deep Bowl, das Multi-Soundhole Design mit den eingelegten Epauletten aus verschiedenfärbigem Hartholz, das Binding aus Perlmutt bei den gehobenen Elite Modellen und die Deckenmaserung der Exotic Wood Modelle.

Da ich die Entwicklung der Elite Serie seit 1984 mit Interesse mit verfolge, möchte ich mit einer kurzen Geschichte der Elite Serie beginnen. Wem das Angebot zu üppig ist, der möge das Intro muten.



»Eine kurze Geschichte der Ovation Elite Serie«

Die Markteinführung der Ovation Elite war 1982. Das Elite Modell wurde damals als Holz-Version der Adamas-Serie mit der aus Carbon-Fiber (carbonfaserverstärkter Kunststoff, CFK) geschichteten Fibronic-Decke konzipiert. Ziel war es, regelmäßig neue Collectors Modelle auf den Markt zu bringen.

Die Elite Serie befindet sich seither auf Augenhöhe mit der »Legend« Serie im Center-Soundhole Design, und unterscheidet sich vor allem durch das Multi-Soundhole Design, das es sehr rasch zu einer charismatischen eigenständigen Serie machte, die auch den seit 1983 eingeführten Super-Shallow Bowl umfasst. Für ein Jahrzehnt bis Mitte der 90er waren vor allem vier Modelle der Elite Serie prägend. Das Modell Elite 1718 war mit einem Deep Bowl ohne Cutaway mit 22 Schalllöchern, einer massive AA Fichtendecke, einem Griffbrett aus Palisander und einer Brücke aus Walnuss ausgestattet. Das Modell Elite 1768 unterschied sich nur durch den Cutaway und die damit verbundenen 15 Schalllöcher. Das Modell Elite 1868 unterschied sich durch den Super-Shallow Bowl mit Cutaway. Die Elite 1758 (später 1858) rundete die Serie mit einem 12-String Modell mit Cutaway ab.

Mitte der 90er wurden die Elite Modelle 1718, 1768, 1868 und 1858 um Modelle der neuen »Standard Elite« Serie (6718, 6768, 6868) ergänzt und es tauchte die erste Custom-Shop Serie (1768, 5868) auf. Die Elite ohne Cutaway ließ man auslaufen und ab diesem Zeitpunkt ist der Multi-Soundhole-Look mit Cutaway typisch für die Elite Serie.

Ende der 90er etablierte sich die Unterteilung der Elite Serie in 3 Klassen, die nun auch den seit 1993 eingeführten Mid-Depth Korpus umfasste. Die »Elite Standard« Modelle bildeten das Low-End der Elite Serie mit den Modellen 6778 (Mid-Depth Bowl) und 6868 (Super-Shallow Bowl). Die Modelle 1768 (Deep Bowl), 1868 (Super-Shallow Bowl) und 1858 (12-String) etablierten sich als »Elite« Serie, zu diesem Zeitpunkt noch mit Palisander Griffbrett. Das Upper-End bildete die »Custom Elite«, zunächst mit den Modellbezeichnungen CE768 (Deep Bowl) und CE868 (Super-Shallow Bowl). Die »Custom Elite« hob sich nun bereits durch das Griffbrett aus Ebenholz ab. Die Farbgebung der gesamten Elite Serie ist mit 1 für Sunburst, 4 für Natur und 5 für Schwaz bis heute gleich geblieben. Außerdem tauchten auch die bis heute typischen Farbgebungen wie BCB für Black Cherry Burst auf.

Im Jahr 2004 erfolgte die Markteinführung der LX-Modelle, die für eine Fertigung in den USA stehen, während die AX-Modelle in Korea gefertigt werden.

Ab diesem Zeitpunkt war die Elite Serie auch mit den (bis heute bestehenden) neuesten Innovationen von Ovation ausgestattet. Das betrifft den Lyrachord GS Bowl, das Advanced Neck System, das Scalloped X-Bracing und den OCP-1 Tonabnehmer. Nur der zu diesem Zeitpunkt verwendete Vorverstärker, der OP-Pro Preamp, wurde etwas später noch durch den OP Pro Studio Preamp aufgewertet. Innovationstechnisch betrachtet befindet sich die heutige Elite Serie weitestgehend auf diesem noch von Ovation selbst kreierten Niveau, bevor die Marke zwei Eigentümerwechsel erfuhr.

2008 wurde Ovation von der KMC Musicorp. an Fender Musical Instruments Corporation verkauft.

Die Elite Serie unterteilte sich damals nach wie vor in drei Modell-Reihen mit steigender Wertigkeit: »Standard Elite«, »Elite« und »Custom Elite«. Die neuen Nummernkreise der Modelle werden weitestgehend heute noch verwendet.

Die Spezifikationen der »Standard Elite« Modelle (2778AX) mit Deep-Contour Body waren eine massive Fichtendecke, Mechaniken aus Chrome, Griffbrett und Steg aus Palisander und ein Satin-Finish am Hals. Die Serie wurde in den Farben Natural (2778AX-4), Black (2778AX-5) und New England Burst (2778AX-NEB) gefertigt. Außerdem gab es Modelle mit Super-Shallow Body mit der Modell-Bezeichnung 6868AX und auch ein 12-String Modell (2758AX).

