Stromversorgung auf VA Probleme und Pannen 😬

Hallo,
Sonst wird’s heiß
...nur. um's mal zu veranschaulichen - da hat mal eine Feuerwehr eine Kabeltrommel massiv überlastet und aufgetrommelt gelassen, das sieht dann so aus:



Viele Grüße
Klaus
 
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Ich versuche mal "von der Seitenlinie" einzugreifen... Ich nehme eine ganz typische "absoluter Anfänger trifft auf Profis" Situation vor.

Zur Erinnerung, dies schrieb der TE:
Hab jetzt ein paar mal aufgelegt fur Freunde und Bekannte , kleinere private Faschingspartys. [...] Am Wochenende hatte ich bei Freunden eine Veranstaltung👍

Auch wenn's für den Experten schwer verstehen ist - wir reden hier von relativ kleinen Parties, nicht von halbwegs professionell organisierten Veranstaltungen!

Es gibt also...
... keine Stage-Rider und keine Leute, die sowas verstehen würden
... keine besonderen Anschlüsse außer 240-V-Standard-Haussteckdosen
... keinen Elektriker vor Ort
... keinen Veranstalter, der irgendwas organisiert oder irgendwovon Ahnung hätte
... kein Mess-Equipment bzw. niemanden der sowas bedienen könnte

Man steht also vor folgender Wahl:
1) Damit klarkommen und den besten Weg finden, sich da durchzuwurschteln
2) Nicht zu spielen
(...weil eben die Option - 3) man sorgt für vernünftige Technik - nicht machbar ist!)

Daher würde ich - als NICHT-Fachman Strom/Elektrik, aber als jemand, der schon bei vielen kleinen Gigs und Parties usw. dabei war - aus der Praxis heraus folgende Tipps geben:

1) Deine DJ-Anlage braucht zwar etwas Saft, aber nicht übertrieben viel. Wenn was schief gehen sollte, sind tendenziell die anderen Schuld (besonders Kühlung/Bier!)
2) Kauf' dir eine gute Kabeltrommel mit genügend Länge, und wenn anders als gefordert kein separater Anschluss für dich da ist, dann leg' den halt selbst (=du gehst mit deinem Stecker in eine eigene Steckdose rein möglichst nah an der Quelle und am anderen Ende geht nur dein Equipment rein. Faustregel - möglichst direkt "An die Quelle", irgendwelche Verteiler/Mehrfachdosen sind vom Teufel und wenn dann nur ganz am Ende der Kette um z.B. deine Anlage zu versorgen
3) Wenn's ein privates Umfeld ist, dann genau wie ihr's gemacht habt am Ende - am besten unterschiedliche Gerätschaften aus unterschiedlichen Haushalten versorgen. Und wenn's die Hütte im Wald mit einem wackligen Stromkreis ist, dann muss man ggf. echt priorisieren zwischen "Kaltes Bier" und "Laute Musik". :D Oder ggf. mit weniger (oder gar ohne) Bass-Subs fahren, denn der Bass braucht am meisten Saft.
4) Sei rechtzeitig da, und verteidige "Deine" Verkabelung quasi bis aufs Messer. "Nein, es ist nicht OK, wenn man da fix auch mal den Kühlwagen mit dranhängt, da fährt dann bitte jemand zum Baumarkt und kauft noch ne Kabeltrommel. Sorry dass ich darauf bestehe und unfreundlich rüberkomme, aber wenn hinterher die Musik ausfällt ist halt auch Kacke".
 
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Leider ein Dauerbrenner bei Festen und ähnlichem, die Stromversorgung. Manchmal auch wortwörtlich.

In der Regel verlangen wir als kleine Coverband einen 16 oder 32A Starkstromanschluss für uns alleine bei solchen Events. Also wo noch andere Verbraucher sportlich fliegend verkabelt werden, wie Fritösen, Bierwagen, etc. – Nicht, weil wir so viel Strom verbrauchen, sondern weil in der Regel diese Anschlüsse dann exklusiv sind. Vorgeschrieben ist es nicht, d.h. an den drei Sicherungen einer 16A CEE Drehstromdose darf auch noch anderes drauf sein, es ist nur meist nicht der Fall. Daran hängen wir dann einen Mini-Verteiler mit FI-Schutzschalter.

