Skunkstripe verlaufen? Lösungsvorschläge gesucht.

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Hallo zusammen, nach (leider) jahrelanger Abstinenz bin ich mal wieder hier im Forum unterwegs und baue auf die Fachkompetenz der hiesigen User.

Folgendes Anliegen habe ich: über ebay Kleinanzeigen habe ich kürzlich einen, mMn, relativ günstigen Schnapper gemacht. Für 60 Euro gab es eine indonesische Squier Standard Stratocaster HH aus 2005 und einen kleinen Yamaha GA-10 Brüllwürfel, eine Gitarrentasche und ein bisschen Krimskrams dazu. Das Beiwerk wurde mittlerweile schon wieder für 30 Euro weiterverkauft, also wurde die GItarre noch günstiger, aber das nur nebenbei.

Für die Strat an sich hatte ich eigentlich gar keine Verwendung, aber der Hals mit der großen 70er Kopflatte war dann für den Preis schon interessant.

Nun hat der an sich einwandfreie Hals aber ein Problem. Auf der Rückseite ist scheinbar der Skunkstripe verlaufen (siehe Bild) und das sieht natürlich unschön aus. Ich habe erst an irgendeine Schmiere gedacht, die man abwischen könnte, aber der Streifen ist stellenweise wirklich ausgeblichen und einfach wegwischen lässt sich gar nichts.

1. Wie kann das passieren? War das der aggressive Handschweiß des Vorbesitzers, weil die Powerchords im 1.-3. Bund aufgrund der "interessanten" Saitenlage so anstrengend waren? :biggrinB:

2. Wie bekomme ich das schmerzfrei, d.h. minimal-invasiv weg? 1000er Schleifpapier, Stahlwolle? Damit es gleichmäßig wird, müsste ich wahrscheinlich auch den ganzen Hals schleifen, oder?

IMG_7448.JPG
 
Eigenschaft
 
Für mich sieht das abgespieltem Finish ... "roadworn" aus ;)
Da ist der Lack ab ... und dadurch dringt der Handschweiß in das Holz ein.
 
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Am Übergang zur Kopfplatte sieht es ja genauso aus. Ich persönlich würde es so lassen.
 
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Genau, „da ist der Lack ab“ und das Holz entsprechend durch Dreck und Schweiß dunkel geworden.
Da das alles etwas ins Holz eingezogen ist, muss schon eine gewisse (aber auch nicht riesige) Schicht abgetragen werden, um die Verfärbung zu beseitigen. Dann ist aber auch eine Oberflächenversiegelung notwendig, damit das nicht nach kurzer Zeit wieder genauso aussieht.
 
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Richtig.

Wenn Du auf diese art relicing nicht stehst muss der Bereich und die Umgebung abgeschliffen und beilackiert werden.

Alternativ bietet sich in einem solchen Fall an die gesamte Halsrückseite zu schleifen und mit einem Ölfinish zu versehen was dann ein hervorragendes Spielgefühl bewirken würde.

.
 
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Ich danke euch für eure Einschätzungen!

Ich finde es bei dieser Gitarre erstaunlich, dass sie am Hals scheinbar so "runtergeschrubbt" ist. Sie erscheint auf den ersten Moment nämlich nicht wie ein jahrelang intensiv im Bühnenbetrieb genutztes Arbeitspferd, wo ich das ja nachvollziehen könnte.

Ein bewusstes "Relicing" wurde hier ja auf keinen Fall betrieben. Der Korpus zum Beispiel ist nach den Jahren auch komplett jungfräulich. Keine Dings und keine Dongs, maximal oberflächliche Kratzer. Allein die Metallteile haben im Lauf der Zeit Patina angesetzt.
Vielleicht hat da aber jemand immer ganz fleißig zu Hause geübt. :patpat:

Naja, ich werde mich jetzt mal zu den ggf. benötigten Materialen belesen und dann schaue ich mal, ob ich das kleine Projekt angehen möchte oder ob es dabei bleibt.
 
Könnte es eine Partscaster sein, bei der der Hals deutlich älter ist als der Body?
 
Könnte es eine Partscaster sein, bei der der Hals deutlich älter ist als der Body?
Nee, die beiden Teile gehören auf jeden Fall zusammen.

Hier mal ein paar mehr Fotos:

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Falls sich jemand wundert: ja, ich habe die Gitarre direkt mal als test bed für ein Set China Humbucker missbraucht, ich glaube Fleor, die sich im Übrigen sehr gut machen. Die lagen hier rum und da hatte sich das angeboten.

Ein 2-Point-Tremolo zu blocken ist übrigens ein pain in the ass, zumindest, wenn man sich anschaut, wie die Böcke später dastehen.
 
Ich finde es bei dieser Gitarre erstaunlich, dass sie am Hals scheinbar so "runtergeschrubbt" ist.
Das muss (nicht nur) übermäßiges Spielen gewesen sein. Möglicherweise war einfach die Lackierung (an den betroffenen Stellen) einfach nicht gut (zu dünn, Fehlstellen, ...???) und/oder liegt es an der Holzstruktur, dass auch geringe Nutzung schon "Fremdmittel" eingedrungen sind. Womöglich hat auch schon jemand vor Dir mit Reinigungs- oder sonstigen Mitteln am Hals "rumgemacht", so dass die Handauflage sich stellenweise so immens ausgewirkt hat.

Womöglich lag die Gitarre auch eine Zeitlang auf irgend etwas feuchtem?

Meine Erfahrung ist, dass es meist einen Grund hat, der nicht zwingend im Unwissen des Verkäufers liegt, wenn ein Preis außerordentlich niedrig ist.