Die Spezifikationen der »Elite« Modelle (2078LX) waren eine massive AA Fichtendecke, vergoldete Mechaniken, Griffbrett und Steg aus Ebenholz und ein High-Gloss Finish am Hals. Die Serie wurde in den Farben Natural (2078LX-4), Black (2078LX-5) und Black Cherry Burst (2078LX-BCB) gefertigt.

Die Spezifikationen der »Custom Elite« Modelle (C2078LX) waren eine massive AAA Fichtendecke, vergoldete Mechaniken und Perloid Wirbel, Griffbrett und Steg aus Ebenholz und ein High-Gloss Finish am Hals. Die Serie wurde in den Farben Black (C2078LX-5), Red Tear Drop (C2078LX-RTD) und Black Cherry Burst (2078LX-BCB) gefertigt.

Außerdem kamen die Signature von Melissa Etheridge (C2078ME-6P) und Kaki King (C2078KK-5P), beide mit Deep Contour Korpus, als Elite-Modelle auf den Markt.

Zur Elite Serie zählten auch die »Elite TX« Modelle in schwarz, die mit Deep-Contour Korpus (2078TX), Mid-Depth Korpus (1778TX), Super-Shallow Korpus (1868TX) und als 12-String (2058TX) gefertigt wurden und heute als »Mod TX Collection«, nach wie vor mit der gleichen Modell-Bezeichnung, verkauft werden.

An dieser Stelle muss der Vollständigkeit halber auch die Ovation Elite Double Neck (CSE225-RRB) erwähnt werden.

Im Jänner 2015 wurde DW (Drum Wokshop) im Zuge einer Multi-Marken-Akquisition von Fender/KMC neuer Eigentümer des legendären Gitarrenherstellers Ovation. GEWA erhielt kurze Zeit später zunächst die exklusiven Vertriebsrechte für Ovation in ganz Europa und bald darauf erfolgte die Entwicklung eigener Ovation-Designs, nachdem Fender zuvor ein vernachlässigender Umgang mit der Marke Ovation nachgesagt worden war. Im Februar 2021 hat GEWA Music USA dann den Ovation-Vertrieb von DW in den Vereinigten Staaten übernommen.

Auf die Elite Serie wirkte der Eigentümer-Wechsel von 2015 vor allem in zwei Bereichen.

Einerseits wurden die »Custom Elite« Modelle (C2078LX) marketingtechnisch zu »Legacy Modellen« mit dem klangvollen Namen »American LX Custom Elite« aufgewertet, was sich vor allem im Preis, nicht aber in den Spezifikationen, die sich seit Beginn des Jahrtausends nicht gravierend geändert haben, niederschlug.

Andererseits wurde ein vermehrtes Augenmerk auf die Optik der Elite Modelle gelegt und es kam die »Exotic Wood« Kollektion auf den Markt. Aktuell ist seit 2019 die 2. Generation der Exotik Wood Kollektion (C2078AXP2) auf dem Markt, die sich nun grundlegend durch ein Griffbrett aus Pau Ferro und einem Hals aus Ahorn, der den bis dahin traditionellen Hals aus 5-teiligem Mahagoni-/Ahorn der Vorgängermodelle ersetzt, unterscheidet.

Die zwei Modell-Linien »American LX Custom Elite« und »Exotic Wood« Kollektion im Überblick:



»American LX Custom Elite« der »Legacy Modell-Serie«
• C2078LX-1 (Sunburst)
• C2078LX-4 (Natural)
• C2078LX-5 (Black)
• C2078LX-BCB (Black Cherry Burst)

Die C2078LX Modelle sind mit einem Deep-Contour Korpus ausgestattet. Die Modelle mit einem Super-Shallow Korpus tragen die Modell-Bezeichnung C1868LX, die Mid-Depth Korpus Modelle trugen die Modell-Bezeichnung C1778LX.

Die Ovation »Standard Elite« wurde zur »Elite« und verschwand nach und nach vom Markt, einige Dealer verwenden noch diese Bezeichnung, die von Ovation aktuell nicht mehr verwendet wird. Ovation spricht nun von einer »Timeless-Elite Collection«. Unter diesem klingenden Namen wird die Elite mit massiver Fichtendecke nur mehr mit der Modell-Bezeichnung 2778AX-NEB in New England Burst gefertigt, aber auch die Elite in Schwarz findet man noch bei einigen Händlern im Angebot. Die anderen Modelle sind am Markt weitestgehend ausgelaufen und nunmehr nur mit etwas Glück als Second Hand erhältlich. Im Zuge dessen hat die »Standard Elite« die Spezifikationen der »Elite« größtenteils übernommen und ist mit einem Griffbrett und einem Steg aus Ebenholz erhältlich, nicht mehr - so wie zur Markteinführung - mit Palisander. Die Stimmwirbel aus Chrome sind ihr geblieben.