Als Tontechniker u.ä. hab ich das Thema auch immer wieder, habe mir gerade eine neue 32A-Verteilung angeschafft, die auch den Rest vom Fest getrennt abgesichert mit versorgen kann. Insb. durch entsprechende Sicherungen und FIs auch sicherstellt, dass der Rest nicht mehr als 3x16 zieht und mit seinen kaputten Mehrfachdosen nur den FI vom Rest flippt und nicht den separaten Bühnenstrom, der dann hypothetisch noch 3x16 übrig hat. Auch hier ist natürlich nicht garantiert, dass eine 32A-Starkstromdose auch mit 32A abgesichert ist, es könnten z.B. auch nur 20 sein, und es könnte ein zentraler FI vorgeschaltet sein, der schneller kommt.

Die Veranstalter wissen in der Regel nahe Null über solche Themen, das muss ich als Techniker komplett auffangen. Auch ist keinerlei grobes Wissen über Stromverbrauch einzelner Geräte vorhanden. Oft wird eingeschätzt, dass eine „laute“ Beschallung ja auch sehr viel Strom braucht, mit einem Heidenrespekt, und am Essensverkauf hängt man an eine gammelige Mehrfachdose kurz mal vier Waffeleisen, ohne mit der Wimper zu zucken.

Starkstromanschlüsse checke ich immer mit einem Prüfgerät. Nicht angeschlossener Neutralleiter (siehe Video verlinkt oben) können dazu führen, dass Motoren/Maschinen laufen, durch Elektronik-Geräte an 2 unterschiedlichen Phasen sich in Rauchmaschinen verwandeln. Außerdem: Den FI-Schutzschalter immer mit der Prüftaste test-auslösen!

In der Regel gibt es zwei Arten von Elektro-Nutzern: Die einen sind übervorsichtig und kriegen schon Angst, einen schlimmen elektrischen Tod zu sterben, wenn sie auch nur ein Handy-Ladeteil sehen. Und die anderen stecken einfach wahllos alles ein, die würden auch nen Schuko-Stecker inne Schweineschnauze stecken, Loch ist schließlich Loch, achja und wenn irgendwo Drähte rauskucken, dann muss man halt ein bisschen aufpassen…

Ansonsten schon alles erlebt… Softeis-Wägelchen streut auf alle analogen Endstufen massiv ein, flippt dann den gemeinsamen Starkstrom, es wird umgesteckt, bis alle drei Starkstromanschlüsse tot sind, dann endlich taucht ein Hausmeister auf… usw.

Stromaggregate sind Teufelszeug. Bei denen mit 230V kriegt man Schwankungen und den Dreck vom Rest, die mit Starkstorm kommen mit der Schieflast nicht klar (Phasen ungleich ausgelastet) und geben irgendwann auf. Auch schon gehabt. Das geht nur mit richtig großen Profi-Aggregaten, die sich kein Festle leisten will.

Wenn ich nur einen Ratschlag zu geben hätte: Kauft Euch nen eigenen FI-Schutzschalter. Immer. Gibt's auch als 230V Zwischenstecker von Brennenstuhl. Es geht um Eure Gesundheit und um die anderer Beteiligten. FIs sind in Installationen erst seit den 80er-Jahren vorgeschrieben, angeblich ist seit der Einführung die Anzahl tödlicher Stromunfälle um 80% gesunken.
 
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Ich glaube wir schießen hier weit übers gesetzte Ziel hinaus. Für seine Belange brauchts keinen Drehstrom und kein Messgerät..
da schließe ich mich an. Die Zeiten, wo wir als Band mindestens einen 3x16A Kraftstromanschluss gefordert haben, sind lange vorbei. Weder die Tonanlage braucht das und das Licht schon gar nicht mehr, wo man mittlerweile komplett auf LED Technik ist.
nichtsdestotrotz ist ein eigener kleiner Verteiler von Kraft auf Schuko, sinnvollerweise mit eigener Sicherung nicht verkehrt, wenn auch in 9 von 10 Fällen überflüssig, aber zumindest ist beim Anschluss an einen Kraftstromanschluss die Wahrscheinlichkeit, dass noch was anderes dran hängt ne Ecke kleiner.
Auch eine 50m Kabeltrommel im Handgepäck zu haben, ist nicht verkehrt, und ja, 3x2,5mm Querschnitt, sollten es bei 50m immer sein, …
Damit die 50 m guten Gewissens mit 10 A max. belastet werden kann …
Man kann ja immer viel reinschreiben in seinen Techrider, aber ob das immer jemand liest, und auch gewährleistet, bleibt offen. Und am Ende ist immer der Musiker bzw. der DJ Schuld, wenn‘s hakt.
In dem Fall mit dem Grillplatz würde ich grundsätzlich nur zusagen, wenn ich sicher sein kann, dass dort vernünftiger Strom verfügbar ist, ansonsten nur unter der Bedingung zusagen, dass…
Falls man keine vernüftige Elektrik vor Ort hat, dann Aggregat. Hier bitte keine Billigheimer nutzen.
 