Bevor Du anfängst zu schleifen, bedenke, dass das wie beim Abschneiden von vier Tischbeinen auf eine gleiche Länge ausgehen kann, d.h., dass Du schleifst und schleifst und schleifst, weil Du ja nicht sehen kannst, wie der Effekt in die Tiefe geht, und es irgendwann dann doch sehr schlank wird.

Da hier niemand tatsächlich aus Erfahrungen über Rätselraten hinauskommt, wäre noch eine Option, einen Gitarrenbauer oder zumindest Schreiner (Möbelschreiner o.dgl.) den Hals begutachten zu lassen. Vielleicht hat da jemand konkrete Erfahrungen.
 
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Gibt einfach mal Waschbenzin auf ein Tuch und rubbeln über die dreckigen Stellen. Spiritus kannst Du alternativ oder zusätzlich probieren. Mit einem flach gehaltenen weißen Papier aus dem Drucker nachpolieren. Anschließend Möbelöl drüber ...fertig. Alles Hausmittel....
 
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1. Das muss (nicht nur) übermäßiges Spielen gewesen sein. Möglicherweise war einfach die Lackierung (an den betroffenen Stellen) einfach nicht gut (zu dünn, Fehlstellen, ...???) und/oder liegt es an der Holzstruktur, dass auch geringe Nutzung schon "Fremdmittel" eingedrungen sind. Womöglich hat auch schon jemand vor Dir mit Reinigungs- oder sonstigen Mitteln am Hals "rumgemacht", so dass die Handauflage sich stellenweise so immens ausgewirkt hat.


Meine Erfahrung ist, dass es meist einen Grund hat, der nicht zwingend im Unwissen des Verkäufers liegt, wenn ein Preis außerordentlich niedrig ist.
Ich denke, im ersten Absatz wird sich wohl die Wahrheit finden lassen.

Eine böswillige Absicht kann ich beim Verkauf ausschließen. Die Dame, von der ich die Gitarre habe, hat sie schon vor einigen Jahren einem Kumpel abgekauft, als sie während der Ausbildung Gitarre lernen wollte und hat dann leider recht schnell aufgegeben. Jetzt sollte das ganze nach vielen Jahren in der Ecke rumstehen einfach schnellstmöglich verkauft werden. Sie meinte auch zu mir, dass sie gar keine Ahnung hat, was man dafür verlangen kann.

Es sind auch wirklich keine weiteren verborgenen Schäden zu finden gewesen. Ich habe die Gitarre schon einmal komplett auseinander genommen. Da war noch nie jemand dran.

Wenn ich schon die Backstory erzählt bekommen habe, hätte ich an der Stelle einfach mal fragen sollen, was es mit den schwarzen Spuren auf der Rückseite auf sich hat.

Gibt einfach mal Waschbenzin auf ein Tuch und rubbeln über die dreckigen Stellen. Spiritus kannst Du alternativ oder zusätzlich probieren. Mit einem flach gehaltenen weißen Papier aus dem Drucker nachpolieren. Anschließend Möbelöl drüber ...fertig. Alles Hausmittel....
Das werde ich mal machen! Ich hatte es schonmal mit Isopropol-Alkohol versucht, aber das half eher nur, den generell Schmand runbterzubekommen. Den Trick mit dem weißen gefalteten Papier zum Polieren lese ich zum ersten Mal. Das muss ich mir mal anschauen!
 
Nicht gefaltet. Im Papier darf kein Knick sein, sonst gibt es häßliche Kratzer im Lack. Das Papier muss absolut flach aufliegen. Gutes Druckerpapier ist mit einer Kreide- oder Marmor-Emulsion beschichtet und entspricht in etwa einem Schleifpapier mit 10000er Körnung. Wobei aber die Schleifpartikel keine große Härte aufweisen.
 
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Die hochweissen Papiere sind die guten.
 
Ein 2-Point-Tremolo zu blocken ist übrigens ein pain in the ass, zumindest, wenn man sich anschaut, wie die Böcke später dastehen.
Wie wurde denn hier “blockiert“? Es sieht mir so aus als wenn einfach die Federn fest angezogen wurden, um es zum Aufliegen zu bekommen. Das ist hier ungünstig, weil wohl die Bolzen hochgedreht werden mussten, um eine schnarrfreie Saitenlage hinzubekommen.
In diesem Fall ist es besser, das Tremolo mit Hilfe von einem passenden Holzblöckchen festzusetzen, in dem man das von Tremolofedernfach aus zwischen Korpus und Tremoloblock schiebt und dann die Federn anzieht. Dadurch bleibt das Trm in der ursprünglichen „Floating Position“ ist aber dennoch arretiert (Clapton Methode).
Ansonsten kann man evtl. auch die Bolzen weiter in den Kopus schrauben, muss das dann aber über die Stegreiterhöhe wieder ausgleichen.
 
Mein lieber Scholli, das ist ja mal 'nen richtig guter Tipp. :great:
Besser wäre Micro Mesh. (Kann mich nicht erinnern wie das richtig geschrieben wird). Das ist ein Schleifmittel aus "Stoff"ähnlichem Material mit Körnung bis 12000 und mehr. Und lässt sich auswaschen....
 
@murle1

Micro Mesh ... Du hast es schon richtig geschrieben.

Weshalb ist Micro Mesh Deiner Meinung nach besser, als ein Stück weißes Druckerpapier?
 
*edit*

Der Druckerpapiervorschlag ist ja nicht neu. Als er zum ersten mal auftauchte, habe ich es natürlich auch versucht - man will ja sparen... Das Micro Mesh Gewebe fasst sich besser an, kann ausgewaschen werden und ist in unzähligen Körnungen zu bekommen (zur Zeit nicht, Lieferprobleme)
 
Grund: Vollzitat Vorpost
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