»Modelle der Ovation (Layered) Exotic Wood Collection«

Exotic Wood Elite Plus Modelle mit 15-Loch Epauletten (bass- und höhenseitig)

• C2078AXP-KOA (Koa Top mit eingelegten Flame Maple Epauletten)
• C2078AXP-TE (Tiger Eye mit Quilted Maple Top)
• C2078AXP-RB (Regal to Natural mit Flame Maple Top)
• C2078AXP-AF (Dark Tobacco Burst on Okoume Feather Top)

Exotic Wood Elite Plus Modelle mit 11-Loch Epauletten (nur bassseitig)
• C2078AXP-SP (Striped Padauk)
• C2078AXP-DW (Dragon Wood)
• C2078AXP-AC (African Chenchen)
• C2078AXP-STP (Sapele Tobacco Burst)
• C2078AXP-RE (Royal Ebony)
• C2078AXP-WB (Waterfall Bubinga)
• C2078AXP-MB (Multi-Color Bubinga)
• C2078AXP-OAB (Olive Ash Burl)

Exotic Wood Elite Modelle mit 11-Loch Epauletten (nur bassseitig)
• C2078AXP2-PB (Dark Burst On Exotic Poplar)
• C2078AXP2-BB (Natural on Bubinga)
• C2078AXP2-STB (Sapele Tobacco Burst)
• C2078AXP2-KOAB (Aged Natural Burst On Koa)



»Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB«

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»Spezifikationen«

Fabrikat

• Hersteller: Ovation
• Herkunftsland: Korea
• Typ: Westerngitarre (Steel String)
• Modell: C2078AXP-OAB
• Gewicht: 2,2 kg

Korpus
• Instrumentendecke: Fichte als Resonanzboden
• Deckenfurnier: Handselektiertes Edelholz in Olive Ash Burl (Oliven-Esche Maser)
• Deckenfinish: Hochglanz
• Korpuseinfassung: elfenbeinfärbig mit eingelegtem Perlmutt
• Schallloch: 11-Loch Multi-Port-Soundhole-Design, nur bassseitig
• Epauletten: eingelegtes Exotik-Hartholz aus 5 verschiedenen Edelhölzern
• Korpus (Boden & Zargen): Deep Contour Lyrachord GS Body
• Korpuseigenschaft: Cutaway
• Deckenverleistung: Scalloped X-Bracing
• Steg: Ebenholz
• Saitenabstand am Steg: 54 mm (E zu E)

Hals
• Mensur: 643 mm (25,3’’)
• Griffbrett: Deluxe Grade Ebenholz
• Griffbretteinlagen: Perlmutt Diamant-Einlagen
• Griffbrettradius: 300 mm (11 13/16’’)
• Bünde: 17 voll bespielbar, 22 Bünde auf der hohen E-Saite
• Hals: 5-teiliger Mahagoni-/Ahorn-Hals
• Halsprofil: kräftiges C
• Halsdicke: I: 22,1 mm; V: 23,5 mm; X: 24 mm
• Halsfinish: Hochglanz
• Hals-Korpus-Verbindung: Advanced Neck System
• Halsstab: 2-Wege Halsstellstab
• Sattelmaterial: ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol)
• Sattelbreite: 43 mm (1 11/16’’)

Elektronik
• Tonabnehmer: OCP-1K Pickup
• Elektronik: OP Pro Studio Preamp mit Stimmgerät

Mechaniken
• Tuners: Ovation Die-Cast Sealed Tuning Machines
• Mechanik-Material: Ölverkapselte Mechaniken aus Druckguss
• Hardware Finish: Gold

Zubehör
• OV-8158 Original Formkoffer für Ovation Deep und Mid Depth Bowl Gitarren
• Manual
• Inbusschlüssel

Preis
• UVP: 1.592 Euro



»Korpus«


Der semiparabolisch geformte Bowl ist das Markenzeichen jeder Ovation. Bei der »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB« handelt es sich um einen »Deep Bowl« im Schnitt eines »Deep Contour« Bodys. »Contour« steht für den beim Spielen ergonomisch abgeflachten Bowl, der den in den Anfangsjahren fabrizierten Round Bowl ablöste.

Der Bowl besteht traditionell aus Lyrachord. Im Zuge der Markteinführung der LX-Modelle wurde dieser Ovation-typische Verbundstoff durch Hinzufügen von Micro-Glaskugeln, den sogenannten »Microspheres« novelliert und wird seither auch für die Elite Modelle verwendet. Diese Innovation mit dem Namen »Lyrachord GS« soll lt. Ovation den Korpus bei gleicher Stabilität um rund 30% leichter als den traditionellen, seit den in den 60ern entwickelten und gebauten Lyrachord Korpus machen. Lt. Ovation soll dank der luftigeren Struktur des neuen Materials der Bowl stärker vibrieren und so einen lauteren, dynamischeren Ton mit einem verbesserten Anspracheverhalten liefern. Der Korpus ist, wie es heute bei den Elite-Modellen Standard ist, mit einem Cutaway.

Korpus.JPG



»Decke«


Die Decke ist nichts für Puristen, die die Elite Modelle und die Elite Standard Modelle aufgrund der in diesen Serien verbauten massiven AAA Fichtendecke bevorzugen, und die Furnierung mit exotischem Holz als entbehrliches, optisches Gimmik bewerten.