Die idealen Bedingungen sind auf kleinen Festen und Laien Veranstaltungen selten zu finden, da wird wie du schon sagtest gerne alles an einen Mehrfachstecker gehängt nach dem Motto wird schon gut gehen...

Du solltest also sehen das du deine Technik schützt. Bedeutet einmal mit dem Elektriker deines Vertrauens reden und dir einen eigenen Verteiler aufbauen lassen. Bedeutet dort geht der Strom rein und auf der anderen Seite wo er rausgeht ist deine Technik geschützt vor allem was davor passieren könnte wie Spannungsspitzen und so weiter. Dabei ermittelt ihr auch was deine Technik im Worst Case für einen Verbrauch hat. Dann kannst du dort noch mal etwas draufschlagen und sagen dass du einen getrennten Stromkreis mit mindestens dieser errechneten Leistung brauchst. Das kostet zwar einmalig etwas, aber den Verteiler hast du dann immer als Teil deiner Technik stehen.

Diese Sache wie noch einige Kühlwagen im selben Kreis sind ganz übel, zum einen haben die einen großen Stromhunger wenn sie anlaufen, die Spannung wird unsauber und du kannst ganz miese Störgeräusche bekommen. Im schlimmsten Fall kann deine Technik auch Schaden nehmen. Vor allem die Lautsprecher sind da anfällig wenn die Endstufen am Ende aus welchen Gründen auch immer etwas liefern was nicht im guten Bereich liegt.
 
... auf der anderen Seite wo er rausgeht ist deine Technik geschützt vor allem was davor passieren könnte wie Spannungsspitzen und so weiter.
Grundsätzlich eine gute Idee, in der Praxis aber entweder nicht vernünftig machbar oder unbezahlbar.
 
Grundsätzlich eine gute Idee, in der Praxis aber entweder nicht vernünftig machbar oder unbezahlbar.
So teuer ist das ja nicht im Vergleich zur PA. Wir hatten damals glaube 400 bezahlt. Das war ein Gehäuse vom Baustellenverteiler und darin hat der Elektriker an seine Schienen eben Schutzschalter, Sicherungen, Netzfilter und überspannungsschutz gebaut. Wir mussten dann vor Ort dass Teil nur hinstellen, Zuführung rein und unsere Technik in die andere Dose und fertig.

So haben wir an einige Orten auch nicht spielen können weil z.B keine Erdung vorhanden war. Also durchaus auch eine Investition in das eigene Leben.
 
So lange das, was da aus der örtlichen Anschlußdose rauskommt, halbwegs den Vorschriften entspricht, mag sowas schon ausreichen. Wenn dann aber noch das eine oder andere Gewitter im Umkreis unterwegs ist, oder die Netzspannung (warum auch immer) schwankt, braucht es doch einiges mehr.
Grundsätzlich geb ich dir aber recht. Eine vernünftige Stromversorgung sollte einem schon den einen oder anderen Teuro wert sein. Man darf sich nur nicht in der falschen Sicherheit wiegen, dass mi FI, Furman und co. überhaupt nichts mehr passiert.
 
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Genau so sehe ich es auch. Zumindest ein einfaches Prüfgerät sollte Pflicht sein. Man muss ja keine VDE Prüfung machen, aber zumindest kontrollieren können ob alles so ist wie es sein sollte. Also kommt der richtige Strom an, sind die Widerstände im grünen Bereich, ist die Erdung vorhanden. Solche Geräte kosten ja auch nicht so viel und sind narrensicher. Die zeigen ja meist nur an ok oder Fehler.
 
Empfehlung Riedconn (früher HAMA Systemtechnik)
https://www.stromverteiler24.de/de/?cat=c183_16A-Verteiler-16A.html

Für die normale Schuko dann bitte vernüftige Verteiler mit mind. IP65 so von wegen Anwendung im Außenbereich und Gummizuleitung.

Wenn man Meßgeräte nutzt sollte man auch wissen was das Gerät misst und wo es mist machen kann.

Ob die Energieversorgung allerdings innerhalb VDE liegt oder nicht.... wer weiß. Letztendich geht es darum alles technisch mögliche getan zu haben, um Unfälle oder Schaden abzuwenden.
 
Eine Überspannungsschutzschaltung kann auch daraus bestehen, bei Auftreten einer Überspannung den Saft schnell genug auszuschalten… schützt die Geräte, nicht aber die Show. Und Power Conditioner etc., nunja… kann auch weniger drin sein, als man denkt. Wie bei Audiokabeln auch, droht hier ein gewisser Voodoo-Faktor, da man ja sowieso meistens nicht prüfen kann, ob das Ding funzt. Wenn alles sauber arbeitet, heißt das ja noch lange nicht, dass die Power auch conditioned wird, könnte ja auch einfach eine normal gut gemachte Elektrik sein. Da hilft wohl nur, sich einzuarbeiten, damit man weiß, vor was man wirklich geschützt ist und vor was nicht.

Die beste Lösung ist halt immer noch, nur dort zu spielen, wo die Elektro-Installation was taugt.

Nur als die kleine Kapelle von Nebenan, da ist es halt immer schwierig mit wählerisch sein. Ich hab aber definitiv Venues auf der Blacklist, bei denen es mir nicht möglich war, störungsfrei zu arbeiten. Trotz eigenem Starkstromanschluss. Das fing schon damit an, dass alle 230V Wandsteckdosen auf Dimmer gelegt waren… hinterher gaben Veranstalter und Band mir die Schuld, ich hätte es ja nicht in den Griff bekommen. Nee danke, lass mal.
 
wo die Elektro-Installation was taugt.
Grundsätzlich muss jede E-Installation der aktuellen VDE genügend. Prüfen kann dies allerdings nur entsprechendes Fachpersonal.
Bei hinreichendem Verdacht sollte man auf eine Prüfung (im Vorfeld) bestehen bzw. den Auftrag nicht annehmen/absagen.

Bringt ja nix, wenn der Ton durch sirren und brizzeln verunstaltet wird. Hinterher will es keiner gewesen sein.

Wie schon gesagt: Strom macht klein, schwarz und hässlich.
Nur als die kleine Kapelle von Nebenan, da ist es halt immer schwierig mit wählerisch sein.
Hat gar nie nix mit wählerisch zu tun!
Wieso darf die kleine Kapelle dann elektr. gegrillt werden, jedoch die "großen" nicht? Ist die kleine Kapelle oder deren Personen weniger wert?
Wenn eine Location oder eine Veranstaltung keine vernüftige Stromversorgung stellt, dann gibt es einfach keine Party. Beim Strom fängt es und in den Gewerken Bühnenbau, Rigging geht es weiter. Dasselbe gilt auch für Stolperfallen (Boxenstative, Lichtstative, Leitungen). Auch entsprechend hohe Besucherzahlen bei zu kleinen Flächen und fehlenden oder zugestellten Fluchtwegen... da hört der Spaß einfach auf, egal wie groß oder klein das Event ist. Selbst bei Privatfeiern sollte man da ein Auge drauf haben.

Zum Thema Power Conditioner
https://www.musiker-board.de/threads/powerconditioner-und-schaltnetzteil.704061/#post-8929371

Power Conditioner sind in der Regel in den Sideracks anzutreffen, weniger in den Ampracks. Dies liegt in der begrenzten Stromabgabe. Die Furman z.B. machen 10A und das war es dann. Ich würde Geräte wie Endstufen also ausschließen, ebenso alles was leuchtet. Die Steuerelektronik würde ich allerdings einschließen, also Pulte (auch Lichtpulte), digitale Stageboxen, Funk, PC, Netzwerktechnik, etc.
 
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Hat gar nie nix mit wählerisch zu tun!
Wieso darf die kleine Kapelle dann elektr. gegrillt werden, jedoch die "großen" nicht? Ist die kleine Kapelle oder deren Personen weniger wert?