Wurde bei den ersten, 2016 eingeführten Elite Plus Modellen (AF, RB, TE, KOA) in Exotic Wood noch explizit angeführt, dass bei der Exotic-Wood-Serie ein Soundboard aus AAA Fichte verwendet wird, das mit unterschiedlichen Exotic Wood Finishes funiert wird, fehlt bei den 2017 eingeführten Modellen (AC, DW, MB, RE, SP, WB, OAB, STB) jeglicher Hinweis auf das Material des Soundbodens der Decke. Da die Spezifikationen der 2017er Modelle mit denen der 2016 eingeführten Modelle, mit Ausnahme der Reduktion der Schalllöcher, ident ist, kann man wohl von einem Soundboden der »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB« in Fichte ausgehen, muss man aber nicht. Ausgewiesen werden seit 2017 lediglich die Deckenfurniere in Exotic Wood, im Falle der »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB« handelt es sich um ein Furnier aus Olive Ash Burl (Oliven Esche Maser).

Mit Olivenesche (Olive Ash) wird keine besondere Escheart (Fraxinus excelsior: Gemeine Esche, Gewöhnliche Esche oder Hohe Esche) benannt, sondern es handelt sich um einen Hinweis auf die Farbvariationen und die gestreifte Maserung, die das Kernholz aufweist, das typischerweise in Eschen zu finden ist. Diese Färbung ähnelt der von echten Olivenbäumen (Olive). Maser (Burl) bezeichnet ein Maserfurnier, das umgangssprachlich auch Wurzelfurnier genannt wird. Dieses wird nicht zwangsläufig aus der Wurzel eines Baumes hergestellt. Das Maserholz wird aus der Maserknolle gewonnen, die sich durch unkontrollierte Wucherungen und Auswüchse am Stamm, die sich sowohl unter- als auch oberirdisch bilden, und für die charakteristische Maserung der »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB« stehen.

Das Finish ist Hochglanz. Die Farbgebung ist ein dunkles rot-braun, das je nach Lichteinfall von dunkelrot nach dunkelbräunlich-rot variiert. Bei Sonnenlicht fotografiert erscheint der Farbton je nach Qualität der Kamera auch schon mal in einem hellroten, beinahe schon orangefärbigen Ton, der irreführend weil unzutreffend ist.

Die Elite Serie steht charakteristisch für das Multi-Soundhole-Design. Die Elite Plus Modelle der 2017 eingeführten Modellreihe unterscheiden sich zu den 2016-Modellen durch die Reduktion der Schalllöcher. In Anlehnung an das Signature Modell von Melissa Etheridge (C2078ME-6P) und die »Elite T« Serie (1868TX) sind die Schalllöcher nur basssaitig ausgeführt und mit eingelegtes Exotik-Hartholz aus 5 verschiedenen Edelhölzern versehen. Dieses Design wird auch als »Single-Epaulet-Design« bezeichnet und gibt der Holzmaserung mehr Raum um optisch zu wirken.

Die Korpuseinfassung bildet ein elfenbeinfärbiges Binding mit durchgängig eingelegtem Perlmutt, das die Elite Plus Modelle von den Elite Standard Modellen und den Elite Modellen abhebt. Das es sich um echtes Elfenbein (ivory) handelt, wie an manchen Stellen angegeben, kann ich mir weniger vorstellen.

Der Steg ist in Anlehnung an das Griffbrett aus Ebenholz gefertigt.

Decke 1.JPG Decke 2.JPG Decke Binding.JPG Decke Steg.JPG



»Bracing Pattern«

Die Form und Ausführung der Decken-Beleistung (Bracing) ist nicht nur maßgeblich für die Stabilität der Decke, sondern soll lt. Ovation auch maßgeblich Anteil am Gesamtklang der Gitarren haben. Seit Markteinführung der LX-Modelle ist das Scalloped X-Bracing fester Bestandteil in allen Multi-Soundhole- und Center-Soundhole-Gitarren der LX Serie und auch in der Elite Serie. Zum einen soll lt. Ovation das Scalloped X-Bracing optimal an die erweiterten Resonanzeigenschaften des Lyrachord GS Bowls angepasst sein, zum anderen wurde die Beleistung so designed, dass die Decke ohne Stabilitätsverlust möglichst frei schwingen kann. Lt. Ovation basiert das Bracing-Konzept auf zahlreichen Messungen und schafft den Spagat zwischen Stabilisierung der Decke und der Unterstützung des natürlichen Schwingungsverhaltens des verarbeiteten Tonholzes. Ergebnis sei ein satter, voluminöser Klang mit massiver Durchsetzungskraft und schneller Ansprache. Ein Scalloped Bracing macht die Ovation demnach lauter und sorgt für mehr Schub in den Bässen im Vergleich zu einem Straight Bracing.

Während X-Bracing die Form der Anbringung der einzelnen Leisten auf der Decke bezeichnet, steht Scalloped für die Form der Leisten selbst. Die Leisten sind an der Unterseite nicht gerade, im Sinne eines Straight Bracings geschnitten, sondern sind bauchig - ähnlich einer Hängebrücke - gefertigt. Da ich über keine Spy-Cam verfüge sind die geposteten Bilder in diesem Ausnahmefall nicht von meiner »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB«, sondern Modellfotos, die lediglich das Geschriebene zum besseren Verständnis visualisieren sollen. Was soll man sich schon unter einem Hängebrücken-Design vorstellen?

Bracing 01.JPG Bracing 02.JPG



»Hals und Griffbrett«

Die Mensur der »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB« entspricht dem Standard mit 643 mm.