Dann spielt die kleine Kapelle halt nicht, wenn sie Ansprüche stellt. Du hast immer die Wahl zwischen: Ich nehm's wie es ist oder ich kriege den Gig nicht. Das ist die Realität kleiner Bands. Dem Veranstalter ist das scheißegal, schließlich hat das ja immer funktioniert, und schließlich gibt's noch 5 andere Amateurbands, die schon in der Schlange stehen. Seine eigene Sicherheit ist dem Veranstalter ja auch nicht wichtig, bzw. der hat im Zweifel halt auch keine Ahnung. Gestern hab ich auch wieder ne Veranstaltung vor warmem Bier und Kabelbrand gerettet. (Ehrenamtliche eines Vereins, Kabeltrommel von meinem wohlsortierten Verteiler zum Bierwagen nicht abgerollt… als ich das Problem bemerkte und behob, war die schon mehr als handwarm…)

Natürlich hast Du Recht; Safety first. Seh ich auch so. Mach ich auch so als Techniker. Als Musiker bin ich froh, wenn nach dem Kriterium „keine Gage, die in ihrer Niedrigkeit zu Heulkrämpfen führt“ noch Venues übrig sind.
 
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Eine Überspannungsschutzschaltung kann auch daraus bestehen, bei Auftreten einer Überspannung den Saft schnell genug auszuschalten…
Die hochwertigeren Furmänner haben diese Überspannungsableitung ja mit drin. Ob die im Ernstfall schnell genug ist, hängt halt auch von den Geräten ab, die da dranhängen.
 
Wir hatten früher - weil einen Elektriker in der Band - für die Stromverteilung ein 19" Rack (hab leider kein Bild mehr davon).
Das Rack war so aufgebaut, dass es mit einem 16A Kraftstromkabel gespeist wurde.
Intern wurde die Zuleitung dann auf drei Stromkreise aufgeteilt. Einer ging in einen dort verbauten Regeltrafo, mit dem man die Spannung bei Bedarf hochregeln konnte, wenn durch zu lange Zuleitungen Spannungsabfälle vorlagen. Gerade digitale Geräte wie Effektgeräte oder Keyboards möchten das gar nicht, wenn sie keine 220 Volt bekamen. Geräte, die mit einem externen Netzteil versorgt werden, ist dies vermutlich ziemlich egal, weil sie ohne Umschalten mit Spannungen von 100-240Volt klarkommen. Auf jeden Fall hatten wir an dem Regeltrafo die komplette Backline, die er mit 10A ohne Probleme wuppen konnte. Die PA-Endstufen liefen da nicht drüber, das hätte einen weiteren Regeltrafo erfordert. Bei den Endstufen mit Schaltnetzteilen konnte man den Spannungsabfall auch ohne Voltanzeige hören, weil dort die Lüfter dann aufdrehten.
Die anderen beiden Stromkreise waren für Licht, gingen in analoge Powerpacks. Die Hartings dafür waren hinten am Rack.
Vorne waren für die drei Stromkreise die Sicherungen sowie ein FI, und jeweils eine Anzeige für die Spannung und eine für den aktuell gezogenen Strom. Die waren nicht selten kurz vor der 16A Marke.

Heute spielen wir a. nicht mehr so große Feste, haben b. bei weitem nicht mehr so viel Equipment dabei, c. schon gar keine analogen Lampen, sondern ausschließlich LED.
Dafür hab ich eine USV angeschafft, die macht zwar nur 700VA, reicht aber für das Digitalpult und meine Keyboardanlage. Das heißt, bei einem Stromausfall bleibt das Pult und das Bühnen-WLAN weiter mit Strom versorgt, und auch meine Keyboards auch, was mir erneutes Booten erspart. Das Macbook liefe zwar auch ohne Strom weiter, aber das Audiointerface nicht, müsste also auch wieder neu connecten, was ich mir so erspare. Dazu bietet die USV einen Über-Spannungs-Schutz, was mir die Sache alleine schon wert war.
Und falls wir mal im Dunkeln stehen sollten, hab ich einen einfachen weißen 20Watt LED Strahler, der über die USV ein Licht für Bühne liefert, was zur Not für die kompletten Abbau-Dauer reicht.
 
Dieses Thema hatte ich auch schon mal angesprochen und hab auch viel dabei gelernt. Ich war sogar kurz davor mit einen 16A Verteiler (400V) mit Sicherungen zu kaufen, lies es aber sein, weil es bei mir bis jetzt entweder genügend vorinstallierte 230V Steckdosen mit eigenem Kreis gab oder aber es war gar kein Drehstromanschluss vorhanden.