Das Griffbrett wird »Deluxe Grade« tituliert und besteht aus Ebenholz mit Griffbretteinlagen aus Perlmutt in Diamantenform. Eine Besonderheit stellen die Einlagen bereits am 1. Bund dar. Der Griffbrettradius wird mit 11 13/16’’ angegeben, liegt also knapp unter einem 12’’ Radius. Der Hals-Korpus-Übergang liegt am 14. Bund. 17 Bünde sind voll bespielbar, aufgrund der stylischen Verjüngung des Griffbretts über dem Korpus nimmt die Bespielbarkeit auf den tiefen Saiten ab. Am 22. Bund sind nur mehr die hohen Seiten E und H bespielbar.

Der Hals besteht aus 5-teiligem Mahagoni-/Ahorn, wobei zwei dünne Streifen Ahorn in den Mahagonihals gesperrt eingearbeitet sind. Das Profil würde ich gefühlt als kräftiges C bezeichnen. Das Hals-Finish ist genauso wie die Decke in Hochglanz.

Das Material des Sattels ist ein Kunststoff, genaugenommen ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol).

Hals 1.JPG Hals 2.JPG Hals 3.JPG



»Hals/Korpus Verbindung«

Beim Hals/Korpus-Übergang wird seit Einführung der LX-Modelle bei Ovation auf das »Advanced Neck System« gesetzt, und dieses ist auch bei der »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB« verbaut. Das »Advanced Neck System« besteht aus einem 2-Wege-Halsstellstab, der für eine zuverlässige Stabilität über das gesamt Griffbrett sorgen soll. Aufgrund der kompakten Bauweise des Halsstabes muss lt. Ovation nun weniger Holz als bei den früheren Modellen aus dem Hals gefräst werden, was sich positiv auf den Sound auswirken soll.

Für die Stabilisierung des Griffbretts im Bereich des Hals/Korpus-Überganges werden lt. Hersteller zwei extrem steife Graphit-Einlagen verwendet.

Für das »Advanced Neck System« wurde lt. Ovation die Halsaufnahme in Verbindung mit einer Schraubbefestigung neu gestaltet. Dies würde einerseits die Stabilität und andererseits auch den Schwingungsaustausch zwischen Korpus und Hals verbessern. Ein Plus an Sustain und eine bessere Ansprache sei die Folge.

Außerdem soll lt. Ovation durch das Advanced Neck System das Einsacken des Griffbretts über dem Korpus, das bei manchen älteren Modellen im Laufe der Alterung sehr zum Ärger der Besitzer auftrat, verhindert werden.

Da ich den Hals für das Review aus hier nicht näher genannten Gründen nicht abzunehmen gedenke, habe ich hier ein weiteres Modellfoto (Foto Nr 3) zur Visualisierung beigefügt. Festhalten kann ich, dass der Hals/Korpus-Übergang bei meiner »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB« sauber verarbeitet ist.

Hals-Korpus 1.JPG Hals-Korpus 2.JPG Hals-Korpus 3.JPG



»Kopfplatte und Mechaniken«

Die für Ovation typische Kopfplatte mit schwarzem Layer ist mit einem Finish in Hochglanz versehen. Der Stimmwirbel Mechanismus wird »Ovation Die-Cast Sealed Tuning Machines« genannt und besteht aus ölverkapselten, geschlossenen Mechaniken aus Druckguss, die mit einem Hardware Finish in Gold versehen sind.

Die Stimmwirbel sind leichtgängig und entsprechen gefühlt dem heute gängigen Übersetzungsverhältnis.

Kopf 1.JPG Kopf 2.JPG Kopf 3.JPG



»Elektronik«

Signal-Geber ist der Ovation OCP-1K Tonabnehmer und lt. Ovation eine Weiterentwicklung des ursprünglichen und etablierten Ovation Pickups der 70er, dessen Klangcharakteristik mit Stars wie Al Di Meola oder Melissa Etheridge assoziiert wird. Lt. Ovation wird für Ovation Tonabnehmer mehr piezokeramisches Material verwendet als dies andere Hersteller tun. Aufgrund der überdurchschnittlich großen Piezo-Kristalle würden die Tonabnehmer einen größeren Output und eine bessere Dynamik produzieren und gleichzeitig für ein besseres Feedbackverhalten, also für verminderte Rückkopplungsanfälligkeit, sorgen. Die Kristalle sollen in Aluminiumhüllen eingeschlossen sein und nehmen so die Schwingungen sowohl der Saiten als auch der Decke auf, was eine ausgewogenere Saitenbalance und ein stärkeres und volleres Signal ermöglichen soll.

In der »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB« kommt der aktive »OP Pro Studio« Preamp, der vor über 10 Jahren den »OP Pro« in den gehobenen Serien abgelöst hat, mit eingebautem Stimmgerät zum Einsatz. Lt. Ovation werden im Vorverstärker ausschließlich hochwertige Bauteile eingesetzt, so dass sich der Preamp durch eine klangneutrale Signalverarbeitung und ein ausgezeichnetes Nebengeräuschverhalten, also einen großen Signal-Rauschen-Abstand, auszeichnen soll. Die Total Harmonic Distortion (THD) wird mit <0,1 und die Signal-to-Noise Ratio (S/N Ratio) mit 80dB ausgewiesen.

Das Vorverstärker-System lässt sich mittels Knopfdruck aus dem Korpus heben und kann so bei Bedarf auch ersetzt werden. Hat man den Vorverstärker entnommen, kann man mühelos die Batterie wechseln.

Die Bedienoberfläche des Preamps ist praxisgerecht und einfach.

Das integrierte, autochromatische Stimmgerät wird mit einem kleinen Taster aktiviert bzw. deaktiviert. Beim Stimmen wird der an der Klinkenbuchse abgegebene Signalfluss unterbrochen. Somit kann der Taster auch als Paniktaste genutzt werden. Im regulären Modus des Stimmens zeigt das Stimmgerät im Display die Zieltöne an und je ein Pfeil nach oben sowie nach unten signalisiert durch Blinken, ob der Zielton höher oder tiefer liegt. Hat man den Zielton erreicht, leuchten beide Pfeile gleichzeitig auf.

Neben einer Dreh-Regelung für Volumen (Gain) bietet der Preamp einen EQ mit 3-Band-Klangregelung mit Fadern für Bässe (Low), Mitten (Mid) und Höhen (High). In der Mittelstellung ist der Signalfluss neutral. Das heißt, die Ovation bringt in dieser Stellung denjenigen Sound zu Gehör, den sie auch akustisch produziert. Nach oben hin wird das jeweilige Frequenzspektrum des Signals angehoben, nach unten hin gedämpft. Der Low EQ Response wird mit +8dB bei 80Hz, der Mid EQ Response mit ±11dB bei 550Hz und der High EQ Response mit +8.5dB bei 12kHz angegeben.

Außerdem verfügt der »OP Pro Studio« Preamp über einen Drive-Regler und einen Expressor-Fader.

Mit Drive nimmt man Einfluss auf die Struktur des Obertonspektrums im gesamten Frequenzband. Der Anteil der Obertöne wird erhöht, wenn das Poti aufgeblendet wird.

Der Expressor funktioniert wie ein Kompressor bzw. Limiter, der bei dynamischem Spiel die Lautstärke der Obertonstruktur im Verhältnis zum Mix bestimmt. Der Fader regelt den Treshold, bestimmt also den Punkt, der den Kompressor aktiv werden lässt.

Der Expressor-Fader arbeitet direkt mit dem Drive-Poti zusammen. Der Drive-Regler legt dabei den Anteil des Signals fest, der von der Kompressor-Schaltung verarbeitet werden soll.

Diese Funktion soll bei größerer Lautstärke das Lautsprechersystem schützen und kann auch die Ohren vor als unangehem klirrend empfundenen Obertönen bewahren.

Preamp 1.JPG Preamp 2.JPG



»Sound«


Unplugged klingt die »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB« für mich sehr ausgewogen, von den Bässen bis hin zu den Höhen in sich sehr harmonisch und liefert ein fein detailliertes, Ovation-typisch warmes Klangbild.

Plugged erzeugen Tonabnehmer und Vorverstärker den typischen Ovation-Sound, der für seine Durchsetzungsfähigkeit bei Ovation-Spielern beliebt ist. Die Symbiose beider Komponenten liefert einen elektro-akustischen Sound mit seidig-warmen Unterton, direkter Ansprache und viel Headroom.

Was mit diesen Zuschreibungen gemeint ist, stelle ich im Video mit zwei Soundsamples weiter unten vor. Es erhöht den Höhrgenuss, sich das Sample mit einer passablen Anlage bzw. Kopfhörern anzuhören.

Design 1.JPG



»Bespielbarkeit«


Die Bespielbarkeit ist für meinen Geschmack ausgezeichnet. Die Saitenlage ist angenehm tief ohne zu schnarren. Aufgrund des Halsprofils mit gefühltem, kräftigem C, dem Griffbrettradius von knapp 12’’ und Bünden, die etwas schlanker als Medium-Jumbo-Bünde wirken, hatte ich auf Anhieb ein Spielgefühl ähnlich wie auf meiner Gibson Les Paul, meiner Fender Stratocaster und meiner Ovation Ultra. Wobei ich, um das auch erwähnt zu haben, da ich auch Bass spiele und lange Mensuren gewöhnt bin, grundsätzlich kaum Umstellungsschwierigkeiten habe.

Design 3.JPG



»Ovation Standard Koffer«

Ovation OV-8158 - Case


Das »Ovation Standard Mid/Deep Molded Guitar Case« ist ein hochbelastbarer Hartschalenkoffer mit einer Innenlänge von 108 cm. Aufgrund der Bauform in solidem, hochwertigem Kunststoff (wiederum ABS) mit Alu-Profilen versprüht das Case nicht gerade den Charme eines klassischen Gitarrenkoffers, aber das erwartet man bei Ovation auch nicht. Der OV-8158 ist ein Ovation Original Formkoffer für Ovation »Deep Bowl« und »Mid-Depth Bowl« Gitarren. Da er für den Deep Bowl perfekt passt, wäre er für eine Mid-Depth Bowl wohl etwas überdimensioniert. Der Koffer ist bei der »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB« im Preis mit inbegriffen. Aktuell wird der OV-8158 bei Thomann für 144 Euro verkauft.