Das hier die ganzen Profis da natürlich ganz andere Lieder singen ist mir klar, denn in ihr macht das wohl wesentlich öfter als ich und somit ist es allein schon von der Menge der Jobs her logisch, das ihr da ungünstige Situationen erleben dürft. Kann ich absolut nachvollziehen. Außerdem habt ihr da einen ganz anderen Einblick in die technischen Hintergründe. Ich zum Beispiel schaffe es mit müh und Not mit einem Spannungsprüfer umzugehen. Ist einfach nicht mein Spezialgebiet.

Was hab ich für mich als Lösungsweg gewählt? Ich hab zuerst mal den Gesamtverbrauch der kompletten Bandanlage ermittelt (da wurde mir auch hier im Forum dabei geholfen) und wusste dann, das es im schlimmsten Fall 2 - 2,5 KW sind. (regulär eher 1,5 - 2KW) Also brauch ich für die Band einen einzelnen Sicherungskreis mit 230 Volt, an dem möglichst nix anderes dran hängt. Damit bin ich auch überall bis jetzt klar gekommen. Das hilft auch bei Stromaggregaten die ja in der Leistung begrenzt sind. Ich selber lasse nur noch ein Inverter-Aggregat zu. Alles andere ist mir einfach zu teuer, wenn was schief geht. Außerdem wüsste ich nicht mal, wie ich es nachweisen sollte, dass eine Spannungsschwankung für den Tot meines Mischpultes verantwortlich ist. Bei nem 2 - 2,5 KW Inverter brauch ich mir da keine so große Sorgen machen.

Was mich auch immer wieder hier fasziniert ist, wie eine relativ harmlose Frage wegen der ausreichenden Stromversorgung zu einem Lehrgang ausartet. Versteht mich nicht falsch, genau deswegen hab ich hier viel gelernt, aber man sollte doch nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen. Ja, es kann immer etwas schief gehen und dann wird es schnell teuer.
Das ist wie mit Schuhen; vor allem Arbeitsschuhe. Da wird gern gespart, obwohl man die täglich über viele Stunden hinweg nutzt. Anstatt sich gute und deswegen auch teure Schuhe zu kaufen spart man lieber etwas und wundert sich, warum einem immer die Füße weh tun, warum der Rücken schmerzt, etc.
Das ist der gleiche Geiz, wie auch bei der Absicherung der eigenen PA. Da hat man zwischen 1.000 und 3.000 Euro (oder mehr) für Boxen und Mischpult ausgegeben und soll dann noch mal ein paar Hunderter rein stecken das alles vernünftig abgesichert ist? Da kauft man sich dann doch lieber noch etwas anderes dazu, das den Sound besser macht. Ist oft eine Frage des Budgets. Zumindest wird das gern vorgeschoben. Doch wie auch bei einer Versicherung, weiß man den Wert der selbigen erst dann richtig zu schätzen, wenn ein Schaden eingetreten ist.

Für mich hab ich hier herausgezogen, das ich mir einen FI Sicherung kaufen werde, mit der ich meine Anlage wenigstens ein bisschen zusätzlich absichern kann (und auch die Leute die an der Anlage dran hängen). Dazu noch ne Frage, gibt es so eine Sicherung an der man ebenso einen 230V Eingang wie auch einen 400V Eingang hat? Also ein Gerät das beides abdeckt.


Noch etwas anderes, gibt es eigentlich Lehrgänge, bei denen man die Basics mit dem Umgang mit Strom lernen kann? Also eben solche Dinge, wie das Überprüfen der Spannung vor Ort. Ist alles vernünftig geerdete? Sind die Stromkreise vielleicht schon am Limit, wenn ich mit dem Einschalten beginne? Eben genau die ganzen Tipps in der Praxis anwenden, die hier von den Profis gegeben werden.
Ich bin nun mal kein Stromer, sondern ein Metallfacharbeiter. Ich kenn mich mit der Materie einfach nicht gut genug aus. Im Stillen befürchte ich, das ich beim Prüfen der Stromkreise mich schneller verletze, wie wenn ich sie einfach nur nutzen würde.
 
@Sharkai

Der FI oder besser RCD (Personenschutzschalter) reagiert auf Ströme und nicht auf Spannungen. Des Weiteren haben wir es im Normalfall (Außenleiter gegen Null) immer mit 230V. Der RCD misst einfach den Strom welcher in den Stromkreis reingeht und der, der wieder rauskommt. Ist die DIfferenz > 30mA dann löst er aus. Ganz salopp könnte man dies auch als Stromwaage bezeichnen.
Allerdings muss der RCD eben für den maximalen Strom spezifiert sein, also 10, 16, 20, 32, 63, 128 A. Powerlock lassen wir mal aussen vor.