Koffer.JPG



»Preis«


Die »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB« wurde bei Gewa Music mit einem UVP von 1.592 Euro gelistet. Gekauft habe ich sie im Mai 2021 bei Station Music für 1.290 Euro. Der Service war erstklassig. Meine eMail im Vorfeld wurden schnell, kompetent und freundliche beantwortet und ich habe auf Anfrage vorab Originalfotos der lagernden »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB« bekommen und konnte mir so über die Farbgebung und die Maserung einen persönlichen Eindruck verschaffen.

Design 2.JPG



»Soundsample«

Im Video sind zwei Soundsamples zu hören, die ich beide über den Klinkeneingang (Preamp) aufgenommen habe. Am EQ habe ich die Bässe deutlich und auch die Höhen ein wenig angehoben, die Mitten sind relativ neutral und nur knapp über der Mittelstellung.

Das 1. Sample ist mit Finger Picking aufgenommen. Ab dem 2. Turnaround ist die Spur gedoppelt, das heißt, ich habe das Thema doppelt eingespielt. Mit gutem Wiedergabe-Equipment hört man den Unterschied sehr schön im Panorama. Auch die Akkorde im hinteren Teil des 1. Sampels sind gedoppelt.

Das 2. Sample ist mit Plektrum Picking aufgenommen. Ab dem 2. Turnaround ist die Spur wieder gedoppelt. Man kann sich das Sample auch mit einem Handy anhören, muss man aber nicht.





»Fazit«

Die Innovationen der »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB«, wie der ergonomische Deep Contour GS Body, der Preamp mit 3-Band-EQ, der sich per Knopfdruck aus der Zarge entfernen lässt und damit das Batteriewechseln im Vergleich zur Ovation Ultra stark vereinfacht, das eingebaute Stimmgerät und der Klinkeneingang komfortabel neben dem Gurt-Pin stehen für mehr »Convenience« und gleichzeitig spricht mich das edle Design der Exotic Wood Maserung des Furniers mit dem Perlmutt-Binding optisch sehr an. Vom Klang empfinde ich die »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB« ausgewogener und sie trifft für meinen Geschmack den typischen Ovation Sound perfekt. Wie man zu einer massiven Fichtendecke steht oder wie wichtig einem das Merkmal »Made in USA« ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich empfinde die Elite Plus als High-End Gitarre.
 
Eigenschaft
 
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Vielen Dank für diesen sehr informativen Beitrag auch mit Hintergrundinformationen zur Einordnung der Ovations! :great:
 
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Wow, ich glaube ich habe hier doppelt so viel über Ovation gelesen, wie ich gewusst habe.
 
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Klasse gemacht und vollste Zustimmung von mir als Ovation-Fan(y):biggrinB:

Ergänzend noch: Die LX-Features waren anfangs den USA-Ovations vorbehalten. Später, als Fender am Ruder war, wurde der Bau der "besseren" Ovations (alles ab Standard-Serie) nach Korea verlagert, aber die Features "wanderten" mit: Aus der USA-made "LX" wurde die Korean-made "AX" - d.h. alles mit der Bezeichnung "AX" (z.B. 2078AX-4 - meine Ovation Elite) ist Made in Korea - was auf dem Hals unterhalb der Kopfplatte auch gekennzeichnet ist...
Somit wurden zwar die wichtigen Features übernommen, aber der Preis sank natürlich deutlich.
Ich kann für mich guten Gewissens sagen: Ich habe die beiden Schwestern 1:1 vergleichen können (2078LX und die 2078AX) und weder die im Detail natürlich "bessere" Verarbeitung und die Qualitäts-Endkontrolle, noch der Sound (viel wichtiger!) waren mir das 3-4-fache zum Korea-Modell wert - auch wenn das jeder selbst wissen muss, was er für ein Status-Symbol ausgibt...

Wer zum Thema Ovation noch mehr Hintergrund-Infos braucht, dem sei hier herzlich das Unterforum der Ovation-Fans (User-Threads) empfohlen - aber helfe selbst gerne weiter, wenn ich kann (bin also "stets bemüht")...;)
https://www.musiker-board.de/threads/der-ovation-user-thread.250683/
 

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Danke! (Irgendwann suche ich mal wieder nach einer Deepbowl...)
 
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Der Deep Contour Bowl ist mit die genialste Erfindung... unglaublich ergonomisch und komfortabel... Quasi best of all worlds...
 
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Zu den Exotic Wood Elite Plus Modellen C2078AXP-KOA, C2078AXP-TE, C2078AXP-RB und C2078AXP-AF gibt es auch ein Video von GEWA music:



Ich kann für mich guten Gewissens sagen: Ich habe die beiden Schwestern 1:1 vergleichen können (2078LX und die 2078AX) und weder die im Detail natürlich "bessere" Verarbeitung und die Qualitäts-Endkontrolle, noch der Sound (viel wichtiger!) waren mir das 3-4-fache zum Korea-Modell wert - auch wenn das jeder selbst wissen muss, was er für ein Status-Symbol ausgibt...

Meine »Ovation Elite Plus C2078AXP-OAB« ist »Made in Korea« und auch meine »Ovation Ultra 1517 B« von Anfang der 90er ist »Made in Korea«. Beide sind sauber verarbeitet, super bespielbar und klingen top. Das ist es, worum es mir geht. Meine Bedürfnisse und Erwartungen werden zu 100% erfüllt.