Noch etwas anderes, gibt es eigentlich Lehrgänge, bei denen man die Basics mit dem Umgang mit Strom lernen kann?
Wenn du in deinem Betrieb offiziell an elektrotechnischen Anlagen hand anlegen darfst, z.B. das Wiedereinschalten eines Leistungsschutzschalters oder auch nur wenn man einen PC ausschraubt um die Festplatte zu wechseln, dann muss der Betrieb dich Schulen: EUP Schulung (siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrotechnisch_unterwiesene_Person).

Diese EUP Schulung wurde bei einem meiner früheren Arbeitsstätten verpflichtend für alle in unserem (Labor)Bereich arbeitenden Personen durchgeführt, da wir durchaus an elektrotechnischen Anlagen arbeiten mussten.

Selbstverständlich kann man eine solche Schulung auch freiwillig und privat durchführen. Informationen hierzu gibt es bei der IHK oder beim TÜV.
https://www.tuvsud.com/de-de/store/...otechnik/elektrotechnisch-unterwiesene-person

Du kannst dich, eben ohne Zettelchen am Ende, bei den Elektrikern in deinem Betrieb erkundigen.

Ist alles vernünftig geerdete?
Dies ist nicht trivial. Ein angefaulter PE ist nicht so einfach zu erkennen. Hierzu gibt es entsprechende Prüfgeräte. Fachbegriffe wie Schleifenimpedanz, Leitungswiderstand und Netzinnenwiderstand sollten keine Fremdworte sein.
https://www.elektrofachkraft.de/pruefung/messpraktikum-schleifenimpedanz-und-netzinnenwiderstand
 
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durch den FI sind die Anforderungen an den Schutzleiter nicht sehr hoch
Wieso?

Wenn schon ein PRCD-S, dann bitte einen S+ oder einen S pro. Damit hat man das Problem nicht mehr, dass man die zum Aufbau evtl. getragenen Handschuhe zum FI einschalten und kontrollieren ausziehen muss bzw lässt er sich mit Handschuhen gar nicht erst einschalten. Wird ja gerne mal vergessen in der Hektik.
 
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Prima, die Idee ist grundsätzlich mal gut, allerdings was macht die ambitionierte Newcomer Band oder die 3-Man Countrycombo aus Hintertimbugtala? Wie läuft so was ab? In etwa so:
Wirt: Hier ist euer Platz. Mehr gibbet nicht. Ich muss ja meine Gäste unterbringen.
Band: Ja, ok. Wird schon irgendwie gehen. Wo ist nochmal gleich der Stromanschluß?
Wirt: Na da, sieht man doch.
Band: Ja, hmm... sieht allerdings nicht so ganz vertrauenserweckend aus. Was hängt da denn noch alles drauf?
Wirt: Was soll die Frage? Was wollt ihr denn... ihr bekommt ein warmes Essen und Trinken.
Band: Ja, schon. Ist auch alles super. Allerdings hatten wir neulich schlechte Erfahrungen.
Wirt: Stellt euch nicht an. Da draussen stehen noch zick andere Bands die hier spielen wollen.
Band: Schon, aber Sicherheit ist uns doch auch wichtig. Unser Sicherungselement lässt sich an dieser Steckdose nicht aktivieren und das heißt, dass da was nicht stimmt. Gibt es noch eine andere Steckdose?
Wirt: Kann nicht sein. Da spielen alle Bands drüber. Die hatten da nie Probleme oder stellten sich so an.
Band: Schon, kann sein. Gibt es dennoch eine andere Steckdose?
Wirt: Meine güte... ja, die hier im anderen Eck.
Band: Oh, da ist dasselbe Problem.
Wirt: Das gibt es doch nicht. Weißt du was, entweder ihr spielt oder verschwindet. Allerdings hätte ich dann gerne Entschädigung, denn ihr seit angekündigt und das Publikum will Party.
......

Letztendlich trauen sich nur wenige dann auch das ganze Abzusagen, selbst wenn so ein Schutzelement klar und deutlich sagt: Finger weg, da ist was faul.
Das Schutzelement ist richtig und wichtig, doch nur funktional, wenn man dann auch entsprechend handelt und nicht doch den Stecker dann eben ohne Schutzelement in die malade Elektrik stöpselt.
 
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