OT:
Den »Made in USA« Stempel soll jeder halten wie er will. Meine Ansicht ist die: Diese Image-Geschichte haben Marken wie Gibson und Fender in die Welt gesetzt und basieren auf der Weltmarktführerschaft Story. Dabei wird suggeriert, Weltmarktführer sei ein Qulitätsmerkmal. Diese Story hat sich längst überholt und Amerika ist gegenüber Asien längst abgesoffen. Sehr amüsant, dass so viele Konsumenten nach wie auf dieses Image bauen.

Wer sich mit der Qualitätsthematik von Gitarren näher beschäftigt, der weiß um die Qualitätsschwankungen von Gibson »Made in USA«, ein leidiges Streitthema.

Der Abstieg hat Geschichte. Zuerst ging die amerikanische Autoindustrie mit Marken wie Ford, General Motors und Chrysler zunächst gegen Toyota, Honda und Nissan aus Japan, später auch gegen Hyundai und Kia aus Südkorea, also »Made in Korea«, in die Knie. Mittlerweile sind die Vereinigten Staaten auf vielen Feldern der Hochtechnologie ins Hintertreffen geraten. Größter Smartphone-Produzent der Welt ist mittlerweile Huawei (China) vor Samsung (Korea) und Apple (USA). Die einzige Strategie, die den großen datensammelnden Unternehmen im Silicon Valley scheinbar noch einfällt ist die, der Welt zu erklären, dass Gefahr aus dem Osten droht. Mittlerweile steht außer Frage, dass China die USA als größte Volkswirtschaft in den kommenden Jahren überholen und dann deutlich hinter sich zurücklassen wird.

Wie man es dreht und wendet, die Story »Made in USA bürgt für Qualität« ist dünn. Man kann sie schlucken, muss man aber nicht.
 
Ja - das "Werbe-Video" ist mir bekannt... allerdings sowohl von der Präsentation, als auch der Performance und vor allem dem Sound verbesserungswürdig...

Wie´s besser geht (auf jeden Fall mit dem Sound) ist hier zu sehen und zu hören (am Besten mit Kopfhörer):
 
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»Soundsample: Video 1«

Ich habe das im Einganspost verlinkte Video mit den zwei Soundsamples nochmals neu gemacht.

Das 1. Soundsample mit Finger Picking ist gleich geblieben. Das gespielte Thema ist das Intro von »Never Let Go« der Gruppe Camel.

Das 2. Soundsample ist mit Plektrum Picking aufgenommen. Das gespielte Thema ist »Hello« von Lionel Richie. Die Lead-Spur habe ich neu eingespielt, da sie bei der ersten Aufnahme für meinen Geschmack zu dünn klingt. Diesmal habe ein wenig Drive und Expressor am »OP Pro Studio« Preamp verwendet. Das Ergebnis ist hier zu hören (die Erstaufnahme ist als Vergleich nach wie vor im Eingangspost verlinkt):



»Soundsample: Video 2«

Das 2. Video mit dem 3. Soundsample habe ich neu gemacht. Das gespielte Thema ist »Wish You Were Here« von Pink Floyd.

 
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Klasse gemacht... Wäre auch mal cool gewesen, wie sich deine Ovation unplugged gespielt anhört... Ich denke, dass das den Einen oder Anderen Interessenten von Ovation fast noch mehr interessieren dürfte (so als Abwägung, ob sie was für ihn "wäre in der Kaufentscheidung zur "Normalo-Klampfe" wie Dreadnought oder GA...)...

Ist aber nur ne Anregung, keinerlei Kritik... Ovation bekommen leider viel zu wenig Aufmerksamkeit in der Gitarrenwelt und neigen daher auffallend zur GADHS... 😂
 
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Wäre auch mal cool gewesen, wie sich deine Ovation unplugged gespielt anhört...
Ja, das mag schon sein. Aber das ist mir gar nicht in den Sinn gekommen. Es ist der einfachste Weg, sie einfach anzustecken, so wie es gedacht ist.

Zu Hause spiel ich sie ausschließlich unplugged, und da klingt sie für mich 1A, sonst hätte ich sie gar nicht.

Ovation (...) neigen daher auffallend zur GADHS... 😂
Was ist das? :gruebel:
 
Na is doch klar: Gitarren-ADHS... 😂
 
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Müsste die exakte Diagnose nicht G-ADS lauten? :D

Nachdem die Ovations einem Aufmerksamkeits Defizit unterliegen, kann es sich bei diesen Nicht-Spielern in diesem speziellen Fall dann um ein Hyperaktives Spiel Syndrom handeln? :gruebel:
 
ADHS is nur ne spezielle Untervariante von ADS...

Aber ja - es kann dadurch selbstverfreilich auch zu hyperaktivem Spiel ihres Besitzers kommen... 😂 Ich dachte aber eigentlich eher daran, dass manche "Suchenden" eher mal über den Tellerrand rausschauen sollten, wenn sie ne Klampfe suchen... und auch mal die genialen, aber oft "verschmähten" Ovations weiter hinten im Regal anspielen sollten... 😉🍻
 
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